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BrotherJ
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Beitrag
von BrotherJ » 15.05.2020 09:57:43
Hallo zusammen,
ich möchte im laufenden Betrieb das Bootflag von /dev/sda1 nach /dev/sda3 verlegen, weil mir /boot, das auf /dev/sda1 gemountet ist, einfach bei Kernelupgrades immer wieder Probleme macht.
Code: Alles auswählen
fdisk /dev/sda
Festplatte /dev/sda: 446,6 GiB, 479559942144 Bytes, 936640512 Sektoren
Disk model: MR9361-8i
Einheiten: Sektoren von 1 * 512 = 512 Bytes
Sektorgröße (logisch/physikalisch): 512 Bytes / 4096 Bytes
E/A-Größe (minimal/optimal): 262144 Bytes / 262144 Bytes
Festplattenbezeichnungstyp: dos
Festplattenbezeichner: 0x6808a261
Gerät Boot Anfang Ende Sektoren Größe Kn Typ
/dev/sda1 * 2048 485375 483328 236M 83 Linux
/dev/sda2 485376 125485055 124999680 59,6G 82 Linux Swap / Solaris
/dev/sda3 125485056 906735615 781250560 372,5G 83 Linux
/dev/sda4 906735616 936638463 29902848 14,3G 83 Linux
Kann ich mit fdisk das Flag einfach neu in den MBR einer anderen Partition eintragen, ohne die Partitionen neu zu formatieren? Ich würde dann das Verzeichnis /boot samt Inhalt auf / ablegen.
Beste Grüße
BrotherJ
Zuletzt geändert von
BrotherJ am 16.05.2020 12:27:30, insgesamt 1-mal geändert.
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mludwig
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Beitrag
von mludwig » 15.05.2020 10:53:46
Im fdisk als command a eingeben, um das boot-flag zu setzen, dann fragt er nach der ID der gewünschten Partition. Neupartitionieren ist nicht nötig.
Der MBR (Master Boot Record) sitzt jedoch am Anfang der Festplatte, dort ist dann normalerweise grub installiert. Dort wählst du dann deinen Kernel oder auch dein Betriebssystem aus, unabhängig davon welche Partition mit dem boot-flag markiert wurde. Ich weiß jedoch von einzelnen Mainboards, die sich weigern von Festplatte zu booten, wenn dort keine Partition mit bootflag existiert. Welche dann das boot-flag hatte war aber egal ...
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BrotherJ
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Beitrag
von BrotherJ » 15.05.2020 11:33:01
Das klingt ja bereits vielversprechend. Wichtig ist, dass nach dem Ändern über fdisk a nicht neuformatiert werden muss. Die Daten auf /dev/sda3 als "/" sollen ja nicht verloren gehen.
Anderer Alternativ-Gedanke wäre, /dev/sda1 und /dev/sda2 (swap) beides unmounten und beide Partitionen zu löschen, um dann /dev/sda1 als 1GB anzulegen und /dev/sda2 um 1GB kleiner wieder als Swap zur Verfügung zu stellen. Das alles im laufenden Betrieb.
Grüße
BrotherJ
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willy4711
Beitrag
von willy4711 » 15.05.2020 12:42:31
An sich braucht Linux nach meinem Wissen kein Boot-Flag, wie mludwig ja schon sagte.
Wenn /dev/sda1 Probleme macht, wäre also die Frage, warum. (zu viele Kernel-Versionen >> Platzprobleme?)
Das Boot-Flag zu ändern, wird das Problem mit sda1 nicht ändern, da Grub diese Partition anspricht.
Ich vermute mal, dass sda1 als /boot gemountet ist ?
Vielleicht mal:
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mludwig
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Beitrag
von mludwig » 15.05.2020 12:59:30
Beide Partitionen löschen und mit geänderten Größen neu anlegen kann man machen. Vorher /boot und swap unmounten. Die 3. Partition bleibt dabei unberührt.
Aber: vom Inhalt der Boot-Partition vorher ein Backup erstellen, und nachdem anlegen, formatieren und mounten der Boot-Partition wieder einspielen. Sonst sind die Kernel-Images weg ...
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BrotherJ
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Beitrag
von BrotherJ » 15.05.2020 14:27:39
mludwig hat geschrieben: 15.05.2020 12:59:30
Beide Partitionen löschen und mit geänderten Größen neu anlegen kann man machen. Vorher /boot und swap unmounten. Die 3. Partition bleibt dabei unberührt.
Aber: vom Inhalt der Boot-Partition vorher ein Backup erstellen, und nachdem anlegen, formatieren und mounten der Boot-Partition wieder einspielen. Sonst sind die Kernel-Images weg ...
