Macro in Bash
Macro in Bash
Es gibt Programmiersprachen, wo, wenn ameise=biene und biene=summ gesetzt wurde, aus &&ameise erst &biene und dann summ wird.
Bei Bash funktioniert cebra=${$ameise} nicht. Es funktioniert aber cebra=$(eval echo '$'$ameise). Geht das auch einfacher?
Bei Bash funktioniert cebra=${$ameise} nicht. Es funktioniert aber cebra=$(eval echo '$'$ameise). Geht das auch einfacher?
Harry, hol schon mal das Rasiermesser!
Re: Macro in Bash
Obwohl die Shell nicht meine Stärke ist, weiß ich das zufällig
Code: Alles auswählen
cebra=${!ameise}
Re: Macro in Bash
Sehr schön. Wie so oft. Jetzt, wo ich weiß, wie es geht, finde ich es auch in man bash.smutbert hat geschrieben:19.11.2018 17:24:08Obwohl die Shell nicht meine Stärke ist, weiß ich das zufälligCode: Alles auswählen
cebra=${!ameise}
Und noch einen Schritt weiter?
man bash sagt it introduces a level of variable indirection. Da solle es mehrere Level geben.
ameise=biene ; biene=summ ; summ=patsch
cebra=${!!ameise} geht nicht. Und cebra=${!${ameise}} auch nicht.
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Re: Macro in Bash
Um die geistige Gesundheit derer zu wahren, die sorchen code später evtl noch lesen und verstehen müssen (also auch du selbst!), sollte man wenn irgend möglich variable indirection innerhalb des codes vermeiden!
(Und für höhere portabilität kein bash sondern bourne shell verwenden...)
Besser da wesentlich offensichtlicher:
Da variablen i.d.r. am Anfang gesetzt werden ist so direkt ersichtlich was passiert, nicht erst wenn man ggf mehrere hundert Zeilen weiter unten den entsprechenden codefetzen findet der die variable in eine weitere variable auflöst.
(Und für höhere portabilität kein bash sondern bourne shell verwenden...)
Besser da wesentlich offensichtlicher:
Code: Alles auswählen
% sh
$ ameise=$biene
$ biene=summ
$ echo $ameise
summ
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Re: Macro in Bash
Funktionen gibt's ja auch noch...
Re: Macro in Bash
Wenn es in Bourne läuft, aber nicht in Bash ist es höhere Portabilität als umgekehrt?r4pt0r hat geschrieben:19.11.2018 18:27:41(Und für höhere portabilität kein bash sondern bourne shell verwenden...)
Interessant! Das hätte ich nicht erwartet. Bei Bash heißt das declare -n ameise=biene.r4pt0r hat geschrieben:19.11.2018 18:27:41Besser da wesentlich offensichtlicher:Code: Alles auswählen
% sh $ ameise=$biene $ biene=summ $ echo $ameise summ
Wie macht man denn in Bourne zwischen=$x ; x=$y ; y=$zwischen ?
Sehe ich auch so. Ich kenne es besonders von Funktionen. Da benutze ich mittendrin eine Variable, die ich vorher nicht local gesetzt habe, und wundere mich über den Effekt.r4pt0r hat geschrieben:19.11.2018 18:27:41Da variablen i.d.r. am Anfang gesetzt werden ist so direkt ersichtlich was passiert, nicht erst wenn man ggf mehrere hundert Zeilen weiter unten den entsprechenden codefetzen findet der die variable in eine weitere variable auflöst.
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Re: Macro in Bash
Beziehst Du Dich auf meinen Post? Ich verstehe nicht ganz, was Du meinst. Local scopes oder so (wie in Perl oder C z.B.) gibt es AFAIK nicht in bash, außer du landest aus Versehen in einer Subshell (wie es bspw. bei der Konstruktion "cat irgendwas | while read line; do if condition; then var="$line"; fi; done" der Fall ist, wo Du Dich dann nachher wunderst, dass var leer ist...).Lohengrin hat geschrieben:19.11.2018 19:16:16Ich kenne es besonders von Funktionen. Da benutze ich mittendrin eine Variable, die ich vorher nicht local gesetzt habe, und wundere mich über den Effekt.
