Einem Smart TV beim Nachhausetelefonieren zusehen

Einrichten des lokalen Netzes, Verbindung zu anderen Computern und Diensten.
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spiralnebelverdreher
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Re: Einem Smart TV beim Nachhausetelefonieren zusehen

Beitrag von spiralnebelverdreher » 21.03.2016 22:52:45

niemand hat geschrieben:Wenn im Manual nix zu den offenen Ports steht, könnte man mal beim Hersteller anfragen, was es damit auf sich hat und ob er die Doku zur Verfügung stellt. Wird doch schließlich in seinem Interesse sein, wenn die Features nutzbar gemacht werden ….
Manual??? Die recht gut gelungene Anleitung ist komplett "On-Screen" und sagt nur was für den täglichen Umgang mit dem Gerät aus.

Nach etwas Surfen im Neuland meine ich herausgefunden zu haben, dass auf Port 3000 und 3001 der Fernseher mit einer Fernbedienung (bspw. App auf dem Smartphone oder auf dem Tablet) kommunizieren würde.
Bei Port 9998 bin ich mir unsicher, was da stattfinden könnte. Ich vermute eine Schnittstelle zur Kommunikation mit einem Mediaplayer, den man als App auf den Fernseher laden kann.

Aber den Hersteller fragen dürfte bei diesem für Stirnrunzeln und Verwirrung sorgen sein - ich hatte da schon mal die Hotline angerufen und gefragt, wo ich denn bitte die AGB der Firma LG zur Benutzung deren App-Stores finden könne. "Die seien auf dem Fernseher zu lesen" war die Antwort. Wie ich die denn aus dem Fernseher ausdrucken oder speichern könne? Ja, nee, das ginge nicht. Nach etwas Hin und Her hat der gute Mann im Callcenter intern rumgefragt und konnte mir dann doch eine Webseite nennen, auf der das zu finden ist.

Ich vermute mal, dass LG eher drauf setzt, dass der Kunde brav eine App aus dem LG Store erwirbt anstatt sich aus anderen Quellen etwas Gleichwertiges (oder Besseres) zu besorgen.

debianoli
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Re: Einem Smart TV beim Nachhausetelefonieren zusehen

Beitrag von debianoli » 22.03.2016 11:45:31

Ich würde das bei Port 9998 als nicht geschlossene Entwickler-Schnittstelle verstehen:

Code: Alles auswählen

developerExtrasEnabled 
Evtl. ein vergessener offener Port und eine mögliche Sicherheitslücke?

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Re: Einem Smart TV beim Nachhausetelefonieren zusehen

Beitrag von uname » 22.03.2016 13:09:41

Die Ports sind aufgrund von z.B. DSL-Routern nur aus dem internen LAN erreichbar. Ich denke sowas baut man ein um den Anwender mit falsche Sicherheitslücken abzulenken. Die Gefahren liegen eher bei den ausgehenden Verbindungen Richtung Internet. Und wer doch Probleme damit hat kann ja z.B. einen NAT-Router oder eine Firewall dazwischenschalten. TP-Link TL-WR802N wäre vielleicht geeignet im Client-Modus oder im WISP-Modus falls man intern WLAN nutzt.

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spiralnebelverdreher
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Re: Einem Smart TV beim Nachhausetelefonieren zusehen

Beitrag von spiralnebelverdreher » 10.06.2016 21:45:16

Zum Thema Samrt-TV und Datenübertragung an Hersteller gab es heute ein Urteil des Landgerichts Frankfurt (http://www.deutschlandfunk.de/smart-tv- ... _id=623051). Geklagt hatte die Verbraucherzentrale NRW. https://www.verbraucherzentrale.nrw/klage-gegen-samsung

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ingo2
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Re: Einem Smart TV beim Nachhausetelefonieren zusehen

