Unterschied Dateizugriff Debian zu anderen Distris
Unterschied Dateizugriff Debian zu anderen Distris
Hallo zusammen,
ich habe einen Samba Server in unserer Firma vor einer Weile versucht von Suse auf Debian umzustellen - das ganze ging aber trotz erweiterten Kenntnissen direkt in die Hose. Auf dem Samba liegen Access Datenbanken, die im Mehrbenutzerbetrieb äußerst empflindlich reagieren. Unter SuSe *beliebige Distro ab 13.2 hier eintragen* läuft alles problemlos - unter Debian war immer nur 1 aktiver Benutzer in der Datenbank zu sehen, obwohl 50 drin arbeiteten. Das Problem unter Debian war dann jedoch, dass die Live geschriebenen Datenbanken regelmäßig crashten.
Nunja, also kam LEAP 42 zum Einsatz und ich hatte das ganze schon wieder vergessen. Vor einer Weile las ich dann aber (in anderem Zusammenhang), dass das Filesystem von Debian restriktiver mit den Zugriffen umgeht und eine Datei immer nur 1 User zur Verfügung steht. Dummerweise finde ich den Artikel nicht mehr wieder und google spuckt nur allgemeine Infos zu den Dateisystemen aus. Das wiederum mag an einem nicht eindeutigen Suchbegriff liegen .
Kann mich jemand dazu bitte aufklären? Gerne auch nur mit den korrekten Schlüsselwörtern zur Suche. Ich würde SuSe schon gern ersetzen .
Grüße von hier nach da,
Sascha
ich habe einen Samba Server in unserer Firma vor einer Weile versucht von Suse auf Debian umzustellen - das ganze ging aber trotz erweiterten Kenntnissen direkt in die Hose. Auf dem Samba liegen Access Datenbanken, die im Mehrbenutzerbetrieb äußerst empflindlich reagieren. Unter SuSe *beliebige Distro ab 13.2 hier eintragen* läuft alles problemlos - unter Debian war immer nur 1 aktiver Benutzer in der Datenbank zu sehen, obwohl 50 drin arbeiteten. Das Problem unter Debian war dann jedoch, dass die Live geschriebenen Datenbanken regelmäßig crashten.
Nunja, also kam LEAP 42 zum Einsatz und ich hatte das ganze schon wieder vergessen. Vor einer Weile las ich dann aber (in anderem Zusammenhang), dass das Filesystem von Debian restriktiver mit den Zugriffen umgeht und eine Datei immer nur 1 User zur Verfügung steht. Dummerweise finde ich den Artikel nicht mehr wieder und google spuckt nur allgemeine Infos zu den Dateisystemen aus. Das wiederum mag an einem nicht eindeutigen Suchbegriff liegen .
Kann mich jemand dazu bitte aufklären? Gerne auch nur mit den korrekten Schlüsselwörtern zur Suche. Ich würde SuSe schon gern ersetzen .
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Wo es an Fachkompetenz mangelt wird duch Naivität und Wahnsinn ausgeglichen
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Re: Unterschied Dateizugriff Debian zu anderen Distris
Da würde ich doch einfach mal die Konfigurationsdateien von Suse und Debian vergleichen. Da sollte man doch die Unterschiede finden und das entsprechend einstellen können.
Re: Unterschied Dateizugriff Debian zu anderen Distris
Da mußt du etwas komplett mißverstanden haben.SaschaW hat geschrieben:18.07.2018 20:31:35Vor einer Weile las ich dann aber (in anderem Zusammenhang), dass das Filesystem von Debian restriktiver mit den Zugriffen umgeht und eine Datei immer nur 1 User zur Verfügung steht.
Ja, es gibt Zugriffsberechtigungen, die im Dateisystem abgelegt sind. Solange Benutzer A und Benutzer B aber berechtigt sind, eine bestimmte Datei zu lesen und zu schreiben, können beide die Datei auch öffnen und parallel darauf zugreifen. Zwischen Debian und SuSE und selbst zwischen verschiedenen Linux-Dateisystem (FAT und NTFS sind keine Linuxdatreisysteme) gibt es hier im Verhalten aber keine Unterschied, jedenfalls nicht dahingehend, daß Debian restriktiver als andere wäre.
Ja, es gibt Möglichkeiten, Dateien zu locken, so daß kein anderer auf eine Datei zugreifen kann, solange das Filelock besteht. Die Locks sind aber von der jeweiligen Software gesteuert, und da SuSE und Debian praktisch aus den selben Quelltexten kompiliert werden, gibt es hier zwischen SuSE und Debian keine Unterschied. Davon abgesehen, soltle man als Programmierer Filelocks möglichst vermeiden, weil sie spätestens an der Netzwerkgrenze nicht mehr zuverlässig funktionieren, sprich Filelocks auf Dateien, auf die man über SMB oder NFS zugreift, funktionieren nicht zuverlässig und man sollte mit Problemen rechnen.
