SID relativ sicher nützen
- debianite
- Beiträge: 91
- Registriert: 06.03.2006 12:03:47
- Lizenz eigener Beiträge: GNU General Public License
- Wohnort: Bad Ischl
SID relativ sicher nützen
Hallo zusammen!
Bin soeben auf diesen Artikel gestoßen: https://linuxconfig.org/how-to-run-debi ... ely-safely
Mich würde sehr eure Meinung dazu Interessieren (insbesondere die der SID-Spezialisten hier). Vor allem zu jenem Tipp, dasss man dist-upgrade vermeiden sollte .
Ist das tatsächlich so? Nachdem ich hier häufig mitlese, habe ich das ganz anders in Erinnerung.
Herzlichen Dank im Voraus für eure Hilfe.
Peter
Bin soeben auf diesen Artikel gestoßen: https://linuxconfig.org/how-to-run-debi ... ely-safely
Mich würde sehr eure Meinung dazu Interessieren (insbesondere die der SID-Spezialisten hier). Vor allem zu jenem Tipp, dasss man dist-upgrade vermeiden sollte .
Ist das tatsächlich so? Nachdem ich hier häufig mitlese, habe ich das ganz anders in Erinnerung.
Herzlichen Dank im Voraus für eure Hilfe.
Peter
Re: SID relativ sicher nützen
Nein, dem ist auf keinen Fall so.debianite hat geschrieben:25.06.2019 15:05:55Vor allem zu jenem Tipp, dasss man dist-upgrade vermeiden sollte 8O . Ist das tatsächlich so?
Das ist Pflicht bei einem Sid, die neuere Version des Befehls lautet zwar "apt full-upgrade" erfüllt aber den gleichen Zweck.
Toller Admin!
Wenn ich schon sudo lese, krieg ich direkt den ersten Anfall. In Debian wird sudo - wenn überhaupt - so verwendet, wie die Maintainer den Befehl entwickelt haben, und nicht
wie die Typen von Ubuntu das für die Windows DAU's verbogen haben.
Dann weiß ich nicht, warum man Testing in die sources.list aufnehmen sollte, auch wenn es gepinnt ist. Ergibt absolut keinen Sinn, da Bugfixes immer erst in Sid zur Verfügung stehen.
Ich nutze Sid seit 2005 und kann nur sagen, daß die Ubuntu-Versionen froh wären, wenn sie so stabil laufen würden wie ein Sid.
Alles in allem ziemlicher Blödsinn, schlimm nur, daß Leute darauf stoßen und den Mist glauben.
- OrangeJuice
- Beiträge: 632
- Registriert: 12.06.2017 15:12:40
Re: SID relativ sicher nützen
Ich habe zwei Debian Sid am laufen und verwende nur "apt full-upgrade". Wenn Pakete entfernt werden schaue ich genau hin, Bugs gibt es auch mal, bis jetzt hat keiner das System so zerrissen, wie bei einem Update von Manjaro.
Also, statt "apt dist-upgrade", "apt full-upgrade" verwenden. Hier gibt es eine Übersicht.
Ich mache mir relativ wenig sorgen, da ich auch noch andere Systeme auf verschiedenen SSDs habe, dazu Backups.
Also, statt "apt dist-upgrade", "apt full-upgrade" verwenden. Hier gibt es eine Übersicht.
Ich mache mir relativ wenig sorgen, da ich auch noch andere Systeme auf verschiedenen SSDs habe, dazu Backups.
Re: SID relativ sicher nützen
Also was dist-upgrade war ich entgegen der Mehrheit in diesem Forum (zumindest des Teils des Forums, der sich dazu zu Wort meldet ) immer etwas vorsichtiger.
dist-upgrade installiert halt ohne Rücksicht auf Verluste die neuen Pakete und alles alte, was von den Abhängigkeiten nicht mehr dazu paßt wird deinstalliert. Gerade bei größeren Umstellungen, die etwas Zeit in Anspruch nehmen, büsst man mit einem dist-upgrade oder full-upgrade mitunter Pakete ein, die man eigentlich gern behalten hätte.
Andererseits – und in diesem Licht bin ich eher geneigt der allgemeinen Empfehlung von dist-/full-upgrade zuzustimmen – ist man ohnehin gut beraten das zu Lesen was apt bei der Nachfrage ob es wirklich fortfahren soll, alles zu tun gedenkt. Wenn da eine auffallend große Zahl an Pakete deinstalliert werden würde oder man sieht, dass ein gewünschtes Paket, zB ein grundlegendes Paket der verwendeten Desktopumgebung, bei den zu deinstallierenden Paketen aufscheint, dann bricht man die Aktion eben ab.