Beitrag von ingo2 » 25.06.2016 21:57:04

uname hat geschrieben:Die Gefahren liegen eher bei den ausgehenden Verbindungen Richtung Internet. Und wer doch Probleme damit hat kann ja z.B. einen NAT-Router oder eine Firewall dazwischenschalten. TP-Link TL-WR802N wäre vielleicht geeignet im Client-Modus oder im WISP-Modus falls man intern WLAN nutzt.
Nur ein kurzer Kommentar von meinen Erfahrungen hier hinter einem Telekom-Router "Speedport W274V":
Da habe ich auch für meine IP-cam allen ausgehenden TCP- und UDP-Verkehr gesperrt. Sicherheitshalber aber noch mit einem Notebook die Funktion getestet:
* Die Sperre klappt auch prima, wenn der Laptop über Ethernet im lokalen Netz hängt.
* Die ist völlig unwirksam, wenn der Laptop über WLAN und einen AP am Router hängt.
So viel zur Vertrauenswürdigkeit und Sicherheit bei "Plastik-Routern".

Mein aktueller Workaround:
der IP-cam das Netzwerk statisch konfiguriueren und als Gateway 127.0.0.1 setzen - soll sie doch Selbstgespräche führen ;-)

Ingo

Der Trick sollte auch bei Smart-TVs helfen, denn die haben mit smart wenig zu tun.

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Re: Einem Smart TV beim Nachhausetelefonieren zusehen

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 26.06.2016 14:49:53

Die ist völlig unwirksam, wenn der Laptop über WLAN und einen AP am Router hängt.
Entsprechende MAC-Adressfilter (Quellle - Ziel) im AP wären m. E. sicherer und eleganter. Eine Webcam die Selbstgespräche führt ... oder meinst du eher Selfies? :mrgreen:

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Re: Einem Smart TV beim Nachhausetelefonieren zusehen

Beitrag von ingo2 » 26.06.2016 22:16:00

Jana66 hat geschrieben:
Die ist völlig unwirksam, wenn der Laptop über WLAN und einen AP am Router hängt.
Entsprechende MAC-Adressfilter (Quellle - Ziel) im AP wären m. E. sicherer und eleganter.:
Das ist leider schwer zu realisieren. Ich kann nur eine einzige Layer2-isolation mit beliebig vielen erlaubten MAC-Adressen einrichten, die ich dann einer (oder mehreren) SSID zuordnen kann. Da ist aber schon mein Gastnetz konfiguriert, welches nur auf den Router und damit Internet-Zugang zugreifen darf. Das nutze ich selbst auch, wenn ich mal Win7 vom Laptop booten muß (brauche ich nur, um mein Navi und Win upzudaten).

Die IP-Cam muß aber intern von meinem NAS erreichbar sein, von da geht's dann durch einen Reverse-Proxy und SSL ins böse Internet (die IP-Cam selbst kann kein HTTPS) - und natürlich auch von meinem PC aus.
Jana66 hat geschrieben:
Eine Webcam die Selbstgespräche führt ... oder meinst du eher Selfies? :mrgreen:
Ist, falls sie "nach Hause telefonieren" will um alles auszuplaudern :-)

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Re: Einem Smart TV beim Nachhausetelefonieren zusehen

Beitrag von NAB » 27.06.2016 02:03:43

Ich wollt nur mal kurz sagen:
spiralnebelverdreher, vielen Dank für diesen Thread!
Auch wenn ich hier nichts beigetragen habe, so fand ich ihn doch mächtig interessant :)
Never change a broken system. It could be worse afterwards.