Mit anderen Worten, Debian kann gar nicht grundsätzlich Dateien nur für einen zur Verfügung stellen. Ganz im Gegenteil, Linux (nicht nur Debian) stellt Dateien grundsätzlich immer so zur Verfügung, daß Dateien eben nicht gelockt sind und immer von mehreren Programmen gleichzeitig geöffnet werden können, was auch gewisse Gefahren mit sich bringen kann. Wenn man verhindern will, daß mehrere Programme die selbe Datei modifizieren, muß man sie explizit im Programm locken, uind das passiert in Debian und anderen Linuxdistributionen auf die gleiche Art und Weise.
Re: Unterschied Dateizugriff Debian zu anderen Distris
Das Stichwort, das Du evtl suchst, könnte Oplock sein. Wobei ich mir schlecht vorstellen kann, dass das bei Debian anders gehandhabt wird als sonstwo.
Re: Unterschied Dateizugriff Debian zu anderen Distris
Ich danke für die rege Beteiligung !
Zur Konfiguration : Ich kann versichern, dass beide smb.conf identisch waren - und enthielten beide "inherit ACLS" um Windows Dateiberechtigungen umzusetzen. Das Phänomen war simpel, Access erstellt eine LDB Datei in der alle an der Datenbank eingeloggten User zu sehen waren - unter Debian war dort aber immer nur der letzte User.
Zugegeben, ich habe dann in "operativer Panik" (es ging ja nichts mehr^^) viel ausprobiert, von dem ich heute nicht mehr weiß ob es sinnvoll, richtig oder vollkommen daneben war.
Es liegt ebenfalls im Bereich des möglichen etwas falsch verstanden zu haben, daher hier meine Frage. Ich erinnere mich nur noch daran, dass es interessant war und ich glaubte darin die Lösung erkannt zu haben.
Eventuell sollte ich für solch einen Fall ein Tagebuch führen...
Der Tipp mit den Oplocks ist berechtigt - am liebsten wäre es mir den Artikel noch einmal zu lesen.
Tante Edith meint ich sollte vielleicht einfach noch einmal eine Testumgebung aufbauen und das testen - die Chance da in der Hektik etwas vollkommen außer acht gelassen zu haben lässt mich nicht los.
Zur Konfiguration : Ich kann versichern, dass beide smb.conf identisch waren - und enthielten beide "inherit ACLS" um Windows Dateiberechtigungen umzusetzen. Das Phänomen war simpel, Access erstellt eine LDB Datei in der alle an der Datenbank eingeloggten User zu sehen waren - unter Debian war dort aber immer nur der letzte User.
Zugegeben, ich habe dann in "operativer Panik" (es ging ja nichts mehr^^) viel ausprobiert, von dem ich heute nicht mehr weiß ob es sinnvoll, richtig oder vollkommen daneben war.
Es liegt ebenfalls im Bereich des möglichen etwas falsch verstanden zu haben, daher hier meine Frage. Ich erinnere mich nur noch daran, dass es interessant war und ich glaubte darin die Lösung erkannt zu haben.
Eventuell sollte ich für solch einen Fall ein Tagebuch führen...
Der Tipp mit den Oplocks ist berechtigt - am liebsten wäre es mir den Artikel noch einmal zu lesen.
Tante Edith meint ich sollte vielleicht einfach noch einmal eine Testumgebung aufbauen und das testen - die Chance da in der Hektik etwas vollkommen außer acht gelassen zu haben lässt mich nicht los.
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Re: Unterschied Dateizugriff Debian zu anderen Distris
Ohne viel mit samba oder MS Access zu tun zu haben, habe ich das hier gefunden:
https://oregontechsupport.com/samba/
laut dem man oplocks deaktivieren soll, besonders dann, wenn mehrere Clients auf eine Access-Datenbank zugreifen wollen. Eventuell sind bei Debian einfach die defaults anders und es genügt wie vorgeschlagen
oder
bei den Freigaben einzutragen.
Eine andere Spur bieten noch diese etwas älteren Einträge:
https://lists.samba.org/archive/samba-n ... 13509.html besonders https://lists.samba.org/archive/samba-n ... 13519.html
laut denen weder oplock noch die "share mode"-Option dafür verantwortlich sind sondern viel mehr
abgeholfen hat.
