Installationsprobleme mit ext4, Verschlüsselung und Sprache

wergo · Beitrag von **wergo** » 05.02.2017 19:41:58

Hallo,
ich habe bislang nur opensuse benutzt und möchte nun auf Debian umsteigen.
Leider klappt es nicht mit der Installation.
Folgendes möchte ich machen:

sda
1.Partion = boot ext2
2. Partition = swap
3. Partition = tmp ext4 verschlüsselt
4. Partition = /

sdc
1.Partition = home ext4 verschlüsselt
2. Partition = selbst benannter Name ext4 verschlüsselt

Sprache: deutsch.

1.Versuch mit laufender liveCD-Installation klappt nicht, da mir kein ext4 angeboten wird und nicht verschlüsselt wird (ich soll erst partitionieren, habe ich das getan wird trotzdem nicht verschlüsselt und abgebrochen, weil es einen Fehler gegeben haben soll)
2. Versuch mit direkter Installation aus dem Eingangsmenue der Live-CD: klappt nicht verschlüsselt und meine Passwörter werden nach der Umstellung auf deutsche Sprache beim Login nicht mehr aktzeptiert.

Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand helfen könnte.
Bin bislang mit Konsolenbefehlen sehr unerfahren, falls das nötig wird.

Vielen Dank für das Lesen und Anworten - viele Grüße von wergo

sbruder · Beitrag von **sbruder** » 05.02.2017 19:46:51

Mit den Passwörtern: Eventuell bei der Installation US-amerikanisches Tastaturlayout ausgewählt und Passwort mit problematischen Zeichen?
Allgemein zum Partitionierungswunsch: Willst Du LVM verwenden? Wenn nicht musst Du beim Booten drei Passwörter eingeben (Mit LVM, aber ohne Cross-Device auch zweimal).

wergo · Beitrag von **wergo** » 05.02.2017 20:04:12

LVM möchte ich nicht verwenden.
3 Passwörter beim Booten sind OK für mich.

Was sind denn problematische Zeichen?

Bei der Installation hatte ich immer deutsches Layout gewählt.
Allerdings wurde in der Live-CD-Installation das Layout nicht sofort erkannt und ich musste es noch mal auswählen, damit es klappt.

Bei der einfachen Installation (aus dem Eingangsmenue der Live-CD) habe ich das auch ausgewählt und es klappte alles gut. Aber der Desktop war dann trotzdem komplett englisch. Ich habe den deutschen Desktop für KDE geladen. Aber in den Systemeinstellungen wurde mir kein deutsch als Sprache angeboten (Tastatur war deutsch). Also startete ich neu. Da konnte ich mich dann nicht mehr einloggen.

Ich wil nun nix retten, da ich ja noch nicht damit gearbeitet habe.
Ich würde gerne die Installation so vornehmen, wie ich es mir wünsche.
Welchen Weg müsste ich da gehen?

schwedenmann · Beitrag von **schwedenmann** » 05.02.2017 20:10:37

Hallo

Was sind denn problematische Zeichen?

In dem fall wohl umlaute, z+y, sowie _ -

mfg
schwedenmann

wergo · Beitrag von **wergo** » 05.02.2017 20:21:50

Danke für die Antwort.
Diese Zeichen bzw. Buchstaben habe ich nicht im Passwort.
Aber andere Sonderzeichen.
Kann man sich denn unter Debian nur dann ein Passwort mit Sonderzeichen wählen, wenn man ein englisches Layout und englische Sprache hat?
Das hätte ich nicht gedacht.

sbruder · Beitrag von **sbruder** » 05.02.2017 20:29:56

Also generell alle Buchstaben, die auf dem US-Layout wo anders sind als auf dem Deutschen. Das sind nicht nur die Umlaute, yz sondern auch viel anderes:

(Denelson83 unter CC-BY-SA 3.0 Unported in Wikimedia Commons https://commons.wikimedia.org/wiki/File ... States.svg)
Man kann in Debian immer Sonderzeichen im Password verwenden, nur wenn man das Tastaturalayout dann ändert, wird es mit dem Eingeben schwer…
EDIT: Link linkend gemacht

owl102 · Beitrag von **owl102** » 05.02.2017 20:31:01

wergo hat geschrieben:Kann man sich denn unter Debian nur dann ein Passwort mit Sonderzeichen wählen, wenn man ein englisches Layout und englische Sprache hat?

