Installation von Debian auf einen Stick 32GB

[oamaru]

Ich möchte auf meinem hp Omen 880 145nz https://support.hp.com/at-de/document/c06119784 Debian auf einem USB-Stick installieren. Dazu habe ich aufeinem 16 GB Stick mit Rufus die aktuelle ISO des Live-System / Installers untergebracht.
Das erste Problem: Im Live-Modus ist kein Netz vorhanden, weder Wifi noch Kabel.

Hardware-Angaben:

Netzwerk
Wireless LAN 802.11a/b/g/n/ac (1x1) und Bluetooth 4.2 M.2

Schnittstelle: M.2
Übertragungsstandards: 802.11a/b/g/n/ac

LAN: 1000BASE-T

Technologie: Realtek RTL8161
Datenübertragungsgeschwindigkeiten: bis zu 10/100/1000 Mbit/s
Übertragungsstandards: 1000BASE-T-Ethernet

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Ich habe den Installer auf 16 GB Stick gestartet und wollte das System auf einen 32 GB Stick installieren. Automatische Konfiguration des Netzwerkes mit DHCP fehlgeschlagen. unkonfiguriert gelassen.

Weiter Installation versucht: a) Geführt grössten freien Speicherbereich.. Fehlermeldung: Gewählte Festplatte (32 GB!) konnte nicht partitioniert werden Vermutlich ist die ausgewählte Festplatte oder der freie Speicherbereich nicht gross genug....

b) Ich habe dann noch eine Ungeführte Installation versucht mit folgenden Auswahlen:

Laufwerk SCSI 7 (0,0,0) sdb 30.8 GB fat (was bedeuten eigentlich die drei Nullen in der Klammer?)
Einbindungspunkt /Wurzel
5% res. Bblöcke
Nutzung standard

Dann wurde bemängelt, dass keine Swap Partition ausgeschieden wurde.

Bei 32 GB RAM hat man ja eigentlich viel sehr Speicher. Soll man da einfach ohne swap weiter machen oder mit einem homöopathisch kleinen?? Wenn man SWAP partition ca = RAM wählen würde hätte man ja keinen platz mehr für das System...


Für tipss, wie ich das Netz zum laufen kriege und wie ich bei der Installation weiterkomme bin ich sehr dankbar.

und ja, die Hardware funktioniert unter dem mitgelieferten Win 10 bestens.

[uname]

Es macht den Eindruck, dass der 32 GB USB-Stick eine FAT-Formatierung hat. Das funktioniert natürlich nicht.

Du musst auf jeden Fall die Formatierung ändern. Du benötigst z. B. EXT3.
Die Swap-Partition würde ich auch weglassen, um den Stick nicht unnötig schnell kaputt zu machen.
Also die vorhandene Partition löschen und eine neue EXT3 anlegen.
Falls das nicht geht vor der Installation den USB-Stick mit einer EXT3-Partition neu partitionieren.

Vor Jahren habe ich mal Debian auf USB-Sticks installiert.
Pass beim Installieren des Bootmanagers (GRUB2?) auf. Nicht dass du den Bootmanager auf eine evtl. interne Festplatte überschreibst.
Bei mir hat das damalige Installationsscript /dev/sda (0) und /dev/sdb (1) oder umgekehrt durcheinandergeworfen.

[oamaru]

WOW, hier bekommt man aber schnell eine Antwort. Vielen Dank.

Ja, er ist neu und daher fat. So weit ich das verstehe, müsste er im Verlauf der Installation ganz zu Beginn der Installation formatiert werden. Bei a) ist man offenbar nicht so weit gekommen. Und bei b) hatte ich ext4 als Format eingegeben, dann aber wegen der Zweifel wg Swap Partition aufgegeben.

Ja ich möchte bei GRUB2 aufpassen. Das ist ja genau der Grund, wieso ich das Debian auf einen Stick installieren möchte. Ich möchte den Boot Manager vorerst in Frieden lassen und einfach beim Einschalten nach Drücken auf F9 gefragt werden, von welchem Laufwerk ich booten will. Das ist deppensicher und bewährt sich schon bestens. So starte ich z. Knoppix von einem anderen Stick aus.

[willy4711]

Ich glaube nicht , dass du mit Debian 9 viel Freude haben wirst.
Versuche es mit Debian Testing incl. non-free Firmware.
Hier gibt es einen Auswahl von Oberflächen.
http://cdimage.debian.org/cdimage/unoff ... so-hybrid/
Damit teste erstmal, ob du ein Netzwerk bekommst (sollte so sein)

Zu den Swap- Problem: Du wirst zwar gewarnt, dass kein Swap angelegt wurde, man kann diese Warnung aber bestätigen,
dass man das nicht will. Dann macht der Installer weiter.

Edit:

Integrierte Intel HD-Grafikkarte 630
Hinweis: Integrierte Grafik ist nicht verfügbar, wenn eine Grafikkarte eingebaut ist.