"No computer system can be absolutely secure." Intel Document Number: 336983-001

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Re: Einem Smart TV beim Nachhausetelefonieren zusehen

Beitrag von uname » 27.06.2016 11:50:37

Erfahrungen hier hinter einem Telekom-Router "Speedport W274V ..."
Naja der Routerzwang soll doch entfallen. Dann kann man sich Hardware kaufen die entsprechend korrekt arbeitet, wobei der Fehler vielleicht bei der Konfiguration lag. Am besten man setzt gleich auf freie Router-Software wie z.B. OpenWRT. Alternativ kann man ja auch einen Router im eigenen LAN nachschalten. Ganz toll finde ich TL-WR802N, der mit USB-Strom auskommt, Client-, WISP-, Router-, AP-, Repeater-Modus unterstützt und über Access Control sollte es auch möglich sein einzelnen MAC-Adressen das Internet ganz zu verbieten. Aber das habe ich noch nicht probiert. Für knapp 20 Euro aber ein schönes Spielzeug für allerlei Netzwerk-Konfigurationen oder auch mal im Hotel einzusetzen.

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Re: Einem Smart TV beim Nachhausetelefonieren zusehen

Beitrag von ingo2 » 27.06.2016 14:21:29

uname hat geschrieben:
Erfahrungen hier hinter einem Telekom-Router "Speedport W274V ..."
Naja der Routerzwang soll doch entfallen. Dann kann man sich Hardware kaufen die entsprechend korrekt arbeitet, wobei der Fehler vielleicht bei der Konfiguration lag. Am besten man setzt gleich auf freie Router-Software wie z.B. OpenWRT.
Das würde ich auch am liebsten sofort machen, aber da gilt es etliche Hürden zu überwinden:

a) Ich benötige ein Modem, welches VDSL2 mit Vektoring beherrscht. Da gibt's eigentlich nur 2: Draytec Vigor 130 und Zyxel VMG1312-B30A.
b) Ich benötige eine DECT-Basisstation für IP-Telefonie, z.B. die Gigaset GO-Box 100.

Erst dann bin ich unabhängig von den Plastik-Routern und kann Firewall und Router selbst realisieren.
Dem Vorschlag mit 2 Routern in Kaskade stehe ich skeptisch gegenüber. Das treibt nur die Latenzen hoch. Ist jetzt schon nicht optimal, wenn man mal einen unabhängigen Speedtest (z.B. hier: http://speedtest.dslreports.com/ ) durchführt. Da fallen bei mir besonders die hohen Werte von >300ms beim Uplink unter voller Last auf - genannt "buffer bloat". Ich weiß noch nicht mal, welches Gerät in der Kette da verantwortlich ist, mein PC (eher nicht), der Router?, die T-com? und wie ich das herausfinden kann.
Zur Info: mein Anschluß ist 50Mbit/10Mbit down/up und hat im Leerlauf ca. 20ms Roundtrip.

Ingo

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Re: Einem Smart TV beim Nachhausetelefonieren zusehen

Beitrag von r4pt0r » 28.06.2016 08:17:08

ingo2 hat geschrieben: a) Ich benötige ein Modem, welches VDSL2 mit Vektoring beherrscht. Da gibt's eigentlich nur 2: Draytec Vigor 130 und Zyxel VMG1312-B30A.
b) Ich benötige eine DECT-Basisstation für IP-Telefonie, z.B. die Gigaset GO-Box 100.
a)
ALLNET BM100VDSL2V gibts ebenfalls noch. Hat nur minimale Routerfunktionen die per default deaktiviert sind (=reines Modem) und auf allen 4 Ports ist PPPoE-Passthrough möglich (bei vielen nur auf einem!), man kann also auch direkt mehrere Gateways für failover anschließen.
Amtsleitungen lassen sich anständig auf Klemmen auflegen, kein gefrickel mit irgendwelchen TAE-RJ45 Adapterkabeln.
Unterstützt allerdings nur bis 100MBit synchron, wüsste aber noch kein Modem das 200/x unterstützt.

Wichtig für Telekom VDSL: Das ausgehende Interface muss auf VLAN ID 7 getaggt sein - daran scheitern ebenfalls einige VDSL-Modems die kein VLAN-Tagging unterstützen. Es "kann" bei PPPoE-passthrough funktionieren wenn das Gateway das tagging übernimmt und man die Framegröße manuell anpasst.

b)
Telefonie löst man am elegantesten per ATA - die gibts entweder ganz einfach mit S0 und/oder Analoganschlüssen für vorhandene Basisstationen und Geräte, oder direkt mit integrierter DECT-Basis. Z.B. die Linksys/Cisco CSB ATAs gibts ab 40 EUR in verschiedensten Konfigurationen - Mit/Ohne DECT, 1/2/4 Kanäle, diverse Faxfunktionen etc pp...

