(gelöst) netinstall ohne systemd
(gelöst) netinstall ohne systemd
Gehe ich recht in der Annahme, dass es seit jessie nicht mehr möglich ist, ein minimales System via netinstall ohne systemd zu installieren? (Das dist-upgrades beginnend bei wheezy bis einschließlich stretch funktionieren, weiß ich.)
Grüße Günther
Grüße Günther
Zuletzt geändert von guennid am 01.10.2019 19:50:27, insgesamt 2-mal geändert.
Re: netinstall ohne systemd
Bekommst du mit dem Netinstall-Image ’ne Shell? Von dort aus könnte man dann mit debootstrap weitermachen.
Re: netinstall ohne systemd
Ich komme (mit einer wheezy-netinstall-CD) bis zur Auswahl von „expert mode“ Danach kommt
Hmm, verirrend - wenn die Platte mit dem zuletzt installierten buster (bei dem ich glaube, mir versehentlich systemd eingefangen zu haben, und die mit 'ner systemd-Meldung den boot-Prozess abbricht) eingesteckt ist, bootet die netinstall weiter - ich kriege 'ne shell auf F3. Ich habe zwischenzeitlich schon andere Boot-CDs ausprobiert (grm l2014, jessie) und der boot-Vorgang bricht auch dort ab. Möglicherweise ist es ein Board-Problem auf dem alten Schätzchen TP T42 Ich schau mal. Im Moment scheint's wenig sinnvoll hier weiterzumachen. Ziel ist eigentlich, via sukkzessivem Upgraden ab wheezy rauszufinden, ob das buster mir systemd installiert.
Code: Alles auswählen
EDD Error ff00 reading sector 59
Re: netinstall ohne systemd
Da würde ich mal von ausgehen. Wenn libsystemd0 installiert wird, folgt auch der Rest, da von dieser Lib quasi das ganze System abhängt. Das haben doch nur die Devuan-Leute mit viel Mühe herausgenommen. Eigentlich macht das doch das Devuan aus, mit ein paar zusätzlichen Änderungen.guennid hat geschrieben:30.09.2019 18:28:46...rauszufinden, ob das buster mir systemd installiert.
Hast Du nicht schon mal Devuan gehabt? Dann weißt Du das ja.
Re: netinstall ohne systemd
libsystemd0 wird man auch bei devuan (ascii) nicht los, genauso wenig wie libudev-1. Ich bereite halt ein upgrade meiner Nicht-Devuan-Maschinen von stretch auf buster vor und möchte unliebsamen Überraschungen vorbeugen. Die bisherige Testmaschine (T42) taugt aber offenbar nicht mehr. Das System (buster) bootet nicht mehr (hat aber zuletzt, zumindest vor dem Upgrade auf buster), eine backup-Platte mit jessie geht nicht mehr und sukkzesive Neuanlage ausgehend von wheezy geht auch nicht mehr. Ich nehme an, das Teil ist hinüber. Ich schau mal ob ich noch 'ne andere Maschine zum Testen hier finde. Das mit dem sukkzesiven Hochziehen der Releases hätte ich mir gerne erspart, wenn mir jemand hätte sagen können, ob man ein buster-(oder wenigstens stretch-)Grundsystem ohne systemd noch installieren kann. Dass man's hinterher (zumindest bei jessie) wieder runterwerfen kann (siehe cosmac im Wiki), ist mir bekannt. Will ich aber nicht.
