Partitionierungsplan für eine Debian-Installation

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HansD
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Partitionierungsplan für eine Debian-Installation

Beitrag von HansD » 20.03.2017 14:02:06

Ich habe einen Plan erstellt, wie ich die Partitionen für eine neue Debian-Installation aufteilen könnte. Ausgegangen bin ich von Empfehlungen eines Autors. Weiters habe ich bei drei installierten Linux-Systemen, zu denen ich Zugang habe, mit den Consolen-Befehlen du und swapon die tatsächliche Größe der Partitionen ermittelt.

Das ist mein bisheriger Plan:

Partitionierungsplan
Distribution: Debian

Code: Alles auswählen

PARTITION    GRÖSSE       BEZEICHNUNG      DATEISYSTEM        ANMERKUNG

/            800 MB        sda13                              incl. /root

/boot        200 MB        sda12                

/home        319 GB,       sda9               ext4            Partition existiert schon.

/var         2 GB          sda14
             frei:
             206,8 GB

/tmp         50 MB         sda15

/opt         3 GB          sda16

/usr         10 GB         sda17

Swap         2 + 3 GB                                         Bei ca. 1,7 GB RAM. 
                                                              (Partitionen schon da.)
  • Was haltet Ihr von den Partitionsgrößen?
  • Wofür kann es sinnvoll sein /boot in eine eigene Partition zu legen?
  • Ist es sinnvoll oder problematisch /root in eine eigene Partition zu legen?
Zuletzt geändert von HansD am 20.03.2017 18:23:22, insgesamt 2-mal geändert.

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hikaru
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Re: Partitionierungsplan für eine Debian-Installation

Beitrag von hikaru » 20.03.2017 14:18:26

HansD hat geschrieben:Was haltet Ihr von den Partitionsgrößen?
/, /boot und /tmp erscheinen mir zu klein.
HansD hat geschrieben:Wofür kann es sinnvoll sein /boot in eine eigene Partition zu legen?
Der einzige Grund um /boot auf dem selben Datenträger(!) in eine eigene Partition zu stecken ist Verschlüsselung. Jedenfalls fällt mir kein anderer sinnvoller Grund ein.
HansD hat geschrieben:Ist es sinnvoll oder problematisch /root in eine eigene Partition zu legen?
Weder noch. Es verursacht (bei ausreichender Größe) weder Probleme, noch ergibt es ohne äußeren Zwang einen Sinn.

Warum willst du deine Installation überhaupt so zerstückeln?
Als erste Iteration würde ich einfach alles auf eine Partition legen.
In einem zweiten Schritt könnte(!) es sinnvoll sein, eine dedizierte Swap-Partition zu erstellen.
Ein Dritter Schritt könnte die Trennung von System und Daten sein. Da stellt sich aber schon wieder die philosophische Frage, ob /home insgesamt abbzutrennen ist, oder ob man eine separate Datenpartition erstellt und diese (z.B.) in's /home mountet.
Dann vielleicht noch eine dedizierte /boot-Partition, falls(!) du verschlüsseln möchtest, aber darüber hinaus sehe ich keinen Grund für eine weitere Trennung des Systems.

HansD
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Re: Partitionierungsplan für eine Debian-Installation

Beitrag von HansD » 20.03.2017 14:30:31

hikaru hat geschrieben:Warum willst du deine Installation überhaupt so zerstückeln?
Als erste Iteration würde ich einfach alles auf eine Partition legen.
In einem zweiten Schritt könnte(!) es sinnvoll sein, eine dedizierte Swap-Partition zu erstellen.
Ein Dritter Schritt könnte die Trennung von System und Daten sein. Da stellt sich aber schon wieder die philosophische Frage, ob /home insgesamt abbzutrennen ist, oder ob man eine separate Datenpartition erstellt und diese (z.B.) in's /home mountet.
Dann vielleicht noch eine dedizierte /boot-Partition, falls(!) du verschlüsseln möchtest, aber darüber hinaus sehe ich keinen Grund für eine weitere Trennung des Systems.
Ich habe schon mehrere Linux-Distributionen für mich oder für Freunde installiert. Bisher habe ich mir angewöhnt, außer der Root-Partition und einer Swap-Partition eine gesonderte Partition für /home anzulegen, um diese Partition nach einer eventuellen Neuinstallation weitgehend unverändert und ohne Datenverlust weiter benutzen zu können. Inzwischen habe ich angefangen mich auf die Zertifizierungen LPIC 1 und LPIC 2 vorzubereiten. Die weitgehende Aufteilung in Partitionen ist eine mir gestellte Aufgabe, die der Vorbereitung auf LPIC-Zertifizierung dient. Man soll dadurch lernen, einzuschätzen, wie groß die Partitionen gegebenenfalls sein müssen. Lernziel ist eine rational begründete Partitionsaufteilung.

