Nach Update: "invalid superblock checksum"

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blas_el_teso
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Nach Update: "invalid superblock checksum"

Beitrag von blas_el_teso » 06.03.2018 11:48:21

Ich habe seit ca. drei Jahren Debian STRETCH neben einem WINDOWS 8.1. System auf meinem Laptop Dell Latitude E 7450. Alles lief bestens. Nun wollte ich Debian upgraden auf Testing (Buster). Bei dieser Gelegenheit probierte ich kurzzeitig für Testzwecke ein Cent OS System mit dem Filesystem XFS aus. Das habe ich dann aber wieder gelöscht und - wie geplant - Debian Testing installiert. Jetzt gab es aber ein Problem: Der Rechner bootete normal (ich konnte wie gewohnt zwischen Linux und Windows auswählen), aber dann erkannte GRUB die neu angelegte Root-Partition nicht mehr. Windows lies sich ganz normal starten, nicht aber Debian. Daraufhin habe ich BUSTER wieder von der Platte genommen und erneut STRETCH installiert. Das Problem blieb jedoch bestehen. Ich erhalte die Meldung:
fsck exited with status code 8 (...) Found ext4 filesystem with invalid superblock checksum
(...) mounting /dev/sda5 on /root/dev/ failed: Bad message
mounting /dev on /root/dev failed: No such file or directory
mounting /run on /root/run failed: No such file or directory
und
current directory on the same filesystem as the root: error 0
No init found. Try passing init=bootarg
Die Linix-Partition liegt auf /dev/sda5, die SWAP-Partition ist /dev/sda6.

Ein "blkid" ergab, dass die UUID von /dev/sda5 exakt identisch ist mit der in "/boot/grub/grub.cfg" eingetragenen.

GRUB selbst scheint zu funktionieren, denn der Rechner bootet und ich erhalte das Auswahlmenü Linux / Windows. Windows lässt sich - wie gesagt - normal booten. Von dort kann ich auch auf die Linux-Partition zugreifen. Alles scheint ok zu sein. Aber Debian startet nicht. Ich versteh das Problem nicht. Was kann ich tun?

Interessant scheint mir auch zu sein, dass dieses Phänomen nicht von vornherein aufgetreten ist. Zunächst, d.h. unmittelbar nach der Installation von Stretch konnte ich Debian wiederholt problemlos starten. Erst NACH dem ersten "Besuch" bei Windows, ging das nicht mehr. Was konnte da geschehen sein?

Vielen Dank für eure Hilfe

Blaselteso

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Re: Nach Update: "invalid superblock checksum"

Beitrag von pferdefreund » 06.03.2018 12:12:00

Eventuell hat Windows dir da in die Suppe gespuckt, und versucht, die Partition als Laufwert D oder so einzuhängen.
Starte mal ein Live-System vom Stick und versuche dann zu mounten - ggf mit nem Reserveblock oder so. Ich hoffe - und vermute, dass Windows nur den Anfang der Partition versaut hat. Eventuell hilft sogar schon ein fsck vom Live-System mit Reserveblock für die Reparatur. Ein Backup der eigenen Daten ist ja hoffentlich vorhanden.

NAB
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Re: Nach Update: "invalid superblock checksum"

Beitrag von NAB » 06.03.2018 15:41:56

blas_el_teso hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.03.2018 11:48:21
(...) mounting /dev/sda5 on /root/dev/ failed: Bad message
Steht das da wirklich so, oder hast du das nur falsch abgetippt?
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Re: Nach Update: "invalid superblock checksum"

Beitrag von Taomon » 06.03.2018 19:46:37

Irgendwas in Windows installiert um auf linux-Partitionen zugreifen zu können von dort aus? Wenn ja deaktivier den dazugehörigen Dienst.

Wenn nicht vergiß es.

Gruß Taomon
Bitte gelegentliche Schreibfehler übersehen. Ich habe ADHS. Danke.

