Floppy-Installation

Du kommst mit der Installation nicht voran oder willst noch was nachfragen? Schau auch in den "Tipps und Tricks"-Bereich.
Antworten
svenholm
Beiträge: 19
Registriert: 21.06.2019 15:23:41

Floppy-Installation

Beitrag von svenholm » 22.07.2019 15:45:31

Hallo,
ich hab einen sehr alten Rechner, wo nur Floppy-Installation (oder PXE-Boot) geht und nur ein Floppy zur Hand. Aber da fängt das Problem schon an, wo finde ich das neueste Debian-Image für eine Installation per Floppy? Ich hatte einige Images gefunden, die waren aber nur für eine ältere Version und damit bekomme ich ständig Fehlermeldungen wegen des Spiegelservers (ich hab schon zig ausprobiert). Konsole Nr. 4 meldet dann entweder, dass keine Release-Datei gefunden wurde, oder ein Public Key gefunden wurde oder der Key nicht korrekt verifiziert werden konnte. Hab jetzt temporär doch ein CD-ROM an den sekundären IDE gehängt (der PC ist so ein alter Compaq Deskpro, an sich ein putziges Teil aber er hat nur einen Einschub für so ein CD-ROM-Laufwerk in Notebook-Größe, wo gerade keins rumfliegt).

Jetzt scheint's zu laufen über CD-ROM, aber mich hätte doch schon interessiert, wo man die neuesten Floppy-Images findet. Die Doku verweist auf einen Ordner des Debian-Hauptservers, der gar nicht existiert wenn es um den Pfad der Floppy-IMG-Datei geht. Hätte nicht gedacht, dass das so ein Akt ist, ich meine, es gibt ja auch ein Minimal-Installations-Image für USB-Stick, das war neulich für die Firma perfekt für einen Server und ging alles problemlos. Ich weiß, dass Floppies alt sind, aber warum Altes nicht nutzen, wenn sie einen Zweck erfüllen.
Die Debian-Doku ist recht langatmig um einfach mal ein Pfad oder eine Anleitung für ein Floppy-Image rauszurücken..... leider
Zuletzt geändert von svenholm am 22.07.2019 19:35:04, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
MSfree
Beiträge: 11605
Registriert: 25.09.2007 19:59:30

Re: Floppy-Installation

Beitrag von MSfree » 22.07.2019 15:52:22

svenholm hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.07.2019 15:45:31
aber mich hätte doch schon interessiert, wo man die neuesten Floppy-Images findet.
Es gibt schon lange keine Floppy Images mehr. Rein technisch ist das auch unmöglich. Den aktuellen Kernel mit seinen 3.2MB bringt man nicht mehr auf einer 1.44MB Floppy unter.

uname
Beiträge: 12398
Registriert: 03.06.2008 09:33:02

Re: Floppy-Installation

Beitrag von uname » 22.07.2019 16:02:11

Als Notfalllösung für kritische Geräte (CD-ROM, USB, nicht Floppy) verwende ich GRML. Mit etwas Glück schaffe ich es dann die Version zu booten. Wenn das funktioniert, nutze ich ein Netzwerkkabel oder sogar WLAN und installiere dann per grml-debootstrap (Debiangrml-debootstrap). Bei GRML bereits in der Live-Version enthalten.
Da Debiangrml-debootstrap bei allen debian-basierten Linux-Distributionen dabei ist (einschließlich Ubuntu), kannst du eigentlich jedes Live-System welches du gebootet bekommst dafür nutzen, um ein natives Debian zu installieren. Einfach das Paket nachinstallieren und ausführen. Natürlich geht auch Debiandebootstrap ... ist mir aber zu kompliziert.
Zuletzt geändert von uname am 22.07.2019 16:04:29, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
hikaru
Moderator
Beiträge: 13904
Registriert: 09.04.2008 12:48:59

Re: Floppy-Installation

Beitrag von hikaru » 22.07.2019 16:04:05

Das aktuellste Release, das meines Wissens nach ein Floppy-Image anbot war Etch [1], und das ist mittlerweile auch schon fast eine Dekade her. Du wirst im Installer manuell die sources.list editieren müssen (mag sein, dass der Installer dafür auch einen Menüpunkt anbietet) und dann auf den Archivserver zugreifen müssen. [2]

Wenn ich mir anschaue, was in den Deskpros offenbar für Hardware steckte [3], dann wirst du möglicherweise noch auf ein weiteres Problem stoßen:
Debian hat mit Jessie den i486-Support eingestellt und mit Stretch den i586-Support. i586 war unter Jessie außerdem wackelig. Falls in deinem Rechner also nicht mindestens ein Pentium Pro steckt, dann wirst du damit nicht über Wheezy (stabil) bzw. Jessie (instabil) gehen können.

