(gelöst) dist-upgrade Jessie - stretch

[guennid]

Ich lande nach dem dist-upgrade in einem "emergency mode", in dem ich mich zunächst nur als root einloggen kann. Es gibt nur eine Konsole. Warum ich da lande, lässt sich den vorhergehenden Meldungen nicht entnehmen. Fünf Fehlermeldungen sind mir bei den 1400 Zeilen "systemctl -xb" aufgefallen. Die beiden ersten sind "Failed to mount /proc/bus/usb" und "Dependency failed for Local File Systems, Unit local-fs.target has failed". Wie ich das beheben können soll, weiß ich nicht. Ich kann dann händisch eigentlich alles machen: WLAN und vdr aktivieren, User werden, GUI starten und Fernsehen. Nur vernünftig einloggen kann ich micht nicht.

[smutbert]

Hast du einen Eintrag für »/proc/bus/usb« in der fstab?
Wenn ja würde ich den entfernen/auskommentieren (bei mir ist an dieser Stelle nichts eigenes gemountet und es klingt für mich nach einem veralteten virtuellen Dateisystem (usbfs?)).

[guennid]

Bingo Herr smutbert! Das war's.

Ist irgendwie via Virtualbox da hineingekommen. Keine Erinnerung mehr. Loging funktioniert jetzt, die 7ttys sind wieder da. Da kann man weitersehen.

Dann hätt' ich noch zu bieten (systemctl -xb): "blkmapd[304] open pipe file /run/rpc_pipefs/ufs/blocklayout failed: no such file or directory"
"nfsdcltrack[620] Failed to init database: -13"
(ich setz' das jetzt mal nicht in code-tags, weil ich's abschreiben musste und nochmal möchte ich mir den systemctl -xb-Stress nicht mehr antun.

[KP97]

Günther,

das Log kannst Du aufrufen mit z.B.

journalctl -b -p5

Damit werden die Meldungen ab Bootzeitraum mit Prio 5 angezeigt.
Mit "man journalctl" wirst Du jede Menge Möglichkeiten der Abfrage sehen. Das ist sehr umfangreich.

[NAB]

blkmapd und nfsdcltrack gehören beide zum NFS (NetworkFileSystem).

Zum ersten Fehler gäbe es sogar einen Bugreport, vorausgesetzt guenni hat nfs und ufs verwechselt:
https://bugs.debian.org/cgi-bin/bugrepo ... bug=850464
Der ist allerdings für Stretch gefixt. Hängt da ein altes Jessie-Paket?

[guennid]

Danke für die weiteren Hinweise.

journalctl -b -p5 erleichtert die Sache deutlich!

Noch folgende Fragen/Bemerkungen:

Wie kriegt man es hin, dass beim Booten nicht versucht wird, virtualbox "anzufassen"/zu starten/was weiß ich. Ich will das Teil einfach "stillegen".

smplayer: Der hat noch nie hingekriegt sich die User-Einstellungen über irgendein Upgrade hinweg zu merken/funktionierend zu konfigurieren. Die Einstellungsoptionen sind ein Witz. Aber dazu muss ich wohl einen neuen Thread aufmachen

VLC und ffplay laufen korrekt.

[KP97]

Wie kriegt man es hin, dass beim Booten nicht versucht wird, virtualbox "anzufassen"/zu starten/was weiß ich. Ich will das Teil einfach "stillegen".

Ich habe keine installiert, aber schau mal in /lib/systemd/system. Dort müßten die Services zu Virtualbox liegen, beginnen mit vbox....
oder auch abfragen mit

Code: Alles auswählen

systemctl status vbox

Wenn Du den richtigen Service gefunden hast, einfach eingeben

Code: Alles auswählen

systemctl disable vbox...

Evtl. schreibt aber ein Betreiber noch genau, wie der Service heißt.

[guennid]

vboxdrv.service wird's wohl sein. Disabeln nutzt aber nix, Klettenphänomen:

Code: Alles auswählen

# systemctl disable vboxdrv
root@tv:~# systemctl status vboxdrv
● vboxdrv.service - VirtualBox Linux kernel module
   Loaded: loaded (/usr/lib/virtualbox/vboxdrv.sh; disabled; vendor preset: enabled)
   Active: failed (Result: exit-code) since Wed 2018-02-07 17:28:28 CET; 3h 57min ago

