Bewirken die Einträge "stable" in der Sources-List ein Dist-Upgrade?

[Blue]

Mit dem Thread-Titel ist das Wesentliche gesagt/gefragt:
Wenn jemand zum Beispiel die aktuelle Stable-Version "Buster" auf seinem PC hat, in seiner Sources-List aber nicht "Buster", sondern "Stable" stehen hat, bewirkt dann, wenn jetzt Bullseye neues Stable wird, der Aktualisierungsbefehl "apt update && apt full-upgrade" nicht automatisch ein Dist-Upgrade?
Ich denke mir, dass man dann so eine Art "Rolling Release" für Debian-Stable hätte.

Oder liege ich hier grottenfalsch?

[mcb]

Ja - du liegst richtig - (es erfolgt eine einmalige Rückfrage ?) Ich weiß es nicht mehr...

[Blue]

Wow. Schnelle und klare Antwort. Thx.

Ich habe zur Zeit Bullseye installiert und werde dann, wenn Bullseye die neue Stable-Version wird, in meiner Sources-List die Einträge "Bullseye" mit "Stable" austauschen.
Dann habe ich ein Debian, wie ich es will, dauerhaft auf dem PC und muß nur regelmäßig die Updates abfragen.

[fischig]

Bewirken die Einträge "Stable" in der Sources-List ein Dist-Upgrade?

ja, wenn das stable-release sich ändert, sonst nicht. Als rolling release kann man's trotzdem nicht bezeichnen.

nebenbei: ich denke du solltest stable, nicht Stable schreiben.

Ich habe zur Zeit Bullseye installiert und werde dann, wenn Bullseye die neue Stable-Version wird, in meiner Sources-List die Einträge "Bullseye" mit "Stable" austauschen.

Ich machte das nicht.

[Blue]

@fischig:

Bewirken die Einträge "Stable" in der Sources-List ein Dist-Upgrade? ja, wenn das stable-release sich ändert, sonst nicht. Als rolling release kann man's trotzdem nicht bezeichnen.

Ja, fischig, genau so habe ich es vermutet. Auch Dir ein herzliches Thx.
Ich habe auch bewußt

so eine Art "Rolling Release"

geschrieben, weil mir schwante, dass es nicht ganz so ist. Aber was ist eigentlich der Unterschied zu einem "echten" Rolling-Release?

P.S.
Das "S" habe ich im Thread-Titel in "s" umgewandelt. Warum meinst Du, dass man "stable" nicht groß schreiben sollte?

rockyracoon:

Ich habe zur Zeit Bullseye installiert und werde dann, wenn Bullseye die neue Stable-Version wird, in meiner Sources-List die Einträge "Bullseye" mit "Stable" austauschen.

Ich machte das nicht.

Warum nicht?

[fischig]

Im echten rolling release kriegst du neue Versionen einer Software (mit allen Risiken, die die Betreuer hoffentlich im Griff haben), in Debian stable nur in den backports, und da gibt's die auch nur dann, wenn sie gelinkt werden können gegen die im jeweiligen stable existierenden Abhängigkeiten.

Linux ist case sensitive. <ich denke, das gilt auch für /etc/apt/sources.list. (Aber ich hab's auch noch nie anders riskiert! )

[MSfree]

Aber was ist eigentlich der Unterschied zu einem "echten" Rolling-Release?

"Echte" rolling Releases ziehen nicht nur alle 2 Jahre den gesamten Softwarebestand hoch wie Debian. Bei rolling Rleases bekommt man mal einen neuen Kernel, mal ein neues Gnome, mal ein neues KDE, mal einen neuen Apache..., je nach dem, was gerade zu aktualisieren ist.

Bei Debian bleiben die Softwareversionen der einzelnen Pakete stabil. Das heißt aber nicht, daß keine Flicken für die Software bereitgestellt werden, stabil heißt auch nicht, daß das System stabil läuft.

[fischig]

stabil heißt auch nicht, daß das System stabil läuft.

Ist aber trotzdem so! Meine (unmaßgebliche) Erfahrung.

Ich machte das nicht.

Warum nicht?

Weil's vor unbeabsichtigtem Release-Wechsel schützt.

Erich Honecker: Vorwärts immer, rückwärts nimmer!