Wie gesagt, habe ich eine kleine Erhebung gemacht, wie viel Platz jede Partition wirklich belegt. Allerdings habe ich bisher nur zu drei Installationen Zugang gehabt.
Zuletzt geändert von HansD am 20.03.2017 18:28:43, insgesamt 5-mal geändert.

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Re: Partitionierungsplan für eine Debian-Installation

Beitrag von MSfree » 20.03.2017 14:36:26

hikaru hat geschrieben:/, /boot und /tmp erscheinen mir zu klein.
Bei meinem Jessie sind unter /boot 30MB belegt, 200MB erscheinen mir also groß genug für 6-7 Kernel.

Ansonsten finde ich das Partitionscheme reichlich übertrieben.

/, /boot, /var, /tmp, /opt und /usr würde ich auf da selbe Dateisystem legen, dafür sollten 10GB reichen. Wer Angst hat, der Platz könnte knapp werden, nimmt halt 20GB.

/usr, da war doch was! Da gab es doch ab Jessie (systemd-bedingt?) Probleme, wenn man das auf eine eigene Partition gelegt hatte.

TomL

Re: Partitionierungsplan für eine Debian-Installation

Beitrag von TomL » 20.03.2017 14:36:48

hikaru hat geschrieben:Warum willst du deine Installation überhaupt so zerstückeln?
Das war auch mein erster Gedanke.... was kanns außer der Androhung von 100 Schlägen mit der Peitsche noch für einen Grund geben, das so zu zerfleddern....? .... und dann auch noch freiwillig.... :mrgreen:
hikaru hat geschrieben:Als erste Iteration würde ich einfach alles auf eine Partition legen.
In einem zweiten Schritt könnte(!) es sinnvoll sein, eine dedizierte Swap-Partition zu erstellen.
Ein Dritter Schritt könnte die Trennung von System und Daten sein. Da stellt sich aber schon wieder die philosophische Frage, ob /home insgesamt abbzutrennen ist, oder ob man eine separate Datenpartition erstellt und diese (z.B.) in's /home mountet.
Genau so habe ich alle unsere Maschinen aufgesetzt... einfach ne Standard-Debian-Installation ohne Desktop, XServer und Openbox drauf, externes Laufwerk in die jeweiligen Homedirs gemountet und fertig ist die Kiste. Ich brauche heute für ne Komplett-Installation einschließlich aller userbezogenen Daten und Einstellungen selten länger als 2-3 Stunden.
Sowas kompliziertes wie oben beschrieben würde ich mir nicht antun. Das wäre mir viel zu viel Arbeit, wenn ich den Wechsel aller Maschinen von Debian 8 nach Debian 9 vollziehe.... den ich nicht upgrade, sondern lieber eben auf die schnelle hart neu installiere.... damit auch wirklich alle alten Leichen beseitigt sind. Über Datenrettung und so'n Kram und was wo hin soll will ich doch lieber nicht nachdenken.... einfach alles neu druff, Daten mounten und gut is.

j.m.2.c.

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Re: Partitionierungsplan für eine Debian-Installation

Beitrag von hikaru » 20.03.2017 15:09:24

HansD hat geschrieben:Diese weitgehende Aufteilung ist eine mir gestellte Aufgabe, die der Vorbereitung auf LPIC-Zertifizierung dient.
Gab es für Hausaufgabenhilfe nicht eine eigene Webseite? ;)
HansD hat geschrieben:Man soll vermutlich dadurch lernen, einzuschätzen, wie groß die Partitionen gegebenenfalls sein müssen. Lernziel ist eine rational begründete Partitionsaufteilung.
Na dann begründe mal!

200MB /boot sollten eigentlich reichen, wenn man dort immer für Ordnung sorgt. Die Praxis (oder reihenweise Hilferufe im Netz - insbesondere von Ubuntu-Nutzern) zeigt aber, dass genug Leute da nicht streng genug mit sich selbst (bzw. dem System) sind. Ich glaube mein Rekord war mal eine Ubuntu-VM, in der sich über den Zeitraum von 2 Jahren 4,5GB in /boot angesammelt hatten.

