"RAM kann man nie genug haben!"?

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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bullgard
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"RAM kann man nie genug haben!"?

Beitrag von bullgard » 01.05.2016 08:15:20

Hallo debianforum.de,
[Debian stable]
früher (~ 2008) sagten die erfahrenen Debianer: "RAM kann man nie genug haben!"
Ich habe vor einem halben Jahr im Laden einen neuen Laptoprechner gekauft. Der hat 2 RAM-Module:
1.) 4GB RAM Chip 1RX8 PCL3L - 12800 S -11-13-B4 SK HYNIX -- HMT 45 1S 68 FR8A-PBNOAA1527
2.) 2GB RAM Chip 1RX8 PCL3L - 12800 S -11-13-C3 SK HYNIX -- HMT 42 5S 68 FR8A-PBNOAA1527
Meine MySQL-Daenbank mit ~ 63000 Datensätzen wird von phpMyAdmin in Sekundenbruchteilen durchsucht, aber LibreOffice Base benötigt dazu bis zu 6 Sekunden.
Ich argwöhne, daß die Marketingabteilung des Vertreibers ein billiges 2-GB-RAM-Modul hinzugefügt hat, um einem Teil der Kaüferschaft mit dem Hunger nach "mehr RAM!" zu entsprechen, aber andererseits eine magische x99-€-Grenze für den Endverbraucherpreis nicht zu überschreiten.
Ich verwende keien CAD-Programme und auch nicht Gimp. Ich habe aber gern 20 Webseiten im Webbrowser Iceweasel offen.
In welchen Fällen ist das Aufrüsten von 4 auf 6 GB und darüber hinaus sinnvoll, und in welchen nicht? Mit welchem Computer-Benchmark kann man das quantitativ überprüfen?
Mit freundlichen Grüßen
bullgard

TuxPeter
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Re: "RAM kann man nie genug haben!"?

Beitrag von TuxPeter » 01.05.2016 10:03:23

Dumme Frage: Warum machst du nicht mal einen Ram-Test einmal mit und einen ohne das kleinere RAM?
Gemischte Bestückung bremst zuweilen deutlich.
Ich habe außerdem (ist aber schon länger her) die Erfahrung gemacht, dass Boards manchmal mit mehr RAM langsamer laufen, allerdings höchstens im einstelligen %-Bereich, also praktisch nicht spürbar.

Ich habe in meinem Desktkop-Pc 8 GB, habe es aber noch nie geschafft, die auch nur annähernd auszulasten. Vielleicht habe ich nicht die richtige speicherungrige Sofware. Wenn ich wüsste, wohin damit, würde ich einen Riegel ausbauen.

uname
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Re: "RAM kann man nie genug haben!"?

Beitrag von uname » 01.05.2016 10:07:08

Es liegt bestimmt an LibreOffice und nicht am RAM. Der Wechseltest ist eine gute Idee. Kannst du ernsthaft so viel RAM verwenden? Wie denn? Mit deinen kleinen LibreOffice-Tests doch wohl nicht. Da brauchst du erst mal eine angemessene Datenbasis. Und wahrscheinlich bricht Libreoffice noch vor dem RAM zusammen.

pferdefreund
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Re: "RAM kann man nie genug haben!"?

Beitrag von pferdefreund » 02.05.2016 06:44:19

Ich würde erst mal mit htop und Konsorten (free vmstat usw) nachschauen, ob RAM der Engpass ist - wie schon geschrieben wurde - vermutlich nicht. Ich betreibe auf nem ollen R52 einen Postgresql-Datenbankserver, MVS 3.8 unter Hercules, surfe im Netz und dazu läuft noch Internetradio mit Jack, jackeq usw. RAM-Engpässe hatte ich - trotz Firefox-Browser und nur 1 Gb RAM noch nie. Allerdings verwende ich auch keinen Gnome oder KDE sondern begnüge mich, da schön, schnell und resourcenschonend, mit dem Icewm.