[tobo]

Ich habe zur Zeit Bullseye installiert und werde dann, wenn Bullseye die neue Stable-Version wird, in meiner Sources-List die Einträge "Bullseye" mit "Stable" austauschen.

Davon würde ich dir abraten: Es ist günstig den Versionssprung erst dann zu machen, wenn man alle Release-Informationen zusammen hat und nicht dann, wenn sich die Möglichkeit dazu bietet!

Dann habe ich ein Debian, wie ich es will, dauerhaft auf dem PC und muß nur regelmäßig die Updates abfragen.

Also genauso wie andersrum auch.

[willy4711]

"Echte" rolling Releases ziehen nicht nur alle 2 Jahre den gesamten Softwarebestand hoch wie Debian. Bei rolling Rleases bekommt man mal einen neuen Kernel, mal ein neues Gnome, mal ein neues KDE, mal einen neuen Apache..., je nach dem, was gerade zu aktualisieren ist.

Das ist genau die Definition von Testing. Deshalb wird man auch nichts weiter merken,
wenn man statt Testing Bullseye in der Sources.List stehen hatte.
Bevor der Releasewechsel stattfindet, ist Bullseye ja schon "gerollt"

Warum man dann aber bullseye in stable umbenennen möchte entzieht sich meinem
Verständnis.
Hat doch keinen praktischen Nährwert.

Davon würde ich dir abraten: Es ist günstig den Versionssprung erst dann zu machen, wenn man alle Release-Informationen zusammen hat und nicht dann, wenn sich die Möglichkeit dazu bietet!

Er macht doch gar keinen "Sprung" er ist doch jetzt schon auf dem Stand vom (zukünftigen) stable.
Bis auf vielleicht ein ganz paar wenige Pakete.

[mcb]

Ja:

Es rollt nur alle zwei Jahre

Testing steht dafür alle zwei Jahre still ...

stable oder den release Namen eintragen ?!? Alle zwei Jahre macht es einen Unterschied. Könntest natürlich auch zu oldstable Wechseln über den relese Namen oder erst später upgraden.

Im Zweifel lieber den Releasenamen eintragen ?!?

[mcb]

Wow. Schnelle und klare Antwort. Thx.

Ich habe zur Zeit Bullseye installiert und werde dann, wenn Bullseye die neue Stable-Version wird, in meiner Sources-List die Einträge "Bullseye" mit "Stable" austauschen.
Dann habe ich ein Debian, wie ich es will, dauerhaft auf dem PC und muß nur regelmäßig die Updates abfragen.

Ja - das funktioniert natürlich - und Debian sieht das offiziel auch so vor. Es besteht aber leider alle 2 Jahre die (geringe) Gefahr das es ev. knirscht.

[willy4711]

Testing steht dafür alle zwei Jahre still ...

Na ja vielleicht für 2 -3 Wochen. Heute gabs z.B noch schnell mal 74 Pakete

[tobo]

Davon würde ich dir abraten: Es ist günstig den Versionssprung erst dann zu machen, wenn man alle Release-Informationen zusammen hat und nicht dann, wenn sich die Möglichkeit dazu bietet!

Er macht doch gar keinen "Sprung" er ist doch jetzt schon auf dem Stand vom (zukünftigen) stable.
Bis auf vielleicht ein ganz paar wenige Pakete.

Es gibt einen Unterschied in zwei Jahren beim Wechsel Bullseye/Bookworm.

[mcb]

Testing steht dafür alle zwei Jahre still ...

Na ja vielleicht für 2 -3 Wochen. Heute gabs z.B noch schnell mal 74 Pakete

Ups - bei mir nicht hier ist es recht 'ruhig' unter bullseye seit dem frezze. (Gnome) Chromium ist auch seit Wochen still und stable ...

[MSfree]

Das ist genau die Definition von Testing.

Jein. Kurz nach dem Stable Release verhält sich testing ähnlich wie ein rolling Release. Aber ab ca. 9 Monaten vor dem Stable Release verhält es sich eher wie stable, also keine hektisch wechselnden Versionsnummern mehr.

Wer Debian als echtes rolling Release will, muß bei unstable bleiben, mit allen Nachteilen.

[mcb]

Das ist genau die Definition von Testing.

Jein. Kurz nach dem Stable Release verhält sich testing ähnlich wie ein rolling Release. Aber ab ca. 9 Monaten vor dem Stable Release verhält es sich eher wie stable, also keine hektisch wechselnden Versionsnummern mehr.

