[gelöst] Probleme bei der Installation von Debian

[aschommer]

Hallo,

ich weiß garnicht so richtig, wo ich anfangen soll; bitte fragt mich, was an Infos noch fehlt...

Board: Biostar H510MH/E 2.0 (das Chipset soll H510 heißen; da kenne ich mich auch nicht aus); CPU: Intel i3 10300T
Soweit ich weiß, wird die "Netzwerkkarte" I219-V genannt. "lspci -v" sagt dazu jedenfalls:

Code: Alles auswählen

00:1f.6 Ethernet controller: Intel Corporation Device 15fa (rev 11)
	Subsystem: Biostar Microtech Int'l Corp Device 2109
	Flags: fast devsel, IRQ 255
	Memory at 9f900000 (32-bit, non-prefetchable) [disabled] [size=128K]
	Capabilities: [c8] Power Management version 3
	Capabilities: [d0] MSI: Enable- Count=1/1 Maskable- 64bit+

(Nebenbei: Ich verstehe auch nicht, was da "Biostar" verloren hat: Die stellen doch keine Chips her, oder?)

Ich habe über ein netinstall (von USB-Stick) Debian (Buster) installiert. Ziemlich früh musste ich merken: ... auf einem denkbar ungeeigneten Board, weil dessen "NIC" nicht so ganz unterstützt wird (Autoerkennung: nichts). Eigentlich soll der Rechner nämlich per (Kabel-) LAN laufen. Während der Installation habe ich mir mit einem WLAN-USB-Stick beholfen.

Eigentlich funktioniert der Rechner auch, aber das Intel-Kabel-LAN "natürlich" nicht. (Der WLAN-Stick auch nur mit Nachhilfe; ich erwähne es nur, weil ich nicht weiß, ob das normal ist oder schon auf versteckte Probleme hindeutet. Aktuell kann ich den USB-Stick benutzen)

Das Problem ist ganz einfach: "ip -a" weiß nur von lo.

Meine bisherigen Recherchen:
- "lspci -k" findet keinen "zugehörigen" Treiber. Das passt nicht zu viewtopic.php?f=12&t=172248&hilit=i219+v widerspricht, wo e1000e genannt wird (der Post bezieht sich zwar nicht auf Debian, aber kann das einen Unterschied machen?)
- Gemäß https://unix.stackexchange.com/question ... t-detected habe ich dkms und firmware-misc-nonfree installiert - nur sehe ich keine Änderung dadurch.
- ich kann das Kernel-Modul e1000e (per modpprobe) laden; ich finde dabei auch keine Fehlermeldungen - andererseits scheint der Treiber nicht benutzt zu werden (lsmod: used by = 0); muss ich das evtl. irgendwie anstoßen? dmesg spuckt zum Laden des Treibers nicht viel aus:

Code: Alles auswählen

[ 1168.966249] e1000e: Intel(R) PRO/1000 Network Driver - 3.2.6-k
[ 1168.966250] e1000e: Copyright(c) 1999 - 2015 Intel Corporation.

- Ich weiß leider nicht, was der normale Ablauf wäre: Würde beim "erfolgreichen" Laden des Treibers automatisch eine Netzwerkschnittstelle (wie "enp0s0" oder "eth0") angelegt - in dem Sinne, dass "ip -a" wenigstens eine unkonfigurierte Schnittstelle ausweisen muss? Oder was kann da vielleicht noch fehlen? (Beim Einstecken des WLAN-Sticks wird aktuell alles aufgebaut - bis einschl. zur funktionierenden Netzwerk-Verbindung)

PS: Ich weiß nicht, ob es lohnt, das Problem "direkt" anzugehen - ich vermute, wenn ich das "Installations-Tool" nochmal starten könnte, würde ich das Problem mit Hilfe der Hardware-Erkennung auch gelöst bekommen. Aber bei debian bin ich relativer Neuling, weiß einfach nicht, wie das Script (?) heißt.

[AlexDausF]

Hallo,
Ich würde die netinstall mit den non-free Treibern nehmen. Habe leider hier mobil nicht den Link. Dann wird das sicher einfacher.
Viel Erfolg!
Alex

[fischig]

Willkommen im Forum!

Eigentlich ist meistens ( ) umgekehrt: WLAN zickt und LAN funktioniert. Wie dem auch sei: Probier's doch nochmal mit

Code: Alles auswählen

lspci -nnk

. Vielleicht ist das erhellender.

Eine Neuinstallation machte ich bei einem offenbar weitgehend funktionierenden System nicht.

