[gelöst] Weitere Festplatte nutzen

[Friedel]

Hallo,
ich habe bei der Installation von Debian 11 eine Platte eingerichtet, auf der Debian installiert ist. Außerdem habe ich eine Platte mit 2TB in 2 Partition zu je 20% eingerichtet. Jede Partition ist mit ext4 formatiert und unpraktischerweise habe ich sie direkt in Wurzelverzeichnis eingehängt. Natürlich habe ich als Benutzer friedel jetzt keine Rechte. Jetzt möchte ich diese Laufwerke aber benutzen und überlege mir, was sinnvoller ist. Entweder ich hänge die Laufwerke aus und hänge sie in home ein, oder ich ändere die Rechte mit chmod. Kann mir jemand sagen, worin die Vor- und Nachteile der beiden Möglichkeiten bestehen? Vielleicht gibt es auch noch bessere Möglichkeiten, die ich nicht kenne.

mfg Friedel

[inne]

Hallo,

wofür sollen die zwei Partitionen sein, also welche Daten sprich Verzeichnisse sollen dort gespeichert werden?
Wenn dort /home drauf soll, würde ich es auch dort hin mounten. Für jeden Benutzer eine eigene Partition?
PS: Die Rechte behält imo der mountpoint, also nach einem umount gelten wieder die alten (so meine Erinnerung).
PPS: Es gibt auch noch bind als mount option.

[Friedel]

Der Rechner wird nur von mir benutzt. Es gibt also nur einen Benutzer (außer root). In die eine Partition sollen virtuelle Maschinen, in die andere sollen Daten (home), die von den VM gemeinsam benutzt werden.

[inne]

Ok nun glaube habe ich dich verstanden
Du hast die Partitionen schon eingebunden, und nun willst du die Rechte vom moutpoint so ändern, damit du darauf zugreifen kannst.
Also einmal hast du home für die 1. Partion was denke ich ok ist, und die zweite soll dann wo eingebunden werden, unterhalb von /var/lib/libvirt/images dann?

Was da nun die Vor und Nachteile sind, vermag ich auch nicht zu sagen. Ausser das mir ein extra mountpoint in /vm-share mit manuell angepassten Rechten, übersichtlicher wäre.

Sorry für den noise.

[MSfree]

Berechtigungen werden immer im Dateisystem gespeichert. Die Rechte des Mountpunktes sind dabei egal. Es macht also keinen Unterschied, ob man ein Dateisytem nach /data oder nach /home/hugo/data mountet.

Wenn man die Schreibberechtigungen des obersten Verzeichnisses eines Dateisysstem ändern will, das nach /data gemountet ist, darf man also nicht

Code: Alles auswählen

chmod a+w /data

aufrufen, denn das ändert nur die Berechtigung des Verzeichniseintrags /data, nicht aber die der Wurzel des eingehängten Dateisystems.

Sondern man muß

Code: Alles auswählen

chmod a+w /data/.

aufrufen.

[inne]

Berechtigungen werden immer im Dateisystem gespeichert. aufrufen.

Wohl korrekt und viel besser ausgedrückt als ich.
Das Verzeichnis wohin eingehängt wird ist als Mountpoint zu sehen und wenn nach dem Mount dafür die Rechte geändert werden, sind diese in der I-Node(?) für / des eingehängten Dateisystems gespeichert?

Es macht also keinen Unterschied, ob man ein Dateisytem nach /data oder nach /home/hugo/data mountet.

Macht es dann hier konkret Sinn, im letzten Fall das dann noch auf zwei Partitionen aufzuteilen, wenn /home schon auf der selben Platte ist?
Die Partition für /home/hugo/data kann doch nur einmal genutzt werden?

[rhHeini]

Ich mounte solche "Festplatten" bzw. Partitionen in der Regel nach /mnt. Dort wird ein dem Thema entsprechender Mointpoint angelegt, und per fstab gemountet.

Meines Wissens ist /mnt für so etwas vorgesehen.

[willy4711]

Man kann natürlich Partitionen einhängen, wo man will


Ich bevorzuge aber bei mir /media, allein schon wegen der Übersichtlichkeit.
Das ist zumindest halbwegs mit der FHS Kompatibel. https://de.wikipedia.org/wiki/Filesyste ... y_Standard

Automatisches Einhängen (ĆD / USB-Stick) passiert eh dort, bzw unter /media/Benutzername
Alle anderen Partitionen werden halt direkt unter /media/Musik /media/Daten usw. gemountet.
Ich finde das wesentlich übersichtlicher.

Zugriff:
Da ich wie der TE der einzige Nutzer bin, ändere ich nicht die Zugriffsrechte (chmod irgenwas), sondern den Besitzer mit

Code: Alles auswählen

chown [OPTIONEN] [BENUTZER][:[GRUPPE]

Für media/Musik wäre das z.B.

