Fehlende Standardpakete, runlevel lässt sich nicht ändern

[KayKay]

Hallo erstmal!

Nachdem ich es geschafft mich vor Jahren von der IT zu lösen, geht mir doch die ganze windows10 Geschichte mit ihren Kacheln und und ich versteck alles sinnvolle, habe ich mich jetzt nun dazu entschieden mir wieder n debian auf die Kiste zu packen.

Gesagt getan, Grafikkartentreiberprobleme gelöst, Fehler bei der automatischen Partitionierung entdeckt: "/tmp" ist zu klein. Jetzt wollte ich mir mit meinem frischen tux n live gparted usb stick machen und die Partitionen anpassen.

Aber so einen live-stick zu erstellen ist gar nicht so leicht auf meiner debian kiste: Über gnome-disks ist jede isolinux.bin corrupt oder fehlt, nachdem ich für den usb creator fast alle dependencies von Hand eingebunden habe, hängt sich der usb-creator auf, während er irgendwas installieren möchte, unetbootin startet nach der sudo-kde Abfrage nicht einmal und eben merke ich, dass ich noch nichtmal mehr das runlevel ändern kann!?

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# 

# deb cdrom:[Official Debian GNU/Linux Live 10.0.0 cinnamon 2019-07-06T10:52]/ buster main

#deb cdrom:[Official Debian GNU/Linux Live 10.0.0 cinnamon 2019-07-06T10:52]/ buster main

deb http://ftp.uni-kl.de/debian/ buster main non-free contrib
deb-src http://ftp.uni-kl.de/debian/ buster main non-free contrib

deb http://security.debian.org/debian-security buster/updates main contrib non-free
deb-src http://security.debian.org/debian-security buster/updates main contrib non-free

# buster-updates, previously known as 'volatile'
deb http://ftp.uni-kl.de/debian/ buster-updates main contrib non-free
deb-src http://ftp.uni-kl.de/debian/ buster-updates main contrib non-free

deb http://ftp.de.debian.org/ stable main contrib non-free
deb-src http://ftp.de.debian.org/ stable main contrib non-free

#deb http://httpredir.debian.org/debian/ jessie main contrib
#deb http://httpredir.debian.org/debian/ jessie main contrib non-free



# This system was installed using small removable media
# (e.g. netinst, live or single CD). The matching "deb cdrom"
# entries were disabled at the end of the installation process.
# For information about how to configure apt package sources,
# see the sources.list(5) manual.

Ich frage mich warum ich einige standard-pakete über apt-get nicht kriege und hoffe ihr könnt mir helfen!

[schwedenmann]

Hallo

Das einfachste ist das iso per dd auf den Stick zu schieben, die Fehlerquote dabei ist gegen Null, wohingegen unetbootin und Konsorten nicht fehlerfrei sind.

mfg
schwedenmann

P.S. weiterer Vorteil, man benötigt keine zusätzlichen Pakete

[towo]

zum ersten Bild, benutze

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su -

anstatt

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su root

dann klappts auch mit init und update-grub.

zum 2. Bild, das paket heisst needrestart somit ist klar, warum need-restart nicht gefunden werden kann.

[willy4711]

ehler bei der automatischen Partitionierung entdeckt: "/tmp" ist zu klein

Das war dann wohl nicht automatisch, sondern die manuelle Partitionierung.
Hab noch nie erlebt, dass /tmp ne extra Partition bekommt, wenn man das nicht explizit will.

Zu den runleveln:
Die gibt es nicht mehr.
Stattdessen gibt es systemd. Und (u.a) Targets
Wenn ich das Bild 2 richtig deute, befindest du dich im multi-user.target (=runlevel3)
Um in den grafischen Modus zu kommen, (runlevel 5)
versuche es als user mit

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startx

oder mit

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systemctl start graphical.target

PW wird abgefragt.
Erklärungen:
https://mywiki.bluelupo.net/wiki/Grundl ... en_Targets
https://mywiki.bluelupo.net/wiki/Grundl ... zu_systemd

https://wiki.debian.org/systemd
https://manpages.debian.org/testing/man ... index.html

Edit:

Uppss

@tobo: Wusste gar nicht, dass es mit init auch noch funktioniert. Mal wieder was gelernt.

[KayKay]

Hi! Ihr habt mir schone viel weitergeholfen, danke! Daran, dass es keine runlevel mehr gibt , sehe ich wie lang das wohl her ist. Mit systemd darf sich wohl auch ne Weile auseinandersetzen!
unetbootin lässt sich als root izy, direkt und ohne Probleme starten, aber dd wird sich auch wieder intensiv angeschaut

warum

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 su - 

? früher gabs nur root wenn ich mich recht entsinne!