Ich hatte mich hieran orientiert:
Das kann man eben auch so machen:r4pt0r hat geschrieben:19.11.2018 18:27:41Code: Alles auswählen
% sh $ ameise=$biene $ biene=summ $ echo $ameise summ
Code: Alles auswählen
$ ameise () { echo $biene; }
$ biene=summ
$ ameise
summ
Code: Alles auswählen
$ ameise () { summ; }
$ summ () { echo patsch; }
$ cebra=$(ameise)
$ echo $cebra
patsch
Re: Macro in Bash
Dann probiere mal in deiner bash das:RobertDebiannutzer hat geschrieben:19.11.2018 21:09:55Beziehst Du Dich auf meinen Post? Ich verstehe nicht ganz, was Du meinst. Local scopes oder so (wie in Perl oder C z.B.) gibt es AFAIK nicht in bash,Lohengrin hat geschrieben:19.11.2018 19:16:16Ich kenne es besonders von Funktionen. Da benutze ich mittendrin eine Variable, die ich vorher nicht local gesetzt habe, und wundere mich über den Effekt.
Code: Alles auswählen
$ help local
Re: Macro in Bash
Code: Alles auswählen
% sh
$ ameise=$biene
$ biene=summ
$ echo $ameise
summ
Dieser Schnipsel wurde jetzt schon mehrfach zitiert und ist immer noch falsch.
Die Vernunft kann einem schon leidtun. Sie verliert eigentlich immer.
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Re: Macro in Bash
Danke, aber ich meinte default. Also per default sind alle Variablen in C nur für die Funktion gültig, in der sie deklariert wurden. Und das ist bei bash nicht so.tobo hat geschrieben:19.11.2018 21:19:14Dann probiere mal in deiner bash das:Code: Alles auswählen
$ help local
@MartinV: Ups, ich hatte nur auf die Erklärung von @Lohengrin geachtet und gar nicht richtig auf den Code von @r4pt0r...
Re: Macro in Bash
Ja und nein.RobertDebiannutzer hat geschrieben:19.11.2018 21:09:55Ich verstehe nicht ganz, was Du meinst. Local scopes oder so (wie in Perl oder C z.B.) gibt es AFAIK nicht in bash, außer du landest aus Versehen in einer Subshell (wie es bspw. bei der Konstruktion "cat irgendwas | while read line; do if condition; then var="$line"; fi; done" der Fall ist, wo Du Dich dann nachher wunderst, dass var leer ist...).
Das mit den Scopes ist anders. Eine neu aufgerufene Shell hat ihre eigenen Variablen. Man kann Variablen übergeben, indem man es mit foo=23 ./test.sh aufruft, oder indem man vorher mit mit export foo sagt, dass foo exportiert werden soll. Dann gibt es in test.sh die Variable foo. Aber das ist eine lokale Variable. Das foo in test.sh und das foo im aufrufenden Script sind verschieden. Bei Subshells ist das genauso.
Innerhalb eines Scripts sind alle Variablen global, außer sie sind in der Funktion mit local foo auf local gesetzt. Wenn man vergisst, eine Variable, die man in einer Funktion benutzt, lokal zu machen, dann ist sie global. Das ist ärgerlich, wenn diese Variable x heißt. Man ruft eine Funktion auf, und danach steht in x etwas anderes. Der Fehler fällt erst später auf, und man fragt sich, woher der falsche Wert in x kommt.
Diese globalen Variablen sind praktisch, wenn die Funktion etwas zurückgeben soll. In C würde man &foo übergeben. Aber in Bash geht das nicht. Außer mit globalen Variablen kann man nur den Rückbagewert mit return setzen, oder etwas in einen Kanal schieben, üblicherweise in STDOUT. Das kann dann mit x=$(funktion) eingefangen werden.
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Re: Macro in Bash
Ja, die Möglichkeit, Variablen in Bash nur local zu deklarieren, nutze ich bisher viel zu wenig (meine bash-Scripte sind aber meist auch nur bis 200 Zeilen lang). Aber manchmal ist es ja auch egal, so wie z.B. bei einer Wegwerf-Variable für einen for-loop (solange der nicht nested ist natürlich).
Dann hat man z.B. "for i in $parts; do ..." und kann später natürlich wieder $i benutzen: "for i in {0..99}; do ..."
