grub-install schreibt nur den eigentlichen Teil, der zum Booten von grub selbst benötigt wird neu, ändert aber nichts an dem Teil der für die Konfiguration, also das Menü verantwortlich ist.
Nachdem du offensichtlich noch eine andere GNU/Linux-Installation booten kannst, böte es sich an von dort aus nach jessie zu chrooten, ungefähr so
- das /-Dateisystem von jessie irgendwo mounten, zB in einem eigens dafür angelegten »/mnt/tmp«
- die verschiedenen virtuellen Dateisysteme ebenfalls dort zu mounten
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# mount -o bind /dev /mnt/tmp/dev
# mount -o bind /dev/pts /mnt/tmp/dev/pts
# mount -o bind /proc /mnt/tmp/proc
# mount -o bind /sys /mnt/tmp/sys
- für den Internetzugang die resolv.conf des laufenden Systems übernehmen - die wird bei einer normalen Installation mit network-manager oder resolvconf ohnehin wieder überschrieben
- chroot ausführen und falls es ein eigenes Dateisystem ist »/boot« in der chroot-Umgebung mounten
Nun solltest du, ganz so als hättest du jessie gestartet, den grub-costumizer deinstallieren und eventuell auch gleich grub komplett entfernen und neu installeren können, also etwa (ich weiß nicht ob ich alle Paketnamen richtig geschrieben habe)
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# apt purge grub grub-common grub2-common grub-pc grub-costumizer
# apt -o Dpkg::Options::="--force-confmiss" install grub-pc
(alternativ auch nur grub-costumizer entfernen und den zweiten Befehl mit der Option »
--reinstall« ausführen)
Danach kannst du, wenn es nicht sowieso mit debconf bei der Paketinstallation passiert, noch »
update-grub« und »
grub-install« aufrufen.
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Ich würde bei mehreren Systemen auf einem PC empfehlen nur mehr ein System mit grub auszustatten. Also auf den anderen grub(-pc/-efi-amd64/...) einfach komplett deinstallieren und dafür (bei Debian-basierenden Systemen) mit einer erst anzulegenden »
/etc/kernel-img.conf« mit
dafür sorgen, dass es in »
/boot« immer symbolische Links zu dem aktuellen Kernel und der aktuellen initrd gibt. Nachdem sich das aber bei einer Kernel-Installation oder einem Kernel-Update auswirkt, musst du (in den Systemen ohne grub) erst noch dafür sorgen, dass die Links für den momentan installierten Kernel+initrd angelegt werden. Entweder legst du sie selbst mit »
ln« an oder du führst so etwas wie
aus und überprüfst hinerher sicherheitshalber den Inhalt von »
/boot« wo es dann zwei Links namens »
vmlinuz« und »
initrd.img« geben sollte.
In dem einen System mit grub kannst du dann manuell Booteinträge für die anderen Systeme anlegen, wofür sich die »
/etc/grub.d/40_custom« anbietet. Die könnte dann ungefähr so aussehen
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#!/bin/sh
exec tail -n +3 $0
# This file provides an easy way to add custom menu entries. Simply type the
# menu entries you want to add after this comment. Be careful not to change
# the 'exec tail' line above.
menuentry 'Mint' {
search --no-floppy --fs-uuid --set=root XYZ
linux /boot/vmlinuz root=UUID=XYZ ro quiet loglevel=2
initrd /boot/initrd.img
}
XYZ musst du antürlich durch die UUID des Dateisystems ersetzen, bzw. auch die Pfade anpassen, wenn /boot auf einem eigenen Dateisystem liegt (dann brauchst du auch zwei verschiedene UUIDs, die von /boot und die von /).
Wie Booteinträge für Windows aussehen müssen, weiß ich nicht, aber das kannst du bestimmt auch in deiner aktuellen »
/boot/grub/grub.cfg« nachsehen.
Wenn alles geklappt hat, kannst du hinterher auch
os-prober deinstallieren, das automatisch Einträge für andere installierte Systeme erstellt, aber meiner Erfahrung nach nicht besonders zuverlässig arbeitet.