OS Version updaten mit Sicherheitsbackup

[PhiSchu1088]

Ich pack es jetzt mal hier rein. Wenn nicht passend, bitte verschieben. Danke.

Hey ihr Lieben,

ich hab mal eben kurz ne Frage. Vorweg jedoch vielleicht ein paar Systemerläuterungen.

OS: Debian jessie 8.9 (amd64)
HDD: SSD 59,6 GB (sda)
HDD 2 TB (sdb)

Nun zu meiner Frage. Ich möchte auf die neue Debian Version 9 "stretch" updaten. Dazu bräuchte ich ja eigtl. nur in der /etc/apt/sources.list die paketquellen von "jessie" auf "stretch" umschreiben, dann ~$ sudo apt-get update und ~sudo apt-get upgrade, oder?

Was ist aber wenn an dem Update etwas schief läuft. Welches Tool könnt ihr empfehlen um meine Daten der System HDD mit 59,6 GB zu sichern?

Alternativ, geht Ihr bei einem update anders vor? Wenn ja wie?

Viele Grüße
PhiSchu1088

[jeff84]

Wenn du btrfs als Filesystem hast, kannst du einfach nen Snapshot machen. Davon gehe ich aber nicht aus.
Am einfachsten wäre es, von einer Live-CD gebootet, alles außer /proc, /sys, /tmp und /dev per rsync auf die zweite Platte zu schreiben. Oder per tar schön verpacken. Dann update und das Backup einfach wieder löschen...

[scientific]

Vorher:

Code: Alles auswählen

 apt update
apt upgrade
apt dist-upgrade

Dann ein volles Backup anfertigen.
Als nächstes in den Paketquellen jessie durch stretch ersetzen

Hast du außer den Debian-Repos noch Fremdrepos in Verwendung? deb-multimedia? oracle? Skype? Dropbox?


Die würde ich alle deaktivieren.
Ebenso auch die Backports auskommentieren.

Dann wieder obige 3 apt-Befehle in der selben Reihenfolge.

Dann Daumendrücken, Kaffee holen und warten.

Reboot

Hoffen, das alles gut gegangen ist.

Eventuelle Fehler beheben (auch mithilfe des Forums).

Dann die Fremdquellen wieder aktivieren, nachdem du nachgelesen hast, wie diese auf Stretch zu upgraden sind.

Wieder

Code: Alles auswählen

 apt update && apt upgrade

Viel Glück

Lg scientific

[scientific]

Du kannst mit tar ein volles Backup ja auf deine 2TB-Platte schreiben, fällt mir grad ein.

[PhiSchu1088]

Vielen Dank eure Antworten bisher.

Danke auch scientific für die ausführliche Darstellung. Wie machst du denn ein Backup? Auch immer mittels tar, oder anderweitig?

Zu den Quellen. Ich habe dropbox, google (Google Earth), ftp.de.debian.org/debian, httpredir.debian.org/debian, security.debian.org/debian, und nochmal ftp.de.debian.org allerdings mit dem zusatz jessie-updates.

Was genau meinst du dann noch mit Backports auskommentieren? Sowas wie non-free, main, contrib usw.... ?

Und in Bezug auf Daumen drücken und hoffen das alles gut geht, ging denn schonmal was gravierendes schief bei dir, oder bei irgendjemanden, oder gar nicht, oder nur kleinigkeiten?

Mit dem Backup mittels tar lese ich mich mal rein.

Grüße
PhiSchu1088

[scientific]

Ich hab hier btrfs als Filesystem, und damit mache ich Snapshots, die ich auf ein externes Medium schiebe.

Früher mit ext3/4 hab ich das mit rsnapshot - basiert auf rsync - gemacht.

tar ist eine weitere Möglichkeit, die altbewährt ist, mit der ich aber wenig Erfahrung habe.

Bei einem Upgrade kann natürlich immer etwas schief gehen, und dann hängst du in der Luft, wenn du keine Übung hast.

Bzgl Backports, bitte mal eine Suchmaschine bemühen. Aber es scheint, als hättest du die eh nicht in Verwendung.