Übrigens gelten local deklarierte Variablen in bash auch für Funktionen, die innerhalb der betreffenden Funktion aufgerufen werden - s. z.B. https://www.tldp.org/LDP/abs/html/localvar.html (Note [1]) oder "help local" (wie von @tobo vorgeschlagen):
Was übrigens auch noch schick ist (je nach Anwendungsfall eben), ist ein associative array:
Dann kannst Du auch noch mit Fliegen hantieren:
Edit: Du kannst natürlich auch eine Variable als index für den associative array nutzen...
also so z.B.
Dann hat man z.B. "for i in $parts; do ..." und kann später natürlich wieder $i benutzen: "for i in {0..99}; do ..."
Übrigens gelten local deklarierte Variablen in bash auch für Funktionen, die innerhalb der betreffenden Funktion aufgerufen werden - s. z.B. https://www.tldp.org/LDP/abs/html/localvar.html (Note [1]) oder "help local" (wie von @tobo vorgeschlagen):
Code: Alles auswählen
Local variables can only be used within a function; they are visible
only to the function where they are defined and its children.
Code: Alles auswählen
$ summ=patsch
$ declare -A cebra
$ cebra=([ameise]="$summ")
$ echo "${cebra[ameise]}"
patsch
Code: Alles auswählen
$ cebra+=([fliege]="$summ")
$ echo "${cebra[fliege]}"
patsch
$ echo "${cebra[@]}"
patsch patsch
$ echo "${!cebra[@]}"
ameise fliege
also so z.B.
Code: Alles auswählen
$ declare -A cebra
$ summ=patsch
$ viech=biene
$ cebra=(["$viech"]="$summ")
$ echo "${cebra[biene]}"
patsch
Re: Macro in Bash
Die bourne shell (sh) ist auf _allen_ UNIX (Solaris/Illumos, BSD sowie kommerzielle UNIX wie HP/UX etc.) und UNIX-ähnlichen (Linux) Systemen im base system verfügbar, i.d.r. statisch gelinkt und oft sogar als default-shell. Bash ist eigentlich nur unter Linux bei "den meisten" Distributionen per default installiert.
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Re: Macro in Bash
Da möchte ich gerne noch auf etwas verweisen, was mir @owl102 einmal erklärt hat:
Quelle: viewtopic.php?f=34&t=168091&sid=ccb65c2 ... 3#p1158621owl102 hat geschrieben: Das Problem bei POSIX ist, daß es keine Shell gibt, die nur POSIX kann. Unter Debian ist zum Beispiel die /bin/sh in Wirklichkeit die dash (Beweis: "ls -l /bin/sh"), die neben POSIX auch ein bischen mehr kann. Unter Fedora/RHEL ist übrigens /bin/sh die bash, die ja auch neben POSIX ein bischen mehr kann. Unter RHEL könnte man also "#!/bin/sh" in die erste Zeile schreiben und reichlich bash-Code produzieren, der auf RHEL problemlos funktioniert, aber unter Debian nicht.
Nur weil es funktioniert, heißt das folglich nicht, daß es POSIX ist, und schon gar nicht, daß es auch mit anderen POSIX-kompatiblen Shells funktioniert. Man muß wissen, was der POSIX-Standard hergibt (und was nicht).
Re: Macro in Bash
Das ist zunächst richtig. Allerdings bekommt die dash (oder auch die bash) über den ersten Aufrufparameter (hier /bin/sh) mit, daß sie sich wie eine sh verhalten soll. Wenn du damit versuchst, bash-Syntax auszuführen, sollte das eigentlich mit Syntaxfehlern fehlschlagen.RobertDebiannutzer hat geschrieben:20.11.2018 13:22:49Da möchte ich gerne noch auf etwas verweisen, was mir @owl102 einmal erklärt hat:
owl102 hat geschrieben: Das Problem bei POSIX ist, daß es keine Shell gibt, die nur POSIX kann. Unter Debian ist zum Beispiel die /bin/sh in Wirklichkeit die dash (Beweis: "ls -l /bin/sh"), ...
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Re: Macro in Bash
Also folgendes Script funktioniert, wenn ich es mit "bash ./script.sh" starte. (Einfach nur ausführen geht ja nicht, weil dann kommt ja dash zum Zuge und versteht natürlich die enthaltenen bash-Spezialitäten nicht.) Auch "bash --posix ./script.sh" funktioniert seltsamerweise... Letzteres verstehe ich überhaupt nicht, denn dash z.B. kann mit "[[", associative arrays, "for ((..." und "if ((..." doch gar nix anfangen...
