Warmstart geht, Kaltstart nur nach BIOS-Setup

[ShopNix]

Ich habe hier einen etwas älteren Acer-PC Veriton X6620G, und habe die aktuelle Debian-Version mittels USB-Stick und Netinstaller installiert.

Nun kann ich das Dingen wunderbar neu starten. Fahre ich ihn allerdings herunter und schalte ihn aus, kriege ich kurz die Meldung FW Status Revovery Error, dann wird der Bildschirm schwarz und das war's.

Nun schalte ich das Dingen aus und wieder ein, tippe auf meinem DEL-Key rum, gehe ins BIOS und wieder raus, dann läuft die Kiste hoch.

Ich habe absolut keine Idee mehr, an welcher Schraube ich noch drehen könnte. Ich habe verschiedene Platten probiert, mit und ohne EFI, mit verschiedenen Einstellungen im BIOS, und nun bin ich nahe dran, mit dem großen Hammer eine endgültige Lösung herbeizuführen.

Von USB bootet das Dingen wie eine 1.

[MSfree]

Die BIOS Battery ist sehr wahrscheinlich platt.

Normalerweise ist das eine CR2032 Knopfzellen die in einer Fassung auf dem Mainboard sitzt.

[ShopNix]

Danke, habe ich probiert, keine Erfolg.

Übrigens habe ich mich geirrt: Die Meldung FW Status Revovery Error kommt nur während des Warmstarts.

Beim Kaltstart kommt nur die BIOS-Meldung. (press del key ...)

[kalle123]

Gleiches Verhalten mit einer anderen Distro?

Liegt es an deiner Debian Installation oder an der Hardware?

Ein inxi -Fz wäre hilfreich um zu sehen, was du da vor dir hast.

https://wiki.ubuntuusers.de/inxi/


Gibt es auch in den Debian Quellen.

Ansonsten Rechner auf Null zurück. BIOS auf Null zurück, Alle Komponenten und Steckverbindungen neu stecken und wieder neu anfangen.

Etwas Spass an trouble shooting sollte man schon haben, ansonsten

,,,,, und nun bin ich nahe dran, mit dem großen Hammer eine endgültige Lösung herbeizuführen.

Gruß KH

[hikaru]

Danke, habe ich probiert, keine Erfolg.

Was hast du probiert? Die verbaute Batterie durch eine neue ersetzt?

Beim Kaltstart kommt nur die BIOS-Meldung. (press del key ...)

Ich habe ein LGA775-Mainboard (Abit I-G31), auf dem ich den ursprünglich verbauten E3400 durch einen Q9550 ersetzt habe. Seitdem kriege ich hier beim Kaltstart eine ähnliche Meldung (auch mit neuer CMOS-Batterie). Aus dem Gedächtnis:

CPU unworkable. Press F1 to continue

Nach dem Drücken von F1 bootet der Rechner sauber durch und funktioniert auch sonst problemlos.

Hast du ebenfalls die CPU, oder andere Komponenten selbst ausgetauscht?

[ShopNix]

Nein, ich hatte nichts geändert. Ich wollte lediglich Debian statt Windows auf dem Dingen, es sollte für ein paar Tests herhalten. Webserver und div. Software.

Inzwischen fand ich noch einen CMOS-Reset, den ich betätigte. Nun kommt er mit Gemecker (Gehäuse war offen, Uhrzeit stimmt nicht). ich möge F1 drücken für weiter, und Del für Setup.

Drücke ich nach dem Einschalten gleich F1, kommt ein schwarzer Bildschirm und das wars. Gehe ich ins Setup und mit Esc gleich wieder raus, kommt wieder der Startbildschirm, drücke ich F1, startet er normal.

[rhHeini]

Erster Verdacht nach wie vor: Bios-Batterie. Mess mal die Spannung. Sollte etwas mehr als 3V betragen, eine neue hat 3.1 bis 3.2 Volt. Vielleicht ist die zweite auch platt.

Nach dem Tausch ist in der Regel zumindest ein Einstellen der Uhr erforderlich. Sinnvoll ist auf Setup Option Defaults auszuführen.

Rolf

[ShopNix]

Das habe ich inzwischen schon zweimal getan und die Batterien auch nachgemessen. Die Spannungen waren zwar ein wenig unterschiedlich, aber alle über 3 V.

Noch eine Ergänzung: Ich habe die Batterie noch mal im eingebauten Zustand gemessen: Sobald der Netzstecker eingesteckt ist, habe ich auch bei ausgebauter Batterie 3,3 Volt, das Netzteil liefert also eine Grundversorgung für CMOS und RTC sobald es am Netz hängt. Insofern ist auch klar, dass der Fehler nicht an der Batterie liegen kann, sofern ich den Netzstecker nicht ziehe.