[JTH]

Die gibt es nicht mehr.

Ein

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# init X

funktioniert aber weiter (größtenteils) wie erwartet.

Das es bei KayKay nicht ging, lag wohl am fehlenden - beim su, damit war init nicht im PATH.


Hinweis am Rande:

Um in den grafischen Modus zu kommen, (runlevel 5)
versuche es […] mit

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systemctl start graphical.target

Damit sich das Wechseln des Targets mehr verhält, wie das Wechseln des Runlevels, sollte man laut man systemctl systemctl isolate, statt systemctl start benutzen:

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# systemctl isolate graphical.target
# systemctl isolate multi-user.target

warum

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 su - 

? früher gabs nur root wenn ich mich recht entsinne!

Mit dem - verhält sich su wie ein richtiger Login, damit wird die PATH-Variable entsprechend dem Benutzer gesetzt. Für den root-Benutzer sollten im PATH auch /sbin und /usr/sbin aufgelistet sein (dann funktioniert auch init X), das fehlt bei normalen Benutzern. Früher hat su das auch ohne das - so gemacht, das hat sich vor kurzem geändert.

Und

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$ su -

ist das gleiche wie

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$ su - root

nur weniger zu tippen. Wenn kein Benutzer angegeben ist, wechselt su zu root.

[guennid]

Das entsinnst du falsch. Vor Buster gab's su. Das gibt's jetzt auch noch, aber damit bekommst du nicht mehr den $PATH von root. Den bekommst du seit buster nur noch mit su - .

Auch runlevel kannst du nach wie vor kriegen, aber nicht mehr standardmäßig, selbst nicht via Minimalinstallation. Dazu müsstest du systemd deinstallieren, was wahrscheinlich einigen Hirnschalz erforderte. Und mit gnome, networkmanager und verschiedenen Dateimanagern würde es auch nicht funktionieren. Ersatzweise könnte man devuan ascii, (entspricht stretch) installieren und von dort aus versuchen, upzugraden und dort ein anderes init-System wählen, wenn sysvinit nicht gewünscht ist.

Also: die Hürden sind ziemlich hoch gelegt. Für jemanden der lediglich von MS weg will, wahrscheinlich zu hoch.

Grüße, Günther

[willy4711]

Damit sich das Wechseln des Targets mehr verhält, wie das Wechseln des Runlevels, sollte man laut man systemctl systemctl isolate, statt systemctl start benutzen:

Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das wichtig, wenn man "runter schaltet" also graphical.target >>>>multi-user.target
weil dann graphical.target nicht mehr laufen sollte.
Hab ein bisschen dazu gefunden:
https://unix.stackexchange.com/question ... -only-once
Anderseits läuft bei mit im grafischen Modus beides:

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$ systemctl list-units --type=target
UNIT                       LOAD   ACTIVE SUB    DESCRIPTION                
basic.target               loaded active active Basic System               
cryptsetup.target          loaded active active Local Encrypted Volumes    
getty.target               loaded active active Login Prompts              
graphical.target           loaded active active Graphical Interface        
local-fs-pre.target        loaded active active Local File Systems (Pre)   
local-fs.target            loaded active active Local File Systems         
multi-user.target          loaded active active Multi-User System          
network.target             loaded active active Network                    
nfs-client.target          loaded active active NFS client services        
nss-user-lookup.target     loaded active active User and Group Name Lookups
paths.target               loaded active active Paths                      
remote-fs-pre.target       loaded active active Remote File Systems (Pre)  
remote-fs.target           loaded active active Remote File Systems        
rpcbind.target             loaded active active RPC Port Mapper            
slices.target              loaded active active Slices                     
sockets.target             loaded active active Sockets                    
sound.target               loaded active active Sound Card                 
swap.target                loaded active active Swap                       
sysinit.target             loaded active active System Initialization      
time-sync.target           loaded active active System Time Synchronized   
timers.target              loaded active active Timers                     
virt-guest-shutdown.target loaded active active Libvirt guests shutdown    

LOAD   = Reflects whether the unit definition was properly loaded.
ACTIVE = The high-level unit activation state, i.e. generalization of SUB.
SUB    = The low-level unit activation state, values depend on unit type.

22 loaded units listed. Pass --all to see loaded but inactive units, too.
To show all installed unit files use 'systemctl list-unit-files'.

[MaGe]

? früher gabs nur root wenn ich mich recht entsinne!