Der ATA kann (sollte) dabei hinter dem eigenen Gateway/Router sitzen, mit entsprechenden Portfreigaben und Priorisierung.
Der Router/Gateway sollte aber zumindest "richtige" bzw halbwegs brauchbare Hardware besitzen - iptables ist leider nicht gerade performant und die Latenz ist direkt an die cpu/busleistung des systems gekoppelt. Also keinen alten Raspberry oder Plastikrouter, das geht mit ein paar Verbindungen schon dermaßen in die Knie, dass Telefonie kaum noch möglich ist.
Für Paketdaten verschleiern die billigkisten (fritzbox & co) die miserable echtzeit/stream-performance mit massivem buffering/caching, was die latenz in die höhe treibt wie du schon festgestellt hast. VoIP/SIP wird daher bei solchen routern meist komplett am kernelrouting vorbeigeschleust (bridge setup).

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Re: Einem Smart TV beim Nachhausetelefonieren zusehen

Beitrag von DeletedUserReAsG » 28.06.2016 10:13:49

Den genannten vorhandenen Plastikrouter kann man so konfigurieren, dass er nur noch als Modem mit Switch agiert. Dann muss man sich selbst um die Einwahl kümmern, und der Telefonieport am Router ist auch funktionslos (diese unsägliche „Firewall“ natürlich auch), man würde aber zumindest kein extra Modem kaufen müssen.

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Re: Einem Smart TV beim Nachhausetelefonieren zusehen

Beitrag von ingo2 » 28.06.2016 11:54:00

niemand hat geschrieben:Den genannten vorhandenen Plastikrouter kann man so konfigurieren, dass er nur noch als Modem mit Switch agiert.
Genau diese Funktion hat die T-com bei ihren aktuellen Routern (z.B. Speedport W724V) schon vor einiger Zeit aus der Firmware entfernt. IRC war es mit einem Firmware-Update, welches die Vektoring Funktion nachgerüstet hat. Ich wäre natürlich happy, wenn dazu ein Hack - ggf. auch per Lötkolben - existieren würde, dann wäre das natürlich meine Alternative.

@r4pt0r:
Danke für die Info zum ALLNET BM100VDSL2V, das werde ich mir mal in Ruhe anschauen. Ansonsten käme wohl nur das Zyxel infrage, das verteibt die T-com selbst für ihre Business-Kunden. Dazu gibt es sogar eine Konfigurtationsdatei von der T-com samt Anleitung/Erklärung der Umstellung auf BNG: https://www.telekom.de/hilfe/downloads/ ... 2_b30a.pdf .
Die Umstellung betrifft offenbar nur ADSL-Anschlüsse bezüglich VLAN-Tag #7. Eine Sacjhe erschließt sich mir absolut nicht: Warum sind die Dinger alle in einem Plastikgehäuse, statt wie bei ordentlicher Elektronik in einem geschirmten Metallgehäuse eingebaut???

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Re: Einem Smart TV beim Nachhausetelefonieren zusehen