Feb 07 17:28:28 [hostname] vboxdrv.sh[589]: This system is not currently set up to build kernel modules (system extensions).
Feb 07 17:28:28 [hostname] vboxdrv.sh[589]: Running the following commands should set the system up correctly:
Feb 07 17:28:28 [hostname] vboxdrv.sh[589]:   apt-get install linux-headers-4.14.0-0.bpo.3-amd64
Feb 07 17:28:28 [hostname] vboxdrv.sh[589]: (The last command may fail if your system is not fully updated.)
Feb 07 17:28:28 [hostname] vboxdrv.sh[589]:   apt-get install linux-headers-amd64
Feb 07 17:28:28 [hostname] vboxdrv.sh[589]: vboxdrv.sh: failed: Look at /var/log/vbox-install.log to find out what went wrong.
Feb 07 17:28:28 [hostname] systemd[1]: vboxdrv.service: Control process exited, code=exited status=1
Feb 07 17:28:28 [hostname] systemd[1]: Failed to start VirtualBox Linux kernel module.
Feb 07 17:28:28 [hostname] systemd[1]: vboxdrv.service: Unit entered failed state.
Feb 07 17:28:28 [hostname] systemd[1]: vboxdrv.service: Failed with result 'exit-code'.

[NAB]

Also um 17:28 Uhr hat der Dienst sich gestartet. Um 21:25 Uhr sagst du ihm, dass er sich nie wieder starten soll. Ja, und nun? Erwartest du, dass er rückwirkend all seine Spuren vertuscht?

[KP97]

@NAB hat Recht...;-)
aber die Vbox lief eh nicht richtig, da die Kernel-Headers fehlen.
Soll die aber doch irgendwann mal wieder laufen, brauchst Du natürlich die passenden Headers und diesen Befehl

Code: Alles auswählen

systemctl enable vboxdrv

Wenn Du Vbox aber gar nicht mehr nutzen willst, deinstalliere doch einfach. Neu installieren ist ja schnell gemacht.

[guennid]

Erwartest du, dass er rückwirkend all seine Spuren vertuscht?

Natürlich nicht, aber ich bin mit systemd-Sprech nicht so vertraut und rechnen kann ich eh nicht.

Ich hätte halt gerne gelesen, dass ein Dienst, den ich abschalte, dann auch als abgeschaltet gemeldet wird, wenn ich seinen Status abfrage.

Neu installieren ist ja schnell gemacht.

Das gilt sicherlich für alles Mögliche, aber für ein tauglich installiertes virtualbox?

Aber ich stimme dir zu: Wenn's mich beim Booten noch länger nervt, werf' ich es runter. Brauche das Teil beruflich eh nicht mehr. Nur wenn ich mit den TomTom-Navi-Updates gar nicht mehr zurechtkomme, versuche ich das win7 als letzte Chance auf dieser Maschine (in der Regel vergeblich )

Ich habe hier noch ein altes XP auf der Platte eines für lau gekauften TP X31 extra für diesen Zweck (die Platte, nicht das X31). Da weiß ich zwar auch nicht, was da abgeht, aber das Karten-Update funktionierte bisher immer.

[owl102]

Ich hätte halt gerne gelesen, dass ein Dienst, den ich abschalte, dann auch als abgeschaltet gemeldet wird, wenn ich seinen Status abfrage.

Das steht da doch:

Code: Alles auswählen

; disabled; 

[guennid]

Da steht aber auch:

Code: Alles auswählen

Loaded: loaded (/usr/lib/virtualbox/vboxdrv.sh; disabled; vendor preset: enabled)

Mich verwirrt das.

Und ich habe immer noch nicht aufgepasst ob das jetzt beim Booten übergangen oder eben nicht mehr angefasst wird (so wie ich das gerne hätte).

[guennid]

Ich habe einen Tipp von niemand ausprobiert: systemd-analyze blame gegrept nach vbox liefert der das hier:

Code: Alles auswählen

           725ms vboxautostart-service.service
           428ms vboxballoonctrl-service.service
           354ms vboxweb-service.service

Fehlermeldungen habe ich beim Booten keine mehr gesehen.

[KP97]

Dann disable diese Services auch.
Ich hatte ja geschrieben, daß ich keine Vbox habe (ich nutze aqemu) und nicht mehr weiß, welche Services es mittlerweile gibt.

[NAB]

Mich verwirrt das.

Code: Alles auswählen

systemd | Deutsch
-----------------------------------------------------
start   | starte mir den Dienst JETZT
stop    | stoppe mir den Dienst JETZT
enable  | starte mir den Dienst automatisch bei jedem Boot
disable | starte mir den Dienst NICHT automatisch bei jedem Boot

Verwirrend:
Ein "disable" macht kein "stop".
Ein "enable" macht kein "start"

[KP97]

@NAB
...das ist ja mal schön...