Hallo zusammen,
ich habe mir ein GPD Pocket 2 zugelegt und will hier mal meine Erfahrungen teilen und fragen ob noch jemand einen Tipp für mich hat wie ich das mit dem Display besser hinbekommen könnte.
Also in dem Gerät ist wohl ein Tablet-Display verbaut, was bedeutet, dass es nativ hochkant darstellt. Standardmässig wird das Gerät mit Windows10 ausgeliefert. Dort läuft es mit nativer Auflösung von 1920x1200 und einer Skalierung von 175%. Das sieht recht passabel aus.
Ich habe hier nun ein Debian testing mit Gnome installiert und hatte hier zunächst folgende Situation:
- Nach dem GPD-Logo wird alles gedreht (also hochkant) dargestellt. Grub, Konsole, gdm und Gnome selbst. (Im übrigen war die Installation auf den gedrehten Bildschirm recht nervig, da die Auflösung nicht sauber dargestellt werden konnte und daher auch nicht das komplette Bild gezeigt wurde.)
- Gnome startet in Wayland und wenn ich in den Displayeinstellungen ausgewählt habe, dass er den Bildschirm drehen soll, bekam ich die Meldung, dass dies nicht möglich wäre (ggf. wegen Hardwareproblemen).
- Wenn ich mich in eine XOrg-Session in Gnome anmelde kann ich das Display drehen und ich muss mir endlich nicht mehr den Kopf verdrehen.
- Nun hatte ich eine richtig orientierte Darstellung bei 1920x1200 auf 7" (nicht gerade eine Entspannungsübung für die Augen).
- Lustigerweise kann ich so auch wieder mit Wayland starten und das Display wird richtig orientiert dargestellt.
- Nun ist die Frage wie ich eine vernünftige Darstellung bekomme. Wayland und XOrg haben leider beide auch Nachteile
Vorteile von Xorg:
- Theoretisch kann ich hier (z.B. in Spielen die Auflösung ändern. Praktisch funktioniert es aber nicht, da alle Auflösungen von der falschen Orientierung ausgehen)
Nachteile von XOrg:
- Tearing beim Scrollen in Browser etc.
- Kann Skalierung nur mit ganzzahligen Faktoren (und ab 2 ist es bereits ZU gross)
Vorteile von Wayland:
- Kein Tearing
- Kann theoretisch Skalierung auch in Bruchteilen. (praktisch sieht das leider immer schlecht aus. Die Schrift in Firefox wird eher grau statt schwarz, die Schrift und Icons in der Menüleiste oben war total pixellig und brockig.)
Nachteile von Wayland:
- Spiele können nur mit der nativen Auflösung des Displays laufen (was je nach Spiel verdammt klein ist oder unnötig Leistung verbraucht)
- Die Skalierung sieht halt leider nicht gut aus.
Meine derzeitige Lösung ist Wayland (damit ich kein Tearing habe) in nativer Auflösung (weil sonst nix wirklich funktioniert oder scheisse aussieht), ohne Skalierung (da das auch scheisse aussieht) und mit Schriften über das Gnome Optimierungswerkzeug auf 1,7 skaliert (was interessanterweise wieder gut aussieht).
Das funktioniert so zwar an sich, aber irgendwie bin ich nicht 100% zufrieden damit. Hat jemand ähnliche Erfahrungen oder Ideen für mich, was man sonst noch probieren könnte?
Display des GPD Pocket 2
Re: Display des GPD Pocket 2
GPD liefert einige seiner Geräte ja auch mit Ubuntu aus. Soweit ich weiß, wird dort bereits der Framebuffer über eine Kernel-Option via Grub gedreht. Das hat den Vorteil, dass sich dein GUI-Server nicht mehr darum kümmern muss, Programme die direkt auf dem Framebuffer laufen (Spiele?) schon behandelt sind und performanter als Xorgs rotate-Option ist es wohl auch.
Wie genau man das macht weiß ich nicht auf Anhieb. Eine Möglichkeit könnte [1] sein.
Was die Skalierung angeht, ich glaube das ist eine Limitierung von Gnome, vielleicht im Zusammenspiel mit Xorg, aber kein Problem von Xorg allein. Unter anderen Desktops lassen sich auch andere Skalierungen einstellen. Ich betreibe z.B. ein 11"-Detachable (Notebook mit um 360° klappbarem Display) mit Xfce auf Xorg und meine, dort einen Skalierungsfaktor von 1,5 oder 1,6 eingestellt zu haben. In Mate geht das auch, soweit ich weiß.
[1] https://unix.stackexchange.com/question ... tup-debian
Wie genau man das macht weiß ich nicht auf Anhieb. Eine Möglichkeit könnte [1] sein.
