ViNic hat geschrieben: 16.11.2018 23:34:26
hikaru hat geschrieben: 16.11.2018 09:28:45
Ein (Linux-)Desktop hat nun mal eine gewisse Grundkomplexität, die man nicht reduzieren kann.
Würde ich auch so unterschreiben.
Das "Linux" habe ich in Klammern gesetzt, weil ich andere Systeme kaum noch beurteilen kann, aber eigentlich war das plattformübergreifend auf Desktops allgemein bezogen.
Eigentlich MUSS* man die meisten Linux-Desktops in ihrer Standardeinstellung gar nicht anpassen.** Sie haben meist von Hause aus eine relativ effiziente Anordnung für klassische Mausbedienung auf ausreichend großen Displays (12", 1024x768 - oder mehr) und die Standard-Themes stehen einem für gewöhnlich nicht durch schlechte Lesbarkeit oder ablenkend hohen Kontrast im Weg. Mehr Anforderungen stelle ich eigentlich nicht an einen Desktop im Auslieferungszustand.
Der zweite Punkt ist dann die Konfigurierbarkeit. Gerade das ist die Stärke von Xfce, wobei Mate kaum nachsteht. LXDE fehlen für meinen Geschmack ein paar Plugins, wäre aber immerhin noch auf meiner Favoritenliste. Mit KDE4 bin ich nie wirklich warm geworden und mit Cinnamon habe ich mich nicht gründlich genug beschäftigt, so dass ich die beiden nicht wirklich beurteilen kann.
Was ich im Jahre 2018 unentschuldbar finde ist, wenn mir ein Desktop seine Konfiguration verweigert, so wie es z.B. Gnome tut. Ich weiß, das ist eine bewusste Designentscheidung des Gnome-Teams, um den User nicht zu verwirren. Aber ehrlich gesagt finde ich es eine unverschämte Anmaßung, dass die Gnome-Devs meinen, für alle User beurteilen zu können, wie deren Desktop auszusehen hat, weil der User ja zu blöde dazu ist.
ViNic hat geschrieben: 16.11.2018 23:34:26
Linux ist das komplizierteste Desktop-System im Vergleich zum Windows und MacOS. Zumindest für mich. Es ist ja nicht so das ich nicht damit zurecht komme, das tue ich sehr wohl. Nur Hürden und Stolpersteine gibt es am meisten unter Linux. Einfach aus dem Grund wie Linux und sein Ökosystem beschaffen ist.
Ich glaube, wir sprechen hier über verschiedene Dinge. Ich meine wirklich nur den Desktop als grafische Oberfläche, nicht die Gesamtheit aus GUI und darunterliegendem System.
Du sprichst dagegen von Linux als Desktop-System. Ob das sonderlich kompliziert ist, kann ich mangels Vergleich nicht beurteilen. Meine letzten Vergleichssysteme wären FreeBSD und Opensolaris. Ich fand die nicht einfacher. In Richtung Mainstream wären meine aktuellsten Vergleichssysteme Windows XP und Vista. Die fand ich vor 10 Jahren, zur Zeit meines Umstiegs, sicher einfacher. Aber ich habe das immer als zu überwindende Umstiegshürde angesehen, nicht als Kompliziertheit von Linux.
Seit etwa 2010 habe ich mich dagegen jedes mal in der mangelnden Konfigurierbarkeit eines Window-Desktops eingesperrt gefühlt, ähnlich wie es mir heute unter Gnome geht. Das ist also nichts Windows- oder Linux-Spezifisches.
ViNic hat geschrieben: 16.11.2018 23:34:26
Gnome3 lässt sich aber auch ohne Extensions weitgehend konfigurieren. Es ist nicht so wandelfähig wie XFCE, lässt sich aber immerhin soweit konfigurieren das es weniger grottig wirkt.
Ich vermute, mit "grottig" meinst du optische Unansehnlichkeit? Mag sein, dass Gnome da "moderner" und Xfce "altbacken" ist, aber ich verstehe immer nicht, warum viele so viel Wert darauf legen.
Die Optik ist doch jenseits der Lesbarkeit reine Mode, ohne funktionale Bedeutung. Ich verstehe, wenn man auf einem Show-Rechner einen modischen Desktop präsentieren möchte. Aber welche Relevanz hat die Mode im Alltagsbetrieb?
*) Natürlich ist das höchst subjektiv
**) Die unrühmliche Ausnahme ist Xfce. Wer auch immer das untere mittlere Stummelpanel so erfunden hat, gehört geteert und gefedert. Es verkleinert den Platz auf dem Desktop, ohne wirklichen Mehrwert zu bieten. Die Idee an sich wäre gar nicht schlecht, wenn es standardmäßig auf "autohide" stehen würde. Im Grunde wäre es dann das, was man heute als "Dock" bezeichnet.