Unabhängig von Distribution/Betriebssystem wäre aber wohl das hier beschriebene „Aufteilen der Datenbank“ die elegantere Lösung: https://support.office.com/de-de/articl ... e-DE&ad=DE
oder gleich ein richtiger Datenbankserver – ich denke Access sollte mit einem mariadb- oder mysql-server umgehen können.
https://oregontechsupport.com/samba/
laut dem man oplocks deaktivieren soll, besonders dann, wenn mehrere Clients auf eine Access-Datenbank zugreifen wollen. Eventuell sind bei Debian einfach die defaults anders und es genügt wie vorgeschlagen
Code: Alles auswählen
oplocks = False
level2oplocks = False
Code: Alles auswählen
veto oplock files = /*.mdb/*.MDB/
Eine andere Spur bieten noch diese etwas älteren Einträge:
https://lists.samba.org/archive/samba-n ... 13509.html besonders https://lists.samba.org/archive/samba-n ... 13519.html
laut denen weder oplock noch die "share mode"-Option dafür verantwortlich sind sondern viel mehr
Code: Alles auswählen
create mask = 774
Unabhängig von Distribution/Betriebssystem wäre aber wohl das hier beschriebene „Aufteilen der Datenbank“ die elegantere Lösung: https://support.office.com/de-de/articl ... e-DE&ad=DE
oder gleich ein richtiger Datenbankserver – ich denke Access sollte mit einem mariadb- oder mysql-server umgehen können.
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- Registriert: 26.02.2009 14:35:56
Re: Unterschied Dateizugriff Debian zu anderen Distris
Access kann ganz hervorragend auch mit postgresql umgehen (über ODBC). Hab ich schon oft gemacht und selbst
millionen von Datensätzen waren kein Thema.
millionen von Datensätzen waren kein Thema.
Re: Unterschied Dateizugriff Debian zu anderen Distris
Hi zusammen,
ich habe ein Testsystem ausprobiert. Zur Info :
- Datenbanken sind vom Frontend getrennt
- psql ist für den Chefentwickler keine Option
Nun aber zurück - ich habe ein virgin Debian 9 ausschließlich mit Samba, winbind, share erstellt und getestet --> es funktioniert?
Ich frage mich allen ernstes, was ich zum "damaligen" Zeitpunkt verkehrt gemacht habe...Irgendwas war da ganz sicher nicht koscher...aber was?
Sei es drum, anscheinend war ich auf dem falschen Dampfer.
ich habe ein Testsystem ausprobiert. Zur Info :
- Datenbanken sind vom Frontend getrennt
- psql ist für den Chefentwickler keine Option
Nun aber zurück - ich habe ein virgin Debian 9 ausschließlich mit Samba, winbind, share erstellt und getestet --> es funktioniert?
Ich frage mich allen ernstes, was ich zum "damaligen" Zeitpunkt verkehrt gemacht habe...Irgendwas war da ganz sicher nicht koscher...aber was?
Sei es drum, anscheinend war ich auf dem falschen Dampfer.
Wo es an Fachkompetenz mangelt wird duch Naivität und Wahnsinn ausgeglichen
Re: Unterschied Dateizugriff Debian zu anderen Distris
Okay,
das Problem lag an der fehlenden xattr Unterstützung (da nicht eingestellt) bei SID wg. ext3. Da bei EXT4 von vornherein xattr Support gegeben ist, kam es hie runter SuSe und nun unter Stretch auch nicht zu dem Problem.
Ich konnte es aber mit EXT3 nachstellen...Somit habe ich wieder etwas gelernt
Und danke dass man hier nicht sofort zerlegt wird wenn man eine, zugegeben, sonderbare Frage stellt
das Problem lag an der fehlenden xattr Unterstützung (da nicht eingestellt) bei SID wg. ext3. Da bei EXT4 von vornherein xattr Support gegeben ist, kam es hie runter SuSe und nun unter Stretch auch nicht zu dem Problem.
Ich konnte es aber mit EXT3 nachstellen...Somit habe ich wieder etwas gelernt
Und danke dass man hier nicht sofort zerlegt wird wenn man eine, zugegeben, sonderbare Frage stellt
Wo es an Fachkompetenz mangelt wird duch Naivität und Wahnsinn ausgeglichen
Re: Unterschied Dateizugriff Debian zu anderen Distris
Nicht nur Du. Interessanter Grund, Danke für die Auflösung.
Och, das heben wir uns für später auf - gut Ding will Weile habenSaschaW hat geschrieben:01.08.2018 20:44:15Und danke dass man hier nicht sofort zerlegt wird wenn man eine, zugegeben, sonderbare Frage stellt