Grüße, Günther
Grüße, Günther
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Re: (aufgegeben) netinstall ohne systemd
Was bei mir schon mal in einer VM geklappt hat, war eine Minimalinstallation Debian 9 und dann nachträglich einfach sysv-init und Konsorten installiert. Aber das führte nur dazu, dass zwar das init-system sysv-init war, aber pro User trotzdem eine Systemd-Instanz gestartet wurde. Sind halt heutzutage viele von systemd abhängig. Mittlerweile bin ich bei systemd und habe keinerlei Probleme. Die Kiste, macht was sie soll und an die neue Befehlssyntax gewöhnt man sich. Ist in der EDV ja nicht so ganz unüblich, dass sich da mal was ändert. Wenn ich an DOS/VSE zurückdenke, dann MVS, dann Linux usw. Da ist immer ein Umlernen angesagt - aber genau das macht ja die EDV so interessant. Wenn Systemd das init-System heutzutag ist, dann ist das halt so oder man muss halt, was ja durchaus möglich ist (mit riesen Aufwand) sich ein Linux from Scratch mit sysv-init bauen.
Re: (aufgegeben) netinstall ohne systemd
Hallo gennid,
evtl. ist das etwas für dich:
https://de.wikipedia.org/wiki/Devuan
https://files.devuan.org/devuan_jessie/installer-iso/
MfG
Axel
evtl. ist das etwas für dich:
https://de.wikipedia.org/wiki/Devuan
https://www.devuan.org/Erklärtes Ziel ist es, den umstrittenen systemd-Dienst nicht zu verwenden und das gesamte Angebot an Paketen frei von Systemd-Anforderungen zu halten.
https://files.devuan.org/devuan_jessie/installer-iso/
MfG
Axel
Zuletzt geändert von AxelMD am 01.10.2019 09:59:24, insgesamt 1-mal geändert.
Re: (aufgegeben) netinstall ohne systemd
Es gibt noch Alternativen, auch zu 'nem reinen sysvinit - insbesondere im Debian-Umfeld. Und so lange es die gibt, probiere ich die auch aus. Deine Erfahrung bestätigt eigentlich meine Vermutung, dass es nicht so einfach ist, systemd nachträglich zu entfernen. siehe hierzu die einschägigen Threads bei der Einführung von systemd in jessie. Und deswegen wollte ich herausfinden, ob bei buster endgültig(?) Schluss ist? Und ich das nur durch Unaufmerksamkeit nicht bemerkt habe. Threads dazu (buster und alternative init-Systeme) sind mir nicht bekannt.schwedenmann hat geschrieben:Sind halt heutzutage viele von systemd abhängig.
zu AxelMD
Kenn' ich doch. Mir geht's um buster.
Grüße, Günther
edit: Ich habe die wheezy-Installation doch noch hingekriegt - wahrscheinlich nicht mit einer netinstall, aber immerhin: viewtopic.php?f=12&t=174928
edit2:
beim update von wheezy auf jessie muss man aufpassen, wenn's darum geht, systemd zu vermeiden: wenn das System noch auf wheezy, aber apt-get update mit den jessie-Einträgen in der sources.list bereits gelaufen ist, kann man vor dem dist-upgrade sysvinit-core aus jessie installieren (und sysvinit aus wheezy deinstallieren). Ansonsten wird sysvinit beim upgrade warnungslos durch systemd ersetzt.
So, und jetzt bin ich auf buster, offenbar nach wie vor möglich ohne systemd, - mit openrc.
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Re: (gelöst) netinstall ohne systemd
Hallo guennid,
Gruss
dingsvomdach
hast du jetzt eigentlich einen direkten funktionierenden Weg (ohne bei wheezy oder jessie anzufangen) für einen Netinstall von buster+sysvinit gefunden, welcher auch die Installation einer grafischen Oberfläche zulässt? Ein laufendes System buster+sysvinit-core habe ich bisher nur ohne dieselbe hinbekommen. Sobald man z.B. LXDE installiert, bügelt es über die Abhängigkeiten (auch ohne recommends) jedesmal systemd wieder drauf und entfernt sysvinit-core.So, und jetzt bin ich auf buster, offenbar nach wie vor möglich ohne systemd, - mit openrc.
Gruss
dingsvomdach
Re: (gelöst) netinstall ohne systemd
Nein.hast du jetzt eigentlich einen direkten funktionierenden Weg (ohne bei wheezy oder jessie anzufangen) für einen Netinstall von buster+sysvinit gefunden, welcher auch die Installation einer grafischen Oberfläche zulässt?
