[erledigt] GRUB2 und UEFI

[Harry123]

Hallo,

Wohin gehört die Datei grubx64.efi (bzw. bootx64.efi)?

Auf /dev/sda2, das als ef00 angelegt, mit FAT32 formatiert und als /boot gemountet werden kann, und dort ins Verzeichnis /EFI/efi/boot/ ?

Was bedeutet "Mountpunkt /boot/efi" - wann und wo wird das gemountet?

Und was gehört dann nach /dev/sda1 (ef02, "bios_grub" bzw. "BIOS Boot-Partition") oder bleibt das leer, wenn man kein MBR hat?

Harry123

[smutbert]

auf der EFI System Partition (bei dir /dev/sda2) ist die Datei normalerweise in EFI/debian/grubx64.efi mit dem kompletten Pfad also in /boot/efi/EFI/debian/grubx64.efi
Wobei der genaue Pfad eigentlich nicht so wichtig ist - es muss nur der Booteintrag im nvram zu dem Pfad passen. Existiert kein Booteintrag kann man meistens trotzdem booten, wenn man die Datei nach /boot/efi/EFI/boot/bootx64.efi kopiert.

Die EFI System Partition wird normalerweise beim Systemstart mittels eines fstab-Eintrags unter /boot/efi gemountet. Im normalen Betrieb ist es allerdings irrelevant ob sie nun gemountet ist oder nicht - eine Rolle spielt es nur bei Updates von grub, wenn eine neue Version grubx64.efi installiert werden soll und wenn deswegen oder aus anderen Gründen (update-grub) der Booteintrag neu angelegt wird.

Es ist übrigens nicht zwangsweise so, dass die EFI System Partition unter /boot/efi gemountet wird. Ich denke speziell unter arch ist es auch recht verbreitet sie direkt unter /boot zu mounten und eventuell auf grub zu verzichten - einen passenden Kernel kann ein uefi-System auch direkt starten.


Die BIOS Boot Partition dagegen ist nur ein Ersatz für einen bei mbr/dos-partitionierten Datenträgern ungenutzten Speicherbereich, der aber oft für altmodische Bootloader wie zB grub-pc genutzt wurde, der aber bei gpt-partitionerten Datenträgern von der gpt selbst genutzt wird.
Auf (u)efi-Systemen spielt die BIOS Boot Partition also nur im Legacy-Modus eine Rolle.
Formatiert oder gar gemountet wird diese Partition überhaupt nicht - sie wird u.a. von grub-pc automatisch dazu genutzt um Teile des bootloaders zu schreiben (wie gesagt ganz ohne Dateisystem).

[Harry123]

Danke!
Verstehe ich das richtig, die Datei grubx64.efi hat auf allen Rechnern den gleichen Inhalt, sie wird nicht systemspezifisch angepasst.

Der Pfad heißt /boot/EFI/efi//boot/bootx64.efi (du hast EFI und efi vertauscht) und muss auf einer FAT32 liegen, manche Motherboards können da leider empfindlich sein.

Meine Problemstelle könnte damit auf /dev/sda1 liegen, also der als ef02 angelegten "bios_grub" bzw. "BIOS Boot-Partition", auf der ich nicht prüfen kann, wie sie ausgestaltet ist. Ich hatte sie nämlich schon formatiert, dann aber wieder als ef02 neu angelegt, aber die Formatierung könnte geblieben sein, Ent-Formatieren geht ja nicht.

Denn obwohl augenscheinlich alles richtig vorhanden ist, bekomme ich als Meldung: "reboot and select proper boot device - insert boot media in selected boot device and press a key...", mein Gigabyte B250-HD3P findet auf meiner Festplatte nichts zum Starten.

Und dabei war ich einmal schon am Login-prompt, habe dann aber wieder umgebaut, weil die Tastatur nicht erkannt wurde und seitdem komme ich nicht einmal mehr auf die Grub-Auswahl

harry123

[owl102]

Der Pfad heißt /boot/EFI/efi//boot/bootx64.efi (du hast EFI und efi vertauscht)

Nein, hat er/sie nicht. Die EFI-Partition ist normalerweise als /boot/efi eingebunden, und dort befindet sich normalerweise ein Verzeichnis EFI, so daß der Pfad normalerweise im laufenden System /boot/efi/EFI/... ist.

also der als ef02 angelegten "bios_grub" bzw. "BIOS Boot-Partition"

Wieso gibt es diese Partition überhaupt?