So nebenbei bemerkt läuft sid gelegentlich problemloser als testing, meiner Erfahrung nach besonders in der Zeit um den freeze herum, wenn die fehlerbereinigten Pakete in unstable viel früher eintrudeln. Andererseits hatte ich (glaube ich) nur in sehr wenigen Ausnahmefällen unter sid Probleme, die ich unter testing nicht gehabt hätte...
Ich bin aber auch eindeutig kein sid-Spezialist. Ich nutze normalerweise stable. Erst wenn stable schon etwa 1 Jahr auf dem Buckel hat, schiele ich neidisch auf die neueren Versionen in testing, unstable, arch, ubuntu, fedora,... und steige meist direkt auf unstable um. Eine angemessene Zeit nach dem Freeze (im aktuellen Releasezyklus ungefähr jetzt), entferne ich unstable aus den Paketquellen und lasse mich von testing „einholen“.
Ich nutze dabei aus Gewohnheit zuerst einmal nie dist- oder full-upgrade. Erst wenn ich sehe, dass bei einem normalen Upgrade einige Pakete nicht upgedatet werden, dann probiere ich aus was bei einem dist-upgrade passieren würde und wenn mir nichts problematisches auffällt mache ich das dist-upgrade tatsächlich.
edit:
Was das mit dem Pinnen soll verstehe ich auch nicht. In unstable sind doch ohnehin die aktuelleren Versionen
dist-upgrade installiert halt ohne Rücksicht auf Verluste die neuen Pakete und alles alte, was von den Abhängigkeiten nicht mehr dazu paßt wird deinstalliert. Gerade bei größeren Umstellungen, die etwas Zeit in Anspruch nehmen, büsst man mit einem dist-upgrade oder full-upgrade mitunter Pakete ein, die man eigentlich gern behalten hätte.
Andererseits – und in diesem Licht bin ich eher geneigt der allgemeinen Empfehlung von dist-/full-upgrade zuzustimmen – ist man ohnehin gut beraten das zu Lesen was apt bei der Nachfrage ob es wirklich fortfahren soll, alles zu tun gedenkt. Wenn da eine auffallend große Zahl an Pakete deinstalliert werden würde oder man sieht, dass ein gewünschtes Paket, zB ein grundlegendes Paket der verwendeten Desktopumgebung, bei den zu deinstallierenden Paketen aufscheint, dann bricht man die Aktion eben ab.
So nebenbei bemerkt läuft sid gelegentlich problemloser als testing, meiner Erfahrung nach besonders in der Zeit um den freeze herum, wenn die fehlerbereinigten Pakete in unstable viel früher eintrudeln. Andererseits hatte ich (glaube ich) nur in sehr wenigen Ausnahmefällen unter sid Probleme, die ich unter testing nicht gehabt hätte...
Ich bin aber auch eindeutig kein sid-Spezialist. Ich nutze normalerweise stable. Erst wenn stable schon etwa 1 Jahr auf dem Buckel hat, schiele ich neidisch auf die neueren Versionen in testing, unstable, arch, ubuntu, fedora,... und steige meist direkt auf unstable um. Eine angemessene Zeit nach dem Freeze (im aktuellen Releasezyklus ungefähr jetzt), entferne ich unstable aus den Paketquellen und lasse mich von testing „einholen“.
Ich nutze dabei aus Gewohnheit zuerst einmal nie dist- oder full-upgrade. Erst wenn ich sehe, dass bei einem normalen Upgrade einige Pakete nicht upgedatet werden, dann probiere ich aus was bei einem dist-upgrade passieren würde und wenn mir nichts problematisches auffällt mache ich das dist-upgrade tatsächlich.
edit:
Was das mit dem Pinnen soll verstehe ich auch nicht. In unstable sind doch ohnehin die aktuelleren Versionen
Re: SID relativ sicher nützen
Kann es sein, dass das nicht ganz stimmt?KP97 hat geschrieben:25.06.2019 15:30:06[...]
Wenn ich schon sudo lese, krieg ich direkt den ersten Anfall. In Debian wird sudo - wenn überhaupt - so verwendet, wie die Maintainer den Befehl entwickelt haben, und nicht
wie die Typen von Ubuntu das für die Windows DAU's verbogen haben.[...]
(Also den Anfall glaube ich dir auf jeden Fall, aber den Rest würde ich vielleicht etwas präzisieren ☺)
Im Debian-Installer gibt (oder gab?) es ebenfalls die Option kein root-Passwort zu vergeben. Dann wird/wurde der erste, bei der Installation angelegte, Nutzer zur Gruppe sudo hinzugefügt und es hat sich alles so verhalten wie es auch unter Ubuntu ist oder war.
Ich weiß nicht ob ich in der Gegenwart oder Vergangenheit reden soll, weil ich zuletzt nur den Installer für arm-SoCs gesehen habe und wurde gegenüber dem x86/amd64-Installer einiger Optionen beraubt.