Zumindest bei meinen Versuchen konnte ich weder bei jessie noch bei stretch bei den „normalen“ Installationsmedien, also egal, ob netinst oder DVD 1, das init-System auswählen (wiewohl ich meine gelesen zu haben, dass es die Option gäbe, womöglich habe ich sie schlicht übersehen.)
Eine DE benutze ich nicht. Eine andere GUI installiere ich nie per Installer. Das mache ich einschließlich X anschließend händisch. Ich weiß jetzt nicht, was, wenn man im Installer eine komplette DE wie beispielsweise lxde wählt, dann alles automatisch mit installiert wird. Insbesondere bei den Dateimanagern muss man aufpassen, weil einige davon mittlerweile direkt oder indirekt (libpam-systemd) von systemd abhängig sind, das also selbst dann, wenn die recommends ausgeschaltet sind, mitinstalliert werden muss.
Vielleicht lässt sich via niemands Tipp (debootstrap) etwas mit den „normalen“ Installationsmedien machen. Aber mit debootstrap in dieser Form habe ich keine Erfahrungen. Und es wird dann auf alle Fälle erst mal ohne GUI sein.
Grüße, Günther
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Re: (gelöst) netinstall ohne systemd
Der Trick ist, debootstrap in zwei Stufen laufen zu lassen, und nach dem ersten Schritt systemd raus- und sysvinit reinzuoperieren.
Außerdem noch apt-pinning, um zuküftige systemd-Abhängigkeiten zu vermeiden. Ich hatte das mal für jessie gebaut, sollte aber auch noch mit buster gehen.
In den folgenden Script-Fetzen gehe ich davon aus, dass das zukünftige root-Verzeichnis nach /mnt gemountet wurde.
Erst mal das apt-pinning unterhalb des gemounteten Verzeichnis in der Datei /mnt/etc/apt/preferences.d/10nosystemd vorbereiten (der Name kann frei gewählt werden):
Jetzt debootstrap zweistufig laufen lassen
Ab hier geht's weiter wie nach einem normalen, einstufigen debootstrap.
ERGÄNZUNG: Wie man sieht, habe ich das hier für eine 32bit-Installation gemacht. Für 64bittiges gehört in die erste debootstrap-Zeile natürlich --arch=amd64
Außerdem noch apt-pinning, um zuküftige systemd-Abhängigkeiten zu vermeiden. Ich hatte das mal für jessie gebaut, sollte aber auch noch mit buster gehen.
In den folgenden Script-Fetzen gehe ich davon aus, dass das zukünftige root-Verzeichnis nach /mnt gemountet wurde.
Erst mal das apt-pinning unterhalb des gemounteten Verzeichnis in der Datei /mnt/etc/apt/preferences.d/10nosystemd vorbereiten (der Name kann frei gewählt werden):
Code: Alles auswählen
Package: systemd
Pin: release *
Pin-Priority: -1
Package: systemd-sysv
Pin: release *
Pin-Priority: -1
Code: Alles auswählen
# minimales jessie. --include ergänzt Pakete
debootstrap --arch=i386 --foreign --variant=minbase --include=sysvinit-core<weitere Pakete, mit Komma getrennt> jessie /mnt ftp://ftp.de.debian.org/debian
# hier präpariert sich debootstrap für die zweite Stufe. systemd wird dabei elegant mit sed entsorgt.
sed -i 's/systemd systemd-sysv//' /mnt/debootstrap/required
# Aufruf der zweiten Stufe von debootstrap
chroot /mnt /debootstrap/debootstrap --second-stage
ERGÄNZUNG: Wie man sieht, habe ich das hier für eine 32bit-Installation gemacht. Für 64bittiges gehört in die erste debootstrap-Zeile natürlich --arch=amd64
Zuletzt geändert von Livingston am 06.10.2019 12:18:13, insgesamt 1-mal geändert.
