Mysteriöses Netzwerkverhalten

Einrichten des lokalen Netzes, Verbindung zu anderen Computern und Diensten.
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LinAdmin
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Mysteriöses Netzwerkverhalten

Beitrag von LinAdmin » 19.11.2015 14:21:34

Seit Jahrzehnten teste ich nach dem Wechsel zur neusten Debian-Generation jeweils den Durchsatz der Fileserver über das Netzwerk. Aktuell erreiche ich mit WD red Disk und GHz LAN Werte um die 100MB/s, was in Ordnung scheint.

Das mysteriöse Phänomen besteht darin, dass der immer benützte Befehl auf dem PC

Code: Alles auswählen

dd bs=4096 count=200000 if=/dev/zero of="d.dd"
in etwa 90% der Testläufe zuerst den Maximalwert erreicht, aber dann mit einem Schlag auf rund 10MB/s zusammenbricht und dort bis zum Ende des Files verharrt.

Wenn statt of="d.dd" das Ausgabefile "d.d" heisst, bleibt die hohe Transferleistung bestehen.

Ich habe als Server Jessie 32Bit und 64Bit probiert, auch die Klienten sind unterschiedlich, der Share des Servers kann über smb4k oder in der Kommandozeile aktiviert werden.

Fragen:
1) Wie soll man sich so etwas erklären?
2) Kann bitte jemand diesen Versuch wiederholen?

Besten Dank!

tuxedo
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Re: Mysteriöses Netzwerkverhalten

Beitrag von tuxedo » 19.11.2015 16:41:46

Hallo LinAdmin

Mit Durchsatz über das Netzwerk meinst du demnach die Performance vom Samba?
Eignet sich meiner Erfahrung nach nicht unbedingt.
Netperf wäre da geeigneter.

Aber stell doch mal deine Samba Konfiguration (Client&Server) hier ein.

Grüsse

LinAdmin
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Re: Mysteriöses Netzwerkverhalten

Beitrag von LinAdmin » 19.11.2015 17:29:25

Es wird mit dd nicht nur das Netzwerk gemessen, sondern natürlich auch die Leistungsfähigkeit des Daten-Pfads vom Ethernet-Anschluss bis zum Disk im Server, d.h. das korrekte Zusammenwirken der verschiedenen DMA's und Puffer.

Der Effekt trifft übrigens auch auf, wenn man anstelle von dd den Midnight-Commander zur Kopie ab lokalem Ramdisk in den Server verwendet.

Verwendet man statt mc den gewöhnlichen cp, wurde der Effekt nie beobachtet.
Ich habe deshalb den Eindruck dass nicht eigentlich das Netzwerk die Ursache ist, sondern das Zusammenwirken der verschiedenen Komponenten.

Die Samba-Konfiguration im Server hat nur die Default-Einträge und einen Eintrag für den den Share:

Code: Alles auswählen

[he]                                                                                                    
        path = /share/he                                                                                 
        valid users = he                                                                                
        write list = he 
Am PC wird mit mount -t cifs //SRV/he /mnt/he -o user=he ausgeführt oder smb4k.

tuxedo
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Re: Mysteriöses Netzwerkverhalten

Beitrag von tuxedo » 19.11.2015 20:35:40

Hallo

Kennst du die Doku zu Samba hier?
https://www.samba.org/samba/docs/man/Sa ... speed.html

Aus der Doku hatte ich damals noch den Parameter:

Code: Alles auswählen

socket options = TCP_NODELAY
gefischt, der bringt jedenfalls hier (mit Linux Client) noch einiges (der dd ~80MB/s statt ~55MB/s)
Aber ob ich jetzt nach d.d oder d.dd schreibe macht hier keinen Unterschied.

netperf sagt hier:

Code: Alles auswählen

Recv   Send    Send                          
Socket Socket  Message  Elapsed              
Size   Size    Size     Time     Throughput  
bytes  bytes   bytes    secs.    10^6bits/sec
 87380  16384  16384    15.01     927.79   
Wenn ich mit scp kopiere startet er in den ersten Sekunden auch mit um die 100MB/s, knickt dann aber auf kontinuierliche ~80-85MB/s ein.
Getestet mit einer MKV Videodatei (~3GB)

Grüsse

LinAdmin
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Re: Mysteriöses Netzwerkverhalten

Beitrag von LinAdmin » 19.11.2015 21:09:54

Hallo tuxedo

Danke für die Antwort. Ja ich kenne die Samba Doku und habe früher viele dieser Parameter verwendet. Mit der aktuellen Version von Samba empfiehlt die Samba crew solche Parameter wegzulassen weil die Defaults optimal seien.

Mit testparm -v habe ich gesehen, dass "socket options = TCP_NODELAY" schon so gesetzt war, es aber dennoch nochmals in die Config aufgenommen, was aber nichts änderte.

Der von Dir beschriebene Effekt des Rückgangs vom Maximalwert auf etwa 80% kann ich beobachten, wenn statt dd der gewöhnliche cp Befehl verwendet wird.

Der geschilderte mystische Effekt tritt aber NUR mit dd auf, vermutlich weil nicht ein echtes File kopiert sondern aus /dev/zero neu erzeugt wird, was rascher ist!

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