Wer Debian als echtes rolling Release will, muß bei unstable bleiben, mit allen Nachteilen.

Und selbst das ist relativ ruhig wenn der freeze läuft.

[fischig]

@TE
Du siehst, es sind hier jede Menge Spielkinder unterwegs. Kann man machen, wenn man das will. Wenn dir an einem stabilen, ohne tiefe Systemeinblicke erforderndem Linux-System gelegen ist, bliebe ich beim jeweiligen Debian-Release-(Alias-)Namen - oder wechselte die Distribution.

[tijuca]

... in Debian stable nur in den backports, und da gibt's die auch nur dann, wenn sie gelinkt werden können gegen die im jeweiligen stable existierenden Abhängigkeiten.

Das ist so nicht richtig. Es dürfen durchaus Abhängigkeiten Einzug halten die nur im Backports Repos aufgelöst werden können. Anders sind neuere Version in Backports oft gar nicht möglich.

[Blue]

Uuups, ich sollte vorher mehr selbst recherchieren, bevor ich Threads eröffne:

Avoid using stable in your sources.list as that results in nasty surprises and broken systems when the next release is made; upgrading to a new release should be a deliberate, careful action and editing a file once every two years is not a burden.

Aus: https://wiki.debian.org/SourcesList

Das bestätigt fischig`s Rat...

@fischig:
...Wenn dir an einem stabilen, ohne tiefe Systemeinblicke erforderndem Linux-System gelegen ist, bliebe ich beim jeweiligen Debian-Release-(Alias-)Namen...

[fischig]

@tijuca
Das verschiebt das Ganze lediglich um eine Ebene, nach unten, wohl gemerkt. Im Prinzip bleibt's, wie ich es sagte.

[dasebastian]

(...) as that results in nasty surprises and broken systems when the next release is made; upgrading to a new release should be a deliberate, careful action and editing a file once every two years is not a burden.

Aus: https://wiki.debian.org/SourcesList

Ich hatte das auch mal überlegt, einfach stable einzutragen und so bis in alle Ewigkeit stabil zu rollen.
Nachdem ich dann aber bewusst buster auf bullseye gehoben habe, lud mein awesome nicht mehr. Die Gründe waren im Endeffekt winzig kleine Änderungen in der rc.lua. SO war ich drauf vorbereitet. Hätte ich das irgendwie übersehen (was wahrscheinlich nicht der Fall ist, aber kann ja theoretisch sein, dass einem so ein Distributionsupgrade "durchrutscht"), dann hätte ich wahrscheinlich erst mal schön blöd geschaut - so was ist jetzt, OIDA?!

[Blue]

@dasebastian:

so was ist jetzt, OIDA?!

Ich denke, das für mich eleganteste und sicherste Vorgehen ist:
In der Sources-List zunächst den Namen (Alias) der aktuell stabilen Debian-Version schreiben.
Wenn die Testing-Version der anstehenden neue Stable-Version weit fortgeschritten ist, in der Sources-List auf dessen Namen (Alias) wechseln.
Dann warte ich einfach, bis der neue Anwärter vom Testing-Status zur stabilen Version geworden ist.
Und so weiter.

[tobo]

Ich denke, das für mich eleganteste und sicherste Vorgehen ist:
In der Sources-List zunächst den Namen (Alias) der aktuell stabilen Debian-Version schreiben.
Wenn die Testing-Version der anstehenden neue Stable-Version weit fortgeschritten ist, in der Sources-List auf dessen Namen (Alias) wechseln.
Dann warte ich einfach, bis der neue Anwärter vom Testing-Status zur stabilen Version geworden ist.
Und so weiter.

Diese Aussagen zeigen, dass du dein Paketsystem nicht begriffen hast!?
https://www.debian.org/doc/manuals/debi ... 02.de.html

[dasebastian]

(...) zunächst den Namen (Alias) der aktuell stabilen Debian-Version schreiben.
Wenn die Testing-Version der anstehenden neue Stable-Version weit fortgeschritten ist, in der Sources-List auf dessen Namen (Alias) wechseln.

Ich habe das jetzt auch so gemacht, wüsste auch nicht, was daran groß verkehrt sein soll? Ohne mich jetzt durch das gesamte Handbuch zu ackern...