Re: (gelöst) netinstall ohne systemd
Hmm,
ist das nicht ziemlich viel Aufwand, wenn systemd doch wieder nachträglich entfernt werden muss? Das geht doch einfacher - oder?
ist das nicht ziemlich viel Aufwand, wenn systemd doch wieder nachträglich entfernt werden muss? Das geht doch einfacher - oder?
- Livingston
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Re: (gelöst) netinstall ohne systemd
Wieso nachträglich entferne? Mit meiner Methode wird es überhaupt nicht installiert.
Re: (gelöst) netinstall ohne systemd
Livingston hat geschrieben:Der Trick ist, [...] nach dem ersten Schritt systemd raus- und sysvinit reinzuoperieren.
Code: Alles auswählen
... systemd wird dabei elegant mit sed entsorgt.
- Livingston
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Re: (gelöst) netinstall ohne systemd
Debootstrap wird dazu gebracht, im ersten Schritt ein Minimum an Dateien zu installieren. Dabei wird gleich das gute alte sysv mitdraufgepackt.
Im zweiten Schritt ruft man die zweite Stufe von debootstrap innerhalb des fertigzustellenden Systems (/mnt) per chroot auf. Dabei schaut es in /mnt/debootstrap/required nach den nachzuinstallierenden Paketen. Der sed-Befehl entfernt aber vorher die systemd-Pakethinweise.
Was ich hier nicht beschrieben habe, ist der allgemeine Gebrauch von debootstrap, aber der ist ja hier reichlich dokumentiert. Der Kniff ist, das übliche einstufige debootstrap wie oben beschrieben in zwei Schritte zu zerlegen.
Das geht auch in einer Installer-Umgebung. Einfach eine normale Installation durchziehen, und nach der Partitionierung in die Installer-Konsole wechseln. Hier sollte jetzt unter /target (statt wie in meinem script unter /mnt) alles vorbereitet sein, und Du kannst mit meiner Methode weitermachen.
Danach reinchrooten, Kernel und Bootloader selbst als Pakete runterziehen und fertig ist die Installation.
EDIT: Missverständliche Formulierungen korrigiert.
Im zweiten Schritt ruft man die zweite Stufe von debootstrap innerhalb des fertigzustellenden Systems (/mnt) per chroot auf. Dabei schaut es in /mnt/debootstrap/required nach den nachzuinstallierenden Paketen. Der sed-Befehl entfernt aber vorher die systemd-Pakethinweise.
Was ich hier nicht beschrieben habe, ist der allgemeine Gebrauch von debootstrap, aber der ist ja hier reichlich dokumentiert. Der Kniff ist, das übliche einstufige debootstrap wie oben beschrieben in zwei Schritte zu zerlegen.
Das geht auch in einer Installer-Umgebung. Einfach eine normale Installation durchziehen, und nach der Partitionierung in die Installer-Konsole wechseln. Hier sollte jetzt unter /target (statt wie in meinem script unter /mnt) alles vorbereitet sein, und Du kannst mit meiner Methode weitermachen.
Danach reinchrooten, Kernel und Bootloader selbst als Pakete runterziehen und fertig ist die Installation.
EDIT: Missverständliche Formulierungen korrigiert.
Re: (gelöst) netinstall ohne systemd
Danke für diese interessante Info! Werd' ich beim nächsten Mal versuchen - wenn ich mich dran erinnere.
Grüße, Günther
Grüße, Günther
Re: (gelöst) netinstall ohne systemd
Ich habe die Schritte von Livingston eben in einer VM nachvollzogen. Bei Buster wird im debootstrap kein Eintrag mit systemd in der /debootstrap/required angelegt, wenn das Programm mit --include=sysvinit-core gestartet wird.
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Re: (gelöst) netinstall ohne systemd
Dann kann man sich den sed-Befehl ja klemmen. Wichtig ist nur, dass einem Guenni nicht gleich die Ohren lang zieht, nur weil da plötzlich systemd-Krempel auftaucht.