Code: Alles auswählen
#!/bin/sh
if [[ -d "$HOME" ]]; then
declare -A num
num=([eins]="one" [zwei]="two" [drei]="three")
for ((i=0; i<3; i++)); do
if ((i == 0)); then
echo "${num[eins]}"
elif ((i == 1)); then
echo "${num[zwei]}"
elif ((i == 2)); then
echo "${num[drei]}"
fi
done
fi
Re: Macro in Bash
Das ist nur Posix ähnlich - da sind noch genügend Bashism enthalten, die man in Skripten vermeiden sollte.RobertDebiannutzer hat geschrieben:20.11.2018 14:07:55Auch "bash --posix ./script.sh" funktioniert seltsamerweise... Letzteres verstehe ich überhaupt nicht, denn dash z.B. kann mit "[[", associative arrays, "for ((..." und "if ((..." doch gar nix anfangen...
Verlinkt von man bash zum Parameter posix:
https://tiswww.case.edu/php/chet/bash/POSIX
Re: Macro in Bash
Wenn das script mit '#!/bin/sh' beginnt _muss_ es mit sh (bourne/posix shell oder eben dash im "sh-mode") ausgeführt werden. Alles andere wäre kein korrektes Verhalten, d.h. ein bug.
KA was bash mit einem /bin/sh script anstellt; aber 'bash script.sh' sieht in diesem Kontext irgendwie komplett verkehrt aus... bash sollte nur verwendet werden wenn es auch wirklich ein bash-script ist ('#!/bin/bash').
i.e.: wenn die entsprechende shell installiert ist (bourne shell / sh wie gesagt überall verfügbar), und die erste Zeile ein valides shebang enthält (#!/bin/sh), *muss* auch automatisch die entsprechende shell beim ausführen per "./script" verwendet werden.
Etliche tools (bzw meistens wrapper) in /usr/bin sind einfache shellscripte bzw man kann auch problemlos eigene scripte dort unterbringen (bzw korrekterweise eigentlich in /usr/local/bin), diese werden dann auch "direkt" aufgerufen und anhand des shebang die korrekte shell zum ausführen gestartet. Wir sind hier ja nicht bei Windows, das bis heute nur nach Dateiendungen schaut und die Hufe hochreißt wenn diese falsch ist
KA was bash mit einem /bin/sh script anstellt; aber 'bash script.sh' sieht in diesem Kontext irgendwie komplett verkehrt aus... bash sollte nur verwendet werden wenn es auch wirklich ein bash-script ist ('#!/bin/bash').
i.e.: wenn die entsprechende shell installiert ist (bourne shell / sh wie gesagt überall verfügbar), und die erste Zeile ein valides shebang enthält (#!/bin/sh), *muss* auch automatisch die entsprechende shell beim ausführen per "./script" verwendet werden.
Etliche tools (bzw meistens wrapper) in /usr/bin sind einfache shellscripte bzw man kann auch problemlos eigene scripte dort unterbringen (bzw korrekterweise eigentlich in /usr/local/bin), diese werden dann auch "direkt" aufgerufen und anhand des shebang die korrekte shell zum ausführen gestartet. Wir sind hier ja nicht bei Windows, das bis heute nur nach Dateiendungen schaut und die Hufe hochreißt wenn diese falsch ist
Re: Macro in Bash
Mit einer ersten Zeile "#!/bin/sh" im Skript, wird die Shell als Interpreter aufgerufen, die unter /bin/sh hinterlegt ist, sofern das Skript als ausführbare Datei gestartet wird (./script.sh). Das kann genauso die bash oder fish sein. Wird das Skript direkt am Interpreter (z.B. bash script.sh) gestartet, dann dann hat diese erste Zeile (Shebang) überhaupt keine Bedeutung.
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Re: Macro in Bash
ok, habe nun den symbolic link von /bin/sh geändert, zeigt nun auf nicht mehr auf /bin/dash, sondern auf /bin/bash.
Führe ich nun die Datei einfach mit "./script.sh" aus, wird sie nach wie vor korrekt interpretiert.
Somit ist m.E. widerlegt, dass
Und das liegt möglicherweise auch daran, dass es - wie @owl102 sagte - keine "POSIX-Shell", nicht *die* "sh", gibt.