Ent-Formatieren geht ja nicht.

Code: Alles auswählen

dd if=/dev/zero of=/dev/sda1 bs=1M count=10

und die Partition sollte "entformatiert" sein. Alternativ könnte man sie auch entfernen.

Denn obwohl augenscheinlich alles richtig vorhanden ist, bekomme ich als Meldung: "reboot and select proper boot device - insert boot media in selected boot device and press a key...", mein Gigabyte B250-HD3P findet auf meiner Festplatte nichts zum Starten.

Den passenden Booteintrag im UEFI gibt es? Boote doch mal ein Live-Linux im UEFI-Modus, tippe dort als root "efibootmgr -v" und "blkid" ein und poste die Ausgabe hier.

[Harry123]

Ich habe keine LiveCD im UEFI-Mode zum Laufen bekommen und habe mir nochmal das UEFI-Bios vorgenommen, alles durchprobiert und auch im Win8/10-Modus gestartet - da klappte dann der Start von der HDD, aber mit dem Nachteil, dass mein DVD-Laufwerk nicht mehr in der Bootreihenfolge aufschien. Auch nicht nach dem Laden der Bios-Defaultwerte via Menüpunkt. Nach mehreren Test-Konfigurationen gab das Bios aber einen Error aus und bot mir an, alle vorhandenen Komponenten neu einzulesen uns sich neu zu konfigurieren. Jetzt ist mein DVD-Laufwerk wieder vorhanden.

Möglicherweise hängt dies alles mit meinem Gigabyte-Mainboard zusammen (B250-HD3P) bzw. mit dem Umstand, dass Gigabyte alternative Betriebssysteme kaum beachtet. Starten von der HDD geht jetzt, der Kernel fährt hoch, aber ich komme (noch) nicht ins Linux. Daher werde ich via LiveCD die Logfiles auf der HDD auslesen ...

Harry

[BenutzerGa4gooPh]

Ich habe keine LiveCD im UEFI-Mode zum Laufen bekommen und habe mir nochmal das UEFI-Bios vorgenommen, alles durchprobiert und auch im Win8/10-Modus gestartet - da klappte dann der Start von der HDD, aber mit dem Nachteil, dass mein DVD-Laufwerk nicht mehr in der Bootreihenfolge aufschien. Auch nicht nach dem Laden der Bios-Defaultwerte via Menüpunkt.

Das klingt aber so, als wäre die CD/DVD nicht UEFI-bootfaehig. Versuche es mal mit einer Debian-Komplett-DVD (#1 genügt). Secure Boot im BIOS ist abgeschaltet? USB-Sticks sparen "verbrannte" Rohlinge.
(Win8/10-Modus im BIOS nutze ich auch. Wenn man CSM/Legacy deaktiviert, sieht man gleich, wenn Datenträger/Image UEFI nicht kann: Erscheint nicht in Bootreihenfolge. UEFI-Modus sollte bei gemischten Bootmoeglichkeiten explizit in der Bootreihenfolge aufgeführt sein. Evtl. gibt es auch die Einstellung "UEFI First".)

[Harry123]

Das klingt aber so, als wäre die CD/DVD nicht UEFI-bootfaehig. Versuche es mal mit einer Debian-Komplett-DVD (#1 genügt). Secure Boot im BIOS ist abgeschaltet? USB-Sticks sparen "verbrannte" Rohlinge.

Ich habe mehrere ausprobiert: Sabayon 17.3, Ubuntu 17.04, jeweils AMD64, von denen gesagt wird, sie wären UEFI-bootfähig. Davor ein Knoppix 7.6.1. Überall ging der efibootmgr -v nicht und mit modprobe efivars oder efivarfs nachladen ging auch nicht, kein Device vorhanden. Secure Boot ist/war abgeschaltet. Mit Secureboot etc. kann ich zwar von der HDD starten, aber das DVD-Laufwerk dann ist weg. Wie hier die Zusammenhänge im Bios genau sind und was Win10-Modus, muss ich aber auch erst herausfinden. (Wieder einmal ein paar aktuelle LiveDVDs zu haben, schadet nicht.)

Harry