Homeserver will nicht mehr

[tim11]

Hallo Experten,

mein Homeserver will von heute auf morgen nicht mehr starten. Vor dem Urlaub von 8 auf 9 aktualisiert, nach dem Urlaub läuft er nicht mehr (ja, das gibt es wirklich . An Monitor geschlossen, hängt mit [failed] bei "Failed to start Login service. See systemctl.....

Kurz gegooglet, habe bei einem anderen Derivat gesehen, dass man es dem mit single user mode in grub versuchen soll. Endet mit "sulogin: cannot open password database".

In grub habe ich das booten über Normalmodus und recovery versucht, jeweils mit beiden Kernel (3.16.0.4 und 4.9.0.3), kein Erfolg.

Wäre echt dankbar über etwas Hilfe

[Lord_Carlos]

Ein wenig googlen sagt mir das deine /etc/passwd vielleicht kaputt ist.

Ich wuerde ein livesystem starten (oder die Festplatte woanders einbauen)
SMART Werte auslesen
Backup machen
Und versuchen die /etc/passwd wiederherzustellen.

[MSfree]

Endet mit "sulogin: cannot open password database".

Von alleine verschwindet die password database (/etc/passwd) nicht, auch nicht durch ein Update von Jessie auf Stretch.

Falls du ein Backup hast, kannst du die einfach wieder aufspielen.

Allerdings befürchte ich, daß du auf deinem Rechner ein Problem hast:

• Das Dateisystem könnte in einem unsauberen Zustand sein, was sich durch ein fsck beheben läßt
• Die Festplatte/SSD leidet langsam an Gedächtnisverlust und macht Dateien kaputt, was eine neue Festplatte/SSD bedeutet.
• Jemand hat sich von aussen in deinen Server gehackt, eine Backdoor installiert und die /etc/passwd mutwillig gelöscht, was eine Neuinstallation bedeutet. Reinigen eines kompromitierten Rechners ist extrem schwierig und man muß wirklich wissen man tut und wonach man suchen muß.

[tim11]

Danke für die erste schnelle Hilfe.

Die Idee mit der passwd hatte ich am Anfang auch, habe dies aber nicht weiter verfolgt, weil das OS am Server auf einem USB Stick läuft, den ich schon an einem anderen System angeschlossen habe, die passwd lies sich problemlos öffnen und war nach erstem Drüberfliegen inhaltlich auch vollständig. Ein Backup als img besteht, allerdings schon 4 Wochen alt (ja ich weiß, die db werden per cron jeden Tag gesichert, das OS nur jeden Monat da selten Änderungen), und bevor ich alles rücksichere, würde ich schon gerne wissen, ob es nicht eine andere Lösung gibt, da eben schon 4 Wochen alt.
fsck lasse ich nachher mal drüberlaufen. Hack schließe ich aus, Server steht im LAN, per iptables hat nur ein Rechner Zugriff, der Server war komplett vom Netz, das passt schon soweit.

[Lord_Carlos]

Oh .. USB stick als /
Ich vermute immer mehr das was mit dem Datentraeger nicht stimmt.

[MSfree]

Die Idee mit der passwd hatte ich am Anfang auch, ... Ein Backup als img besteht, allerdings schon 4 Wochen alt

Kannst du die /etc/passwd und die dazugehörige /etc/shadow nicht einzeln vom Image extrahieren und dann auf den USB-Stick kopieren. Selbst eine 4 Wochen alte Version sollte doch kein Problem darstellen, so viele User wirst du doch in 4 Wochen auf einem Heimserver nicht verändert haben. Aus meiner Sicht wäre das das erste, was ich versuchen würde.

[tim11]

Ich lasse gerade badblocks drüberlaufen, mal schauen ob der Stick einen Schuss hat. Sofern er ok ist, würde ich die img mounten und dann die passwd austauschen. An der passwd habe ich die letzten 4 Wochen nichts gemacht, an anderen Anwendungen schon, und daher wäre mir das schon recht, wenn es nicht das letzte Backup rücksichern müsste. Stick sollte in 2 Stunden durch sein, dann weiß ich mehr.