Am nahesten an das, was man sich unter "Posix-Kompatibilität" vorstellt, kommt da wohl dash - aus der manpage von dash:
Führe ich nun die Datei einfach mit "./script.sh" aus, wird sie nach wie vor korrekt interpretiert.
Somit ist m.E. widerlegt, dass
Und obwohl in dem Link aus @tobos Beitrag steht...MSfree hat geschrieben:20.11.2018 13:40:56Allerdings bekommt die dash (oder auch die bash) über den ersten Aufrufparameter (hier /bin/sh) mit, daß sie sich wie eine sh verhalten soll.
ist eben - wie @tobo schon sagte - der POSIX-Modus von bash nicht gleich das POSIX, was man vielleicht denkt...When invoked as 'sh', Bash enters POSIX mode after reading the startup
files.
Und das liegt möglicherweise auch daran, dass es - wie @owl102 sagte - keine "POSIX-Shell", nicht *die* "sh", gibt.
Am nahesten an das, was man sich unter "Posix-Kompatibilität" vorstellt, kommt da wohl dash - aus der manpage von dash:
dash is the standard command interpreter for the system. The current version of dash is in the process of being changed to conform with the POSIX 1003.2 and 1003.2a specifications for the shell. This version has many features
which make it appear similar in some respects to the Korn shell, but it is not a Korn shell clone (see ksh(1)). Only features designated by POSIX, plus a few Berkeley extensions, are being incorporated into this shell.
Re: Macro in Bash
Was in deinem Skript entspricht denn einem Punkt der Liste aus meinem Link und dürfte daher nicht funktionieren?RobertDebiannutzer hat geschrieben:20.11.2018 15:47:51ok, habe nun den symbolic link von /bin/sh geändert, zeigt nun auf nicht mehr auf /bin/dash, sondern auf /bin/bash.
Führe ich nun die Datei einfach mit "./script.sh" aus, wird sie nach wie vor korrekt interpretiert.
Somit ist m.E. widerlegt, dassUnd obwohl in dem Link aus @tobos Beitrag steht...MSfree hat geschrieben:20.11.2018 13:40:56Allerdings bekommt die dash (oder auch die bash) über den ersten Aufrufparameter (hier /bin/sh) mit, daß sie sich wie eine sh verhalten soll.When invoked as 'sh', Bash enters POSIX mode after reading the startup
files.
Teste:
Code: Alles auswählen
$ bash -c 'cat <(date)'
$ bash --posix -c 'cat <(date)'
Re: Macro in Bash
Es ist doch ganz einfach:
- Benötigt man keine Kompatiblität zu anderen Shells außer der bash, ist es sinnvoll, bash-Skripte zu schreiben, die Features der bash nutzen. Sie machen den Code einfacher, lesbarer, robuster und wartbarer.
- Benötigt man Kompatiblität zu anderen Shells außer der bash, ist es sinnvoll, POSIX-Scripte zu schreiben.
Egal wie man sich entscheidet, auf beiden Seiten gewinnt man etwas und verliert etwas. Eine Entscheidung muß daher IMHO individuell gefällt werden.
Ich persönlich habe zum Beispiel nicht das Problem, daß irgendeines meiner Skripte auch plötzlich unter einem Illumos laufen können muß, wo keine bash installiert ist, ich keine root-Rechte habe (und sie somit auch nicht selber nachinstallieren kann), und der Admin auch keine bash installieren mag.
Aber eigentlich betrifft das Problem alle Programmiersprachen, die sich im Laufe der Jahre weiterentwickeln, C, C++, Java, Perl, Python, ... Welche Version des Standards benutzt man hier?