Das erscheint mit ganz vernünftig. Erspart Spielerei mit Optimús. Du wirst aber im Anschluss die proprietären Nvidia Treiber brauchen. Habe selbst diese Karte. Der freie Treiber läuft zwar, aber gut ist was anderes. Aber das wäre ja sowieso der zweite Schritt.

[oamaru]

Ich nehme an, Du meinst dass ich wegen des Mangels an unfreier Software wenig Freude an Debian 9 haben würde? Testing kann ich ja wirklich mal versuchen, wenn da gleich die unfreie Software mitkommt. Ich war bisher immer ängstlich und und habe mich auf stable beschränkt.

Zuerst versuche ich mal wie es nach der SWAP Warnung weitergeht...

Ich bin mit dem Netz nicht sehr optimistisch, weil es auch unter Knoppix keine Verbindung gab. Und Knoppix ist eigentlich recht gut im Netzwerken...

Vielen Dank.

[hikaru]

Für das Netzwerk sollte es ausreichen, firmware-realtek (bzw. was immer da für ein WLAN-Chip verbaut ist) auf einem weiteren Stick vorzuhalten. Der Installer sollte dir mitteilen, dass er eine Firmware vermisst und dich fragen, ob du die nachladen möchtest.

Ich glaube nicht , dass du mit Debian 9 viel Freude haben wirst.

Den Backports-Kernel und gff. Firmwares nachzuinstallieren sollte reichen.

Edit:

Integrierte Intel HD-Grafikkarte 630
Hinweis: Integrierte Grafik ist nicht verfügbar, wenn eine Grafikkarte eingebaut ist.

Das erscheint mit ganz vernünftig. Erspart Spielerei mit Optimús.

Das ist seitens HP keine Vernunftentscheidung sondern (nahezu*) alternativlos. Mir sind jedenfalls keine Desktop-Optimus-Lösungen bekannt.
Die Technologie basiert ja darauf, dass die dedizierte GPU direkt in den Speicher des IGP schreibt, von wo aus in jedem Fall die Bildausgabe passiert. Das mag in Notebooks noch Sinn ergeben, wo man ohnehin eigene GPUs designen muss, aber in Desktopgehäusen, mit Desktop-Grafikkarten von der Stange dürfte sich sowas wie Optimus nicht rechnen.

Zum Thema Debian auf USB-Stick:
Wichtiger als die Größe (8GB sollten reichen) ist die Geschwindigkeit. Ich habe seinerzeit gute Erfahrungen mit zwei Corsair Voyager-GT gemacht, die damals mit zu den schnellsten Sticks auf dem Markt gehörten. Das waren allerdings die SLC-Modelle von 2007/08, damals noch mit USB 2.0. Beide wurden mehr oder weniger intensiv für Debianinstallationen genutzt und leben immer noch. Im Endeffekt waren sie aber langsamer als HDDs und daher eher Notbehelf als echte Alternative. In eines meiner Notebooks hatte ich einen Stick intern verlötet, hauptsächlich um die Akkulaufzeit bei abgeschalteter HDD zu erhöhen.
Diesen internen Stick habe ich mittlerweile durch einen Sandisk Extreme Pro (USB 3.0) ersetzt und der ist richtig schnell. Natürlich wird er durch den USB-2.0-Port des alten Notebooks auf ca. 30-32MB/s ausgebremst, aber die Zugriffszeiten sind so niedrig, dass er sich tatsächlich schneller als eine HDD anfühlt. Heute nutze ich ihn daher als primäres Bootmedium um beide HDD-Schächte für reine Datenplatten frei zu bekommen.


*) Echte Multi-GPU-Lösungen lassen wir mal außer Acht.

[uname]

Testing kann ich ja wirklich mal versuchen, wenn da gleich die unfreie Software mitkommt. Ich war bisher immer ängstlich und und habe mich auf stable beschränkt.

Du kannst problemlos die unfreien Versionen nehmen. Es wird nur die unfreie Software installiert, die benötigt wird. Anschließend kannst du vrms installieren und ausführen (Screenshot). Da siehst du dann was an unfreien Paketen installiert wurde. Folgende Antwort wirst du wohl nicht erhalten: "rms would be proud".

[willy4711]

Ich weiß nicht, warum man bei einer Neuinstallation gleich mit Backports und Treibern auf extra Sticks arbeiten muss,
wenn es das als Paket gibt.
Testing ist stabil, hat neuere Programme und Firmware, Warum da sich Probleme einbauen ?

Für das Netzwerk sollte es ausreichen, firmware-realtek (bzw. was immer da für ein WLAN-Chip verbaut ist)

Mich wundert, dass nicht einmal Knoppix per Kabel Internet findet. Das ist mehr als ungewöhnlich.
In firmware-realtek ist dieser Chip jedenfalls nicht vermerkt.

