Firefox mit eigenem Botnetz auch in Debian
- BongoFury
- Beiträge: 227
- Registriert: 23.02.2007 17:47:51
- Lizenz eigener Beiträge: GNU General Public License
Firefox mit eigenem Botnetz auch in Debian
Gut, die Überschrift ist jetzt etwas "baitig", aber die folgende Ubuntu bug Meldung betrifft auch Debian:
https://bugs.launchpad.net/ubuntu/+sour ... ug/1827717
Der Schwerdtfeger dazu:
https://schwerdtfegr.wordpress.com/2019 ... des-tages/
Diese Standardmäßig aktivierte Funktion als "Botnetz" zu bezeichnen trifft IMHO ganz gut zu. Was meint Ihr? Sollte man das auch bei Debian als bug melden?
https://bugs.launchpad.net/ubuntu/+sour ... ug/1827717
Der Schwerdtfeger dazu:
https://schwerdtfegr.wordpress.com/2019 ... des-tages/
Diese Standardmäßig aktivierte Funktion als "Botnetz" zu bezeichnen trifft IMHO ganz gut zu. Was meint Ihr? Sollte man das auch bei Debian als bug melden?
Re: Firefox mit eigenem Botnetz auch in Debian
Hier die Dokumenation: https://mozilla.github.io/normandy/index.html
Das Vorgehen von Mozilla verstehe ich nicht bzw. nur zum Teil.
Mozilla hat das Problem, dass es nur den Client kontrolliert (Mozilla Firefox) und nicht die Zielserver kontrolliert.
Niemand ruft von Mozilla irgendwelche Server auf. Da muss man wohl nachhelfen.
Trotzdem ist der Firefox immer noch weitaus datenschutzfreundlicher als Chrome.
Google kontrolliert den Client (Chrome) und viele Ziel-Server, da Benutzer diese nutzen (Google-Server).
Da fällt bei Google wohl mehr Profit ab. Nutzer sind wahrscheinlich leicht verfolgbar.
Evtl. das Ziel der Aktion von Mozilla:
https://wiki.mozilla.org/Firefox/Shield/Shield_Studies
Ich habe kein Problem mit einigen Aktionen von Mozilla. Aber vielleicht sollte man offen darüber kommunzieren.
Das Vorgehen von Mozilla verstehe ich nicht bzw. nur zum Teil.
Mozilla hat das Problem, dass es nur den Client kontrolliert (Mozilla Firefox) und nicht die Zielserver kontrolliert.
Niemand ruft von Mozilla irgendwelche Server auf. Da muss man wohl nachhelfen.
Trotzdem ist der Firefox immer noch weitaus datenschutzfreundlicher als Chrome.
Google kontrolliert den Client (Chrome) und viele Ziel-Server, da Benutzer diese nutzen (Google-Server).
Da fällt bei Google wohl mehr Profit ab. Nutzer sind wahrscheinlich leicht verfolgbar.
Evtl. das Ziel der Aktion von Mozilla:
https://wiki.mozilla.org/Firefox/Shield/Shield_Studies
Ich habe kein Problem mit einigen Aktionen von Mozilla. Aber vielleicht sollte man offen darüber kommunzieren.
Re: Firefox mit eigenem Botnetz auch in Debian
Nachdem ich mir den letzten Beitrag (#4) in dem Bugreport angesehen habe, der mich inhaltlich hat erschrecken lassen, habe ich mal gesucht, was Mozilla selber dazu sagt. Laut Wiki:
Liege ich jetzt total falsch mit meiner Interpretation, dass Firefox damit (siehe Vermerk zu Add-Ons) im Grundegenommen eine unkontrollierbare Backdoor in mein System ist? Ich frage mich dabei, ob sich nicht vielleicht jeder, der sich irgendwie Zugang zu dieser Schnittstelle verschafft, unbemerkt Add-On's auf meinem System installieren kann, nur weil ich das nicht ausdrücklich deaktiviert habe ...?... und zwar deswegen nicht deaktiviert, weil ich bislang noch gar nix davon wusste.Capabilities of Normandy Pref Rollout
Normandy can change one or more preferences for a targeted set of users. This can be used to enable a feature that is controlled by a flag. Targeting can be based on many criteria, including:
Firefox version
channel (release, beta, nightly)
a percentage of users
country
Firefox locale
installed add-ons
profile age
any preference value
many keys in Telemetry
Re: Firefox mit eigenem Botnetz auch in Debian
Leider habe ich keine Ahnung. Aber folgendenden Quellcode habe ich gefunden.TomL hat geschrieben:Ich frage mich dabei, ob sich nicht vielleicht jeder, der sich irgendwie Zugang zu dieser Schnittstelle verschafft, unbemerkt Add-On's auf meinem System installieren kann, nur weil ich das nicht ausdrücklich deaktiviert habe ...?
https://github.com/mozilla/normandy/blo ... ettings.py
Verwiesen wird unter anderen in Zeile 177 auf AUTH0.