Im Falle des POSIX-Standards hat man sogar noch ein weiteres Problem: Der POSIX-Standard ist an vielen Stellen schwammig. Selbst wenn man "#!/bin/sh" schreibt und keine Bashisms verwendet, kann es sehr gut sein, daß das Skript in einer anderen Umgebung/Shell nicht wie erwartet funktioniert. Beispiel "echo": Es ist lediglich spezifiziert, daß es Zeichenketten + Zeichenumbruch ausgibt. Verhalten bei Sequenzen mit Backslash am Anfang, wie z.B. "\t"? AFAIK nicht durch POSIX gedeckt, kann so oder so sein. [1] Schalter "-n" vorhanden? AFAIK nicht durch POSIX gedeckt. (Deswegen hier am besten immer printf statt echo verwenden.) Wird bei "xxx | ... <Schleife>" intern eine Subshell gestartet oder nicht, d.h. sind dort gesetzte Variablen auch am Ende der Schleife noch vorhanden? Nach meinem Kenntnisstand läßt POSIX dies offen, d.h. das kann jede Shell so machen wie sie mag. [2] Und so weiter... Bei bash hingegen hat man nur bei anderen Versionen der bash ggf. ein anderes Verhalten, und diese Dinge sind sowohl übersichtlich als auch konkret dokumentiert.
Und dann ist POSIX auch nicht gleich POSIX, auch hier gibt es unterschiedliche Versionen des Standards. Wenn man sich für POSIX entscheidet, welche Version des Standards nimmt man?
[1] Quelle: http://mywiki.wooledge.org/Bashism
[2] Quelle: http://mywiki.wooledge.org/BashFAQ/024
- Benötigt man keine Kompatiblität zu anderen Shells außer der bash, ist es sinnvoll, bash-Skripte zu schreiben, die Features der bash nutzen. Sie machen den Code einfacher, lesbarer, robuster und wartbarer.
- Benötigt man Kompatiblität zu anderen Shells außer der bash, ist es sinnvoll, POSIX-Scripte zu schreiben.
Egal wie man sich entscheidet, auf beiden Seiten gewinnt man etwas und verliert etwas. Eine Entscheidung muß daher IMHO individuell gefällt werden.
Ich persönlich habe zum Beispiel nicht das Problem, daß irgendeines meiner Skripte auch plötzlich unter einem Illumos laufen können muß, wo keine bash installiert ist, ich keine root-Rechte habe (und sie somit auch nicht selber nachinstallieren kann), und der Admin auch keine bash installieren mag.
Aber eigentlich betrifft das Problem alle Programmiersprachen, die sich im Laufe der Jahre weiterentwickeln, C, C++, Java, Perl, Python, ... Welche Version des Standards benutzt man hier?
Im Falle des POSIX-Standards hat man sogar noch ein weiteres Problem: Der POSIX-Standard ist an vielen Stellen schwammig. Selbst wenn man "#!/bin/sh" schreibt und keine Bashisms verwendet, kann es sehr gut sein, daß das Skript in einer anderen Umgebung/Shell nicht wie erwartet funktioniert. Beispiel "echo": Es ist lediglich spezifiziert, daß es Zeichenketten + Zeichenumbruch ausgibt. Verhalten bei Sequenzen mit Backslash am Anfang, wie z.B. "\t"? AFAIK nicht durch POSIX gedeckt, kann so oder so sein. [1] Schalter "-n" vorhanden? AFAIK nicht durch POSIX gedeckt. (Deswegen hier am besten immer printf statt echo verwenden.) Wird bei "xxx | ... <Schleife>" intern eine Subshell gestartet oder nicht, d.h. sind dort gesetzte Variablen auch am Ende der Schleife noch vorhanden? Nach meinem Kenntnisstand läßt POSIX dies offen, d.h. das kann jede Shell so machen wie sie mag. [2] Und so weiter... Bei bash hingegen hat man nur bei anderen Versionen der bash ggf. ein anderes Verhalten, und diese Dinge sind sowohl übersichtlich als auch konkret dokumentiert.
Und dann ist POSIX auch nicht gleich POSIX, auch hier gibt es unterschiedliche Versionen des Standards. Wenn man sich für POSIX entscheidet, welche Version des Standards nimmt man?
[1] Quelle: http://mywiki.wooledge.org/Bashism
[2] Quelle: http://mywiki.wooledge.org/BashFAQ/024
Re: Macro in Bash
Faszinierend!
Ich habe bei meiner Programmiererei in Bash nie so etwas wie ${!ameise} gebraucht, wusste nur, dass das woanders geht, und wollte wissen, wie es geht.
Und nun stelle ich fest, dass Posix sehr unkonkret ist. Ich habe den Eindruck, dass die große Mehrheit der unixartigen Betriebssysteme GNU/Linux sind, und dass es auf denen Bash gibt, aber kein Bourne. Da fällt mir die Auswahl bzgl Kompatibilität leicht.
