Minimales Debian mit wenig Resourcen-Verbrauch
Minimales Debian mit wenig Resourcen-Verbrauch
Hallo,
ich habe bei mir noch eine NSLU2 mit Jessie rumliegen, die als kleiner Druck-Server viap910nd dienen soll. Allerdings ist Jessie auf der NSLU2 unglaublich langsam, ein einfaches apt-get update zB dauert mehrere Minuten. (mehr zur grundsätzlichen Debian-Installation auf der NSLU2 hier auf der Seite von Martin Michlmayr: http://www.cyrius.com/debian/nslu2/)
Jetzt habe ich gestern die NSLU2 mit openwrt ausgestatet und das Ding rennt plötzlich wieder wie ein Ferrari (im Rahmen der NSLU2-Möglichkeiten).
Kann ich ein Debian-Jessie auch so abspecken, dass die NSLU2 wieder benutzbar wird oder ist das zu aufwändig?
ich habe bei mir noch eine NSLU2 mit Jessie rumliegen, die als kleiner Druck-Server viap910nd dienen soll. Allerdings ist Jessie auf der NSLU2 unglaublich langsam, ein einfaches apt-get update zB dauert mehrere Minuten. (mehr zur grundsätzlichen Debian-Installation auf der NSLU2 hier auf der Seite von Martin Michlmayr: http://www.cyrius.com/debian/nslu2/)
Jetzt habe ich gestern die NSLU2 mit openwrt ausgestatet und das Ding rennt plötzlich wieder wie ein Ferrari (im Rahmen der NSLU2-Möglichkeiten).
Kann ich ein Debian-Jessie auch so abspecken, dass die NSLU2 wieder benutzbar wird oder ist das zu aufwändig?
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Re: Minimales Debian mit wenig Resourcen-Verbrauch
Ich würde es mal mit einer Minimalinstalltion probieren - also nur das allernotwendigste. Dann nur wirklich das installieren, was wirklich gebraucht wird. Übrigens - was ist das denn überhaupt für eine Hardware ?. Ich habe Debian - damals noch Etch auf einer 200Mhz-Kiste mit 512MB RAM problemlos und arbeitsfähig am laufen gehabt. Da ging sogar postgresql-DB-Server und Hercules mit MVS 3.8 ohne Probleme. Nur Videos waren dann halt - na ja - ...Eventuell mal mit free bei laufendem System nachschauen, ob es am Speicher klemmt.
Re: Minimales Debian mit wenig Resourcen-Verbrauch
Die Kiste hat nur einen 266MHz-Prozessor und 32MB RAM. Das ist (afaik) deutlich unter den Mindestanforderungen für ein aktuelles (unangepasstes) Debian, da alleine schon der Kernel ordentlich Speicher braucht.
Das zweite Problem ist beispielsweise auch die Performance von Tools wie apt-get, die deutlich mehr CPU/RAM brauchen als etwa opkg von OpenWRT und co. Ich würde sagen: Vergiss es. Du müsstest das Debian derart runterstrippen, dass es danach nicht mehr viel mit Debian gemein hätte. Die Arbeit kann man sich auch gleich sparen und eine Distribution nehmen, die das bereits gemacht hat und beispielsweise gegen ulibc und andere Speicherschonende Bibliotheken gelinkt ist.
Das zweite Problem ist beispielsweise auch die Performance von Tools wie apt-get, die deutlich mehr CPU/RAM brauchen als etwa opkg von OpenWRT und co. Ich würde sagen: Vergiss es. Du müsstest das Debian derart runterstrippen, dass es danach nicht mehr viel mit Debian gemein hätte. Die Arbeit kann man sich auch gleich sparen und eine Distribution nehmen, die das bereits gemacht hat und beispielsweise gegen ulibc und andere Speicherschonende Bibliotheken gelinkt ist.
Re: Minimales Debian mit wenig Resourcen-Verbrauch
Kann mich nur anschließen, OpenWRT ist mit allen vor und Nachteilen darauf hin optimiert auf derartiger Hardware zu laufen. Debian ist das nicht, gerade bei nur 32 MB RAM. Auch apt/dpkg ist auf extrem schwachbrüstiger Hardware ziemlich zäh geworden, liegt wohl allein schon an der Große des Archivs welches erfreulicherweise doch recht angewachsen ist in den letzten Jahren.
