OK, es ist weder besonders schwierig noch ganz einfach.
Für den Transport von Mails braucht es einen Server, der die Sendeaufträge des Client-Programms entgegen nimmt und an den entsprechenden Zielrechner weiter reicht.
Dabei ist es zunächst unerheblich, ob der Zielrechner ganz weit hinten im Internet steht, oder ob es sich um localhost handelt. Der Server, oder eben genauer der Mail Transport Agent (MTA), orientiert sich am Netzwerk.
Aus historischen und sachlichen Gründen sind die Benennungen der einzelnen Komponenten etwas differenzierter als "Client - Server".
Das CLI-Programm zum versenden auf unixartigen Systemen ist üblicherweise "mail".
Das Binary muss aber nicht so heißen. In einem Standard-Debian ist "/usr/bin/mail" ein (über das Alternatives-System gesteuerter) Symlink auf "/usr/bin/bsd-mailx".
Ein MTA nimmt nicht nur Mails entgegen. Er versendet sie auch (weiter). Der historische Standardname für das für diesen Job genutzte Binary ist "sendmail", was eben auch der Name des Grandseigneurs unter den MTAs ist.
Auf einer Standard-Debianinstallation ist "/usr/sbin/sendmail" ein Symlink auf "/usr/sbin/exim4".
Wenn ein MTA eine Mail für den lokalen Rechner angenommen hat, muss diese im lokalen Dateisystem abgelegt werden. Der Default hierfür ist das Verzeichnis "/var/spool/mail", was wiederum heutzutage ein Symlink auf "/var/mail" ist.
In einer Standard-Installation werden an diesem Ort Verzeichnisse für die Nutzer des Systems angelegt, die Mails empfangen dürfen.
Man kann den Empfang über die "/etc/aliases" steuern.
Will man eine feinere Steuerung, oder die Mails an einen dezidierten Serverdienst (POP, IMAP) weitergeben, übernimmt diesen Part ein Mail Delivery Agent (MDA).
Ein dezidierter MDA ist z.B. das Programm
procmail. Server für IMAP und/oder POP wie z.B.
dovecot haben mitunter diese Funktionalität des MDA auch (z.T. auf unterschiedlichen Protokollebenen) eingebaut.
Um Mails geordnet zu lesen, braucht man ein weiteres Programm - den Mail User Agent (MUA).
Für die Konsole gibt es dort z.B.
mutt.
Für Deine praktische Erfordernis ist es jetzt abhängig davon, was genau Du erreichen willst.
Falls Du die Systemmails der daemons (bzw. crons) lokal als user "meinuser" lesen willst, brauchst Du auf einem Standard-Debian üblicherweise lediglich sicherstellen, dass der Eintrag
in der /etc/aliases vorhanden ist (falls Du ihn hinzufügst nachher noch das Programm "newaliases" ausführen) und mutt als "meinuser" aufrufen.
Ansonsten sollte es für Dich allerdings nicht besonders überraschend neu sein, dass hinter dem Anschein von Einfachheit oft eine sehr vertrackte Logik steckt.
So sind die automatischen Konfigurationssysteme für Mailkonten zuweilen eine Schlangengrube an Pseudo-Standards von proprietären Aasgeier-Systemen. Some people call it Outlook.
Das Wem, Wieviel, Wann, Wozu und Wie zu bestimmen ist aber nicht jedermannns Sache und ist nicht leicht.
Darum ist das Richtige selten, lobenswert und schön.