Code: Alles auswählen

chown -R wiily:willy /media/Musik/

Aus meiner Sicht hat das den Vorteil, dass die eigentlichen Rechte erhalten bleiben, nur der Besitzer wechselt.
Siehe:
https://wiki.ubuntuusers.de/Rechte/

Sieht dann bei mir so aus:

Code: Alles auswählen

ls -l /media
insgesamt 108
lrwxrwxrwx     1 root root     6 17. Jul 2020  cdrom -> cdrom0
drwxr-xr-x     2 root root  4096 17. Jul 2020  cdrom0
drwxrwxr-x    10 willy 1001  4096 23. Mär 17:47 Daten
drwxr-x---+    5 root root  4096 27. Aug 10:33 willy
drwxrw-rw-  2243 willy 1001 98304  2. Aug 19:51 Musik

Die beiden Verzeichnisse CD1 und CD2 habe ich selbst angelegt. Dort mounte ich ISO's hin
Der Rest dort sind USB-Laufwerke (Sticks)

Code: Alles auswählen

willy@XFCE:~$ ls -l /media/willy
insgesamt 124
drwxr-xr-x    2 willy willy 16384  1. Jan 1970  491E-F980
drwxr-xr-x    2 willy willy  4096 20. Jul 2020  CD1
drwxr-xr-x    2 willy willy  4096 20. Jul 2020  CD2
drwxrwxrwx    8 willy 1001  4096  8. Jan 2021  ICY.Daten
drwxrwxrwx 2244 willy 1001 98304  2. Aug 19:51 ICY.Musik

[MSfree]

Man kann natürlich Partitionen einhängen, wo man will

Ich bevorzuge aber bei mir /media

Für mich war und ist /media ein Verzeichnis, wo das System automatisch erkannte Wechselmedien (Disketten, CD/DVD, USB-Sticks, USB-Platten...) einhängt.

Zusätzliche Platten, die fest eingebaut sind und beim Booten eingehängt werden, bekommen bei mir einen Mountpunkt im Wurzelverzeichnis mit passendem Eintrag in der /etc/fstab. Erlaubt ist, was gefällt.

[willy4711]

Für mich war und ist /media ein Verzeichnis, wo das System automatisch erkannte Wechselmedien (Disketten, CD/DVD, USB-Sticks, USB-Platten...) einhängt.

Bis auf das CD- Laufwerk (Weil so in der fstab per default) werden alle automatisch erkannten Wechselmedien unter
/media/Benutzername gemountet (uhelper=udisks2) allein schon wegen der Besitz- Rechte.

Code: Alles auswählen

mount|grep /dev
[.....]
/dev/sdd1 on /media/willy/491E-F980 type vfat (rw,nosuid,nodev,relatime,uid=1000,gid=1000,fmask=0022,dmask=0022,codepage=437,iocharset=ascii,shortname=mixed,showexec,utf8,flush,errors=remount-ro,uhelper=udisks2)
/dev/sde1 on /media/willy/ICY.Daten type ext2 (rw,nosuid,nodev,relatime,uhelper=udisks2)
/dev/sdf1 on /media/willy/ICY.Musik type ext4 (rw,nosuid,nodev,relatime,uhelper=udisks2)

Für mich gibt es nur 3 Verzeichnisse, die ich selbst "befülle" . Andere werden in der FHS auch nicht benannt.
Warum soll man sich nicht daran halten, zumal es ziemlich sinnvoll ist.

3.8 /media – Einhängepunkte für Wechseldatenträger
3.9 /mnt – temporäre Einhängepunkte für Dateisysteme
3.10 /opt – zusätzliche Softwarepakete

Aber --wie gesagt ---- jeder so, wie er will.
Aber irgendetwas nach /home zu mounten finde ich mehr als abwegig.

[Friedel]

Hallo

Vielen Dank für die Unterstützung. Ich habe einiges gelernt. Aber es wird wohl noch etwas dauern, bis ich wieder versuche, die Festplatten ein zu hängen und zu benutzen. Es gibt auf den neuen System so viele Problem, dass ich das alles in ganz kleinen Schritten lösen muss. Inzwischen halte ich es sogar für wahrscheinlich, dass ich Debian11 wieder entferne. Da passieren mir zu viele Sachen, mit denen ich vorher nicht rechne. Nach dem Aushängen von leeren Laufwerken mittels der Laufwerksverwaltung bootet der Rechner nicht mehr. Nach der Reparatur funktioniert der Drucker jetzt nicht mehr, weil es dafür keinen Treiber gibt. Nach vergeblichen Versuchen, die Treiber zu installieren, habe ich den Drucker entfernt. Bei der ersten Installation hatte ich auch (versehentlich) erst der Treiber installiert und dann den Drucker angeschlossen und hinzugefügt. Jetzt lassen sich nicht mal mehr die Treiber installieren wegen Abhängigkeiten, die nicht aufgelöst werden können. Bevor ich dem System meine wertvollen Daten anvertraue, muss es erst mal richtig funktionieren. Die zusätzlichen Festplatten werden daher erst später gebraucht.

Wenn's soweit ist, werde ich die Platten wohl in home/friedel/ einhängen und mit mit chown einverleiben.

[kalle123]

Hi Friedel.

Ich verfahre schon seit Jahren nach der Anleitung hier.

https://community.linuxmint.com/tutorial/view/1609

... Stretch, Buster und jetzt Bullseye.

Bullseye aktuell auf einer 240er SSD und /mnt/DATA auf einer 2 TB HDD.

Völlig unproblematisch

Gruß KH