Beitrag von uname » 28.06.2016 12:53:55

Genau diese Funktion hat die T-com bei ihren aktuellen Routern (z.B. Speedport W724V) schon vor einiger Zeit aus der Firmware entfernt.
Da hilft wohl nur mit den Füßen abzustimmen und mal den Telekommunikationsanbieter zu wechseln. Mein oben genannter 20-Euro-Nano-Router kann natürlich ein externes Modem vorausgesetzt auch z.B. PPPoE wobei ich nicht weiß ob das bei VDSL immer noch so zum Einsatz kommt (war ja grundsätzlich sowieso eine dumme Erfindung). Naja der Nano-Router kann leider nur 300 MBit/s Richtung WLAN. Keine Ahnung ob es damit zu irgendwelchen Engpässen kommt. Ich habe kein VDSL (nur 16.000 DSL) und nutze einen privat gekauften Zugangsrouter (Provider-Modem, alter Linksys-Router mit DD-WRT). Aber auf meinem TP-Link-Nano kann ich das empfangene WLAN per WISP geroutet (neues Subnetz) als neues WLAN weiterleiten und das Streamen von HD-Inhalten funktioniert über diesen Zweit-Router vollkommen problemlos. Liegt vielleicht auch daran, dass ich eher vom Bridging weniger halte als vom Routing. Vielleicht sollte ich die Bridging/Repeating-Funktion auch mal testen.

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Re: Einem Smart TV beim Nachhausetelefonieren zusehen

Beitrag von DeletedUserReAsG » 28.06.2016 13:41:49

Genau diese Funktion hat die T-com bei ihren aktuellen Routern (z.B. Speedport W724V) schon vor einiger Zeit aus der Firmware entfernt. IRC war es mit einem Firmware-Update, welches die Vektoring Funktion nachgerüstet hat.
wtf? Auch bei erworbenen Routern? Man hatte ja da die Möglichkeit, den Router zu „mieten“, da wird man wohl nicht gegen ankommen, aber wenn ich ein solches Gerät gekauft hätte, und ein Update machte es unbrauchbar, würde ich meinen Unmut wohl deutlich zum Ausdruck bringen.

Sorry für OT.

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Re: Einem Smart TV beim Nachhausetelefonieren zusehen

Beitrag von ingo2 » 28.06.2016 18:59:54

niemand hat geschrieben:Auch bei erworbenen Routern?.
Jawohl, mein Gerät ist gekauft! Darüber sind viele User verärgert, aber das spart der T-com wohl Supportanfragen=Personal=Geld :oops:
Habe sogar heite irgendwo gelesen, daß auch AVM offenbar in die gleiche Richtung geht.

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Re: Einem Smart TV beim Nachhausetelefonieren zusehen

Beitrag von wanne » 28.06.2016 20:14:01

ingo2 hat geschrieben:Habe sogar heite irgendwo gelesen, daß auch AVM offenbar in die gleiche Richtung geht.
Jup. Bei mir passiert. Zuerst war die PPPoE-Passthrough war bei VDSL2 buggy. Nach einigen Beschwerden wurde die Funktion einfach abgestellt. Da die Telekom wohl recht häufig bei AVM einkauft, würde ich mich jetzt nicht großartig wundern, wenn das Abschalten von Upstream kommt.

Ansonsten wurde ja angemerkt, dass es jetzt endlich VDSL-Modems zu kaufen gibt...
rot: Moderator wanne spricht, default: User wanne spricht.

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Re: Einem Smart TV beim Nachhausetelefonieren zusehen

Beitrag von ingo2 » 28.06.2016 22:11:05

wanne hat geschrieben:Da die Telekom wohl recht häufig bei AVM einkauft, würde ich mich jetzt nicht großartig wundern, wenn das Abschalten von Upstream kommt.
Nicht mehr, die VDSAL-tauglichen Speedports kommen u.a. von Huawei, Arcadyn, Sercom, ..
wanne hat geschrieben:Ansonsten wurde ja angemerkt, dass es jetzt endlich VDSL-Modems zu kaufen gibt...
Ja, ich werde dem Tipp von r4pt0r folgen und mir das ALLNET BM100VDSL2V gönnen. Das kannte ich bisher noch nicht, macht aber einen hervorragenden Eindruck - kann Port-based VLAN und hat sogar eine DB9-Buchse für einen seriellen Anschluß!
Und ich kann schrittweise ersetzen indem ich erstmal testweise das Modem einfach vor mein Speedport an den Modem-Eingang klemme. Dann kommt später hintendran ein APU-Board mit OpenWRT oder IpFire und eine IP-Telefon-Basis.

