tty/Shell flimmert (über VGA)

[MoonKid]

Hab hier auf einem QNAP Nas Debian Jessie ohne X installiert und das Gerät per VGA an einen Monitor gehängt. Beim Booten sehe ich das GRUB-Menü auf meinem 24" 1920x1200 LCD in der Höhe voll ausgebreitet. In der Breite nicht vollständig (vermutlich wegen 4:3 Verhältnis?) Der Monitor selbst ist so eingestellt, dass er immer die native Auflösung zeigt und nichts hochskaliert, oder so.

Nach Grub (da wo der Login-Prompt kommt) flimmert das Bild so stark, dass ich nix mehr lesen kann. Per SSH kann ich mich problemlos einloggen.

Eigentlich scheint an der Config nix exotisches zu sein, weshalb es mich überrascht, dass das Bild flimmert. In /etc/default/grub sehe ich keine Grafik-spezifischen Einstellungen.

[smutbert]

Das erste was mir dazu einfällt, ist dass die analogen Videosignale vom Monitor wieder digitalisiert werden müssen. Dazu muss er sich auf das Signal synchronisieren, wofür es beim Monitoren mit analogen Eingängen normalerweise einen eigenen Menüpunkt gibt, oft sogar wahlweise mit automatischer und manueller Synchronisation.

Je höher Auflösung und Bildwiederholrate umso schlechter wird die Qualität des analogen Audiosignals und umso schwieriger und ungenauer wird die Digitalisierung im Monitor. Als ich das letzte Mal einen analogen Eingang ausprobiert habe, war bereits 1600x1200 vollkommen unbrauchbar.
Dazu kommt vielleicht noch, dass bei vielen aktuelleren Geräten der Konvertierung des Videosignals ins Analoge (dem RAMDAC auf der Grafikkarte) kein großes Augenmerk zukommt und die Qualität heute möglicherweise oft deutlich schlechter ist als sie es zur Hochzeit der analogen Videosignale war.

Das einfachste wäre es vermutlich eine etwas niedrigere Auflösung zu wählen und den Monitor dazu zu veranlassen sich neu auf das Signal zu synchronisieren.

In grub gibts übrigens jede Menge Optionen zum Grafikmodus so wäre

Code: Alles auswählen

GRUB_GFXMODE=1920x1200

in der /etc/default/grub ein formal gültiger Eintrag. Welche Modi die Grafik mit der VESA BIOS Extension unterstützt lässt sich in grub auf der Kommandozeile mit videoinfo herausfinden.

[MSfree]

Je höher Auflösung und Bildwiederholrate umso schlechter wird die Qualität des analogen Audiosignals

Freudscher Verschreiber?

Als ich das letzte Mal einen analogen Eingang ausprobiert habe, war bereits 1600x1200 vollkommen unbrauchbar.

Naja, das ist nicht pauschalierbar. Ich habe hier einen 24" Dell mit 1920x1200 Pixel am VGA-Ausgang der Intel-Onboard-Graphik hängen, weil der X-Server des "etwas" veralteten Lennys auf dem Rechner keine 1920x1200 via DVI zustande bringt. Das Videobild ist absolut 1a und von der Qualität via DVI (von einem anderen Rechner) überhaupt nicht zu unterscheiden.

Dazu kommt vielleicht noch, dass bei vielen aktuelleren Geräten der Konvertierung des Videosignals ins Analoge (dem RAMDAC auf der Grafikkarte) kein großes Augenmerk zukommt und die Qualität heute möglicherweise oft deutlich schlechter ist als sie es zur Hochzeit der analogen Videosignale war.

Auch das kann ich nicht bestätigen. Ich habe gerade mal ein billiges aber aktuelles Asrockbrett per VGA an dem besagten Dell getestet, das Bild ist kein Stück schlechter als über DVI oder HDMI.

Nunja, wenn man nun so ein Qnap ohne X11 an einem Bildschirm anschließt, muß letztlich nur ein einfacher Textmodus dargestellt werden, z.B. irgendwas in der Richtung 80x25 Buchstaben, bzw. 640x400@60Hz. Vielleicht ist es aber genau dieser niedrig ausgelöste Textmodus, der dem Bildschirm zu schaffen macht, mit 800x600 könnte das schon besser aussehen.