Nein, normalerweise geht sowohl die Installation als auch Sonderzeichen im Passwort problemlos. Irgendwie ist da bei dir der Wurm drin.

Welches Image genau hast du für die Installation genommen?

wergo · Beitrag von **wergo** » 05.02.2017 20:42:09

@ sbruder: danke für das tolle Bild - ich kann es gewiss gut gebrauchen!

@ 0wl102: ich habe die aktuelle Live-CD vor ein paar Tagen herunter geladen von der debian website.

trg2889 · Beitrag von **trg2889** » 05.02.2017 20:44:58

Eventuell mal das netinstall benutzen ? Wobei beim installieren von Jessie als auch bei stretch wird mir angeboten das Passwort anzeigen zu lassen.
Was mich beim lesen deines postes stutzig macht ist warum /boot als ext2 ? und das /tmp verschlüsselt?

wergo · Beitrag von **wergo** » 05.02.2017 20:54:18

@ trg:
netinstall-CD habe ich zwischenzeitlich jetzt herunter geladen und versuche grad damit Debian zu installieren. Ich habe einfach mal den experten-modus gewählt und komme bislang gut voran, es wird sogar problemlos verschlüsselt Weiter bin ich aber noch nicht, es läuft grad noch.
Auf die Verschlüsselung von /tmp habe ich verzichtet jetzt.
Es wurde mir in der Vergangenheit empfohlen auch das /tmp zu verschlüsseln.
boot mit ext2 habe ich ebenfalls auf Grund einer Empfehlung so gewählt.
Bislang lief das unter opensuse alles super.
Aber ich will ja nun umsteigen.
Also lerne ich nun und bin offen+dankbar für jede Anregung von erfahrenen Debian-Usern.

owl102 · Beitrag von **owl102** » 05.02.2017 21:11:34

wergo hat geschrieben:@ 0wl102: ich habe die aktuelle Live-CD vor ein paar Tagen herunter geladen von der debian website.

Welche genau, wie genau heißt die ISO-Datei, die du verwendest hast? "Aktuelle Live-CD" trifft auf gefühlt 30 verschiedene Images zu (netinstall, kde, mit firmware, ...), vor allem, da "aktuell" die "aktuelle Jessie", "die aktuelle Testing" usw. heißen kann.

BTW: "boot mit ext2" ist veraltet. Grub(2) kann schon (sehr) lange auch ext4.

wergo · Beitrag von **wergo** » 05.02.2017 21:25:09

Das Image hab ich nicht mehr, nur die gebrannte CD, sie hat den Titel: Debian jessie 20170117-00:37
Ich hoffe, es ist das, was Du meinst.

Danke für den Tip mit dem veraltetem ext2 ! Ich werde dann zukünftig ext4 wählen für /boot

wergo · Beitrag von **wergo** » 06.02.2017 08:52:18

Hallo,
nach wie vor habe ich Probleme mit dem Installieren.
Es betrifft: debian-8.7.1-i386-netinst.iso

Grafische Installation:
Manuelle Partitionierung (kein LVM):
Bei der Auswahl der Partitionen kann ich den Einhängepunkt nicht auswählen, es wird mir hier nichts angeboten, nur die Art der Datei (Jounaldatei etc). kann ich auswählen.
Der Partitionierer verlangt natürlich mindestens den Einhängepunkt "/" . Da ich diesen nicht auswählen kann, wird die Partitionierung hier abgebrochen.

Einfache Installation:
Manuelle Partitionierung (kein LVM): Der Einhängepunkt der Partitionen ist hier nun auswählbar.
Danach möchte ich die 1. Partition auf sdc verschlüsseln und wähle das Laufwerk für die Verschlüsselung aus.
Die Partition wird nun aus Sicherheitsgründen überschrieben.
Will ich die Verschlüsselung dann abschliessen, erhalte ich die Meldung, Swap sei unsicher und ich solle es abschalten aus Sicherheitsgründen.
Wenn ich Swap von der Partitionierung dann ausschliesse und die Partitionierung beenden will, dann erhalte ich die Meldung, daß ich ohne Swap natürlich Probleme mit dem System bekomme.
Also schalte ich Swap wieder an für die Partitionierung, will dann die Patitionierung beenden und erhalte die Meldung, Swap sei unsicher und ich solle es aus Sicherheitsgründen abschalten...
Eine Endlosschleife...