In /tmp schreiben z.B. manche Brennprogramme ihre temporär erstellten Image-Dateien. Beim Brennen von DVDs kann das also gern mal Richtung 5GB gehen. Andererseits ist das Verzeichnis sonst meist leer. Hier überhaupt eine dedizierte Partition zu erstellen (die meist nutzlos, sonst möglicherweise zu klein ist) halte ich nicht für sinnvoll.

Bezüglich / muss ich mich revidieren. Dadurch, dass /usr seine eigene Partition bekommt, bleibt hier nicht viel übrig. 800MB sollte reichen, aber die Trennung sehe ich trotzdem nicht als sinnvoll an.
/opt halte ich dafür in den meisten Fällen für verzichtbar - jedenfalls nicht für wichtig genug für eine eigene 3GB-Partition.

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Re: Partitionierungsplan für eine Debian-Installation

Beitrag von HansD » 20.03.2017 15:17:06

MSfree hat geschrieben: /, /boot, /var, /tmp, /opt und /usr würde ich auf da selbe Dateisystem legen, dafür sollten 10GB reichen. Wer Angst hat, der Platz könnte knapp werden, nimmt halt 20GB.
Wenn ich die Größen dieser Partitionen aus meinem Plan zusammenzähle, komme ich auf 16 GB.
Scheint ja zu passen. :D

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Re: Partitionierungsplan für eine Debian-Installation

Beitrag von HansD » 20.03.2017 15:20:21

hikaru hat geschrieben:Gab es für Hausaufgabenhilfe nicht eine eigene Webseite? ;)
Aus dem Alter für allgemeinbildende Schulen bin ich schon lange raus. Aber ich suche halt kompetenten Rat und solide Informationen, wo möglich und die Antworten aus dem Debianforum sind meiner Erfahrung nach recht kompetent.
Zuletzt geändert von HansD am 20.03.2017 18:33:28, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Partitionierungsplan für eine Debian-Installation

Beitrag von HansD » 20.03.2017 15:24:22

hikaru hat geschrieben:/opt halte ich dafür in den meisten Fällen für verzichtbar - jedenfalls nicht für wichtig genug für eine eigene 3GB-Partition.
In meiner Mini-Erhebung habe ich auch festgestellt, dass /opt meist völlig leer ist. Angeblich, habe ich gelesen, soll sich in dieses Verzeichnis OpenOffice installieren; aber ich habe LibreOffice in den von mir untersuchten Installationen in /usr gesehen, nicht in /opt.

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Re: Partitionierungsplan für eine Debian-Installation

Beitrag von MSfree » 20.03.2017 15:44:36

hikaru hat geschrieben:Dadurch, dass /usr seine eigene Partition bekommt,...
Ich hoffe, das ist oben nicht untergegangen.

Ich meine, hier gab es schon einige Threads, die ausdrücklich davor gewarnt haben, /usr auf eine eigene Partition zu legen. Der Grund war wohl systemd, der bereits Dateien aus /usr anziehen will, bevor alle Dateisystem gemountet sind.

Daher, nie wieder eine eigene Partition für /usr erstellen!

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Re: Partitionierungsplan für eine Debian-Installation

Beitrag von hikaru » 20.03.2017 16:02:16

MSfree hat geschrieben:Ich meine, hier gab es schon einige Threads, die ausdrücklich davor gewarnt haben, /usr auf eine eigene Partition zu legen. Der Grund war wohl systemd, der bereits Dateien aus /usr anziehen will, bevor alle Dateisystem gemountet sind.
Die Feststellung, dass es keine gute Idee ist, /usr auf eine eigene Partition zu legen ist wohl richtig. Die Begründung, dass Systemd dafür verantwortlich ist, jedoch nicht. [1]

Ich selbst habe nie ein System mit /usr auf einer separaten Partition betrieben. Allerdings hatte ich auf meinem EEE 901 zeitweise /usr/bin bzw. /usr/lib, momentan /usr/share aus Platzgründen ausgelagert und über einen bind-Mount in der fstab nach /usr gemountet. Probleme habe ich dabei nie festgestellt. Zumindest bei alsa wäre mir das wohl aufgefallen.


[1] https://freedesktop.org/wiki/Software/s ... is-broken/

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Re: Partitionierungsplan für eine Debian-Installation

Beitrag von MSfree » 20.03.2017 16:16:52

hikaru hat geschrieben:Die Begründung, dass Systemd dafür verantwortlich ist, jedoch nicht. [1]
OK, systemd ist nicht die Ursache. systemd hat aber Probleme zutage gefördert, und es hat dadurch unter Umständen Porbleme mit eigener /usr-Partition.

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