bash while -> do -> done mit Variablen

[s837ubc]

Hallo,

in einem bash-Script wird eine Variable mit Typ Integer auf den Wert 0 initialisiert. Innerhalb der while-Schleife wird die auf 1 gesetzt. Dennoch wird am Ende ene 0 ausgegeben:

Code: Alles auswählen

#!/bin/bash

typeset -i varA
varA=0
echo $varA
rsync 192.168.188.140::hosts/  | rev | cut -d' ' -f1 | rev | while read line; do

varA=1
echo $varA
break;

done;

echo $varA

Beim Ausführen wird ausgegeben:

0
1
0

Erwartet hätte ich folgende Ausgabe:

0
1
1

Kann mir jemand mitteilen, warum die Variable $varA am Ende immer den Wert 0 aufweist?

[heisenberg]

Dieses Konstrukt ist speziell:

Code: Alles auswählen

var=PRE
echo "pre: $var"
command | while read var ; do
   echo "in loop: $var"
done
echo "after: $var"

Aufgrund der Art und Weise wie die Kommandos hier aufgeführt werden, ist var eine lokale Variable, die nur während der while-Schleife gültig ist, da die While-Schleife in einem Sub-Prozess ausgeführt wird. Der Hauptprozess verwendet eine andere Kopie der Variablen.

Das was Du willst, erreichst Du so:

Code: Alles auswählen

var=PRE
echo "pre: $var"
while read var ; do
   echo "in loop: $var"
done < <( command )
echo "after: $var"

Damit ist die while-Schleife im aktuellen Prozess und die Variablenzuweisung bleibt erhalten.

[s837ubc]

Hallo,

in der Ausgabe von rsync 192.168.188.140::hosts/ kommt ein einfaches Verzeichnis Inhalt heraus, wie dieser auch mit ls -l erzeugt werden kann.

Damit die Situation besser nachvollziehbar ist, hier noch ein allgemeineres Beispiel, in dem das gleiche Fehlerverhalten ebenfalls vorkommt:

Code: Alles auswählen

#!/bin/bash

typeset -i varA
varA=0
echo $varA
ls -l / | rev | cut -d' ' -f1 | rev | while read line; do

varA=1
echo $varA
break;

done;

echo $varA

Im Verzeichnis / muss mindestens ein Eintrag vorhanden sein, damit das Script funktioniert.

Ausgabe:

0
1
0

Erwartet hätte ich:

0
1
1

[heisenberg]

Habe meinen Post nochmal editiert, da ich erst später die Ursache erkannt habe. Also: Siehe oben.

[s837ubc]

Hallo heisenberg,

viele Dank für die Info.

Auf dieses Konstrukt wäre ich nie gekommen.

Nachtrag
=======
Es scheint doch nicht so einfach zu sein, die Methode umzusetzen:

Code: Alles auswählen

#!/bin/bash

typeset -i varA
varA=0
echo $varA

lines=`ls / | rev | cut -d' ' -f1 | rev`

while read "$lines" ; do

varA=1
echo $varA
break;

done;

echo $varA

Dieser Code läuft auf einen Fehler in Zeile 11 (while read "$lines") auf:

'Inhalt von lines' ist kein gültiger Bezeichner.

[heisenberg]

Code: Alles auswählen

    #!/bin/bash

    typeset -i varA
    varA=0
    echo $varA

    while read LINE ; do
          
    echo "$LINE"
    varA=1
    echo $varA
    break;

    done < <( ls / | rev | cut -d' ' -f1 | rev )

    echo $varA

[s837ubc]

So geht es auch...

Habe zwischenzeitlich auch eine for - Schleife gefunden, die ebenfalls funktioniert:

Code: Alles auswählen

#!/bin/bash

typeset -i varA
varA=0
echo $varA

lines=`ls / | rev | cut -d' ' -f1 | rev`

IFS=$'\n'
for line in $lines;
do
        echo "$line"
        varA=1
        echo $varA
        break;
done;

echo $varA

Aber Deine Lösung ist besser nachvollziehbar.

Vielen Dank nochmals für Deine Unterstützung.

[heisenberg]

Habe zwischenzeitlich auch eine for - Schleife gefunden, die ebenfalls funktioniert:

Ja, solange Du keine (eingeschlossenen) Leerzeichen oder Tabs innerhalb der Zeile/Dateinamen hast, funktioniert Deine Lösung auch.