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Re: Einem Smart TV beim Nachhausetelefonieren zusehen

Beitrag von r4pt0r » 29.06.2016 09:14:01

ingo2 hat geschrieben:kann Port-based VLAN und hat sogar eine DB9-Buchse für einen seriellen Anschluß!
Die Konsole war auch mein KO-Argument für das Allnet :wink:

VLAN ist leider etwas seltsam gelöst an den switchports: übers Webinterface sind anscheinend nur fix vorgegeben VLAN1-4 zu vergeben, zumindest hab ich beim drüberschauen keine möglichkeit gefunden, eigene IDs anzulegen. Über Konsole solls ganz normal gehen, muss ich mir aber nochmal anschauen sobald ich das Gateway an dem Anschluss aktualisiere bzw auf FreeBSD migriere.
Für die reine Trennung von management- und PPPoE-Verbindung (was bei der Telekom durch VLAN7 sowieso schon gegeben ist) reicht aber auch die Vorgabe im Webinterface...

Etwas bedenklich finde ich, dass per default das Webinterface auch am WAN-Port aktiv ist. Alle Dienste (HTTP/HTTPS/SSH/Telnet) lassen sich aber übersichtlich für jede Schnittstelle einzeln aktivieren/deaktivieren.
Ansonsten hat das Allnet bisher auf mich nen recht guten Eindruck gemacht. Da es auch für den betrieb eigener Tunnelverbindungen gedacht ist (es gibt noch ein passendes Master-Modem), lassen sich praktisch alle Verbindungsparameter einstellen und bietet auch ansonsten ne recht umfangreiche "no-bullshit" Konfiguration frei von gruseligen Plastikrouter-Funktionen.

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Re: Einem Smart TV beim Nachhausetelefonieren zusehen

Beitrag von spiralnebelverdreher » 29.06.2016 22:49:02

NAB hat geschrieben:Ich wollt nur mal kurz sagen:
spiralnebelverdreher, vielen Dank für diesen Thread!
Auch wenn ich hier nichts beigetragen habe, so fand ich ihn doch mächtig interessant :)

Danke für die Rückmeldung, NAB.

Dieser Thread scheint sich ja etwas aufzugabeln, wobei ein Zweig in Richtung Modem geht. Finde ich persönlich sehr interessant, da ich demnächst diesen Router https://www.indiegogo.com/projects/turr ... e-router#/ erhalten werde und mir sich dann auch die Frage stellt, ob ich die Modem und Telefonie funktion der Fritz Box ablösen kann.

Vielleicht kann ein Moderator diesen Faden in zwei Stränge aufteilen, damit Überschrift und Inhalt wieder näher beisammen sind.

BenutzerGa4gooPh

Re: Einem Smart TV beim Nachhausetelefonieren zusehen

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 30.06.2016 07:56:34

Eines verstehe ich bei eurer Diskussion nicht:
Was spricht gegen ein Providermodem oder einen Providerrouter, der eine eindeutige Leistungsgrenze und eine ideale Testmöglichkeit zwischen dem Abschluss des Providernetzes und dem privaten Netz mit privatem Router darstellt, gleichzeitig das Problem des Telefonanschlusses löst? Mal abgesehen von der zusätzlichen Kiste/Stromverbrauch. Latenzen spielen nur bei Telefonie/Video eine Rolle, wäre damit auch gelöst - Providerproblem. Des Weiteren gibt es keine Probleme mit "Spezialkonfigurationen" des Providers (xDSL, ATM VPI/VCI, VLAN-IDs, PPPoE-Terminierung etc, Telekom hatte früher mal eine UR2-Schnittstelle für ADSL definiert). Eine reine Ethernetschnittstelle ist doch eine ideale Leistungsgrenze, Testmöglichkeit in beide Netze und einfache Anschlussmöglichkeit für eigene Technik!