(mit der Version 2.32-0.2 von util-linux vom 27. Juli 2018)
hat Debian auf eine andere su Implementierung umgestellt , siehe Fehler 833256
https://bugs.debian.org/cgi-bin/bugrepo ... bug=833256.
Das "neue" su stammt von util-linux während die "alte" im login Paket enthalten war


gruss MaGe

[KayKay]

erstmal vielen Dank für die sehr detaillierten Antworten, es ist so schön eine so aktive, hilfsbereite und wissenbegierige Community

Das entsinnst du falsch. Vor Buster gab's su. Das gibt's jetzt auch noch, aber damit bekommst du nicht mehr den $PATH von root. Den bekommst du seit buster nur noch mit su - .

true, jetzt wo du es sagst =)

Auch runlevel kannst du nach wie vor kriegen, aber nicht mehr standardmäßig, selbst nicht via Minimalinstallation. Dazu müsstest du systemd deinstallieren, was wahrscheinlich einigen Hirnschalz erforderte. Und mit gnome, networkmanager und verschiedenen Dateimanagern würde es auch nicht funktionieren. Ersatzweise könnte man devuan ascii, (entspricht stretch) installieren und von dort aus versuchen, upzugraden und dort ein anderes init-System wählen, wenn sysvinit nicht gewünscht ist.

Also: die Hürden sind ziemlich hoch gelegt. Für jemanden der lediglich von MS weg will, wahrscheinlich zu hoch.

Grüße, Günther

Ausserdem wird sich ja jemand was dabei gedacht haben, wenn das neue System systemd ist, dann soll es so sein und laut deren Dokumentation kann man ja scheinbar

[...]
https://unix.stackexchange.com/question ... -only-once
Anderseits läuft bei mit im grafischen Modus beides:

Code: Alles auswählen

$ systemctl list-units --type=target
UNIT                       LOAD   ACTIVE SUB    DESCRIPTION                
basic.target               loaded active active Basic System               
cryptsetup.target          loaded active active Local Encrypted Volumes    
getty.target               loaded active active Login Prompts              
graphical.target           loaded active active Graphical Interface        
local-fs-pre.target        loaded active active Local File Systems (Pre)   
local-fs.target            loaded active active Local File Systems         
multi-user.target          loaded active active Multi-User System          
network.target             loaded active active Network                    
nfs-client.target          loaded active active NFS client services        
nss-user-lookup.target     loaded active active User and Group Name Lookups
paths.target               loaded active active Paths                      
remote-fs-pre.target       loaded active active Remote File Systems (Pre)  
remote-fs.target           loaded active active Remote File Systems        
rpcbind.target             loaded active active RPC Port Mapper            
slices.target              loaded active active Slices                     
sockets.target             loaded active active Sockets                    
sound.target               loaded active active Sound Card                 
swap.target                loaded active active Swap                       
sysinit.target             loaded active active System Initialization      
time-sync.target           loaded active active System Time Synchronized   
timers.target              loaded active active Timers                     
virt-guest-shutdown.target loaded active active Libvirt guests shutdown    

LOAD   = Reflects whether the unit definition was properly loaded.
ACTIVE = The high-level unit activation state, i.e. generalization of SUB.
SUB    = The low-level unit activation state, values depend on unit type.

22 loaded units listed. Pass --all to see loaded but inactive units, too.
To show all installed unit files use 'systemctl list-unit-files'.

auch mit systemd ... spielen xD

wer weiterhin mit runleveln arbeiten möchte, der kann bei installierten init

Code: Alles auswählen

/sbin/init [i]X[/i]

weiterhin nutzen, wobei X für das jew. runlevel steht.

Also wie gesagt, vielen Dank, die nächsten zu lösenden Aufgaben sind schon im Anmarsch

[pferdefreund]

Da systemd ja mittlerweile generell zum Standard geworden ist, würde ich mich eher da einarbeiten, bevor ich versuche, altes Verhalten wieder herzustellen. Irgendwann ist es immer soweit, dass altes nicht mehr geht - und dann ist auch meist die Zeit knapp, sich in neues einzuarbeiten. Erlebe ich gerade bei der neuen SQL-Syntax in Abap (Programmiersprache der SAP) und nach einer Eingewöhnungszeit möchte man die neuen Möglichkeiten (automatische Strukturdefinitionen des EA-Bereiches und ähnliches) nicht mehr missen.

[guennid]

bevor ich versuche, altes Verhalten wieder herzustellen.

sysvinit ist eigentlich nicht die Alternative zu systemd, zumindest nicht die einzige.

Grüße, Günther