Hier eventuell mal die Ausgabe von:

Code: Alles auswählen

lspci -nnk |grep Ether -A2

[willy4711]

für Wireless LAN mit M.2 Adapter finde ich fast nur Intel Produkte.
firmware-iwlwifi wäre wahrscheinlich auch von Nöten

[uname]

Vielleicht kannst du mal ein Live-USB-Stick booten und ein paar verlässliche Hardwareinformationen posten:

https://www.binarytides.com/linux-comma ... ware-info/

Nachtrag:
Ich habe folgendes noch gefunden: https://forum.ubuntuusers.de/topic/wlan ... rtl8822be/
Das genannte, etwas ähnliche Gerät nutzt auch angeblich laut HP-Seite deine Netzwerkkarte.
Verwiesen wurde auf RTL8822BE. Wobei der Autor hat im Ubuntuusers-Forum nur einen Beitrag geschrieben. Keine Ahnung wo er diese Verbindung hergestellt hat.

Somit könnte firmware-realtek aus Testing/Buster oder stretch-backports funktionieren.

Code: Alles auswählen

 Realtek RTL8822BE firmware (rtlwifi/rtl8822befw.bin)

[hikaru]

Ich weiß nicht, warum man bei einer Neuinstallation gleich mit Backports und Treibern auf extra Sticks arbeiten muss,
wenn es das als Paket gibt.

Muss man nicht, kann man aber.
Ich mag halt Stable ohne nonfree als Ausgangsbasis und finde es sinnvoller, das notfalls gezielt mit Backports und nonfree aufzubohren, als mit Testing zu jonglieren und alles Unfreie zu installieren, was der Installer findet und nicht bei drei auf den Bäumen ist.
Zumindest weiß man dann hinterher genau, wo das Problem lag und hat dabei möglicherweise was gelernt.

Testing ist stabil

Dann wiederhole ich meine Annahme aus dem Juni:

Ich interpretiere die Aussage mal als Freiwilligenmeldung für Threads mit dem Titel: "Hilfe! Nichts geht mehr nach blindem dist-upgrade!"

[willy4711]

Bei https://pci-ids.ucw.cz/read/PC/10ec gibt es den RTL8161 gar nicht.
Eventuell ein Druckfehler in den Specs ?

Dann wiederhole ich meine Annahme aus dem Juni:

hikaru hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
25.06.2018 16:27:00
Ich interpretiere die Aussage mal als Freiwilligenmeldung für Threads mit dem Titel: "Hilfe! Nichts geht mehr nach blindem dist-upgrade!"

Hmmm -- musste das erst mal lesen----> ging doch aber um Stable, wenn ich den Thread von vorne lese ???

Vielleicht kannst du mal ein Live-USB-Stick booten und ein paar verlässliche Hardwareinformationen posten:

Soweit ich weiss hat knoppix auch inxi im Gepäck.

Code: Alles auswählen

inxi -v 8

liefert alles was man sich denken kann sehr übersichtlich
Ja ich weiß - Aber das gestoppele mit x-Tools um alles zusammen zu bekommen finde ich halt weniger schön

[KP97]

@uname
Hat es einen besonderen Grund, warum Du das veraltete ext3 empfiehlst? Standard ist doch schon lange ext4.
@TE
Bei 32Gb kannst Du auch eine geführte Installation probieren. Da wird zwar eine Swap angelegt, die kann man aber später entfernen, wenn man will.
Hat aber den Vorteil, daß Du siehst, welche Partitionen angelegt werden mit welchen Parametern.
Wenn es so paßt, kann man es lassen, falls nicht, weiß man aber, welche Vorgaben man bei der manuellen Installation setzen sollte.
Hier noch eine Netinstall mit bereits vorhandener Firmware für Stable und Testing:
http://cdimage.debian.org/cdimage/unoff ... -firmware/

[guennid]

Hat es einen besonderen Grund, warum Du das veraltete ext3 empfiehlst?

Interessiert mich auch.

Grüße, Günther

[uname]

Hat es einen besonderen Grund, warum Du das veraltete ext3 empfiehlst? Standard ist doch schon lange ext4.

Interessiert mich auch.

Sorry die Gewohnheit. Ich nutze auch immer noch ifconfig und trauere SysVinit und Iceweasel hinterher
Als ich zum letzten Mal ernsthaft installiert habe war ext3 wohl noch Standard.
Bei weiteren Installationen habe ich wohl gar nicht drauf geachtet.

Ich mal geschaut. Scheinbar war es ab Debian Jessie aus 2015 Standard. Selbst Squeeze unterstützt es.
https://wiki.debian.org/Ext4

[oamaru]

Herzlichen Dank für all die vielen wertvollen Ideen und Beiträge die mich zumindest verständnismässig weiter bringen. Ich sehe, dass für mich jetzt eine Runde heftiges RTFM angesagt ist, damit ich Euch nicht mit allzu blöden Fragen belästige. Ich sehe, dass ich noch einiges Potential zum Dazulernen habe. Ich werde mich wieder melden, wenn ich etwas mehr durchblicke. CU L8R