Was die Skalierung angeht, ich glaube das ist eine Limitierung von Gnome, vielleicht im Zusammenspiel mit Xorg, aber kein Problem von Xorg allein. Unter anderen Desktops lassen sich auch andere Skalierungen einstellen. Ich betreibe z.B. ein 11"-Detachable (Notebook mit um 360° klappbarem Display) mit Xfce auf Xorg und meine, dort einen Skalierungsfaktor von 1,5 oder 1,6 eingestellt zu haben. In Mate geht das auch, soweit ich weiß.
[1] https://unix.stackexchange.com/question ... tup-debian
Re: Display des GPD Pocket 2
Hallo hikaru,
danke für den Hinweis. Ich habe in meinem Grub bereits die folgende Zeile:
Damit drehe ich die Konsole, aber leider scheint das keine Auswirkungen auf die grafische Oberfläche zu haben (Weder auf Xorg noch auf Wayland). Ich versuche später mal hier noch den video=efifb einzustellen ob das etwas ändert.
danke für den Hinweis. Ich habe in meinem Grub bereits die folgende Zeile:
Code: Alles auswählen
GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="i915.fastboot=1 fbcon=rotate:1 quiet"
Re: Display des GPD Pocket 2
Da habe ich was missverstanden. Bisher dachte ich, ein per Kernel gedrehter Framebuffer würde auf den X-Server vererbt werden. Das ist offensichtlich nicht der Fall.
Hans de Goede (der Vorreiter für die ganzen GPD-spezifischen Kernelanpassungen) dreht wohl schon auf Treiberebene:
https://patchwork.kernel.org/patch/9591865/
Hans de Goede (der Vorreiter für die ganzen GPD-spezifischen Kernelanpassungen) dreht wohl schon auf Treiberebene:
https://patchwork.kernel.org/patch/9591865/
Re: Display des GPD Pocket 2
Huhu,
falls es jemand interessiert. Im Moment betreibe ich den Pocket 2 mit folgenden Einstellungen und bin damit recht zufrieden:
- Wayland damit es kein Tearing gibt
- über die ~/.config/monitors.xml eine Skalierung von 2 eingestellt (damit sind die Buttons gut bedienbar und die Schrift sieht noch sauber aus, denn die Skalierung in Bruchteilen führt immer zu bescheidenem Schriftbild [aber ist ja auch noch experimentell])
- über das Optimierungstool die Schrift um den Faktor 0,75 wieder verkleinert, damit mehr Text hin passt und man nicht das Gefühl hat von den Buchstaben erschlagen zu werden.
falls es jemand interessiert. Im Moment betreibe ich den Pocket 2 mit folgenden Einstellungen und bin damit recht zufrieden:
- Wayland damit es kein Tearing gibt
- über die ~/.config/monitors.xml eine Skalierung von 2 eingestellt (damit sind die Buttons gut bedienbar und die Schrift sieht noch sauber aus, denn die Skalierung in Bruchteilen führt immer zu bescheidenem Schriftbild [aber ist ja auch noch experimentell])
- über das Optimierungstool die Schrift um den Faktor 0,75 wieder verkleinert, damit mehr Text hin passt und man nicht das Gefühl hat von den Buchstaben erschlagen zu werden.
Re: Display des GPD Pocket 2
Hast du mal unter X versucht, ob du Tearing loswerden kannst? [1]
Und tritt das nur unter Gnome auf oder auch unter anderen DEs?
[1] https://wiki.archlinux.org/index.php/in ... cs#Tearing
Re: Display des GPD Pocket 2
Nein das hatte ich noch nicht versucht. Zugegebenermassen dachte ich "naja Drehen des Bildschirminhalts ist wohl zu fancy für XOrg, da kann es schon zu Randeffekten kommen". Und da Wayland ja eh Standard ist unter testing, hab ich mir da auch keine grösseren Gedanken gemacht. Das Problem tritt auch nur bei gedrehtem Bildschirminhalt auf (was ich auf dem Gerät ja aber leider brauche). Das scheint wohl auch bei einer gedrehten Anzeige nicht ungewöhnlich zu sein.
Ich teste es heute Abend mal.
Achso unter einem anderen DE hatte ich es nicht getestet, da ich nicht gross das System zumüllen wollte. Aber auch wenn die Installation etwas anstrengend ist mit dem gedrehten Bild, werde ich heute oder Morgen mal ne Testinstallation auf nen USB-Stick machen zum rumfummeln.
Ich teste es heute Abend mal.
Achso unter einem anderen DE hatte ich es nicht getestet, da ich nicht gross das System zumüllen wollte. Aber auch wenn die Installation etwas anstrengend ist mit dem gedrehten Bild, werde ich heute oder Morgen mal ne Testinstallation auf nen USB-Stick machen zum rumfummeln.