Andererseits: Warum Buster, wenn Bullseye stable ist. Und wenn das eine brauchbare Überlegung ist, dann ist auch die von Alex eine.

[AlexDausF]

Hallo!
Hier der Link zur ISO. Firmware netinstall:
https://cdimage.debian.org/cdimage/uno ... 4/iso-cd/
Viele Grüße Alex

[aschommer]

Zunächst vielen Dank für die schnelle Reaktion - auch an Alex.

Wie dem auch sei: Probier's doch nochmal mit

Code: Alles auswählen

lspci -nnk

. Vielleicht ist das erhellender.

Das gibt nur die ersten beiden Zeilen des Outputs von "lspci -v" (s.o.). Zumindest ich weiß danach nicht mehr.

Andererseits: Warum Buster, wenn Bullseye stable ist. Und wenn das eine brauchbare Überlegung ist, dann ist auch die von Alex eine.

Buster./.BullsEye: ganz einfach: Ich habe die Installation "vor ein paar (mehr) Tagen" gemacht; damals war Buster noch die stable-Version.

An eine Neu-Installation habe ich auch schon gedacht, und jetzt mit dem Wechsel der Stable-Version (das war mir noch nicht aufgefallen) werde ich's wohl auch machen.
Bisher hatte ich ein wenig davor zurückgeschreckt, weil ich mir ein etwas aufwendigeres Volume-Schema (10 Volumes + UEFI) gebaut habe. (Darüber kann man streiten, aber einerseits bin ich mittlerweile mehr Anwender als Nerd, andererseits wird der Rechner "Nachfolger" eines in die Jahre gekommenen Systems, das so langsam auseinanderfällt, bei dem ich aber mit der Aufteilung sehr glücklich war) Das wird wieder einiges an (Tipp-) Arbeit, dann noch Fehler vermeiden ... begeistert bin ich da natürlich nicht

[fischig]

Das gibt nur die ersten beiden Zeilen des Outputs von "lspci -v" (s.o.).

Wenn das tatsächlich so ist (die originale Ausgabe wäre mir lieber gewesen), heißt das für mich, dass der Buster-Kern (4.19.) deine Karte nicht unterstützt. Bei Bullseye hättest du 5.10.

[aschommer]

Pleiten, Pech & Pannen geht in Runde zwei:
Nach Neuinstallation Bullseye funktioniert Netzwerk, aber die Grafik fällt kurz nach dem Start aus.
Genauer: Die Initial Ramdisk wird geladen, es folgt noch eine APIC-Meldung.
Dann kann ich gerade noch etwas von Dateisystemen erahnen, bevor der Bildschirm schwarz wird.
Der Monitor erkennt weiterhin ein Bildsignal, aber das scheint ausschliesslich schwarz zu enthalten. Übrigens sowohl VGA als auch HDMI (mehr hat mein Board nicht).

dmesg enthält einen beunruhigenden Abschnitt (41458).
Ich habe keine Ahnung, aber wenn ich raten soll: da crasht ein Treiber für Intel i915, und zwar bei der Hardware-Erkennung (intel_detect_pch / i915_driver_probe).
lspci (-v) weist UHD630 aus, was scheinbar das gleiche wie i915 ist.

Mit dem enthaltenen Verweis auf https://wiki.debian.org/Firmware komme ich nicht klar: Ich kann ein ~110MB-Tarball firmware.tar.gz herunterladen, der aber, soweit ich verstehe, nur irrelevante Firmware enthält: "tar tzf firmware.tar.gz | grep intel" zeigt mir nur

Code: Alles auswählen

./firmware-intel-sound_20210315-3_all.deb
./firmware-intelwimax_20210315-3_all.deb
./intel-microcode_3.20210608.2_amd64.deb
./intel-microcode_3.20210608.2_i386.deb

Sound und WiFi sind gerade nicht mein Problem, und MicroCode kenne ich nur im Kontext CPU (nicht das, was heutzutage im Sockel steckt, sondern wirklich *nur* der Prozessor), nicht Grafik.
Und "einfach alles" soll ich ja wohl kaum einspielen - neben den 32bit und 64bit-Versionen, bei denen ich Angst hätte, dass sie einander überschreiben, ist da auch noch Firmware für RaspberryPi (und vieles, was ich nicht kenne und vermutlich auch nicht habe).