Also ich würde auf OpenWRT oder ähnliches setzen. Falls es doch ein richtiges Debian sein soll gibt's ja heute reichlich Auswahl an günstigen Kleinrechern, die Kreise um diese Gurke ziehen.
Also ich würde auf OpenWRT oder ähnliches setzen. Falls es doch ein richtiges Debian sein soll gibt's ja heute reichlich Auswahl an günstigen Kleinrechern, die Kreise um diese Gurke ziehen.
Unix is user-friendly; it's just picky about who its friends are.
Re: Minimales Debian mit wenig Resourcen-Verbrauch
Genau, das bringt Kisten wie die NSLU deutlich an ihr Limit. Das war vor 8 Jahren noch anders, da reichte die Performance der NSLU unter Debian noch aus. Ich werfe nur ungern Geräte auf den Müll, wenn sie noch zu irgendetwas nützlich sind. Und als Druckserver dürfte die NSLU ausreichend sein. Muss auch testen, ob die NSLU unter Openwrt problemlos mit per Wlan-Stick verbindet oder ob das die HW wieder ans Limit bringt.kuleszdl hat geschrieben:... auch die Performance von Tools wie apt-get, die deutlich mehr CPU/RAM brauchen als etwa opkg von OpenWRT und co.
Openwrt habe ich bereits auf die NSLU geflasht, aber fällt euch noch eine andere Distribution ein, die ähnlich resourcenschonend wie Openwrt ist?catdog2 hat geschrieben:Also ich würde auf OpenWRT oder ähnliches setzen.
Re: Minimales Debian mit wenig Resourcen-Verbrauch
Ich habe keine Erfahrungen mit nslu2, aber die Eignung eines OS für einen Druckserver würde ich nicht gerade an der Zeit für ein "apt-get update" messen. Aber 32Mb Ram sind in der Tat arg bescheiden. Mir stellt sich da eher die Frage ob das Drucken mit sowas Sinn macht (für "Spiegel"-Adepten: sinnvoll ist).
Grüße, Günther
Grüße, Günther
Re: Minimales Debian mit wenig Resourcen-Verbrauch
Fragen wir mal anders: Was willst du mit der NSLU noch alles machen bzw. was gefällt dir an OpenWRT nicht (abgesehen davon dass es viele Blobs enthält, aber du könntest ja mal LibreCMC darauf testen bzw. dahin portieren).debianoli hat geschrieben: Openwrt habe ich bereits auf die NSLU geflasht, aber fällt euch noch eine andere Distribution ein, die ähnlich resourcenschonend wie Openwrt ist?
Re: Minimales Debian mit wenig Resourcen-Verbrauch
Du könntest ggf. noch ein sehr kleines rootfs via debootstrap aufsetzen und einen eigenen Tiny-Kernel kompilieren:
https://tiny.wiki.kernel.org/
Aber wie gesagt, du müsstest halt noch auf ulibc usw. setzen womit du eher in die Richtung "Linux from Scratch" gehst und dich von Debian entfernst.
https://tiny.wiki.kernel.org/
Aber wie gesagt, du müsstest halt noch auf ulibc usw. setzen womit du eher in die Richtung "Linux from Scratch" gehst und dich von Debian entfernst.
Re: Minimales Debian mit wenig Resourcen-Verbrauch
Das wäre mir neu. Bis auf firmware welche hauptsächlich für einige WLAN Chips gebraucht wird (und der proprietäre Broadcom Treiber wird oder wurde auch angeboten) eigentlich nicht. Openwrt versucht so weit wie möglich ohne aus zu kommen fährt aber tendenziell einen eher pragmatischen Ansatz. Debian macht es ja letztlich ähnlich mit dem einzigen Unterschied, dass die Trennung zwischen free und non-free deutlicher kommuniziert wird.abgesehen davon dass es viele Blobs enthält
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Re: Minimales Debian mit wenig Resourcen-Verbrauch
Na ja, eben schon irgendwie. Denn irgendwie willst du deinen Druckserver installieren und wenn dann das apt-get update schon ewig braucht, wird es uninterressant.guennid hat geschrieben:Ich habe keine Erfahrungen mit nslu2, aber die Eignung eines OS für einen Druckserver würde ich nicht gerade an der Zeit für ein "apt-get update" messen.