Jedenfalls habe ich genau diese unbeliebte sudo-Konfiguration das erste Mal bei Mac OS X gesehen und ich habe den Verdacht, dass sich das alle anderen von dort abgeschaut haben.
Re: SID relativ sicher nützen
Na ja, vielleicht war meine Bemerkung etwas zu harsch, ich relativiere das etwas.
Ich hatte das in der Vergangenheit ein paarmal gelesen, finde das auf die Schnelle aber nicht mehr, nur das hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sudo
Aber das soll hier auch nicht das Thema sein, das hatten wir schon oft genug.
Ich kam nur darauf durch den Bericht bzw. die Erwähnung von Ubuntu PPA's.
Ich hatte das in der Vergangenheit ein paarmal gelesen, finde das auf die Schnelle aber nicht mehr, nur das hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sudo
Aber das soll hier auch nicht das Thema sein, das hatten wir schon oft genug.
Ich kam nur darauf durch den Bericht bzw. die Erwähnung von Ubuntu PPA's.
Re: SID relativ sicher nützen
Versuch das Positive zu sehen Von PPAs wird eindeutig abgeraten.
- Blue
- Beiträge: 1559
- Registriert: 13.05.2016 12:42:18
- Lizenz eigener Beiträge: GNU Free Documentation License
Re: SID relativ sicher nützen
Mein bescheidener Thread-Beitrag:
An den Alternativen zum "Stable-Debian" stören mich nicht Instabilität, sondern zu häufige Updates.
An den Alternativen zum "Stable-Debian" stören mich nicht Instabilität, sondern zu häufige Updates.
- OrangeJuice
- Beiträge: 632
- Registriert: 12.06.2017 15:12:40
Re: SID relativ sicher nützen
Das mit sudo wird bei Debian Netinstall genauso gehandhabt. Kein root Passwort gesetzt, dann wird sudo verwendet. Ob das ein Vor- oder Nachteil ist, weiß ich nicht. Ich verwendet sudo mittlerweile bei Fedora und Debian. Ich habe aber auch jahrelang su - verwendet.smutbert hat geschrieben:25.06.2019 15:46:17Kann es sein, dass das nicht ganz stimmt?KP97 hat geschrieben:25.06.2019 15:30:06[...]
Wenn ich schon sudo lese, krieg ich direkt den ersten Anfall. In Debian wird sudo - wenn überhaupt - so verwendet, wie die Maintainer den Befehl entwickelt haben, und nicht
wie die Typen von Ubuntu das für die Windows DAU's verbogen haben.[...]
(Also den Anfall glaube ich dir auf jeden Fall, aber den Rest würde ich vielleicht etwas präzisieren ☺)
Im Debian-Installer gibt (oder gab?) es ebenfalls die Option kein root-Passwort zu vergeben. Dann wird/wurde der erste, bei der Installation angelegte, Nutzer zur Gruppe sudo hinzugefügt und es hat sich alles so verhalten wie es auch unter Ubuntu ist oder war.
Ich weiß nicht ob ich in der Gegenwart oder Vergangenheit reden soll, weil ich zuletzt nur den Installer für arm-SoCs gesehen habe und wurde gegenüber dem x86/amd64-Installer einiger Optionen beraubt.
Jedenfalls habe ich genau diese unbeliebte sudo-Konfiguration das erste Mal bei Mac OS X gesehen und ich habe den Verdacht, dass sich das alle anderen von dort abgeschaut haben.
Re: SID relativ sicher nützen
Ich habe aber bei Debian die Wahl, ob ich diesen Mechanismus nutzen will, diese habe ich aber bei Ubuntu nicht.
Laßt uns bloß von sudo aufhören...das wird OT
Laßt uns bloß von sudo aufhören...das wird OT
- debianite
- Beiträge: 91
- Registriert: 06.03.2006 12:03:47
- Lizenz eigener Beiträge: GNU General Public License
- Wohnort: Bad Ischl
Re: SID relativ sicher nützen
Herzlichen Dank für die vielen Antworten hier, sehr hilfreich!
Ich habe mich bisher immer an die Anleitungen hier im Forum gehalten und bin damit bestens gefahren. Da der Artikel relativ neu war, war es für mich interessant zu wissen, ob es hier vielleicht irgendwelche Änderungen gab, die ich übersehen habe.
Viele Grüße
Peter
Ich habe mich bisher immer an die Anleitungen hier im Forum gehalten und bin damit bestens gefahren. Da der Artikel relativ neu war, war es für mich interessant zu wissen, ob es hier vielleicht irgendwelche Änderungen gab, die ich übersehen habe.
Viele Grüße
Peter