Die /etc/network/interfaces gehört allerdings zu
ifupdown und hat mit net-tools nix zu tun.
Wenn das denn so stimmt: Danke für die Klarstellung! Aber dein Blickwinkel ist nach meinem Dafürhalten leider nicht der, der Klarheit bringt.
Ich sprach bewusst nicht von iproute2. Der eigentliche Gegensatz oder wenn man so will, die eigentliche Alternative für die Konfiguration des Netzwerks ist ip vs. net-tools. Im ubuntu-wiki kann, wer sich intensiver damit aueinandersetzen will, eine Gegenüberstellung der ip- und der net-tools-Kommandos finden. Wenn ich mit dem herkömmlichen net-tools arbeiten will, ist die Konfiguration von /etc/network interfaces zwingend (insofern haben die eben doch was mit dieser Datei zu tun). Wenn ich mit ip arbeiten will (iproute2 ist Bestandteil des Grundsystems), dazu muss ich meistens scripten, in der Tat, aber es geht auch ohne, dann benötige ich weder ifupdown noch /etc/network/interfaces. Beides ist dann weiter nichts als überflüssiges Beiwerk. Und das sollte man auch so kommunizieren. Die Verwirrung für den Nur-User geht schon dabei los, dass das eine ein Paket (
net-tools) ist, das andere nur ein Kommando innerhalb eines Paketes (ip in
iproute2, eine wahrlich preisverdächtige Namensgebung!) Dennoch wird hier im DF immer wieder, auch wenn der Helfer wie selbstverständlich davon ausgeht, dass ip benutzt wird („Zeig mal ip a“) die (dann obsolete) /etc/network/interfaces ins Spiel gebracht, während das unbedarfte Gegenüber sich denkt: „Was ist ip a? Was der sehen will, habe ich doch immer mit ifconfig -a gemacht“. Oder eben umgekehrt. Vielleicht liegt der Grund für die nach wie vor tragende Rolle der interfaces schlicht darin, dass es für den stationären Heim-Gelegenheits-Admin nach wie vor einfacher ist, sein kleines Netz mit net-tools und /etc/network/interfaces zu konfigurieren, statt mit ip (in der Paketbeschreibung von net-tools steht nichts von obsolet). Aber wenn er dann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht, greift er „sicherheitshalber“ zum Netzwerkmanager und blickt dann gar nicht mehr durch, was er eigentlich macht.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich habe nichts gegen die Verwendung von ip, einige meiner Maschinen habe ich so konfiguriert, aber man sollte auseinanderhalten, was nicht zueinander gehört.
Oder so herum formuliert: Wenn man mit ip händisch arbeitet - und ohne net-tools
und ohne netzwerkmanager muss man das - dann sollte man sowohl von ifupdown als auch von /etc/network/interfaces tunlichst die Finger lassen.