[MoonKid]

Wenn ich das richtig verstehe, bezieht sich GRUB_GFXMODE aber nur auf Grub selbst und nicht auf das was danach kommt (ein Login-Prompt auf tty1).

Habe den Wert auf 640x480 gesetzt, Grub sieht dann auch entsprechend klein aus. Wenn Grub fertig ist, flimmert das Bild aber wieder.

Die Sync gibt es überigens in meinem Menü des Eizo-Monitors, aber bringt kein besseres Ergebnis.

[smutbert]

Ach so ja, für Linux musst du auch noch

Code: Alles auswählen

GRUB_GFXPAYLOAD_LINUX=keep

hinzufügen.

[MoonKid]

Ach so ja, für Linux musst du auch noch

Code: Alles auswählen

GRUB_GFXPAYLOAD_LINUX=keep

hinzufügen.

Hatte ich vergessen zu erwähnen, dass ich das schon hatte. Keine Änderung dadurch.
GRUB_GFXPAYLOAD_LINUX=keep ebenso.

Um keine Zweifel aufkommen zu lassen. Auf dem Gerät lief vorher ein angepasstes Linux (von QNAP), das ich problemlos mit dem Monitor über VGA sehen konnte.

[MSfree]

Hänge mal nomodeset als Parameter an die Zeile(n) in der /boot/grub/grub.cfg an, die mit

Code: Alles auswählen

linux /boot/vmlinuz-....

anfangen.

[MoonKid]

Hänge mal nomodeset als Parameter an die Zeile(n) in der /boot/grub/grub.cfg an, die mit

Code: Alles auswählen

linux /boot/vmlinuz-....

anfangen.

Ich hab das mal lieber in die /etc/default/grub mit reingeschrieben. Ja, aber so gehts. Was genau ist das jetzt (nicht) passiert?

Übrigens fand ich auch die Kernel-Option vga=ask, welche aber von meinem (3.16) nicht mehr unterstützt wird.

[smutbert]

funktioniert vga ohne ask vielleicht noch, also etwa vga=792 für 1024x768 oder auch einfach vga=normal?

Ansonsten bliebe auch noch die Möglichkeit einen anderen Framebuffertreiber zu verwenden, zB uvesafb, der bei Debian als Kernelmodul dabei ist. Das muss man also zur initrd hinzufügen, indem man es in »/etc/initramfs-tools/modules« einträgt, dann über Moduloptionen den Grafikmodus festlegt, also in einer .conf-Datei in »/etc/modprobe.d/«

Code: Alles auswählen

options uvesafb mode_option=1024x768

einträgt und dann die initrd neu erstellt

Code: Alles auswählen

# update-initramfs -u

(hab das aber noch nie versucht und der Grafikmodus sollte sich auch bei uvesafb auch über Kernelotionen festlegen lassen, zB video=vesa:off,uvesafb:mode_option=1366x768 und so etwas wie video=vesa:off,uvesafb brauchst du vielleicht unabhängig davon wie du den Grafikmodus festlegst)

Freudscher Verschreiber?

eher Gewohnheit, weil ich mehr über Audio schreib als über Video

[uname]

Ich würde da nie einen Monitor ankabeln.

[smutbert]

[…]

…(dem RAMDAC auf der Grafikkarte) kein großes Augenmerk zukommt und die Qualität heute möglicherweise oft deutlich schlechter ist als sie es zur Hochzeit der analogen Videosignale war.

Auch das kann ich nicht bestätigen. Ich habe gerade mal ein billiges aber aktuelles Asrockbrett per VGA an dem besagten Dell getestet, das Bild ist kein Stück schlechter als über DVI oder HDMI.[…]

Es mag sein, dass ich das zu sehr verallgemeinert hab, bei mir war es der Wechsel von einer Matrox Millennium G550 auf eine Karte mit Nvidia-Chip (eine frühe Geforce vielleicht?) und da war der Unterschied erschreckend. Als nicht-Spieler ist mir auch aufgefallen, dass die meisten "Office"-Grafikkarten eigentlich Low-Profile-Karten halber Bauhöhe waren, bei denen der analoge Ausgang nur über ein schwindeliges Flachbandkabel zu einer weiteren Sub-D-Buchse geführt wurden - ich kann mir nicht vorstellen, dass das der Signalqualität zuträglich war.