Lg scientific

[MegaV0lt]

Mit fsarchiver kannst Du vom Live-System ein Backup auf die sdb machen. Ist wie ein Image, das man einfach zurück spielen kann wenn man das möchte

[PhiSchu1088]

@scientific

Aha ok. Siehst du ich benutze ext4. Was ist denn der Vorteil von btrfs als Filysystem?

Ich bin eben bezüglich der Upgrades auf die Idee gekommen, das so zu machen weil ich mich mal mit jemanden unterhalten hatte der beruflich viel mit Linux zu tun hat und auch privat dadurch nur Linux nutzt und der mich wiederrum fragte warum ich denn jedes mal mein System neu aufsetze. Ich solle einfach nur die Quellen anpassen, updaten upgraden und los....
Er macht das schon immer so, auch mit Backup sicherheitshalber vorher, es sei aber noch nie was "kaputt" gegangen oder hat hinterher nicht mehr funktioniert. Naja mal gucken...

Habe ich das richtig verstanden, Backports nutze ich eigtl nur wenn ich eine testing oder unstable betreibe, ja? Weil dann kommen die für mich ja wirklich nicht in Frage, denn ich bin (noch) nicht so ein Linux Crack, so dass ich immer nur die stable installiere.

Ich gucke mir deine Backupvorschläge mal an.

@MegaV0lt

Vielen Dank. Schau ich mir gleich mal an. Danke

[BenutzerGa4gooPh]

Habe ich das richtig verstanden, Backports nutze ich eigtl nur wenn ich eine testing oder unstable betreibe, ja? Weil dann kommen die für mich ja wirklich nicht in Frage, denn ich bin (noch) nicht so ein Linux Crack, so dass ich immer nur die stable installiere.

https://wiki.debian.org/SourcesList
https://wiki.debianforum.de/Backports

Ich bin eben bezüglich der Upgrades auf die Idee gekommen, das so zu machen weil ich mich mal mit jemanden unterhalten hatte der beruflich viel mit Linux zu tun hat und auch privat dadurch nur Linux nutzt und der mich wiederrum fragte warum ich denn jedes mal mein System neu aufsetze. Ich solle einfach nur die Quellen anpassen, updaten upgraden und los....

https://www.debian.org/releases/stable/ ... ng.de.html
Sollte man mal gelesen haben.

Was ist denn der Vorteil von btrfs als Filysystem?

https://de.wikipedia.org/wiki/Btrfs
https://wiki.ubuntuusers.de/Btrfs-Dateisystem/
Scientific meint im Zusammenhang zu Backups das mögliche Rollback von Snapshots. Google hätte zumindest bei dieser Frage geholfen.
Als Anfänger würde ich bei ext4 bleiben und o. g. Backuplösungen nutzen. Grafische Tools gibt es auch. Suchworte "ubuntu datensicherung".

Man kann auch überlegen, nur persönliche Daten ohne jedwede Einstellungen per Dateimanager zu sichern (einfach auf mindestens 2 USB-Stick oder USB-FP kopieren), ein Linux ist schnell neu installiert.
Vorteil: Die Datensicherung ist recht klein und leicht verifizierbar. (Datensicherung einer Backup-Lösung muss dazu zurückgeschrieben werden.) Backups müssen auch mehrere (mind. 2) Generationen (unterscheidliche Zeiten der Backups) enthalten.
Nachteil: Aufwändige Systemanpassungen sind im Fehlerfall futsch. Deshalb nutze ich lieber einen Desktop, der mir schon mit Standardeinstellungen fast genügt.

Edit: USB-Massenspeicher nicht mit NTFS formatieren!

[PhiSchu1088]

@Jana66

Vielen Dank für die Ausführungen. Die Seite scheint sehr hilfreich. Was ja auch ihr Zweck ist



Hab jetzt mal mit fsarchiver meine /dev/sda1 gesichert.
Lief anscheinend alles flüssig durch. Dadurch, dass ich dies als su getan habe, gehe ich auch davon aus das restlos alles gesichert wurde.
Die Ausgabe sagt auch erstmal nichts von Fehlern.

