Ubuntu Server 18.04 vs. Debian 9

[ceebes]

Hallo zusammen
Wir setzen in unserem Server Umfeld seit Jahren Ubuntu erfolgreich ein - und sind damit auch recht glücklich.
Mit Ubuntu 18.04 kommen leider etwas zu viel Neuerungen auf uns zu... Netplan, diese ganze MaaS Cloud Geschichte usw. Mit Systemd konnten wir uns arrangieren, jedoch möchten wir auch unser Ansible config management nicht grossflächig umkrempeln.
Deshalb kam die Diskussion auf, auf Debian (9) umzusteigen.
In meinen Augen absolut praktikabel. Wobei wie siehts mit Debian 10 aus? -> ebenfalls Netplan und Konsorten?
Kurzum, wir suchen "LTS" - nicht nur für patches, auch in Sachen Architektur.
Ich weiss aber auch, dass man diesbezüglich nie eine Garantie haben kann!

Wie denkt ihr darüber? Nonsens? Nimm Netplan und schweig!

Danke schonmal und frohe Festtage!
Ceebes

[DeletedUserReAsG]

Musste erstmal nachsehen, was dieses Netplan ist: geht wohl um netplan.io, ist was Buntu-Eigenes und nur eine weitere Möglichkeit, sein Netzwerk zu konfigurieren. Insofern würde ich mir darüber erstmal keine Sorgen machen; selbst wenn Debian es in die Repos nehmen sollte, wäre man nicht drauf festgenagelt. Ist man bei Buntu übrigens auch nicht.

[ceebes]

Ich könnte mir leider vorstellen, dass man beim Verzicht auf Netplan bei 18.04 irgendwann mal in Probleme läuft, da das OS auf Netplan setzt... Dies aber nur eine wage Vermutung!
Leider kamen mit 18.04 auch so Cloud Services - MaaS - usw. dazu... Und das ist mir in einem Servumfeld dann doch zu viel des Guten!

Ich denke mir mit Debian hätte man mind. bezüglich Cloud Gedönse ein "konservativeres" OS im Einsatz, was bei einer Server Infrastruktur in-House sicher Wünschenswerter ist.
Oder verfolgt Debian auch solche Ansätze, das OS via cloud zu managen?

[DeletedUserReAsG]

verfolgt Debian auch solche Ansätze, das OS via cloud zu managen?

Derzeit ist nix bekannt.

Dennoch kann man genausogut Buntu so konfigurieren, wie man’s mag. Wenn man’s kann. Wenn nicht, sondern man auf das System angewiesen ist, wie’s aus dem Installer fällt, dürfte man früher oder später bei jeder Distri Probleme bekommen. Wird halt alles weiterentwickelt.

[ceebes]

auf das System angewiesen ist, wie’s aus dem Installer fällt

Denke das ist ein nicht unrelevanter Punkt!
Wenn Ubuntu mit Handständen angepasst werden muss, so dass es in die Server Landschaft passt, denke ich ist man wohl mit einem anderen OS (Debian) besser dran.
Klar, mit einem ordentlichen Config Management, wird der Anpassungsaufwand auch vernachlässigbar.

Eine Frage stellt sich hinsichtlich Aktualität der Pakete.
Vor ca. 7 Jahren war Debian massiv hinter den upstream Versionen! In Paketen von PHP, Apache, snort, postfix waren dazumal die Debian Pakete Monate in Verzug.
Ubuntu ist da schneller - oder hat sich dies etwas gelegt?

[DeletedUserReAsG]

Vor ca. 7 Jahren war Debian massiv hinter den upstream Versionen! In Paketen von PHP, Apache, snort, postfix waren dazumal die Debian Pakete Monate in Verzug.
Ubuntu ist da schneller - oder hat sich dies etwas gelegt?

Nein, das ist immer noch Grundpfeiler von Stable: es gibt keine Featureupdates, über die gesamte Laufzeit nicht. Wenn du drauf angewiesen bist, alle halbe Jahre die neuen Features zu bekommen, wird Buntu weiterhin die bessere Wahl sein.

[KBDCALLS]

Debian Stable erscheint ca. alle 2 Jahre. Ubuntu haut alle 6 Monate eine neue Version raus. Und die ist dann irgenwie so ein Zwischending zwischen Stable und Testing/Sid. Und wird auch nur max 9 Monate unterstützt . Es sei denn man nimmt eine LTS Version.