Ich habe bei meiner Programmiererei in Bash nie so etwas wie ${!ameise} gebraucht, wusste nur, dass das woanders geht, und wollte wissen, wie es geht.
Und nun stelle ich fest, dass Posix sehr unkonkret ist. Ich habe den Eindruck, dass die große Mehrheit der unixartigen Betriebssysteme GNU/Linux sind, und dass es auf denen Bash gibt, aber kein Bourne. Da fällt mir die Auswahl bzgl Kompatibilität leicht.
Harry, hol schon mal das Rasiermesser!
Re: Macro in Bash
Mal ehrlich: Welcher Kaputte außer mir programmiert denn noch auf Shell-Ebene?
Oder einfach aus dem Katalog kopiert:
(Funzt übrigens sowohl mit Strings als auch mit Dateien, klar.) Damit macht's also richtig Spaß, wenn auch (oder gerade weil) jetzt meine Scripte größtenteils nur noch entfernte Ähnlichkeit mit Shellscripten haben, schon eher nach einer höheren Sprache aussehen.
Gott sei Dank auch. Irgendwann hab' ich also mal angefangen, die kryptischen Befehle (die ich mir nie im Leben merken kann und will), als Funktionen in private "Libraries" zu verpacken. Es ist wohl ein Unterschied, ob man jedesmal sowas konstruieren muss:
Code: Alles auswählen
echo "$str" | sed -e "s/"$strLeftMarg"[^<>]*"$strRightMarg"/"$strSub"/g; /^[ ]*$/d"
Code: Alles auswählen
# Jeden Teilstring von $strLeftMarg bis $strRightMarg ersetzen
strRep=$(replPartStrings "$str" "$strLeftMarg" "$strRightMarg" "$strSub")
Re: Macro in Bash
Die $strLeftMarg, $strRightMarg und $strSub sind nackt. Wenn die Leerzeichen oder Tab drin haben, hast du ein Problem.raa hat geschrieben:21.11.2018 00:42:37Irgendwann hab' ich also mal angefangen, die kryptischen Befehle (die ich mir nie im Leben merken kann und will), als Funktionen in private "Libraries" zu verpacken. Es ist wohl ein Unterschied, ob man jedesmal sowas konstruieren muss:
Code: Alles auswählen
echo "$str" | sed -e "s/"$strLeftMarg"[^<>]*"$strRightMarg"/"$strSub"/g; /^[ ]*$/d"
Ansonsten richtig so! Jedenfalls in der Theorie.
Wenn ich zwei mal das gleiche Kompliziertere brauche, ist es Zeit für eine Funktion. Dann hat man (so wie jetzt du) nämlich mögliche Fehler an derselben Stelle. Nur wenn ich die beiden zurechtbiegen muss, damit sie dieselbe Funktion benutzen können, kann es sein, dass die Biegerei aufwendiger ist als der Vorteil durch die Funktion.
Leider habe ich das bei meinem letzten Werk verbaselt. Da steht
Code: Alles auswählen
47 $hash_prog | cut -f1 -d\ | xxd -r -p | base64 -w0 | tr -d '='
159 salzlaenge=$($hash_prog < /dev/null | cut -f1 -d\ | xxd -r -p | wc -c)
167 x=$(head -c $salzlaenge < /dev/urandom | base64 -w0)
Einer mit BSD, der es ausprobiert hat, hat bei seinem base64 die Option -w nicht. der musste dann von base64 -w0 | tr -d '=' umstellen auf base64 | tr -d '=\n'. Der hat den Fehler natürlich nochmal gehabt, nachdem er es schon repariert hatte.
Bei mir ist es umgekehrt.raa hat geschrieben:21.11.2018 00:42:37Damit macht's also richtig Spaß, wenn auch (oder gerade weil) jetzt meine Scripte größtenteils nur noch entfernte Ähnlichkeit mit Shellscripten haben, schon eher nach einer höheren Sprache aussehen.
Ich mag if A ; then B ; else C ; fi nicht. Das ist mir zu hochsprachig. Ich bevorzuge A && B || C. Leider muss ich mir da sicher sein, dass B 0 zurückgibt, sonst muss es A && { B ; true ; } || C heißen, was mir aber immernoch viel besser gefällt als das Hochsprachige. Ist doch schon fast so hübsch wie A?B:C.
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