Zeile in Datei ändern?

[Yadgar]

Hi(gh)!

In einer riesenlangen (zig Millionen Zeilen) POV-Ray-Datei (ASCII-Text) muss in Zeile Nr. 12967207 ein Komma entfernt werden. Mit KWrite hinscrollen würde viel zu lange dauern - wie stelle ich das am besten an?

[JTH]

Etwa so:

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$ sed -i "12967207s/,//" POV-Ray.Datei

Zu beachten: Mit -i wird direkt in der angegebenen Datei ersetzt.

[Yadgar]

Hi(gh)!

Etwa so:

Code: Alles auswählen

$ sed -i "12967207s/,//" POV-Ray.Datei

Zu beachten: Mit -i wird direkt in der angegebenen Datei ersetzt.

Danke für den Tipp! Rechne schon mal damit, dass demnächst in POVghanistan ein bislang namenloser Viertausender im Mittleren Hindukusch nach dir benannt wird - Koh-e JTH, das ist doch was, oder?

Now playing: Parallels, live 1978 (Yes)

[uname]

Du hättest natürlich auch den Editor Vim bemühen können.

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12967207G
12967207gg
:12967207<CR>

Und dann an der Stelle das Komma z. B. mit "x" löschen.


Getestet nur mit einer 5 Millionen Zeilen langen Datei. War zu faul eine größere Datei zu erzeugen.

[tobo]

Ist vi/vim vorhanden, dann hätte es Vorteile den ex-Mode benutzen:

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ex - POV-Ray.Datei <<EOF
12967207s/,//
wq
EOF

Alternativ natürlich auch mit ed.

[JTH]

Alternativ natürlich auch mit ed.

Ich dachte eigentlich, Meillo wirft das noch in die Runde

[Meillo]

Das Problem war mit der ersten Antwort ja schon geloest.

Den Ansatz mit ex finde ich am besten. (vi (also der grafische Teil des Doppeleditors) ist hier nur unnoetiger Ballast.)

So sehr ich ed auch mag, in solchen Faellen verwende ich ihn nicht. Wie alle alten Unix-Tools hat er seine Massengrenzen (Zeilenlaenge und Co.). Ein Vim kommt mit allem zurecht, ein ed nicht unbedingt, bzw. ist er nicht dafuer ausgelegt. Vieles klappt, aber nicht jeder Fall zwangslaeufig. Deshalb wuerde ich in dem Fall einen Vim im ex-Mode nutzen.


Der ex ist im Uebrigen ein interessanter aber in eigenstaendiger Weise kaum genutzer Editor. Er ist recht faehig, dadurch aber leider auch nicht so schoen klein und einfach wie der ed.

[heisenberg]

vi(m) braucht beim editieren so einer riesen Datei aber auch jede Menge RAM.

sed z. B. nicht weil er die Datei nur zeilenweise liest. (ex auch nicht?)

Hier mal ein Beispiel mit meinem USB-Stick-Backup(2 GB)

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du -sm muellhalde/usbstick.raw 
2105  muellhalde/usbstick.raw

/usr/bin/time sed -n '12432453p'  muellhalde/usbstick.raw 
0.71user 0.30system 0:01.02elapsed 100%CPU (0avgtext+0avgdata 3812maxresident)k
0inputs+0outputs (0major+547minor)pagefaults 0swaps

/usr/bin/time vim -c ":q" muellhalde/usbstick.raw
22.73user 1.39system 0:24.13elapsed 100%CPU (0avgtext+0avgdata 3762888maxresident)k
0inputs+64outputs (0major+940343minor)pagefaults 0swaps

[Meillo]

vi(m) braucht beim editieren so einer riesen Date aber auch jede Menge RAM.

sed z. B. nicht weil er die Datei nur zeilenweise liest. (ex auch nicht?)

Das ist ein guter Aspekt. vi/ex legen normalerweise eine Kopie der zu editierenden Datei an, in der die Veraenderungen passieren, bis sie zurueckgeschrieben werden koennen. Darum kann man die Arbeitsergebnisse nach einem Programmabsturz auch recovern. (Was Vim konkret macht, weiss ich nicht.)

Allerdings verwenden wir hier ja `sed -i' (!) folglich reicht Lesen alleine nicht aus. Aber hier ebenfalls: Wie die Implementierung das konkret macht, entzieht sich meiner Kenntnis.

Code: Alles auswählen

 
du -sm muellhalde/usbstick.raw 
2105  muellhalde/usbstick.raw

/usr/bin/time sed -n '12432453p'  muellhalde/usbstick.raw 
0.71user 0.30system 0:01.02elapsed 100%CPU (0avgtext+0avgdata 3812maxresident)k
0inputs+0outputs (0major+547minor)pagefaults 0swaps

/usr/bin/time vim -c ":q" muellhalde/usbstick.raw
22.73user 1.39system 0:24.13elapsed 100%CPU (0avgtext+0avgdata 3762888maxresident)k
0inputs+64outputs (0major+940343minor)pagefaults 0swaps

Du muesstest hier schon `sed -i' verwenden, um aussagekraeftige Werte zu bekommen.

Und statt `vim' den Befehl `ex', dann einfach den Doppelpunkt vor den Ex-Befehlen weglassen. Der Kommandotrenner ist ein Pipe-Symbol. Also z.B.:

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ex -c '12432453p|q'

Allerdings nutzt ex/vi den Alternate Buffer des Terminals (oder so aehnlich). Folglich verschwindet die Ausgabe evtl. wenn der Editor beendet wird. Aber zum Zeitmessen kannst du es so machen.


Edit: Was viel RAM verbrauchen koennte, koennten auch lange Zeilen sein. In deinem Image hat es evtl. wenig Newlines. Das ist dann eine andere Situation wie wenn du Textdateien hast.

[heisenberg]

Allerdings verwenden wir hier ja `sed -i' (!) folglich reicht Lesen alleine nicht aus. Aber hier ebenfalls: Wie die Implementierung das konkret macht, entzieht sich meiner Kenntnis.

sed -i ist ein normaler sed-Lauf in eine temporäre Datei. Diese Datei übeschreibt am Ende dann per mv die Originaldatei. Beschreibung dazu ist in der info-page von gnu sed.

Im vorliegenden Fall heisst dass: Die Datei wird einmal komplett gelesen und einmal fast komplett geschrieben.