Wer keine eigenen Server betreibt, dem kann es doch egal sein, ob Providermodem oder -router. Ein NAT-Router passt immer dahinter. Mit eigenen Servern eben Providermodem und Portforwarding auf privatem NAT-Router.

Dann noch ein Vorschlag:
Trennung von Internet und Telefonie: Zumindest gab es mal bei Vodafone ein GPRS-Produkt, Vodafone Zuhause, ausschließlich für Telefonie an welches ich mein DECT-Telefon analog (a/b) anschließe, 10 Euro Grundgebühr, kein Fax, Festnetz-Flat. Betreibe ich seit etwa 5 Jahren. Internet und Telefonie sind bei mir völlig getrennt. Gerade mal geschaut, dieses Produkt ist bei Vodafone wohl teurer geworden - aber es gibt sicher noch andere Anbieter/Produkte, die man bei Interesse erkunden kann.

Bei der Telekom gibt es immer noch klassische Anschlüsse, z. B. den:
http://www.telekom.de/privatkunden/zuha ... call-start
Sogar mit Fernspeisung bei Stromausfall! Die alten Postbeamten haben an Vieles gedacht. Vor DECT. :THX:
Komme mir jetzt keiner mit "wie lange, All-IP/VoIP ist Zukunft", nichts im Netz ist unendlich ... Noch gibt es diese Anschlüsse, siehe Link.

Edit: Zu Latenzen durch zusaätzlichen Router:
traceroute zu http://www.googel.de ergibt 11 Hops/Router
ping zu http://www.googel.de ergibt: rtt min/avg/max/mdev = 36.858/37.855/39.400/0.761 ms
Was macht wohl ein Router mehr aus: etwa 4 ms?! Das ganze Internet ist ein Netz von Routern.
Bei Live-Video und Telefonie sind geringe Latenzen erforderlich, bei Live- und offline-Video-Streams und Telefonie auch Jitter, vereinfacht gesagt sind das Schwankungen in der zeitlichen (Takt-) Folge von Codezeichen, auch wenn diese in Paketen empfangen werden.
In der Netzwerktechnik wird mit Jitter außerdem die Varianz der Laufzeit von Datenpaketen bezeichnet. Dieser Effekt ist insbesondere bei Multimedia-Anwendungen im Internet (wie Internet-Radio und Internet-Telefonie) störend, da dadurch Pakete zu spät oder zu früh eintreffen können, um noch rechtzeitig mit ausgegeben werden zu können. Der Effekt wird durch einen sogenannten Jitterbuffer, einen speziellen „Datenpuffer“ reduziert, allerdings zum Preis von zusätzlicher Laufzeit, was vor allem bei Dialoganwendungen stört.
https://de.wikipedia.org/wiki/Jitter
https://avm.de/service/zack-der-speedte ... erbindung/
Die maximale Größe der Abweichungen ist genormt, aber das führt jetzt zu weit, Sprache und Video und Live/Oflline sind wohl auch zu unterscheiden.

Spiralnebelverdreher hat schon Recht, Thread könnte getrennt werden. Auch von mir danke für den Thread, persönliche Schlussfolgerungen für lebenslange Einzelhaft mit nachfolgender Sicherheitsverwahrung eines smarten Fernsehers gezogen. :mrgreen: :THX:
Zuletzt geändert von BenutzerGa4gooPh am 30.06.2016 09:20:50, insgesamt 4-mal geändert.

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Re: Einem Smart TV beim Nachhausetelefonieren zusehen

Beitrag von r4pt0r » 30.06.2016 08:57:09

Jana66 hat geschrieben:Was spricht gegen ein Providermodem oder einen Providerrouter,
z.B. ganz massiv das hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/TR-069

BenutzerGa4gooPh

Re: Einem Smart TV beim Nachhausetelefonieren zusehen

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 30.06.2016 09:12:23

Wieso?