Schon mal danke an alle

[MSfree]

Sofern er ok ist, würde ich die img mounten und dann die passwd austauschen.

Wie gesagt, shadow nicht vergessen!

In passwd stehen nur die Benutzernamen, Homeverzeichnisse, Shell und Gültigkeit des Nutzerkontos. Die shadow enthält die eigentlichen Paßworthashes.

[tim11]

Ich bin jetzt bei 30% und habe schon 32 Lesefehler, aktuell schaut es so aus:

Es wird mit zufälligen Mustern getestet: 7380896 erledigt, 46:34 verstrichen. (0/0/0 Fehler)
7380897
7380898
7380899
7380900
7380901
7380902
7380903
7380904
7380905
7380906
7380907
7380908
7380909
7380910
7380911
7380960
7380961
7380962
7380963
7380964
7380965
7380966
7380967
7380968
7380969
7380970
7380971
7380972
7380973
7380974 erledigt, 46:35 verstrichen. (30/0/0 Fehler)
7380975

Sofern die passwd betroffen ist, könnte das jetzt auch noch mehr sein. Aktuell tendiere ich deswegen dazu, eine kompette Rücksicherung auf einem anderen Medium zu machen (usb oder ssd) und die 4 Wochen sind dann eben shit happens. Ist halt ärgerlich, weil es schon ein kleiner Aufwand ist. Aber somit weiß ich schon mal woran es hakt.

Danke nochmal für die Hilfe

[Lord_Carlos]

Und das naechste mal bitte kein USB stick benutzten Vielleicht wenn es read-only remountet wird.

Ich habe bei mir 120GB SSD im Einsatz die jemand bei mir auf der Arbeit wegschmeissen wollte.

[tim11]

Der USB Stick hat jetzt fast 3 Jahre wunderbar durchgehalten
Auf dem Teil läuft nur ein Debian ohne GUI, da war mir eine ssd irgendwie zu schade, zumal die damals noch recht teuer waren, 32 GB Sticks hatte ich daheim noch genug für OS und Backup. Naja, vielleicht muss es halt dann doch eine ssd sein.

Ich werde, sobald badblocks fertig ist, einfach mal den kompletten var und etc sichern, mal schauen wo es Lesefehler gibt. Ich hoffe dass die history noch läuft, denn dann könnte ich zumindest nachschauen was ich alles bearbeitet habe und dann die entsprechenden Dateien sichern.

[irgendwas]

Auch wenn meine Anmerkung/Ergänzung etwas später kommt (und auch nicht zu deiner Frage oder dem Problem passt), ist er vielleicht hilfreich für andere

Ich hatte anfangs auch einen Stick (bin dann aber auf eine 32GB SSD inkl. anderes Mainboard umgestiegen) um in meinem NAS die SATA-Ports nicht zu "verschwenden" und für HDDs nutzen zu können. Grundsätzlich ist ein USB-Stick nicht verkehrt, aber es gibt einen wichtigen Unterschied: Es gibt welche mit MLC und SLC Speicher. Letztere ist geeigneter und damit auch teurer als "normale" USB-Sticks.

Ich bin mal so frei und zitiere aus Technikaffe.de

Während in einer SLC-Speicherzelle nur ein Bit gespeichert werden kann, können in MLC-Speicherzellen bis zu 4 Bits gespeichert werden. Dadurch werden für die gleiche Speicherkapazität nur 25% der Speicherzellen benötigt - ein Grund dafür warum MLC-Speicher deutlich günstiger sind.

Das ganze hat allerdings mehrere Nachteile: Zum einen ist die Geschwindigkeit bei Lese- und Schreibzugriffen meist deutlich reduziert, zum anderen ist die Fehleranfälligkeit bei MLC-Speicherzellen erheblich höher.

Edit: allerdings würd ich bei dem aktuellen Preisunterschied zur SSD greifen