So hatte ich das vor. /dev/sda1 ist zu klein dimensioniert wurden. Und das System wird nicht crashen, wenn für den Zeitpunkt des Neuanlegen der Swap-Partition, die Swap-Partition nicht zur Verfügung steht?
Zuletzt geändert von
BrotherJ am 15.05.2020 14:40:06, insgesamt 1-mal geändert.
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willy4711
Beitrag
von willy4711 » 15.05.2020 14:36:51
Ich wage zu bezweifeln , das so einfach funktioniert, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.
Was ist mit den Dateien ./boot/config-xxxxx-amd64 und /boot/System.map xxxx1-amd64
Lassen die so einfach woanders hin verschieben ?
Mal abgesehen, dass die UUIDs ja alle angepasst werden müssen?
Ist es da nicht einfacher ein paar Kernel-Images zu löschen ?
Bei mir ist /boot 71 MB groß (1 Kernel)
Ich bin gespannt, ob das funktioniert.
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BrotherJ
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Beitrag
von BrotherJ » 15.05.2020 14:48:38
Das sind nur zwei Kernelimages drin. Das Laufende und ein Aktuelles von Proxmox, das Laufende kann ich wohl schlecht löschen. Und das Aktuelle will ich ja nutzen, nur bricht die Installation ab wegen Platzmangel:
Code: Alles auswählen
# df -h /boot
Dateisystem Größe Benutzt Verf. Verw% Eingehängt auf
/dev/sda1 225M 167M 43M 80% /boot
Ich hatte jetzt zumindest mal /boot gesichert, ungemountet und stattdessen eine Kopie davon /boot_neu auf /dev/sda3 als /boot nach dem Unmounten zur Verfügung gestellt. So funktionierte zumindest das Upgrade. Jetzt könnte ich ja auch diesen neuen Inhalt auf /dev/sda1 einspielen und dann diese Partition wieder als /boot mounten.
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willy4711
Beitrag
von willy4711 » 15.05.2020 15:00:19
Dein /swap ist ja auch extrem groß
Code: Alles auswählen
/dev/sda2 485376 125485055 124999680 59,6G 82 Linux Swap / Solaris
Kann man den nicht einfach verkleinern ? Oder Brauchst du so viel wg. Suspend to Disk ?
Kann ich mir nicht vorstellen, dass man dafür 59 GB benötigt.
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mludwig
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Beitrag
von mludwig » 15.05.2020 15:15:05
Hinterher würde ich zur Sicherheit
- die /etc/fstab prüfen, ob dort die richtige UID für boot steht
- grub aktualisieren - update-grub - bzw. neu installieren - grub-install /dev/sda
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willy4711
Beitrag
von willy4711 » 15.05.2020 15:43:29
Ich habe meinen Vorschlag gerade mal in einer VM getestet. geht mit Gparted völlig problemlos.
Brauchst keinen Grub updaten einfach nur die Partitionen verkleinern /vergrößern.
Vorher:
Code: Alles auswählen
lsblk
NAME MAJ:MIN RM SIZE RO TYPE MOUNTPOINT
sda 8:0 0 32G 0 disk
├─sda1 8:1 0 953M 0 part /boot
├─sda2 8:2 0 4,7G 0 part [SWAP]
├─sda3 8:3 0 9,7G 0 part /
└─sda4 8:4 0 16,7G 0 part /home
sr0 11:0 1 57M 0 rom
Nacher:
Code: Alles auswählen
lsblk
NAME MAJ:MIN RM SIZE RO TYPE MOUNTPOINT
sda 8:0 0 32G 0 disk
├─sda1 8:1 0 1,9G 0 part /boot
├─sda2 8:2 0 3,7G 0 part [SWAP]
├─sda3 8:3 0 9,7G 0 part /
└─sda4 8:4 0 16,7G 0 part /home
sr0 11:0 1 57M 0 rom
Code: Alles auswählen
Device Boot Start End Sectors Size Id Type
/dev/sda1 * 2048 4001791 3999744 1,9G 83 Linux
/dev/sda2 4001792 11718655 7716864 3,7G 82 Linux swap / Solaris
/dev/sda3 11718656 32030719 20312064 9,7G 83 Linux
/dev/sda4 32030720 67106815 35076096 16,7G 83 Linux
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BrotherJ
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Beitrag
von BrotherJ » 15.05.2020 18:55:27
Danke für Euer Engagement. Das ist eine gute Idee mit Gparted.
Ich habe allerdings, wie ober beschrieben, das /boot leergeräumt und dann den Inhalt von /boot_neu dort hinein synchronisiert und den Server rebootet. Bei der Synchronisation wurde nicht bemängelt, dass kein freier Plattenplatz mehr da wäre wie bei dem Upgrade, sondern es sind auch jetzt nur 80% belegt.