Endlosschleife im Kernel?

[cosmac]

hi,

Gibt es etwa Endlosschleifen im Kernel? Wie kann sich ein Rechner komplett tot stellen?
Also der Reihe nach:
Ein Alix1 mit einem Eigenbau-Kernel aus den Debian-Quellen 4.7.8-1 lief gute 12 Stunden anstandslos und reagierte dann auf nichts mehr (Tastatur, ping, Anwendung über ttyUSB). Die VGA-Ausgabe lief noch (dank "consoleblank=0"), aber auf dem Monitor waren nur die Boot-Meldungen zu sehen. Logfiles gibt es nicht, /var/log war ein tmpfs.

Das könnte eine Kernel-Panik gewesen sein, aber warum hat er trotz "panic=42" nicht neu gebootet? Außerdem hätte er wahrscheinlich auf ping geantwortet. Reboot mit Fehler im Bootloader hätte man auf dem Monitor sehen müssen. Ebenso einen normalen halt/shutdown; zusätzlich hätte das Anwendungsprogram eine Meldung über ttyUSB ausgegeben müssen. Suspend to irgendwas ist nicht einkompiliert. Alix1-Board und BIOS kennen wahrscheinlich keine neumodischen Tricks.

Einen Hardware-Fehler, der allein sowas bewirkt, kann ich mir nicht vorstellen (na gut, zu wenig Fantasie). Aber wahrscheinlich muss ich das Board entsorgen, drum hoffe ich auf eine Aussage wie "ja, seit 4.7.5 macht der Kernel das neuerdings". Danke für's Lesen!

[Livingston]

Da würde ich doch mal auf Hardwareprobleme tippen. Bei kaputtem Speicher habe ich das schon auf einem meiner alten Rechner erlebt und ein durchgerostes Mainboard (was auch immer daran genau im Eimer war) hat mal einer uralten Fedora-basierten Telefonanlage in unserer Firma den Garaus mit solchen Symptomen gemacht: Monitor zeigt Standbild, keine Panic-Meldung und nach Neustart nix in den Logfiles.
Auch ein kaputtes Netzteil kann nachhaltig das Mainboard schädigen und sollte in Betracht gezogen werden.

Zu panic=42: Es gibt keine Garantie, dass der Kernel es nach einem dicken Crash noch bis zum Panic-Handling schafft. Voraussetzung ist ja, dass er danach noch in einer halbwegs intakten Umgebung läuft. Wenn die nicht gegeben ist... plöpp und Ende

[hikaru]

Vorsicht, ganz vages Halbwissen, basierend auf sehr blassen Erinnerungen:
Ich meine mich zu erinnern, mal davon gelesen zu haben, dass der Kernel unter gewissen Umständen aus Sicherheitsgründen die Arbeit einstellt, was technisch dadurch gelöst ist, dass er tatsächlich in einer Endlosschleife Däumchen dreht.
Leider kann ich mich weder daran erinnern, wann oder wo ich das gelesen habe, noch daran, wie diese Umstände aussehen, was das für Sicherheitsgründe sind, oder wozu es gut sein soll, einen komatösen Kernel nicht sterben zu lassen.

[cosmac]

Ja hallo, wo kommt ihr so spät noch her? Iich hab schon geschlafen Danke für die Anteilnahme!

Sowas ist wohl ein hoffnungsloser Fall. Nur, weil ich gerade dem Netzteil solche Scherze nicht zutraue und es seit dem erfolgreich einen anderen Rechner versorgt, kann es ja trotzdem Schuld sein. Das Board liegt jetzt auf dem Stapel kann-man-bestimmt-nochmal-für-was-unwichtiges-brauchen.

(...) wozu es gut sein soll, einen komatösen Kernel nicht sterben zu lassen

das scheint sinnvoll zu sein, wenn man einen Hardware-Watchdog hat. Dann ist das wohl eine ziemlich sichere Sache nach dem Prinzip "nur wer nichts macht, macht auch nichts verkehrt". Für weniger krasse Fälle gibt's trotzdem die ganz normale Panik; da greift der Watchdog ja auch.

[tuxedo]

Hallo hikaru

Meinst du vielleicht das hier?
http://lkml.iu.edu/hypermail/linux/kern ... 00878.html

Grüsse

[hikaru]

Meinst du vielleicht das hier?
http://lkml.iu.edu/hypermail/linux/kern ... 00878.html

Durchaus möglich. "BUG_ON" klingt jedenfalls vertraut und wenn es mit Kernel 3.15 eingeführt wurde, dann würde das gefühlt auch in den Zeitrahmen passen an den ich mich zu erinnern meine.