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ralli
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Re: "RAM kann man nie genug haben!"?

Beitrag von ralli » 02.05.2016 08:57:06

uname hat geschrieben:Es liegt bestimmt an LibreOffice und nicht am RAM. Der Wechseltest ist eine gute Idee. Kannst du ernsthaft so viel RAM verwenden? Wie denn? Mit deinen kleinen LibreOffice-Tests doch wohl nicht. Da brauchst du erst mal eine angemessene Datenbasis. Und wahrscheinlich bricht Libreoffice noch vor dem RAM zusammen.
Libreoffice mit einer auf Geschwindigkeit optimierten Datenbank zu vergleichen halte ich für nicht zielführend.
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Re: "RAM kann man nie genug haben!"?

Beitrag von pferdefreund » 02.05.2016 10:04:55

Na ja, wenn Libreoffice direkt mit der DB kommuniziert, wie z. B. mit Postgresql, sollte da schon eine vernünftige Performance rauskommen. Das DB-Geschäft macht ja dann die Datenbank und LO hat da weniger was mit zu tun.

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ralli
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Re: "RAM kann man nie genug haben!"?

Beitrag von ralli » 02.05.2016 10:43:09

pferdefreund hat geschrieben:Na ja, wenn Libreoffice direkt mit der DB kommuniziert, wie z. B. mit Postgresql, sollte da schon eine vernünftige Performance rauskommen. Das DB-Geschäft macht ja dann die Datenbank und LO hat da weniger was mit zu tun.
Das wäre zumindest logisch und wünschenswert. Aber auch ich habe die Erfahrung gemacht, das das in der Praxis nicht der Fall ist. Das ist bedauernswert, weil man ja mal schnell ein Formular für den Zugriff zusammen klicken kann. Selbst wenn ich mit Lazarus und Freepascal mal schnell ein Datenbankfrontend erstelle, ist das viel performanter als die oben beschriebene Vorgehensweise mit libreoffice.
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Re: "RAM kann man nie genug haben!"?

Beitrag von Lord_Carlos » 02.05.2016 11:18:45

Bei zwei unterschiedlichen Ram modulen, funktioniert dann sowas wie dual channel etc? Ich meine mal gelesen zu haben das dies bemerkbar mehr Leitung geben kann.
Wenn noch nicht vorhanden, koennte eine SSD das Arbeiten angenehmer machen. Sowohl SQL als auch der ganze Desktop click' and feel* wird flotter.

Aber wie die anderen schon sagen, vermute ich eher das die Software nicht ganz so fix ist.

Ich laste gerne mal 16 und 32GB Ram aus :P Aber jeder macht halt andere dinge auf seinen Rechnern.

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Re: "RAM kann man nie genug haben!"?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 02.05.2016 11:55:04

*Gibt es da ein nettes Deutsches Wort?
„Schwuppdizität“ – demnächst auch in Ihrem Duden.

Ansonsten: wenn man sich an die best-practices bezüglich RAM-Bestückung hält (Module gleicher Bauart und zum Board passend [Listen freigegebener Module führen die Hersteller der Boards] ,sowie im BIOS/UEFI die richtigen Einstellungen vorgenommen), gilt die Aussage des Threadtitels uneingeschränkt.

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Re: "RAM kann man nie genug haben!"?

Beitrag von logoft » 12.05.2016 22:49:54

Hallo,

ich habe die RAM-Frage so verstanden das man pro Task bzw Prozess genug RAM haben sollte. Früher hatte man 640 KB. Heute hat man mehr Kerne und der braucht auch genug Speicher. Wenn man 8 Kerne hat, könnte man 2 GB proKern rechnen, Also 16 GB wären gut.