Code: Alles auswählen

tatistics for filesystem 0
* files successfully processed:....regfiles=273544, directories=19991, symlinks=25277, hardlinks=209, specials=54
* files with errors:...............regfiles=0, directories=0, symlinks=0, hardlinks=0, specials=0

[BenutzerGa4gooPh]

... gehe ich auch davon aus das restlos alles gesichert wurde.

Verifiziert?
https://www.heise.de/ct/hotline/FAQ-Bac ... 56586.html
(Windows kann man überlesen ...)
Vor einem eventuellen Rücksichern würde ich die persönlichen Daten extra sichern. Beim Rückschreiben kann auch was schief gehen ... So hat man auch gleich eine weitere Backup-Generation mit völlig anderer Methodik und auf anderem Medium.

Im Übrigen machen sich automatische Backups auf ständig angeschlossene Medien in Zeiten von Locky & Co. ungut.

[PhiSchu1088]

@Jana66

Ich muss jetzt echt mal blöd wegen der 2. Generation fragen.
2.Generation = Backup, welches dem vorangegangen folgt?
Ich mache jetzt quasi per fsarchiver eine separate Sicherung von /home und dies entspricht dann der 2. Generation?
Oder mache ich dasselbe Backup jetzt einfach nochmal, sozusagen?

[BenutzerGa4gooPh]

2.Generation = Backup, welches dem vorangegangen folgt?

Ja. Eigentlich macht man Backups dann, wenn man sicher ist, das Originalsystem ist okay und nach größeren Änderungen. So kommt man zu unterschiedlichen Generationen. Wenn man das verabsäumt hat, eben vor größeren Änderungen (Upgrades.)

Und dann sind 2 Backup-Methoden und mind. 2 Backup-Medien ratsam. In deinem Fall würde ich die persönlichen Daten nochmal auf USB-FP oder -Stick einfach kopieren. Speicherplatz und Dateinanzahl gegenprüfen. Paar Dateien vom Sicherungsmedium öffnen ...

[PhiSchu1088]

@Jana66

Hab jetzt grad mal gegooglet und das Sohn-Vater-Großvater-Prinzip gefunden.

Also schicke ich fsarchiver nochmal durch. Das /home Verzeichniss habe ich manuell nochmal gerade gesichert.
Lade mir auch gerade die fasarchiver Live-CD zum eventuellen zurücksetzen runter, ebenso wie die Debian 9 CD für den Fall der Fälle....

[scientific]

Bacckports sind eine Ergänzung zu stable. Das sind aus Testing rückportierte aktuellere Programmversionen von Programmen, die in stable nicht erneuert werden.
Libreoffice z. B.
Wenn du eine aktuellere Version eines Programms benötigst, als in stable vorhanden, kann man die oft über die Backports bekommen.

Stable, Testing und Sid zu mischen geht nämlich oft ziemlich in die Hose.

Da eine Installation auf btrfs in Debian zwar möglich ist, aber nicht gut unterstützt wird, würd ich dir als Anfänger auch zum Standard auf ext4 raten. Ev. XFS... das soll ja jetzt auch Snapshots können...

@Jana66, die persönlichen Daten von der 2 TB-Platte sichetn, ist wahrscheinlich nicht klein und rasch erledigt...

Ich bin unter anderem deswegen zu Debian, weil ich hier auch Dist-Upgrades relativ schmerzfrei machen kann - ganz im Gegentum zur vorher verwendeten Suse oder Ubuntu...

Einzig beim Wechsel von initv zu systemd hakte es. Aber das war von mir selbstverschuldet, weil ich mich zuvor nicht mit systemd auseinandergesetzt habe, und zuerst den negativen Stimmen hier im Forum folgte... Da kann man schon verrückt werden. Hab mich dann auf das neue Konzept eingelassen und probiert was systemd kann, und wie mans damit macht. Und war trotz anfänglicher Wut sehr begeistert davon. Nur so nebenbei erwähnt.