Ups. Sehe gerade, dass Du ja IFS setzt. Deine Lösung funktioniert also auch mit Leerzeichen/Tabs. Praktischerweise sichert man IFS und setzt es anschliessend wieder zurueck um unerwünschte Seiteneffekte im restl. Code zu vermeiden.

Code: Alles auswählen

IFS_OLD="$IFS"
# fancy code here <----
IFS="$IFS_OLD"

... und dieses hier erzeugt auch nur zufällig keine Fehler(Das Dollarzeichen muss weg):

Code: Alles auswählen

IFS=$'\n'

[hikaru]

Verstehe ich es richtig, dass das ursprüngliche Script (mit rsync) prüfen soll, ob ein Verzeichnis einen Inhalt hat?
Dann ist die Lösung mit rsync und einer Schleife in einem Script sicher "kreativ", aber das geht auch deutlich einfacher. wc könnte z.B. dein Freund werden.

[Phineas]

... und dieses hier erzeugt auch nur zufällig keine Fehler(Das Dollarzeichen muss weg):

Code: Alles auswählen

IFS=$'\n'

Ohne das Dollarzeichen wird das kein Newline, sondern ein schnödes n. Bash-Spezial.

[heisenberg]

... und dieses hier erzeugt auch nur zufällig keine Fehler(Das Dollarzeichen muss weg):

Code: Alles auswählen

IFS=$'\n'

Ohne das Dollarzeichen wird das kein Newline, sondern ein schnödes n. Bash-Spezial.

Asche auf mein Haupt für das bemängeln von richtigem Code + Danke für diese Information.

[honeywell]

Ohne das Dollarzeichen wird das kein Newline, sondern ein schnödes n. Bash-Spezial.

Sorry, wenn ich mich in diese Diskussion hinein hänge. Ich bin auf der Suche nach einer Erklärung für die Schreibweise IFS=$...

Auf TLDP bin ich auf den Kommentar "Per suggestion of Anton Filippov" gestoßen. Aber auch eine Suche nach diesem Namen im Zusammenhang mit IFS findet nur viele Webseiten, die die Zeile von TLDP nur kopiert haben. Aber bei der Suche bin ich auch auf diesen Beitrag gestoßen.

Ich habe folgendes probiert:

Code: Alles auswählen

IFS='\n'
echo $IFS | od -xc

Ausgabe;

Code: Alles auswählen

0000000    000a
         \n
0000001

Demnach bewirkt das $-Zeichen gar nichts. Es kommt also doch '\n' heraus, und nicht nur "ein schnödes n".

Warum soll man also dir Syntax mit dem $-Zeichen wählen? Warum suggeriert uns Anton Filippov das?

[Phineas]

Ich habe folgendes probiert:

Code: Alles auswählen

IFS='\n'
echo $IFS | od -xc

Das echo erzeugt ein eigenes Newline und es fehlen doppelte Anführungszeichen, Dein Test ist Fehlerhaft. So gehts:

Code: Alles auswählen

echo -n "$IFS" | od -xc

Statt echo -n geht natürlich auch printf.

[honeywell]

Danke für den Tipp. (Hätte ich auch selbst drauf kommen können.)

Nun habe ich probiert:

Code: Alles auswählen

S='\n' # gleiches Ergebnis mit S="\n" und S=\\n und S=$"\n"
echo -n "$S" | od -cx
0000000   \   n
           6e5c
0000002

S=$'\n'
echo -n "$S" | od -cx
0000000  \n
           000a
0000001

Heißt das, dass die Bash nur dann Sonderzeichen bei der Variablenexpansion richtig interpretiert, wenn die letzte Syntax verwendet wird? Auf die Bourne-Shell trifft das nämlich nicht zu, habe ich auch probiert.

[Phineas]

Auf die Schnelle finde ich folgenden Abschnitt in der Manpage:

Words of the form $'string' are treated specially. The word expands to string, with backslash-escaped characters replaced as specified by the ANSI C standard. Backslash escape sequences,
if present, are decoded as follows
...

Es sollte also darum gehen, die Escape-Sequenz \n zu interpretieren.

[honeywell]

OK, Danke! Wieder etwas dazu gelernt.