ABER ich sehe kaum Software die mehr Kerne nutzt. Ich habe beim Test von BSD erst fragen müssen und vor der CPU steht SMP oder so ähnlich. Da habe ich erfahren das BSD mehrere Kerne unterstützt.
Windows NT hat damals glaube ich auch mehr Kerne unterstützt.
Aber ich denke bis jetzt lohnt sich zu viel RAM noch nicht, weil man dann ins System einsteigen muß. Die Leute wollen Windows das läuft. Linux oder UNIX wäre sonst vielmehr verbreitet. Das etwas Handarbeit mehr Spaßmacht muß man erst selbst erprobt haben.

Ich würde lieber der Grafikkarte mehr RAM gönnen. Das ist außerdem viel schneller und die Bildverarbeitung kann den "Ausdruck" auf den Bildschirm stark beeinflussen. Deshalb würde ich normal RAM nehmen und das Geld in die Graka stecken.
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Re: "RAM kann man nie genug haben!"?

Beitrag von MSfree » 13.05.2016 08:41:53

logoft hat geschrieben:Wenn man 8 Kerne hat, könnte man 2 GB proKern rechnen, Also 16 GB wären gut.
Das ist eine ziemlich naive Vorstellung.

Einen Zusammenhang zwischen Anzahl der Kerne und RAM gibt es nicht. Es gibt mathematische Probleme, die locker in 1 Megabyte RAM passen, aber 20 Kerne auslasten können. Es gibt aber auch Probleme, bei denen gigabyteweise Datenbanken ins RAM geschaufelt werden, aber auf einem Kern fast genauso schnell laufen wie mit 20 Kernen.

Wie viele Kerne sinnvoll sind, hängt von der Parallelisierbarkeit der Problems ab. Wie viel RAM man braucht, hängt von der Art der Datenverarbeitung ab und davon, ob man es sich leisten kann oder will, Daten über die Platte zu puffern.

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Re: "RAM kann man nie genug haben!"?

Beitrag von Lord_Carlos » 13.05.2016 08:53:35

Und das mit dem vRam wuerde ich als leihe auch nicht so unterschreiben. Es gibt anspruchsvolle GPU Anwendungen die die kaum vRam verbrauchen. vRam (bei z.B. Spielen) brauch man fuer grosse Texturen, ggf groessere Aufloesungen.

Die Datenbank wird dadurch nicht schneller.
Wie schon geschrieben, zwei Ram module die zusammenarbeiten koennen waere eine Idee.

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Re: "RAM kann man nie genug haben!"?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 13.05.2016 12:30:18

logoft hat geschrieben:ABER ich sehe kaum Software die mehr Kerne nutzt.
Echt? Lass’ halt mal (h)top mitlaufen und wundere dich, wie schön heutzutage mehrere Kerne genutzt werden. Selbst bei Software, die’s nicht tut: lässt man mehrere solcher Programme nebeneinander laufen, werden auch wieder entsprechend mehr Kerne genutzt. Den Job des Verteilens übernimmt dann der Kernel – und der kann mit mehreren Kernen umgehen.
Aber ich denke bis jetzt lohnt sich zu viel RAM noch nicht, weil man dann ins System einsteigen muß.
Echt? Du musst bei zuviel RAM ins System einsteigen? Ich muss das einmal auf’s Board stecken und mich dann nie wieder drum kümmern. Die Verwaltung übernimmt der Kernel – und der kann mit richtig viel RAM umgehen.
Ich würde lieber der Grafikkarte mehr RAM gönnen. Das ist außerdem viel schneller und die Bildverarbeitung kann den "Ausdruck" auf den Bildschirm stark beeinflussen. Deshalb würde ich normal RAM nehmen und das Geld in die Graka stecken.
Echt? Du reizt beim normalen Arbeiten die heute normalen 2GB Video-RAM deiner GraKa aus? Mir passiert das allenfalls mal beim Rendern arg aufwändiger Szenen in Debianblender oder anderen CUDA/OpenCL-Spielereien, ansonsten bin ich da bislang nur bei Spielen ans Limit gekommen. Glaube, um die ging’s in diesem Thread eher nicht.

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