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Re: Nach Update: "invalid superblock checksum"

Beitrag von blas_el_teso » 06.03.2018 21:45:32

NAB hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.03.2018 15:41:56
blas_el_teso hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.03.2018 11:48:21
(...) mounting /dev/sda5 on /root/dev/ failed: Bad message
Steht das da wirklich so, oder hast du das nur falsch abgetippt?
Ja, stimmt, falsch abgetippt. Richtig heißt es:
(...) mounting /dev/sda5 on /root failed: Bad message
Aber direkt danach steht dann:
(...) mounting /dev on /root/dev failed: No such file or directory
Aber es scheint jetzt klar zu sein, dass Windows damit etwas zu tun hat. Ich habe mit "fsck.ext4 -f /dev/sda5" alles reparieren können. Debian startete wieder. Das habe ich mehrfach wiederholt. Alles ok. Aber dann habe ich Windows gestartet. Das ging auch ganz normal. Nach dem Neustart hatte ich aber wieder den Schlammassel von zuvor. Genau die o.a. Fehlermeldungen.

Ich bin dann dem Rat von TAOMON gefolgt und habe das Windows-Programm "ext2ifs" gelöscht (das mir bisher sehr erfolgreich den Zugriff von Windows auf die Linux-Partition ermöglicht hatte und mit dem ich bislang immer sehr zufrieden war). Aber gut, ich hab's gelöscht und dann einen Neustart versucht. Windows ging, Linux nicht. D.h. man kann zusammenfassen: Nach einem Windows-Start wird irgendwas zerschossen und verhindert, dass Linux startet. ABER WAS? Ich versteh' es nicht, weil es Jahrelang funktioniert hat. Und plötzlich geht's nicht mehr.

Ich habe auch versucht mit KNOPPIX dem Rat von PFERDEFREUND zu folgen. Aber ich konnte gar nicht auf die Linux-Partition zugreifen. Was mir aufgefallen ist: KNOPPIX zeigt eine Partition, die ich bisher gar nicht kannte, nämlich /dev/sda3. Und die hatte exakt die gleiche Größe wie die Partition /dev/sda5 (ext4) und /dev/sda6 (SWAP) ZUSAMMEN. D.h. die tauchte plötzlich doppelt auf! Einmal formatiert als Linux und einmal als freier Space! Wird da jemand d'raus schlau?

Ich könnte nun Windows ganz von der Platte schmeißen, aber das kann doch nicht die optimale Lösung sein, oder?

Hat jemand noch 'ne Idee?

Danke, euer

blaseleteso

NAB
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Re: Nach Update: "invalid superblock checksum"

Beitrag von NAB » 06.03.2018 22:00:46

blas_el_teso hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.03.2018 21:45:32
Aber direkt danach steht dann:
Ja, so ist's auch richtig :-)
blas_el_teso hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.03.2018 21:45:32
und habe das Windows-Programm "ext2ifs" gelöscht
Wie "löscht" du?
Ich kenne ext2ifs nicht, aber die Webseite sagt, es sei kein Programm sondern ein Treiber. Und versuche mal, Windows einen bekannten Treiber wieder zu entreißen ... gar nicht so leicht ...
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Re: Nach Update: "invalid superblock checksum"

Beitrag von blas_el_teso » 06.03.2018 22:09:57

Ich habe gerade noch etwas entdeckt, vielleicht ist das ein wichtiges Detail: Wenn ich mir (unter Linux) alle Partitionen anzeigen lasse, gibt es neben den beiden Linux-Partitionen noch eine kleine 375 MB große Partition, die die ganzen Boot-Dateien enthält (Bootmgr, BOOTNXT u.a. - ich nehme an, dass ist der Master-Boot-Record, oder?) und eine große Partition mit den ganzen Windows System. Aber auf dieser Partition befinden sich ebenfalls zwei Dateien mit dem Namen Bootmgr und BOOTNXT. D.h. die gibt es also doppelt. Frage: Kann ich die einfach löschen? Würde das evtl. das Problem lösen? Oder schreddere ich dann alles?