Wie kann ich vorgehen, ohne Probleme bei der Partitionierung bzgl. der Auswahl des Einhängepunktes und Verschlüsselung einer Partition?
Oder bediene ich an einer Stelle das Partitionierungsprogramm falsch?

Über Hilfe würde ich mich sehr freuen - danke und Grüße von wergo

trg2889 · Beitrag von **trg2889** » 06.02.2017 11:24:22

Warum nimmst du ein 32 Bit Image ? Oder unterstützt dein Prozessor kein 64 Bit ? Ansonsten wäre das hier die richtige Netinstall
http://cdimage.debian.org/debian-cd/cur ... etinst.iso
Bezüglich swap ich selbst habe bei 6GB RAM keine swap Partition mehr und komme damit super klar
Bezüglich deiner lvm Geschichte ich benutze nie den grafischen installer sondern den textmodus ohne den expertenmodus

wergo · Beitrag von **wergo** » 06.02.2017 11:35:57

Hallo trg2889,
ja, ich habe einen 32-bit-PC, deshalb möchte ich ja auch auf Debian umsteigen, da ich hier noch Aktualisierungen für 32-bit-PCs erhalte.
Mein PC hat 2 GB RAM. Geht das dann auch ohne Swap?
LVM möchte ich nicht nutzen.
Eine FP soll das System haben, eine zweite FP die Daten (/home)
Den Text-Installer habe ich genutzt, im Post habe ich ihn "einfache Installation" genannt, da nicht wusste, wie man ihn nennt.
Auch ohne Expertenmodus komme ich in Sachen Verschlüsselung nicht weiter, wegen der Swap-Meldung.
Aber sollte ich kein Swap brauchen bei 2 GB RAM - dann kann ich es ja mal ohne probieren.
Frage ist eben nur, ob es auch ohne Swap geht bei meinem PC.

Gruß von Wergo

trg2889 · Beitrag von **trg2889** » 06.02.2017 11:47:40

Kommt drauf an was du machen möchtest.
Im Prinzip heißt die Aussage "Swap sei unsicher" das eventuell Daten darauf gespeichert werden die einen Rückschluss auf die in einer verschlüsselten Partition enthaltenen Dateien geben können.

Mal was zum lesen:
https://wiki.ubuntuusers.de/Vorbereitun ... BCsselung/
https://wiki.ubuntuusers.de/System_verschl%C3%BCsseln/
https://www.privacy-handbuch.de/handbuch_37f.htm

wergo · Beitrag von **wergo** » 06.02.2017 12:05:06

Danke für die Links!
Ich sehe, daß ich aus einer opensuse-Welt komme, in der ich nie so sehr mit diesen einzelnen Details zum Thema Verschlüsselung beim Installieren des OS konfrontiert war.
Ich werde wohl doch einen LVM installlieren müssen, bislang tat ich das noch nie und dachte, ich brauche das nicht.
Hauptsache, ich habe System und Daten auf unterschiedlichen Festplatten und die Daten-Festplatte (/home) ist verschlüsselt.
Da ich 2 GB habe im RAM geht es lt. den Links wohl auch ohne Swap.
Nun werde ich mich mal wieder in das Installationsprogramm von Debian stürzen und hoffe, diesmal mehr Glück zu haben.

Gruß von Wergo

breakthewall · Beitrag von **breakthewall** » 09.02.2017 14:06:03

wergo hat geschrieben:1.Versuch mit laufender liveCD-Installation klappt nicht, da mir kein ext4 angeboten wird und nicht verschlüsselt wird (ich soll erst partitionieren, habe ich das getan wird trotzdem nicht verschlüsselt und abgebrochen, weil es einen Fehler gegeben haben soll)
2. Versuch mit direkter Installation aus dem Eingangsmenue der Live-CD: klappt nicht verschlüsselt und meine Passwörter werden nach der Umstellung auf deutsche Sprache beim Login nicht mehr aktzeptiert.

Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand helfen könnte.
Bin bislang mit Konsolenbefehlen sehr unerfahren, falls das nötig wird.

Vielen Dank für das Lesen und Anworten - viele Grüße von wergo

Hallo

Würde dir raten die http://cdimage.debian.org/debian-cd/cur ... etinst.iso von der Debian-Homepage zu laden, auf eine CD oder einen USB-Stick zu packen, und dann dein System davon zu starten. Die "Graphical install" Option wird dabei wohl am einfachsten sein. Auch sollte man alle Schritte behutsam durchgehen und stets richtig lesen.

Bei der Partitionierung musst ohnehin "Manuell" wählen, und legst erst mal nur die reinen gewünschten Volumes an. Nicht konfigurieren, kein Dateisystem noch Einhängepunkte angeben. Bevor es zu Verschlüsselung übergeht, sollte man wissen, dass diese Schritte im Installer endgültig sind, sprich ein Fehler ist über das grafische Menü nicht mehr korrigierbar, was ein sorgfältiges Arbeiten erfordert.

Nun über den oberen Menüpunkt "Verschlüsselte Volumes" die Verschlüsselung definieren, und alle markieren bis auf jenes was als /boot dienen soll. Im Anschluss wirst pro Volume nach Parametern gefragt werden, die beliebig setzen kannst. Die Löschung des Datenträgers muss nicht sein, wenn es schnell gehen soll, und hinsichtlich der Swap sollte bei Passphrase "Zufälliger Schlüssel" stehen. Ab dem Punkt der Passworteingabe, kannst den übrigen Volumes schlicht z.B. "0000" als Passwort verpassen. Denn beim Erststart nach der Installation, werden die sinnvollerweise ohnehin nur einmal eingegeben, und im Anschluss im laufenden System für jedes Volume ausser / eine Schüsseldatei angelegt. So gibt man nur einmal bei Systemstart sein Passwort für / ein, und nachdem das Volume entsperrt wurde, liegt darauf die Schlüsseldatei die alle anderen Volumes automatisch entsperrt.

Im Anschluss wenn die Verschlüsselung eingerichtet wurde, wäre das Setzen von ext4 für alle Volumes sinnvoll, außer bei dem Volume was als Swap dienen soll. Und sofern das noch aussteht, diesem ein Swap-Dateisystem verpassen. Nicht vergessen darf man die Einhängepunkte "/, /tmp, /boot, /home" etc. für die jeweils erstellten Volumes. Auch ist es essentiell eine Swap zu nutzen, ganz gleich was einem Andere einreden wollen. Denn eine Swap ist niemals überflüssig, und wird dann relevant, wenn der Arbeitsspeicher eine bedeutende Fülle erreicht hat, was als schneller geht als man denkt. Besonders je nach Tätigkeit die bei jedem Nutzer anders ausfällt. Selbst ein ausartender Prozess, der urplötzlich sämtlichen Arbeitsspeicher für sich vereinnahmt, würde unweigerlich zu einem unbenutzbaren System führen, was über lange Zeiträume kaum noch reagieren wird. Zwar wird der Linux-Kernel jene Prozesse abschießen, wenn es für ihn selbst kritisch wird, aber das kann dauern. Und die paar Gigabyte für eine Swap sind für den Notfall auch nicht die Welt.

wergo · Beitrag von **wergo** » 09.02.2017 17:57:54

Hallo breakthewall,
danke für die Mühe und Deine sehr umfängliche Beschreibung!
Ich erkenne so schon meinen ersten Fehler bei der Debian-Installaion, nämlich daß ich nach alter opensuse-Gewohnheit zuerst nach der Volumenbestimmung auch sofort die Dateisysteme und Einhängepunkte festlegen will. Das geht hier nicht. Erst muß ich verschlüsseln.
Ich werde es so versuchen, wie Du es beschrieben hast.
Allerdings werde ich die netinstallation für 32-bit benötigen, da es ein sehr altes Notebook ist und keine 64-bit-Unterstützung hat.
Ich hoffe, alles geht gut.
Erstmal Danke bis hierher!
Gruß von Wergo

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