Auch grml setzt i686 voraus.


[1] http://archive.debian.org/debian/dists/ ... es/floppy/
[2] https://www.debian.org/distrib/archive.de.html
[3] https://en.wikipedia.org/wiki/Compaq_Deskpro

uname
Beiträge: 12398
Registriert: 03.06.2008 09:33:02

Re: Floppy-Installation

Beitrag von uname » 22.07.2019 16:07:52

hikaru hat geschrieben:Auch grml setzt i686 voraus.
Oh. Dann war natürlich alles Quatsch was ich geschrieben habe.

@svenholm
Was hast du denn für eine CPU? Welches ISO hast du denn nun installiert? Oder war der Rechner gar nicht so alt?

svenholm
Beiträge: 19
Registriert: 21.06.2019 15:23:41

Re: Floppy-Installation

Beitrag von svenholm » 22.07.2019 19:45:30

Oh gut, erstmal danke für so viele gute Antworten. Also da hab ich dann echt Glück gehabt, denn in dem Compaq-Dingens wohnt ein PII 350 Mhz und das neueste Debian läuft nun.

Ist noch nicht sicher, ob ich mit dem Folgenden beginnen werde, aber nur mal interessehalber: Ich hab noch eine Compaq-Mühle im Notebook-Format (Compaq LTE Elite 4/75C), die braucht nur so 7-9 Watt. Was würdet ihr da für ein Konsolen-Linux empfehlen? Ich hab gerade die Hardware gebaut und versuche mich erstmalig an I²C, und da soll ein simples On-Off-Signal durch ein modifiziertes VGA-Kabel geschleust werden :mrgreen

Ich werde das aber dann wohl eher auf einen Raspberry Zero bringen wenn's läuft wie ich will, muss halt vorher einen kaufen und mich dazu überwinden endlich mal Geld durch den Äther zu schicken :facepalm:

Benutzeravatar
hikaru
Moderator
Beiträge: 13904
Registriert: 09.04.2008 12:48:59

Re: Floppy-Installation

Beitrag von hikaru » 22.07.2019 20:44:01

svenholm hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
22.07.2019 19:45:30
Ich hab noch eine Compaq-Mühle im Notebook-Format (Compaq LTE Elite 4/75C), die braucht nur so 7-9 Watt. Was würdet ihr da für ein Konsolen-Linux empfehlen?
Da fällt mir eigentlich nur Tinycore ein. [1] Alle anderen Distributionen die ich kenne setzen heute mindestens eine i686-CPU voraus.
Mag sein, dass man Gentoo noch auf i486 zum Laufen kriegen kann, aber will man sich den Aufwand für eine olle Möhre machen, die kaum den Kernel hochkriegen dürfte?

[1] http://www.tinycorelinux.net/

svenholm
Beiträge: 19
Registriert: 21.06.2019 15:23:41

Re: Floppy-Installation

Beitrag von svenholm » 23.07.2019 13:02:13

Eben dämmert's mir wieder. Vor einigen Jahren hatte ich den 4/75Cx sogar mal einige Zeit in Benutzung, da hab ich das hier draufgemacht: https://www.eisfair.org Weiß aber nicht, ob das heute noch geht, die hatten damals dann Eisfair1 und ich glaube Eisfair2 (für neuere Rechner) draus gemacht. Das Dingens war schon echt hilfreich.

Benutzeravatar
hikaru
Moderator
Beiträge: 13904
Registriert: 09.04.2008 12:48:59

Re: Floppy-Installation

Beitrag von hikaru » 23.07.2019 13:15:29

Wenn alle Daten stimmen, die ich mir so zusammengesucht habe, dann dürfte Eisfair1 nicht auf dem 4/75CX laufen. Der hat nämlich eine i486-CPU [1], während Eisfair von einem Pentium (i586) als Mindestanforderung spricht. [2]
Gerade wenn es um Feinheiten der Befehlsätze geht, sind viele Quellen aber nicht zuverlässig. Es könnte durchaus sein, dass die Angabe von Eisfair falsch ist.

(Edit: Alternativ könntest du dich mal bei den BSDs umschauen! FreeBSD unterstützt offenbar noch i486. Das sollte auch für Net- und OpenBSD gelten.)

[1] https://en.wikipedia.org/wiki/Compaq_LTE#Models
[2] https://www.eisfair.org/home/was-ist-eisfair/#c583

svenholm
Beiträge: 19
Registriert: 21.06.2019 15:23:41

Re: Floppy-Installation

Beitrag von svenholm » 23.07.2019 13:46:43

Hi,
also ich hab das sogar noch drauf von damals. Aber es dürfte schon damals so gewesen sein, dass die dann parallel eine neue Eisfair-Variante herausbrachten, die ich nicht mehr installierte konnte laut deren Informationen.

Antworten