Vermutlich wirst Du an anderer Stelle nicht mehr Klarheit erlangen. Wenn Du Pech hast, tritt eher das Gegenteil ein. Ich persönlich denke sogar, dass das ganze Thema eigentlich relativ simpel ist... wenn man sich auf den Anfang besinnt. Am Anfang war Linux, bevor es den Versuch unternommen hat, neben Windows ebenfalls zu einem Mainstream-Tauglichen OS zu werden, wohl eher ein Serverbetriebssystem. Und im Wesentlichen gab es damals eben Anwender mit eingeschränkten Rechten und eben (den einen) root mit unbeschränkten Rechten. Nen Rechner runterzufahren, oder Schnittstellen zu deaktivieren, oder Devices auszuhängen.... für normale User undenkbar.... ist doch ein Server... so etwas darf nur root... und der weiss, was er tut.witesoul hat geschrieben:Welches Suchwort müsste ich eingeben um Diskussionen über das Thema zu finden? Das ist echt ein starkes Stück was ich da jetzt gelesen habe. Mich würde interessieren was dazu die Fachleute zu sagen, wenn ich als leihe (ok, vielleicht nicht ganz) bereits solche Bedenken dazu habe.
Auf Grund wachsender Komplexität der Systeme, der Anwedungen und Dienste und der Notwendigkeit zu durchgängiger Verfügbarkeit (7/24) wurde es notwendig, root zu entlasten... also den Mann, der root-Reche hat. Da gibts jetzt zwei Möglichkeiten, entweder das root-Password mit nem Edding auf den Bildschirm zu schreiben oder eben nur EINEN root zu belassen und dann gewissen Personen ganz gewisse Sonderrechte zu vergeben, um eben besondere Aufgaben zu delegieren.Und an diesem Punkt kommt die Gruppe "sudo" ins Spiel, und natürlich auch das dazu gehörende/korrespondierende Paket mit der Anwendungen "sudo" und "visudo" und der Datei "sudoers". Den Befehl "sudo" (substitute User & do) hatten wir oben schon, visudo dient dem Syntax-Check beim erstellen, pflegen verändern der Datei sudoers.
Und nun das, was wir heute haben.... eine grafische Oberfläche, ein Desktopenvironment, und der Versuch des OS, es dem Windows gleichzumachen und den Anwender vor der (allzuoft kryptischen) Konsole zu schützen. Das was früher undenkbar war, jederzeit ein- und ausschalten, USB-Devices wechseln, Platten ein- und aushängen, Netze (WISP) verbinden und entfernen ist heute die Regel.... was aber m.E. mit der simplen Betrachtung bzw. der damaligen Umsetzung "root" und normale User kaum möglich ist. Man sieht das ja ständig bis heute, der Chef über den Netzstecker oder den Ein/Ausschalter seines PC's ist nicht autorisiert, vom Desktop aus den Rechner runterzufahren. Er darf kein ifup/ifdown durchführen, seine eigenen USB-Platten nicht wechselnd ein- und aushängen..... das sind imho alles Relikte aus der Vergangenheit, die uns heute quälen. Um das Dilemma zu beheben, bedienen sich die Desktops eben eigener Mechanismen, über das hinausgehend, was ein rudimentäres Debian so nicht mitbringt. Und sie verwenden eben dafür die Gruppe "sudo", die m.E. aus dem ursprünglichen Paket/Intention (s.o.) einfach rausgelöst wurde,
Ob diese Betrachtung richtig ist....?... keine Ahnung.... aber ich mache so lange IT, dass ich mich schon noch an die Anfänge der Rechenzentren mit moderner EDV erinnern kann... und wie das dort logisch und logistisch und organisatorisch abgelaufen ist.
Ich habe schon öfter darüber nachgedacht.... und mittlerweile denke ich, auch hier müsste mal jemand den Mut aufbringen, den ganzen Kram über Board zu werfen und analog Systemd ein komplett neues und der heutigen Probleme angepasstes Rechtemanagement auf die Beine stellen. Aber das wird vermutlich ähnliche Massenschlägereien auslösen, wie systemd vs. sysvinit. *lol*