Als Netzwerk-"Druckserver" funktioniert die NSLU mit openwrt und p910nd immer noch, aber nur ohne die Funktionalität von CUPS. Ist jetzt mehr ein Netzwerk-Adapter für Drucker, die keine eigene Druckerschnittstelle haben.
kuleszdl hat geschrieben: https://tiny.wiki.kernel.org/
Aber wie gesagt, du müsstest halt noch auf ulibc usw. setzen womit du eher in die Richtung "Linux from Scratch" gehst und dich von Debian entfernst.
OK, danke, das ist mir dann doch zu aufwändig. Dann bleibe ich bei openwrt für diese alte Kiste.
Re: Minimales Debian mit wenig Resourcen-Verbrauch
Warum?debianoli hat geschrieben:Als Netzwerk-"Druckserver" funktioniert die NSLU mit openwrt und p910nd immer noch, aber nur ohne die Funktionalität von CUPS. Ist jetzt mehr ein Netzwerk-Adapter für Drucker, die keine eigene Druckerschnittstelle haben.
Siehe auch: https://wiki.openwrt.org/doc/howto/cups.serveropkg update
opkg install cups
Ansonsten könntest du dir echt mal ein Hardwareupgrade überlegen. Wenn das Ding noch als NAS läuft: Ein Banana-PI M1 hat in jeder Hinsicht ein vielfaches der Leistung. (GBit/s-Ethernet statt 100MBit/s, sata mit mit mehreren hundert MByte/s statt dem alten USB 2.0 über dass du bei dem Prozessor wahrscheinlich nicht mal die ~50Mbyte verschiffen kannst, RAM: 1GB DDR3 statt 32 MB SDRAM. In jeder Hinsicht etwa einen Verzehfachung. und das ganze für ~30€ neu.)
http://geizhals.de/banana-pi-m1-bpi-m1-a1108641.html
Zu Debian: Ich schätze das hauptproblem bei apt-get ist vermutlich der extrem langsame USB-Stick, auf dem das installiert ist. Normalerweise würde man da jetzt versuchen /var/cache in den RAM zu verlagern. bei 32MiB sieht's da aber auch extrem mau aus. Ob swaping da billiger ist, wenn SWAP auf dem gleichen Stick liegt, ist eher fraglich. Aber möglicherweise ein versuch wert. Einen wirklichen speedup würde möglicherweise ein schnellerer USB-Stick bringen. Sowas gibt's aber defakto nicht für USB2.0 die nutzen beim schreiben alle nur 5-20% der Datenrate von USB2.0. Eine HDD statt der Installation auf einen USB Stick wäre wohl der beste Weg. Aber da fällt dir dann vermutlich der Prozessor auf die Füße. USB ist CPU intensiv. Denke nicht, dass der ~200MHz ARM da volle USB 2.0 Geschwindigkeit (Die ja auch schon erbärmlich ist) rausholen kann. Ich nehme an, dass sich der Banana-PI deswegen für sata und gegen USB 3.0 entschieden hat.
Btw. musst du dir auch bei einem PI Gedanken darüber machen, wo du was hinschiebst. Auf der SD-karte ist apt-get und das starten von Programmen natürlich wieder langsam. Auf der anderen seit passiert das im besten Fall auch praktisch nie. Wenn man auf eine sata platte installiert, rennt es wie nochmalwas.
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Re: Minimales Debian mit wenig Resourcen-Verbrauch
CUPS benötigt doch mehr Resourcen als p910nd? So wie ich das verstanden habe, schiebt p910nd ankommende Druckdaten direkt zum Drucker weiter.wanne hat geschrieben:Warum?debianoli hat geschrieben:Als Netzwerk-"Druckserver" funktioniert die NSLU mit openwrt und p910nd immer noch, aber nur ohne die Funktionalität von CUPS. Ist jetzt mehr ein Netzwerk-Adapter für Drucker, die keine eigene Druckerschnittstelle haben.
Ein anderes Gerät als die NSLU würde ich mir besorgen, wenn der Drucker mehr im Einsatz wäre. Aber für meine Zwecke genügt das Gerät immer noch sehr gut.