Code: Alles auswählen
OIDC_USER_ENDPOINT = values.URLValue("https://auth.mozilla.auth0.com/userinfo")
Keine Ahnung ob das die Antwort auf deine Frage ist.
Authentisiert sich der Client oder der Server? Keine Ahnung. Weiß jemand mehr?
Oder hier noch suchen, wo irgendwelche Signaturen geprüft werden.
Code: Alles auswählen
def verify_signature(data, signature, pubkey):
Re: Firefox mit eigenem Botnetz auch in Debian
Die Liste, die du zitierst, Thomas, sind ja nur die Auswahlkriterien, nach denen stichprobenartig bei Benutzern experimentelle Features aktiviert oder – wenn nicht lokal deaktiviert – Add-ons installiert werden. Das Installieren von Add-ons auf dem Weg ist in den Debian-Repos abgeschaltet, anscheinend in /usr/share/firefox/browser/defaults/preferences/firefox.js.
Das System (wenn aktiviert) kann anscheinend ein paar definierte Aktionen, die aber in deinem Browser lokal definiert sind: Einstellungen ändern, Addons installieren (wenn separat aktiviert), den Benutzer nach seiner Meinung zum Firefox fragen und Logmeldungen ausgeben.
Das System (wenn aktiviert) kann anscheinend ein paar definierte Aktionen, die aber in deinem Browser lokal definiert sind: Einstellungen ändern, Addons installieren (wenn separat aktiviert), den Benutzer nach seiner Meinung zum Firefox fragen und Logmeldungen ausgeben.
Manchmal bekannt als Just (another) Terminal Hacker.
- novalix
- Beiträge: 1909
- Registriert: 05.10.2005 12:32:57
- Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
- Wohnort: elberfeld
Re: Firefox mit eigenem Botnetz auch in Debian
Der Firefox ist nun mal eine sehr weit verbreitete Software und ist seit einigen Jahren erheblich unter Druck seine Stellung zu behaupten. Die mit Abstand meisten Installationen wird man auf den üblichen Consumer-Betriebssystemen finden.
Zu Hause bei diesen Herstellern dieser üblichen Consumer-Betriebssysteme sieht man das ganz und gar nicht so, dass man für die Sicherheitsinfrakstruktur, Upgrade-Pfade und derlei mehr außerhalb der eigenen Produkte zuständig wäre. Da muss sich jeder selbst drum kümmern.
Für Nutzer jener Betriebssysteme ist dieser jüngste Vorfall deshalb auch weniger ungewöhnlich. Da haben so Schwergewichte wie Adobe oder Oracle mit ihrer weit verbreiteten Software auch schon so manchen Stunt hingelegt.
Ja, Mozilla versucht auch so viele verwertbare Daten wie möglich zu generieren. Das ist so wie es ausschaut derzeit die einzige greifbare Möglichkeit, um die Infrastruktur zu refinanzieren.
Sie agieren dabei aber im Vergleich zur Konkurrenz (im Big-Business-Segment) noch einigermaßen mit offenem Visier.
Die Sicherheitsinfrastruktur, die Mozilla aufgebaut hat, ist für unsere Benutzererfahrung "ungewöhnlich", ergibt sich aber wie gesagt auch aus der Mehrzahl der Gebräuche dieser Software.
Zu Hause bei diesen Herstellern dieser üblichen Consumer-Betriebssysteme sieht man das ganz und gar nicht so, dass man für die Sicherheitsinfrakstruktur, Upgrade-Pfade und derlei mehr außerhalb der eigenen Produkte zuständig wäre. Da muss sich jeder selbst drum kümmern.