Viele Grüße

Blaseleteso

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Re: Nach Update: "invalid superblock checksum"

Beitrag von spiralnebelverdreher » 06.03.2018 23:23:16

blas_el_teso hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
06.03.2018 22:09:57
Ich habe gerade noch etwas entdeckt, vielleicht ist das ein wichtiges Detail: Wenn ich mir (unter Linux) alle Partitionen anzeigen lasse, gibt es neben den beiden Linux-Partitionen noch eine kleine 375 MB große Partition, die die ganzen Boot-Dateien enthält (Bootmgr, BOOTNXT u.a. - ich nehme an, dass ist der Master-Boot-Record, oder?) und eine große Partition mit den ganzen Windows System. Aber auf dieser Partition befinden sich ebenfalls zwei Dateien mit dem Namen Bootmgr und BOOTNXT. D.h. die gibt es also doppelt. Frage: Kann ich die einfach löschen? Würde das evtl. das Problem lösen? Oder schreddere ich dann alles?
Lass besser die Finger von dieser Partition. Eine Größe von 375MB deutet auf eine Partition hin, die Testprogramme enthält mit der ein Servicemitarbeiter die Hardware deines Rechner testen kann. Und diese Testprogramme müssen natürlich auch gebootet werden.

Manche Windowsprogramme (Photoshop bspw.) scheinen irgendwelche Merk-Informationen in den unformatierten (und von Windows nicht benutzten) Anfangsbereich einer Platte zu schreiben um zu erkennen, ob sie schon einmal als zeitlich begrenzte Demo-Version installiert waren. Falls da nun dein GRUB oder ein Filesystem wohnt, kommt es zu solchen Effekten (mir hat Win Vista damit reproduzierbar den GRUB zerschossen).
Dass du Partitionen hast, die einerseits als freier Space als auch als Linux Partition vorhanden sein sollen ist sehr seltsam und könnte damit zusammen hängen.
Gib doch mal als root das Kommando fdisk -l ein und poste das Ergebnis.

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Re: Nach Update: "invalid superblock checksum"

Beitrag von Taomon » 07.03.2018 08:43:58

Code: Alles auswählen

 tune2fs -l /dev/deine /-Partition | grep meta
Manpage leider nur in english
metadata_csum
This ext4 feature enables metadata checksumming. This feature
stores checksums for all of the filesystem metadata
(superblock, group descriptor blocks, inode and block bitmaps,
directories, and extent tree blocks). The checksum algorithm
used for the metadata blocks is different than the one used
for group descriptors with the uninit_bg feature. These two
features are incompatible and metadata_csum will be used
preferentially instead of uninit_bg.
Gruß Taomon
Bitte gelegentliche Schreibfehler übersehen. Ich habe ADHS. Danke.

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Re: Nach Update: "invalid superblock checksum"

Beitrag von blas_el_teso » 08.03.2018 07:06:46

Ich glaube TAOMONS Hinweis mit dem Windows-Programm, das auf ext4 zugreift, war die richtige Spur. Es war übrigens nicht "ext2ifs", wie ich oben geschrieben habe (Sorry, sorry, wieder vertippt), sondern "ext2fsd". Nachdem das gelöscht ist (ganz normal mit dem generischen Windows-Deinstallationswerkzeug) , scheint der Spuk - mit einiger Zeitverzögerung zwar, aber immerhin - vorbei zu sein. Ich konnte mittlerweile - mit einigen Widerholungen - Debian auch dann wieder starten, nachdem ich zuvor Windows gebootet hatte.

Danke euch alle für die großartige Unterstützung!

Blaselteso

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Re: Nach Update: "invalid superblock checksum"

Beitrag von pferdefreund » 08.03.2018 13:36:15

Die optimale Lösung für solche Probleme ist das Entsorgen von Windows und - falls es wirklich noch gebraucht wird, das dann in einer VM laufen lassen. Dann kann es nur sich selbst, aber nicht dein Debian killen.

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