Hat auch mehr damit zu tun, dass ich ungern Geräte wegwerfe, die noch funktionieren und man irgendwie noch weiterverwenden kann.
Auch noch Danke für den Hinweis auf den USB-Stick, das würde natürlich auch Sinn machen, dass das der Flaschenhals ist.
Re: Minimales Debian mit wenig Resourcen-Verbrauch
Das Banana PI war nur für den Fall gedacht, dass das ding wirklich noch Datein verteilt. Als drucke wäre eher sowas sinnvoll:
https://www.raspberrypi.org/products/pi-zero/
Das Ding kostet im Original in den USA $5. In Deutschland zahlt man im Moment leider das drei bis vierfache. (Allerdings muss man bei so kleinen Beträgen glaube ich nicht verzollen, wenn man in den USA einkauft.)
Das dürftest du an Stromkosten wieder reinbekommen. Und dann hat man halt 512MiB RAM.
https://www.raspberrypi.org/products/pi-zero/
Das Ding kostet im Original in den USA $5. In Deutschland zahlt man im Moment leider das drei bis vierfache. (Allerdings muss man bei so kleinen Beträgen glaube ich nicht verzollen, wenn man in den USA einkauft.)
Das dürftest du an Stromkosten wieder reinbekommen. Und dann hat man halt 512MiB RAM.
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Re: Minimales Debian mit wenig Resourcen-Verbrauch
Als Netzwerkgerät ist der Pi-Zero aber ungeeignet, der verfügt nämlich über keine Netzwerkschnittstelle. Wenn man da ein USB-Ethernetdongle oder ein WLAN-Dongle dranflanscht, kostet der Pi-Zero schnell nochmal 7-20€ mehr und dann kann man auch gleich einen Pi-B+ nehmen.wanne hat geschrieben:https://www.raspberrypi.org/products/pi-zero/
Das Ding kostet im Original in den USA $5.
Re: Minimales Debian mit wenig Resourcen-Verbrauch
Stimmt da hast du natürlich recht. Warscheinlich ist man mit irgend einem alten router alla TP-Link TL-WR841N oder TP-Link TL-WR702N besser bedient. Die frage ist ob das sich dann lohnt.Weiß jemand, was der nslu2 so an Strom schluckt?MSfree hat geschrieben:Als Netzwerkgerät ist der Pi-Zero aber ungeeignet, […] dann kann man auch gleich einen Pi-B+ nehmen.
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Re: Minimales Debian mit wenig Resourcen-Verbrauch
Ich denke CUPS wirst du relativ locker zum laufen bekommen. Das startet wahrscheinlich ewig. Aber wenn es dann mal läuft...debianoli hat geschrieben:CUPS benötigt doch mehr Resourcen als p910nd? So wie ich das verstanden habe, schiebt p910nd ankommende Druckdaten direkt zum Drucker weiter.
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Re: Minimales Debian mit wenig Resourcen-Verbrauch
Meiner Meinung nach lohnt sich das alles nicht. Diese Plastikrouter haben zu wenig RAM und zu wenig Flashspeicher. Ein platzoptimiertes Arm-Linux auf Debianbasis (z.B. Minibian) benötigt min. 400MB Flashspeicher und RAM ab 128MB ist durchaus empfehlenswert. 32MB RAM wie bei Plastikroutern oder NSLU halte ich für nicht mehr Zeitgemäß.wanne hat geschrieben:Warscheinlich ist man mit irgend einem alten router alla TP-Link TL-WR841N oder TP-Link TL-WR702N besser bedient. Die frage ist ob das sich dann lohnt.
3-4W ohne Festplatte.Weiß jemand, was der nslu2 so an Strom schluckt?
Einen Pi B+ habe ich mit 1.6W ab Steckdose gemessen. Unter Last geht der wohl auch mal auf 3-4W hoch, das wirkt sich aber auf den Stromverbrauch kaum aus, als Druckserver geht der nur kurz für wenige Sekunden mal auf 100% CPU-Last, 99% der Zeit dümpelt der im Leerlauf.
Aber OK, so ein Raspi B+ kostet 30€, plus 8€ Gehäuse, plus 8€ Netzteil, plus 5€ µSD-Karte. Da komme am Ende immerhin rund 50€ zusammen.