Der Provider hat das Recht und die Pflicht, Software auch in seinem Netzabschlussgerät zu konfigurieren/upzudaten, Fehler zu beheben, ja sogar die Funktion des Anschlusses mittels eines Managementsystems zu überwachen. Ob du willst oder nicht, der Provider hat noch mehr Netzkomponenten, auf die er zugreift - und was du mit Sicherheit nicht verhindern kannst. Die Privatsphäre schütze ich dabei mit meinem eigenen Router/FW/Proxy, notfalls per SSL/VPN. Das Netzabschlussgerät des Providers sollte man dabei durchaus als Teil des "bösen" Internets (Sicherheitszone WAN) verstehen. Bezüglich Telefonie: Was meinst du, was in einer Vermittlungsstelle/Provider-Router alles geht. Gesetzlich vorgeschrieben und unabhängig von TDM/IP. https://de.wikipedia.org/wiki/Artikel_10-Gesetz

Oder habe ich deine kurze Antwort falsch verstanden?

BenutzerGa4gooPh

Re: Einem Smart TV beim Nachhausetelefonieren zusehen

Beitrag von BenutzerGa4gooPh » 09.12.2016 18:33:02

spiralnebelverdreher hat geschrieben: ...
Dieser Thread scheint sich ja etwas aufzugabeln, wobei ein Zweig in Richtung Modem geht. Finde ich persönlich sehr interessant, da ich demnächst diesen Router https://www.indiegogo.com/projects/turr ... e-router#/ erhalten werde und mir sich dann auch die Frage stellt, ob ich die Modem und Telefonie funktion der Fritz Box ablösen kann.
...
Mich würden mal deine Erfahrungen mit dem Router interessieren. Passt auch OpenWrt? Gerät in ToH vorhanden.
Router gibt es jetzt bei Amazon: https://www.amazon.de/Turris-Omnia-Giga ... rris+omnia
Gute HW-Specs, aber was macht die Firmware, WLAN???

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Re: Einem Smart TV beim Nachhausetelefonieren zusehen

Beitrag von spiralnebelverdreher » 11.12.2016 18:04:35

Jana66 hat geschrieben:
spiralnebelverdreher hat geschrieben: ...
Dieser Thread scheint sich ja etwas aufzugabeln, wobei ein Zweig in Richtung Modem geht. Finde ich persönlich sehr interessant, da ich demnächst diesen Router https://www.indiegogo.com/projects/turr ... e-router#/ erhalten werde und mir sich dann auch die Frage stellt, ob ich die Modem und Telefonie funktion der Fritz Box ablösen kann.
...
Mich würden mal deine Erfahrungen mit dem Router interessieren. Passt auch OpenWrt? Gerät in ToH vorhanden.
Router gibt es jetzt bei Amazon: https://www.amazon.de/Turris-Omnia-Giga ... rris+omnia
Gute HW-Specs, aber was macht die Firmware, WLAN???
Bin mit dem Router sehr zufrieden.

OpenWRT läuft darauf gut - aber ich habe im Umgang mit OpenWRT wenig Erfahrung und kann nicht beurteilen ob da noch mehr ginge. Auch das WLAN (der Router hat ja zwei WLAN Chips) geht einwandfrei, zumindest der eine Teil, den ich bisher ausschließlich verwendet habe. Antenne und Funkteil haben gute Empfangseigenschaften - ich sehe damit im Scan mehr SSIDs als in meiner FritzBox oder gar hier am PC. Zu Firmware kann ich spontan nichts sagen - wenn du da eine spezielle Frage hast, dann frag.

Das einzige kleine Manko war, dass die Kontermuttern der WLAN Buchsen nicht gut festgezogen waren (war ein Problem der ersten Produktionscharge); zum Festziehen muss man dann halt die sechs Schräubchen am Metallgehäuse entfernen. Ist keine große Sache.

Wenn ich all die Möglichkeiten ausprobieren wollte, die das Kästchen so bietet, wäre ich wohl zwei Wochen mit nix anderem beschäftigt.

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