Damit ist auch erklärt, warum ich nach dem Batteriewechsel keinen CMOS-Error sah, aber mein Problem leider noch immer nicht gelöst: Nach einem Kaltstart muss ich immer erst ins BIOS, und das stinkt mir.

[RobertS]

… Acer-PC Veriton X6620G… DEL-Key … BIOS …

Acer behauptet in der BA ins Bios käme man mit F2.
Auch der FW Error macht stutzig.
Mal ein Bios Update probiert?
Die Kiste zickt ja rum bevor Debian überhaupt ins Spiel kommt.

Nachtrag: Oder ist der Plattenspeicher am abrauchen? Der Smartstatus der Festplatte und eventuell Memtest könnten noch etwas zur Verwirrung beitragen.

[ShopNix]

Mit dem BIOS-Update kämpfe ich gerade. ACER bietet verschiedene Versionen an, auch für Linux. Blöderweise brauche ich dazu ein DOS-Bootmedium, warum auch immer.

FreeDOS geht schon mal nicht.

Die Platte fällt schon mal aus, denn ich habe bereits getauscht um auf einer alten Platte FreeDOS zu installieren.

Ich habe noch ein Win7 in einer VirtualBox und versuche gerade eine bootfähige CD zu basteln. Vermutlich wäre es klüger gewesen, die Hardware mittels Hammer zu bestrafen!

[RobertS]

Googel spuckt auf die Suchanfrage

Code: Alles auswählen

"FW Status Recovery Error"

viele Antworten in dieser Art aus

Code: Alles auswählen

"FW status recovery error" - this means somehow Intel ME firmware got corrupted.

So wirklich kann ich damit nichts anfangen. Versuchsweise würde ich noch firmware-nonfree und die microcode pakete installieren.
Wenn das nicht hilft, ist meine Weisheit dann am Ende.

[OrangeJuice]

Du kannst nachschauen was die Ausgabe ausgibt:

Code: Alles auswählen

dmesg -x -l crit,err,warn
journalctl -p err..alert

[ShopNix]

...
So wirklich kann ich damit nichts anfangen. Versuchsweise würde ich noch firmware-nonfree und die microcode pakete installieren.
...

Sinnlos, denn das Problem tritt auch bei Windoof und FreeDOS und sogar ganz ohne Bootmedium auf, liegt also offenbar vor dem Start des Betriebssystems.

Inzwischen ist's mir gelungen FreeDOS zu booten. Witzigerweise zickten die neueren BIOS-Updates, das älteste von Acers Website ließ sich einspielen, änderte aber nichts am Problem.

Jetzt bin ich mit meinem Latein wirklich am Ende.

[ShopNix]

Mein Problem ist (vermutlich durch Workaround) gelöst.

Das Ding hat mich immer wieder geärgert, und ich habe immer mal wieder nach Lösungen gesucht. Irgendwie fand ich einen Hinweis auf Intel-Erweiterungen, erst AMT, das konnte ich im BIOS abschalten, machte keinen Unterschied, dann ME, und das konnte ich per Jumper auf dem Mainboard ausknipsen. Das war die Lösung!

Hier ein Link zu ME: https://www.howtogeek.com/334013/intel- ... -your-cpu/

Das sollte ich während des Starts konfigurieren können mittels Ctrl-P, aber auch da blieb die Kiste hängen. Nachdem ich den Jumper umgesetzt hatte, kam beim Start auch der Hinweis auf Ctrl-P nicht mehr.

Ich habe keine Ahnung, was diese Management-Engine machen soll, ich hab' sie früher nicht vermisst, und werde sie wohl auch in Zukunft nicht vermissen..

Habt trotzdem vielen Dank für Eure Tipps, auch wenn sie mir nicht direkt geholfen haben.

[OrangeJuice]

Bist du dir sicher, dass du die Intel ME abgeschaltet hast und sie sich nicht nur in dem Intel ME Manufacturing Mode befindet, Versionsnummer wäre dann wahrscheinlich 0.0.0.0.
Die Intel AMT ist für Fernwartung. Hast du sonst mal während des Betriebs(ggf. unter Windows) einen schwarzen Bildschirm mitbekommen?

