Shell Parameter Expension, geht das auch kürzer ?

[ren22]

Hallo,

geht das auch kürzer um nur als Ausgabe "text" unter Bash zu bekommen?

Code: Alles auswählen

foo="123.text.456"

bar="${foo#*.}"
foba="${bar%.*}"

echo $foba

Ausgabe: text

Danke

[Meillo]

Ich vermute, du suchst einen Weg ohne sed, denn damit ginge es natuerlich so:

Code: Alles auswählen

foo="123.text.456"
foba=`echo $foo | sed 's/^[^.]*\.//;s/\.[^.]*$//'`

[JTH]

Soweit ich weiß gibt es keine Expansion, die Prefix und Suffix in einem Schritt strippt. Außer dass du natürlich – je nach Anwendung – die eine Zuweisung weglassen kannst:

Code: Alles auswählen

foo="123.text.456"
bar="${foo#*.}"
echo "${bar%.*}"

Ich würd hier allerdings auch immer sed vermeiden, wenn es nur um einzelne Variablen geht. Ist meist schneller.

Nachtrag: Alternativer Weg, abhängig von der Anwendung:

Code: Alles auswählen

foo="123.text.456"
echo "${foo//[[:digit:]\.]/}"

[tobo]

Ist der Trenner gleich, dann wäre cut naheliegend:

Code: Alles auswählen

cut -d. -f2 <<< $foo

[Meillo]

Ist der Trenner gleich, dann wäre cut naheliegend:

Code: Alles auswählen

cut -d. -f2 <<< $foo

Gute Idee ... die allerdings dann scheitert, wenn in ``text'' Punkte enthalten sein duerfen. Das geht aber aus der Fragestellung nicht hervor.

[tobo]

Ja, bei einer variablen Anzahl an Trennern ist cut natürlich nicht so toll. Entweder kann dann die Quantifizierung des letzten Trenners von außen erfolgen

Code: Alles auswählen

cut -d. -f2-$(grep -o '\.' <<< $foo | wc -l) <<< $foo

oder man nimmt zweimal den ersten Trenner.

Code: Alles auswählen

cut -d. -f2- <<< $foo | rev | cut -d. -f2- | rev

Also, falls man dann immer noch auf cut bestehen will!?

[Meillo]

LOL! Hat mir viel Freude bereitet, deinen Post zu lesen.

[JTH]

Ich weise nochmal auf den Geschwindigkeitsunterschied hin – falls man tatsächlich nur einzelne Variablen bearbeitet, nicht einen größeren Datenblock/Datei, das Ganze aber wiederholt:

Code: Alles auswählen

#!/bin/bash

N=10000

printf "# Parameter Expansion" >&2
time for ((i = 0; i != N; ++i)); do
	foo="123.text.456"
	foo="${foo#*.}"
	foo="${foo%.*}"
done

printf "\n# sed" >&2
time for ((i = 0; i != N; ++i)); do
	foo="123.text.456"
	foo="$(echo "$foo" | sed 's/^[^.]*\.//;s/\.[^.]*$//')"
done

printf "\n# cut" >&2
time for ((i = 0; i != N; ++i)); do
	foo="123.text.456"
	foo="$(cut -d. -f2 <<< "$foo")"
done

Code: Alles auswählen

# Parameter Expansion
real	0m0,075s
user	0m0,075s
sys	0m0,000s

# sed
real	0m13,126s
user	0m12,613s
sys	0m2,181s

# cut
real	0m11,001s
user	0m9,169s
sys	0m1,966s

Ist natürlich ein konstruiertes Beispiel.

[Meillo]

Das Grossartige an der heutigen Computerwelt ist fuer mich, dass es egal geworden ist, ob ich Builtins oder externe Befehle aufrufe. Ich kann in Shellscripten dutzende lange Pipelines bauen und alles ist dennoch schnell genug. Im Alltaeglichen muss ich weder Speicher noch Rechenzeit sparen. Das erlaubt es mir, mich ganz auf die Problemloesung und die Verstaendlichkeit des Codes zu konzentrieren. Darin sehe ich einen Luxus und eine Chance, die frueher teuer erkauft werden mussten, heute aber fast kostenlos sind.


Dennoch finde ich es durchaus wertvoll, sich hin und wieder mal klar zu machen, wie die Performance-Situation aussieht, weil das das Verstaendnis verbessert. Auf meine Praxis hat das aber in solchen Faellen wenig Auswirkung. Diesen Thread hat dein Beitrag aber bereichert.

[debianoli]

Was machen denn die

Code: Alles auswählen

<<<

in dem Cut-Beispiel? ich kenne bislang nur > und >>

[Meillo]

Was machen denn die

Code: Alles auswählen

<<<

in dem Cut-Beispiel? ich kenne bislang nur > und >>

Das ist eine Bash-Extension. Die folgenden drei Befehle sind (ungefaehr) gleich:

Code: Alles auswählen

cmd <<<foo

echo foo | cmd

cmd <<!
foo
!

Aus der Manpage der Bash:

Here Strings
A variant of here documents, the format is:

<<<word

The word is expanded and supplied to the command on its
standard input.

[eggy]

und wieder was gelernt

[debianoli]

Thx