Für Nutzer jener Betriebssysteme ist dieser jüngste Vorfall deshalb auch weniger ungewöhnlich. Da haben so Schwergewichte wie Adobe oder Oracle mit ihrer weit verbreiteten Software auch schon so manchen Stunt hingelegt.
Ja, Mozilla versucht auch so viele verwertbare Daten wie möglich zu generieren. Das ist so wie es ausschaut derzeit die einzige greifbare Möglichkeit, um die Infrastruktur zu refinanzieren.
Sie agieren dabei aber im Vergleich zur Konkurrenz (im Big-Business-Segment) noch einigermaßen mit offenem Visier.
Die Sicherheitsinfrastruktur, die Mozilla aufgebaut hat, ist für unsere Benutzererfahrung "ungewöhnlich", ergibt sich aber wie gesagt auch aus der Mehrzahl der Gebräuche dieser Software.
Security is often a matter of trust, so it all boils down to whether we trust Mozilla to use the feature in a sensible way.
Das Wem, Wieviel, Wann, Wozu und Wie zu bestimmen ist aber nicht jedermannns Sache und ist nicht leicht.
Darum ist das Richtige selten, lobenswert und schön.
Darum ist das Richtige selten, lobenswert und schön.
Re: Firefox mit eigenem Botnetz auch in Debian
Ich hätte da ja ’nen Vorschlag, wie das zu lösen wäre: sie sollen einfach einen Browser entwickeln. Der muss gar nicht viel können, nur halt die Dinge, die man zum Browsen so braucht. Das wird dann ziemlich schlank, und man braucht auch keine riesige Infrastruktur mehr. Das Beste ist: sie haben ja schon ’ne Software, die auch Webseiten darstellen kann, und das sogar recht passabel – sie können ja diesen kleinen Codeteil aus dem Firefox hernehmen, und auf der Basis einen Browser bauen – die Userschaft wäre ihnen unendlich dankbar ….novalix hat geschrieben:06.05.2019 16:48:07Ja, Mozilla versucht auch so viele verwertbare Daten wie möglich zu generieren. Das ist so wie es ausschaut derzeit die einzige greifbare Möglichkeit, um die Infrastruktur zu refinanzieren.
Re: Firefox mit eigenem Botnetz auch in Debian
Ich weiss nicht so recht, was das Debian-Repo damit zu tun hat... obwohl ich den FF ESR installiert habe, installiere ich meine AddOns ja trotzdem nicht aus dem Repo, sondern immer direkt von der Mozilla-Seite, weil sie da eben aktuell sind. Also geht das auch völlig problemlos an allem vorbei, was ein Maintainer möglicherweise voreingestellt hat. Bei meinem FF ESR war normandy aktiviert, also wirds auch möglich sein, von außerhalb das Starten eines nicht von mir installierten AddOns zu triggern... also zuerst installieren und dann starten. Wenn das wirklich zutrifft, empfinde ich das jedenfalls in höchstem Maße als bedenklich.JTH hat geschrieben:06.05.2019 16:39:38Das Installieren von Add-ons auf dem Weg ist in den Debian-Repos abgeschaltet, anscheinend in /usr/share/firefox/browser/defaults/preferences/firefox.js.
Das System (wenn aktiviert) kann anscheinend .....Addons installieren (wenn separat aktiviert), ....
@niemand
+1
Re: Firefox mit eigenem Botnetz auch in Debian
Na, der Firefox an sich erlaubt dir, das von Mozilla getriggerte Installieren von ihren Addons abzuschalten. Und das tut das PaketTomL hat geschrieben:06.05.2019 17:52:21Ich weiss nicht so recht, was das Debian-Repo damit zu tun hat... […] Bei meinem FF ESR war normandy aktiviert, also wirds auch möglich sein, von außerhalb das Starten eines nicht von mir installierten AddOns zu triggern... also zuerst installieren und dann starten.

Das so ein System natürlich zusätzliche Bugs und Lücken enthalten kann und Sinn und Zweck zumindest teilweise fragwürdig sind, will ich gar nicht bestreiten.
Manchmal bekannt als Just (another) Terminal Hacker.
Re: Firefox mit eigenem Botnetz auch in Debian
Das wäre dann quasi Waterfoxniemand hat geschrieben:06.05.2019 17:39:57sie können ja diesen kleinen Codeteil aus dem Firefox hernehmen, und auf der Basis einen Browser bauen