[ShopNix]

Bist du dir sicher, dass du die Intel ME abgeschaltet hast

Ziemlich sicher. Im Deckel ist das Layout des Motherboards abgebildet, dort gibt es einen Jumper der mit ME_DISABLE beschriftet ist. Den habe ich umgesetzt, und damit verschwand auch der Hinweis auf die Konfiguration mit Ctrl-P.

und sie sich nicht nur in dem Intel ME Manufacturing Mode befindet, Versionsnummer wäre dann wahrscheinlich 0.0.0.0.

Wie könnte ich die Versionsnummer ermitteln?

Die Intel AMT ist für Fernwartung. Hast du sonst mal während des Betriebs(ggf. unter Windows) einen schwarzen Bildschirm mitbekommen?

Nein. Ich habe allerdings sobald ich das alte Hündchen bekam, sofort Debian (Buster) installiert.

[OrangeJuice]

Ziemlich sicher. Im Deckel ist das Layout des Motherboards abgebildet, dort gibt es einen Jumper der mit ME_DISABLE beschriftet ist. Den habe ich umgesetzt, und damit verschwand auch der Hinweis auf die Konfiguration mit Ctrl-P.

In Bezug auf CTRL... habe ich gelesen, dass dies erscheint wenn Intel AMT(mit MEBx) Fernwartung auf Bios-Ebene vom Hersteller vorhanden ist. Aber damit kenne ich mich nicht aus(Link dazu).

Wie könnte ich die Versionsnummer ermitteln?

Die Intel ME-Version kannst du mit einem Intel Detection Tool herausfinden(Link). In der Anleitung(unter Documents) steht, wie man das machen kann. Ich habe es per Live-USB-Stick ausprobiert. Entpacken, dann in den Ordner und ein Terminal dort öffnen und "sudo python3 intel_csme_version_detection_tool" ausführen.

[ShopNix]

In Bezug auf CTRL... habe ich gelesen, dass dies erscheint wenn Intel AMT(mit MEBx) Fernwartung auf Bios-Ebene vom Hersteller vorhanden ist. Aber damit kenne ich mich nicht aus(Link dazu).

Danke für den Hinweis, aber da komme ich wie gesagt ohnehin nicht dran. Das Menu kommt gar nicht erst, bei "Please wait" bleibt er hängen.

Die Intel ME-Version kannst du mit einem Intel Detection Tool herausfinden(Link). In der Anleitung(unter Documents) steht, wie man das machen kann. Ich habe es per Live-USB-Stick ausprobiert. Entpacken, dann in den Ordner und ein Terminal dort öffnen und "sudo python3 intel_csme_version_detection_tool" ausführen.

Ich werde allmählich zu alt für den Scheiß. Bin ich bisher prima ohne ME ausgekommen, wird's wohl auch in Zukunft gehen. Mit dem entsprechend gesetzten Jumper läuft alles, mehr wollte ich nicht.

Also nochmals vielen Dank für die freundliche Unterstützung.

[Tuxa]

Erster Verdacht nach wie vor: Bios-Batterie. Mess mal die Spannung. Sollte etwas mehr als 3V betragen, eine neue hat 3.1 bis 3.2 Volt. Vielleicht ist die zweite auch platt.

Nach dem Tausch ist in der Regel zumindest ein Einstellen der Uhr erforderlich. Sinnvoll ist auf Setup Option Defaults auszuführen.

Rolf

Bei Microsoft würde man sagen:" Das ist ein Hardware Problem, da machen wir nichts".

[OrangeJuice]

Der Intel Manufacturing Mode ist eher ein Sicherheitsrisiko und deswegen hatte ich nachgehakt. Die Intel ME läuft wahrscheinlich dennoch(so leicht wird man sie nicht los), nur halt in einem anderen Modus, zusammen mit Intel AMT würde ich diesen Modus eher vermeiden.

Manufacturing Mode

Intel ME has a Manufacturing Mode designed to be used exclusively by motherboard manufacturers. This mode provides some additional opportunities that an attacker can take advantage of. When Manufacturing Mode is enabled, Intel ME allows execution of the command which makes the ME region writable via the SPI controller built into the motherboard. The ability to run code and send commands to Intel ME on the attacked system allows the attacker to rewrite the Intel ME firmware onto another version. So the attacker is able to deploy the firmware (full disclosure) which is vulnerable to INTEL-SA-00086 and execute arbitrary code on Intel ME even if the system is patched.
Quelle

[peter1969]

Inzwischen ist's mir gelungen FreeDOS zu booten. Witzigerweise zickten die neueren BIOS-Updates, das älteste von Acers Website ließ sich einspielen, änderte aber nichts am Problem.

Das ist nicht ungewöhnlich. In manchen Fällen muss man halt die Versionen nacheinander draufspielen. Versionen überspringen geht da nicht.