Wenn's hilft: Ich will nur eine banale Konsole für den Ernstfall; X11/Wayland interessiert mich gerade überhaupt nicht und die meiste Zeit wird der Rechner headless laufen.
(Und ironischerweise habe ich ausgerechnet damit ein Problem, dass er es von sich aus mit "headless" übertreibt).

[willy4711]

Wenn's hilft: Ich will nur eine banale Konsole für den Ernstfall; X11/Wayland interessiert mich gerade überhaupt nicht und die meiste Zeit wird der Rechner headless laufen.

Und warum installierst du dann Gnome ?
Ich würde nochmal installieren. Zum Schluss (Software- Auswahl) alles abwählen außer die Standard- Systemtools.
Dann hast du nur eine Konsole ohne Ballast und bist glücklich.

[aschommer]

Und warum installierst du dann Gnome ?

Habe ich überhaupt nicht - weder KDE noch Gnome; den ersten Punkt, ich weiß nicht mehr, wie genau er hieß (GUI oder so), hatte ich deaktiviert.

[sprut]

Hallo,
habe wohl das gleiche Problem.
- Biostar H510MH/E 2.0 !!!!
- Celeron G5905T (also mit Grafik)

Debian 10 und 11 zeigen bezüglich der Videoausgabe das gleiche Verhalten. Der Installer funktioniert korrekt. Wird das das installierte Debian gestartet, kommt nach dem Booten nur noch ein schwarzer Bildschirm. Ich habe keine grafische Oberfläche, sondern will nur die Konsole. Erst dachte ich an einen totalen Absturz, da auch der Speaker kurz knarzte, aber über SSH und HTTP geht alles normal.

Ich verwende Debian 10, da das aktuelle OpenMediavault 5 darauf basiert. (und ja, die I219V-Netzwerkschnittstelle geht damit nicht). Demnächst kommt Openmediavault 6 mit Debian 11 heraus (erkennt die I219V korrekt). Deshalb brauche ich spätestens für Debian 11 eine Lösung. Kann ja immer mal passieren, das man sich das LAN abschießt, und das Problem an der lokalen Konsole lösen muss.

Probehalber gestartete Live-Versionen alter Ubuntus 14.04.6 mit Gnome funkltionieren mit grafischer Ausgabe (in geringer Auflösung).

Wir haben das gleiche Mainboard.
Beide Prozessoren sind Comet-Lake-S.
Grafik: Du: UHD 630; ich: UHD 610

und auch der I915-Treiber meldet bei mir (dmesg):
[ 3.651860] i915 0000:00:02.0: drm_WARN_ON(!IS_PLATFORM(dev_priv, INTEL_TIGERLAKE) && !IS_PLATFORM(dev_priv, INTEL_ROCKETLAKE))
[ 3.651913] WARNING: CPU: 0 PID: 292 at drivers/gpu/drm/i915/intel_pch.c:124 intel_pch_type+0x6de/0x9a0 [i915]
...
....
3.652596] fb0: switching to inteldrmfb from EFI VGA
[ 3.652658] Console: switching to colour dummy device 80x25
[ 3.652685] i915 0000:00:02.0: vgaarb: deactivate vga console
[ 3.653926] i915 0000:00:02.0: vgaarb: changed VGA decodes: olddecodes=io+mem,decodes=io+mem:owns=io+mem
[ 3.654635] i915 0000:00:02.0: [drm] *ERROR* crtc 51: Can't calculate constants, dotclock = 0!
[ 3.654641] ------------[ cut here ]------------

Mit dotclock=0 lässt sich wohl kein Bild generieren.

sprut

[sprut]

Lösung:
(Hat bei mir funktioniert, und im vorigen Beitrag habe ich ja geschildert, das wir wohl beide das gleiche Problem haben.)

Da Du nur die Konsole willst, ist es überflüssig, dass der Kernel den Grafiktreiber lädt. Wird er nicht geladen, dann kann er auch nicht abstürzen.
Das Laden des Grafiktreibers kann über Grub verboten werden.

Dafür brauchst Du einen Eintrag in der Datei /etc/default/grub
Dort änderst Du den Eintrag
GRUB_CMDLINE_LINUX=""
in folgenden Eintrag
GRUB_CMDLINE_LINUX="nomodeset"

Dann noch Grub aktualisieren mit 'update-grub'

Neu Booten, und du hast die Konsole anstelle des schwarzen Bildschirms.

[aschommer]

GRUB_CMDLINE_LINUX="nomodeset"

Kann ich als Lösung bestätigen. (Sorry, ich hatte die Antwort irgendwie übersehen)