LILO - Kernelzeile

[KP97]

Ich habe mal eine Frage an die Lilo-Nutzer:
Wenn ich temporär einen Parameter zur Kernelzeile (append=) hinzufügen möchte, ist der Ablauf klar und auch in Dokus nachzulesen.
Was ich jedoch nicht finde ist, einen Wert zu löschen, da ich die komplette Zeile nicht angezeigt bekomme.
Bei allen anderen Bootloadern ist die Kernelzeile sichtbar und kann auch verändert werden, nur nicht bei Lilo.
Ist das wirklich so, oder mache ich irgendwo einen Fehler?
Ich starte Lilo mit einer grafischen .bmp Datei, aber ich glaube eigentlich nicht, daß es daran liegt.
Für ein Hinzufügen unterbreche ich den Timer, und mit der TAB-Taste auf dem gewünschten System erhalte ich einen Prompt, wo ich dann meine Eingaben machen kann, z.B. im Runlevel 1 starten. Das funktioniert alles gut, bis auf die nichtangezeigte Kernelzeile.
Hat jemand evtl. einen Tipp?

Nachtrag meiner lilo.conf:

### LILO global ###

large-memory
lba32
map = /boot/map
boot = /dev/sda
compact
#read-only
prompt
vga=0x034d
timeout = 30


### LILO Menü ###

install = bmp
bitmap = /boot/debian-de.bmp
bmp-table = 16,12;4,12,16
bmp-colors = 10,,;13,,
bmp-timer = none


### LILO Systeme ###

image = /boot/vmlinuz-4.4.14
label = "SID"
root = /dev/sda1
append = "quiet rootfstype=ext4 fbcon=font:SUN12x22 acpi_enforce_resources=no mce=0 selinux=0 kdbus=0 fsck.mode=skip"

image = /boot/vmlinuz-4.4.14
label = "Test"
root = /dev/sda5
append = "quiet rootfstype=ext4 fbcon=font:SUN12x22 acpi_enforce_resources=no mce=0 selinux=0 kdbus=0 fsck.mode=skip"

[rendegast]

Eventuell kannst Du den Parameter überschreiben.
Sei Commandline "................ i915.modeset=0 ......."

lilo-Bootprompt:
boot: Linux i915.modeset=1
oder
boot: Linux i915.modeset=

Käme auf den Parameter an.
und ob die Commandline first-strike / last-strike macht.

[guennid]

mir ist nicht recht klar, wo dein Problem liegt. Was meinst du mit "Kernelzeile"?

Ich gebe in der globalen Sektion (unmittelbar vor den einzelne Kernel-abteilungen) eine default-Zeile an, in der steht, welcher Kern nach Ablauf der Wartezeit automatisch gestartet wird.
bei dir wäre das z.B.

Code: Alles auswählen

default=test

Und wo du her hast, dass die labels in Anführungszeichen stehen, weiß ich auch nicht.
Ich zumindest habe noch nie welche benutzt.
Ob man bei lilo den selben Kernel für verschiedene Systeme benutzen kann, weiß ich nicht. Habe ich noch nie gemacht.
In den einzelnen Kernel-Abschnitten habe ich zumindest noch die Zeile

Code: Alles auswählen

read-only

Falls du eine initrd nutzt, muss die ebenfalls angegeben werden:

Code: Alles auswählen

initrd=/boot/initrd-image-???

append-Zeilen habe ich lange nicht mehr benutzt, Einträge hatte ich nur, wenn das was Besonderes benutzt werden sollte, ohne dass das Booten fehlschlug. "rootfstype" scheint mir völlig überflüssig.

Ich starte Lilo mit einer grafischen .bmp Datei

Habe ich noch nie gemacht. Siehst du ein boot-Menü?

Dass du nach Änderungen in der lilo.conf das Kommando lilo ausführen musst, weißt du?

Kann es sein, dass lilo für grub-gewohnte Benutzer zu einfach ist?

Grüße, Günther

[KP97]

Zuerst Danke für die Antworten.
@rendegast
Klar, einen neuen Wert kann ich natürlich anhängen, z.B. mce=1, das käme einem überschreiben gleich.
Das geht natürlich alles. Ich habe es auch schon mit einer leeren append Zeile versucht, also nur append=
aber das hat nichts gebracht. Diese verflixte Zeile wird mir nicht angezeigt. Ich vermute wirklich, daß Lilo das nicht kann, im Gegensatz zu Extlinux und Grub.

@Günther
Auch wenn Du seit Ewigkeiten schon Lilo benutzt, bist Du doch wohl noch nicht in die tiefsten Tiefen vorgedrungen....
Die Einträge sind schon alle richtig so. Ich nutze ja ein Sid mit eigenem Kernel ohne initrd, dieser hier ist ein Longterm 4.4.14, aber auch ein 4.7.0-rc zeigt das gleiche Verhalten. Auch die Label in Anführungszeichen sind ok, zumindest stören sie nicht.

Ob man bei lilo den selben Kernel für verschiedene Systeme benutzen kann, weiß ich nicht. Habe ich noch nie gemacht

Nicht nur das. Lilo kann eine zweite Partition booten, auf der gar kein Kernel installiert ist. Oder ein Fremdsystem mit einem eigenen Standardkernel, den ich gar nicht benutzen muß, sondern stattdessen meinen eigenen Kernel. Lilo muß nur den Pfad haben, also entweder /boot/vmlinuz.... oder /media/Mate/boot/..... als Beispiel.
Daß kein zweiter Bootloader installiert sein muß, versteht sich fast von selbst.
Da ist Lilo sogar noch flexibler als extlinux.

Kann es sein, dass lilo für grub-gewohnte Benutzer zu einfach ist?

Bestimmt nicht...ich bin eigentlich extlinux gewohnt, Grub mag ich nicht.
Nein nein, die Handhabung von Bootloadern ist mir schon vertraut. Es ist ja auch kein eigentliches Problem, sondern mich hat gewundert, daß bei einem temporären Eingriff keine Kernelzeile sichtbar wird.
Ich denke mal, damit ist die Frage auch beantwortet.
Nochmals Danke.

[guennid]

Wenn in der Append-Zeile nichts drin steht, benutze ich sie nicht: Also löschen oder auskommentieren. Was du da partout sehen willst, weiß ich immer noch nicht. Aber du hast schon recht, was anderes als lilo kenne ich nicht und in die "tiefsten Tiefen" musste ich auch noch nicht eindringen. , insofern kann ich da wohl nicht helfen.

Grüße, Günther

[KP97]

Günther,
die Zeile append= wird auch als Kernelzeile bezeichnet.
Beim booten gebe ich dem Kernel noch einige Parameter mit, u.a. eine bestimmte Konsolenschrift, die im Kernel festgelegt wird und auch zusätzlich in die Kernelzeile eingetragen werden muß. Daher ist diese Zeile etwas länger und man hat nicht alle Werte im Kopf. Wenn ich etwas zusätzlich eingeben will, hänge ich das einfach an. Das ist ja einfach.
Aber wenn ich temporär einen vorhandenen Wert streichen will, muß ich vorher natürlich genau wissen, wie der Parameter heißt. Daher bieten die anderen Bootloader die Kernelzeile beim editieren an. Dann braucht man nur das gewünschte löschen und startet dann das System.
Alle Bootloader machen das so, bis auf Lilo. Wie gesagt, es geht nur um das temporäre Ändern, das war meine Frage.