Ich würd an deiner Stelle auf der 2TB-Platte ein Backup-Verzeichnis machen, und mit rsanpshot das Backup dort hinschreiben, und dann von dort das Backup auf eine externe Platte schieben.
Btw... Auch für die 2 TB-Platte benötigst du ein Backup auf einem externen Medium... Hast du sowas?

Ich würd eine 3-4TB-Platte kaufen und regelmäßig mit rsnapshot diese Platte dorthin sichern... Das schreibt nur raus, was sich wirklich gegenüber der Vorversion geändert hat, und ist damit sehr Platzsparend.

Das macht btrfs auch so ähnlich, nur etwas sicherer.

Lg scientific

[BenutzerGa4gooPh]

@Jana66, die persönlichen Daten von der 2 TB-Platte sichetn, ist wahrscheinlich nicht klein und rasch erledigt ...

Wo du Recht hast, hast du Recht. Der Flaschenhals ist m. E. USB und entsprechender Massenspeicher. Packen hilft kaum, die meisten Dateien sind bereits gepackt: Fotos, Musik, Filme - und der selbst kreierte Rest ist eher wenig. (Ich schließe mal von mir auf andere.) Jedenfalls bevorzuge ich leicht verifizierbare Backups miitels 2 Methoden und auf unterschiedliche Medien - in selbst bestimmten Momenten. Aber jedem seine Paranoia und Datenverluste. Datenverluste hatte ich noch keine, Linux vor meiner Debian-Zeit aber schon mehrfach neu installiert - weil kaputt gebastelt. Mint Cinnamon hatte da Vorteile, passte per default fast alles. Neuinstallation und Einrichtung in 3 Stunden und fertsch.

PS: Eigene Dokumentationen/Spickzettel sind oft hilfreich. Meist braucht man sie gar nicht mehr, weil eingeprägt.

[PhiSchu1088]

PS: Eigene Dokumentationen/Spickzettel sind oft hilfreich. Meist braucht man sie gar nicht mehr, weil eingeprägt.

Deswegen will ich mich ja da mal ran wagen

[KP97]

Lade mir auch gerade die fasarchiver Live-CD zum eventuellen zurücksetzen runter

Fsarchiver ist ein schönes Backuptool, allerdings mit einem entscheidenden Nachteil. Es sichert nicht den MBR bzw die GPT mit dem Bootloader!
Somit ist bei einem Restore ein Neustart nicht möglich, ohne vorher den Grub z.B. mit einer Live-CD wieder neugeschrieben zu haben.
Also eigentlich für ein vollständiges Sichern einer Partition nicht zu empfehlen.
Das wird aber auch in den Hinweisen zu fsarchiver deutlich erwähnt. Immer vorher die Hinweise lesen kann also nicht schaden.
Wenn man fsarchiver einsetzen möchte, aber mit den Vorteilen einer kompletten Sicherung, kann man qt5-fsarchiver benutzen.
Hinweise zum Gebrauch findet man im Ubuntuusers Wiki
https://wiki.ubuntuusers.de/qt4-fsarchiver/

Andere Backup-Lösungen wurden bereits erwähnt. Dazu lohnt auch ein Blick hier ins Wiki.

[jeff84]

Da eine Installation auf btrfs in Debian zwar möglich ist, aber nicht gut unterstützt wird, würd ich dir als Anfänger auch zum Standard auf ext4 raten. Ev. XFS... das soll ja jetzt auch Snapshots können...

Oder aber ein ext4 auf lvm, das kann auch Snapshots.

[scientific]

Nur die Snapshots von BTRFS (ich glaub jene von XFS sind ähnlich) unterscheiden sich GRUNDSÄTZLICH von jenen des LVM.
Es gleicht nur der Name.

Lg scientific

[jeff84]

Aber beide bringen die einfache Möglichkeit zurück zu gehen, wenn ein Update schief läuft... Aber generell finde ich die btrfs-Möglichkeit auch deutlich angenehmer.