[Gelöst] Nach Debian-Install: Ubuntu bootet langsam, Debian nicht in Grub

[Richard]

Hallo,

ich habe auf einem Notebook mit Windows 10 und Ubuntu zusätzlich Debian 9.5 installiert. Ich dachte es geht soweit problemlos, als dass Debian den Bootloader ändert und dann alle 3 Systeme aufgeführt sind. Das ist nicht der Fall, Grub sieht aus wie vorher. Weiterhin bootet Ubuntu deutlich langsamer, der Xubuntu-Schriftzug ist deutlich länger zu sehen. Danach gibt es keine Probleme mehr, soweit ich das sehen kann.

Es ist ein UEFI-System mit GPT-Partitionstabelle. Wenn ich Logs oder ähnlich liefern soll bitte schreiben. Ich hatte Debian bisher nie nachträglich installiert oder es lief immer als Single-Boot-System.

Richard

[owl102]

Weiterhin bootet Ubuntu deutlich langsamer, der Xubuntu-Schriftzug ist deutlich länger zu sehen.

Wähle doch mal im Bootmenü deines UEFI den Ubuntu-Grub aus. Bootet dann Ubuntu wieder gewohnt schnell?

Wenn ja, könnte man mal die Grub-Booteinträge der beiden Grubs (Ubuntu und Debian) vergleichen.

[Richard]

Scheinbar arbeitet Grub bei GPT anders, ich dachte Debian überschreibt den von Ubuntu installierten Grub, deswegen fehlt vermutlich Debian im Ubuntu-Grub. Wenn ich Debian im EFI auswähle startet Debian normal, Ubuntu aber gar nicht. Sicher wird das hier in einem Log vermerkt, oder? Welche Einträge soll ich für die Grub-Menüs posten? Welcher Log aus Ubuntu?

[owl102]

Scheinbar arbeitet Grub bei GPT anders, ich dachte Debian überschreibt den von Ubuntu installierten Grub

Nein, der Grub von Debian ist in der ESP (EFI System Partition) unter \EFI\debian\ zu finden, der Grub von Ubuntu vermutlich unter \EFI\ubuntu\.

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efibootmgr -v

sollte das anzeigen, ebenso kann man mit efibootmgr einstellen, welcher OS-Bootloader per default vom UEFI gebootet wird. Debian setzt bei der Installation - wie jedes andere OS auch - lediglich diesen Default um.

deswegen fehlt vermutlich Debian im Ubuntu-Grub.

Genau, der Ubuntu-Grub kennt das Debian noch gar nicht. Das läßt sich vermutlich mit

Code: Alles auswählen

sudo update-grub

unter Ubuntu ändern. Wenn dann Debian hier erscheint und sich booten läßt, würde ich den Defaultbootloader des UEFI auf den Grub von Ubuntu setzen.

Wenn ich Debian im EFI auswähle startet Debian normal, Ubuntu aber gar nicht. Sicher wird das hier in einem Log vermerkt, oder?

Ja, aber vermutlich ist es einfacher, die Grub-Booteinträge zu vergleichen als Logs durchzuwühlen. Die Grub-Booteinträge stehen jeweils unter /boot/grub/grub.cfg.

Nochmal zum Verständnis: Wenn du den Debian-Grub bootest, kannst du Ubuntu zwar auswählen, aber startet nicht. Wenn du den Ubuntu-Grub bootest und dort "Ubuntu" wählst, startet es zwar, aber langsamer als vor der Debian-Installation?

Wenn ja, wäre letzteres merkwürdig, schließlich wurde das Debian parallel zu Ubuntu installiert und sollte es daher nicht beeinflussen. Teilen sich die beiden eine gemeinsame Daten- oder Swap-Partition?

[Richard]

Nochmal zum Verständnis: Wenn du den Debian-Grub bootest, kannst du Ubuntu zwar auswählen, aber startet nicht. Wenn du den Ubuntu-Grub bootest und dort "Ubuntu" wählst, startet es zwar, aber langsamer als vor der Debian-Installation?

Ja, genau so ist es.

Wenn ja, wäre letzteres merkwürdig, schließlich wurde das Debian parallel zu Ubuntu installiert und sollte es daher nicht beeinflussen. Teilen sich die beiden eine gemeinsame Daten- oder Swap-Partition?

Ich habe keine eigene Swap für Debian erstellt, das war bisher nie ein Problem wenn ich mehrere Linux installiert hatte. Sie haben aber natürlich eigene Datenpartitionen.

Hier mal die grub.cfg:
Grub unter Ubuntu: https://pastebin.com/hztgRdAH
Grub unter Debian: https://pastebin.com/XfNt4R0G

Ich seh das aber nichts was auf die langsame Bootgeschwindigkeit schließen lässt. Kann mir nicht vorstellen, dass es am Grub liegt.

[Richard]

So, die Swap hatte unter Ubuntu die falsche UUID, scheinbar hat die Swap bei der Debianinstallation eine neue bekommen. Wurde unter Ubuntu in der fstab angepasst, dauert dennoch fast 2 Minuten:

systemd-analyze time
Startup finished in 8.834s (firmware) + 13.195s (loader) + 39.083s (kernel) + 50.361s (userspace) = 1min 51.475s

Ich hab noch das hier gefunden:

Code: Alles auswählen

systemd-analyze blame
         22.396s systemd-journal-flush.service
         14.903s dev-sda6.device
         12.086s systemd-tmpfiles-setup-dev.service
          8.242s user@1000.service
          7.762s nmbd.service
          7.294s NetworkManager-wait-online.service
          5.881s thermald.service
          5.584s ModemManager.service
          5.315s udisks2.service

/dev/sda6 ist die Ubuntu-Systempartition. Was die die ganzen Dienste machen, weiß ich aber nicht. Ist es aber normal, dass die so lange brauchen?

[owl102]

Wurde unter Ubuntu in der fstab angepasst

Das reicht nicht aus. Die falsche UUID der Swap-Partition steht auch in der initramfs und ggf. auch in Konfigurationsdateien.

Siehe auch: viewtopic.php?f=33&t=169074

[Richard]

Nach Anpassung der initramfs geht es schneller. Komisch ist aber, dass das bisher nie ein Problem war, wenn ich ein Ubuntu oder Mint zusätzlich zu einem Ubuntu oder Mint installiert habe. Ich kann es mir nur so erklären, dass die beiden die Swap nicht neu erstellen und daher keine neue UUID erstellt wird.