[bluestar]

Ich kann da nur aus unseren Ubuntu 16.04 LTS Erfahrungen sprechen und dir beipflichten. Ubuntu ist an sich nicht schlecht, sofern man ein semiprofessionelles Umfeld hat. Wir haben, bis auf zwei Altsysteme, Alles auf Debian umgestellt und sind sehr sehr zufrieden.

Bei Ubuntu gibt‘s keine wirklich gravierenden Bugs, aner halt ständig an irgendeiner Ecke klemmt es oder ein Update macht Dinge kaputt, ja da werden Erinnerungen an Windows wach.

Wir sind auf Debian, bleiben auf Debian und beobachten was sich in der Ubuntu-Welt so buntes tut.

[ceebes]

Hi Bluestar

...sofern man ein semiprofessionelles Umfeld hat

Was verstehts du darunter? Ich würde unseren Einsatzzweck nicht mit Banken oder Bund vergleichen, aber die Infrastruktur würde ich schon als professionell bezeichnen...

Bugs mit Ubuntu hatten wir in vergangenen Wochen effektiv.
Seit ihr mit Debian nicht auf Featureupdates angewiesen?

[bluestar]

Hi Bluestar

...sofern man ein semiprofessionelles Umfeld hat

Was verstehts du darunter? Ich würde unseren Einsatzzweck nicht mit Banken oder Bund vergleichen, aber die Infrastruktur würde ich schon als professionell bezeichnen...

Das ist immer subjetiv, wenn du sagst ihr habt ein professionelles Umfeld, dann Debian.

Seit ihr mit Debian nicht auf Featureupdates angewiesen?

Wir haben auch Backports im sehr wohldefinierten Rahmen im Einsatz, das sind jedoch wirklich Ausnahmen.
Wir stehen da des Öfteren mal vor dem Problem, dass wir bestimmte Pakete aus den Quellen selbst kompilieren müssen, da manche Optionen einfach im Paket nicht enthalten sind.

[ViNic]

In meinem früherem Unternehmen konnte ich einen Wechsel von Ubuntu auf Debian veranlassen und auch gemacht. Der Grund war aber schlichtweg das einige Dienste die wir nutzten nicht von Ubuntu unterstützt wurden. FTP Server und solche Geschichten.

[ceebes]

@ViNic
Wie muss ich das verstehen, FTP Server wird von Ubuntu nicht unterstützt?
Meines wissens sind solche Pakete ziemlich zu Debian identisch...

Eine Frage stellt sich hinsichtlich iptables: GIbts es allenfalls Bestrebungen iptables mit firewalld zu ersten? Denke mal nicht, da firewalld aus dem Hause Rothut stammt?
... Wäre relevant für pure Docker setups -> firewalld wird aktuell IMHO nicht unterstützt

[ViNic]

@ViNic
Wie muss ich das verstehen, FTP Server wird von Ubuntu nicht unterstützt?
Meines wissens sind solche Pakete ziemlich zu Debian identisch...

Eine Frage stellt sich hinsichtlich iptables: GIbts es allenfalls Bestrebungen iptables mit firewalld zu ersten? Denke mal nicht, da firewalld aus dem Hause Rothut stammt?
... Wäre relevant für pure Docker setups -> firewalld wird aktuell IMHO nicht unterstützt

Das Unternehmen nutze (falls ich noch mich richtig erinnere) Proftpd als Server und der war bei Ubuntu nicht unterstützt. Also er wurde angeboten per apt aber lag in diesen Community Repos, Universe oder Multiverse oder was die da haben. Gar noch paar andere Programme. Debian unterstützt diese Software eben im Zeitraum eines Releases vollständig. Zudem war die PHP Version unter Ubuntu mit Php7 zu hoch. Damit konnte die Firma damit noch nicht umgehen und die Software musste noch bei PHP5 laufen, auch das bot Debian.

[DeletedUserReAsG]

GIbts es allenfalls Bestrebungen iptables mit firewalld zu ersten? Denke mal nicht, da firewalld aus dem Hause Rothut stammt?

https://packages.debian.org/search?keyw ... ection=all — du kannst es gerne benutzen, wenn du’s brauchst. Falls es „ersetzen“ heißen sollte: nein. Es hängt von iptables ab (könnte aber auch nftables verwenden, soweit ich das in der Doku richtig verstanden habe). Woher es stammt, ist ohnehin unerheblich – solange es nur der richtigen Lizenz unterliegt und sich ein Maintainer findet.