Hallo liebe Community,
ich versuche gerade verzweifelt, eine freie (offene) Alternative zu Skype zu finden. Im Prinzip brauche ich dabei keine Videoübertragung, aber Konferenzen wären super. Ich möchte nur ungerne den Umweg über einen Server gehen, einfach weil ich keinen zur Verfügung habe und keinen einrichten möchte. Es sollte auch möglich sein, mit Leuten, die Windows benutzen zu telefonieren.
Ich bin bei meiner Suche bisher wirklich einigermaßen verzweifelt, weil ein schier unüberwindliches Chaos aus Skype, XMPP, SIP, Servern und was weiß ich auf mich eingedrungen ist. Nach Möglichkeit möchte ich mich nicht in die Untiefen des Systems zur Einrichtung einarbeiten müssen. Etwas nachzulesen ist schon okay für mich, aber ich weiß echt nicht wo ich anfangen soll. Ich war zwischenzeitlich gar nicht mehr sicher, ob SIP jetzt überhaupt ein voip-Protokoll sei oder nicht...
Google spuckt hierzu tausende Ergebnisse aus, meistens heißt es dann Mumble (benötigt aber einen Server) oder Empathy (gibt's nicht für Windows) nutzen, und wenn ich nach den Protokollen google sind mir die meisten Seiten ehrlich technisch zu kompliziert.
Und wenn's perfekt läuft hier mit der Beratung, dann habe ich hinterher ein Programm, dass auch noch eine Push-to-talk-Funktion hat.
Vielen Dank schonmal im vorraus,
Sebastian
P.S.: Wenn mir jemand eine (einfach zu verstehende) Übersicht verlinken kann, wäre ich auch schon einigermaßen fröhlich
VoiP Peer-to-peer Debian/Windows
VoiP Peer-to-peer Debian/Windows
Ich nutze Debian Jessie (stable).
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Re: VoiP Peer-to-peer Debian/Windows
Ich habe mir mal linphone installiert. Gibt es auch für Windows Android und iphone. Nutze es mangels Gesprächspartner im Moment aber nicht - alle wollen nur Skype. Schau es dir mal an. War für mich auch eine lange Odyssee Bis ich das fand. Ob es Konferenzen kann weiß ich leider nicht.
Re: VoiP Peer-to-peer Debian/Windows
Weil es für sich alleine auch keins ist. Ist halt nur das Session Initiation Protocol, das kümmert sich nur darum eine Sitzung (z.B. ein Telefongespräch) auf bzw. abzubauen. Das Gespräch selbst wird dann über andere Protokolle geführt und Die Art der Sitzung ist erstmal auch egal, das muss kein Telefongespräch sein (aber ist es halt meistens).Ich war zwischenzeitlich gar nicht mehr sicher, ob SIP jetzt überhaupt ein voip-Protokoll sei oder nicht...
Ist halt ein SIP voip Client, brauchst halt die entsprechende Serverinfrastruktur dazu, wenn du keinen Anbieter willst der das fertig bietet. Größter Vorteil von SIP basierten Lösungen ist halt, dass es praktisch der Standard für voip ist (gerade auch, wenn man mit dem klassischen Telefonnetz interagieren will). Nachteil ist, dass es durch das notwendige Zusammenspiel von mehreren Protokollen und gerade hinter NAT schon auch ordentlich Kopfschmerzen bereiten kann.Ich habe mir mal linphone installiert. Gibt es auch für Windows Android und iphone. Nutze es mangels Gesprächspartner im Moment aber nicht - alle wollen nur Skype
Mumble ist halt für Sprachkonferenzen mit mehreren Teilnehmern gemacht und in dem Gebiet auch extrem gut. Clients gibts für die gängigen Desktop OS und mittlerweile auch für Android. Für wenige Leute sollte man den mumble-server auch gut Zuhause installieren können. dpkg-reconfigure mumble-server und er läuft eh schon mal. Dann muss man evtl. nur noch schauen wie man unerwünschte Nutzer los wird, weil der erstmal offen für alle ist. Wenn man hinter NAT sitzt muss man natürlich die Ports weiterleiten.Google spuckt hierzu tausende Ergebnisse aus, meistens heißt es dann Mumble (benötigt aber einen Server)
Unix is user-friendly; it's just picky about who its friends are.
Re: VoiP Peer-to-peer Debian/Windows
Super, vielen Dank erstmal euch beiden. Dann schaue ich zunächst mal in die Richtung weiter.
Heißt das denn, dass ich den Mumble-Server auf dem gleichen System laufen lassen kann wie den Client; also quasi meinen eigenen Server spielen kann?
Heißt das denn, dass ich den Mumble-Server auf dem gleichen System laufen lassen kann wie den Client; also quasi meinen eigenen Server spielen kann?
Ich nutze Debian Jessie (stable).
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Re: VoiP Peer-to-peer Debian/Windows
Hi,
ja das kann man machen. Wenn er Zuhause läuft brauchst du aber noch eine dynamische Weiterleitung von einer Domain zu deiner aktuellen Home-IP (Stichwort Dynamisches DNS).
Das Aussperren von fremden, nicht gewünschten Usern, aus Mumble ist möglich durch Setzen eines Passworts oder durch Geheimhaltung (d.h. nicht im Internet öffentlich in Foren etc. publizieren) der IP/Domain. Zweiteres reicht in der Regel bereits aus, da es genügend offene Server gibt und - würde ich mal sagen - keiner Interesse hat herauszufinden, dass bei dir ein nicht passwortgeschützter Mumble Server läuft und dann drauf zu verbinden und diesen dann zu verwenden.
Damit der Server nicht in den öffentlichen Listen (sichtbar für jeden) landet, muss nur darauf geachtet werden dass `registerUrl` und `registerHostname` in der /etc/mumble-server.ini auskommentiert sind.
Ansonsten fällt mir noch das neue Tox ein, aber das ist noch in Entwicklung
ja das kann man machen. Wenn er Zuhause läuft brauchst du aber noch eine dynamische Weiterleitung von einer Domain zu deiner aktuellen Home-IP (Stichwort Dynamisches DNS).
Das Aussperren von fremden, nicht gewünschten Usern, aus Mumble ist möglich durch Setzen eines Passworts oder durch Geheimhaltung (d.h. nicht im Internet öffentlich in Foren etc. publizieren) der IP/Domain. Zweiteres reicht in der Regel bereits aus, da es genügend offene Server gibt und - würde ich mal sagen - keiner Interesse hat herauszufinden, dass bei dir ein nicht passwortgeschützter Mumble Server läuft und dann drauf zu verbinden und diesen dann zu verwenden.
Damit der Server nicht in den öffentlichen Listen (sichtbar für jeden) landet, muss nur darauf geachtet werden dass `registerUrl` und `registerHostname` in der /etc/mumble-server.ini auskommentiert sind.
Ansonsten fällt mir noch das neue Tox ein, aber das ist noch in Entwicklung
Re: VoiP Peer-to-peer Debian/Windows
TOX kann ich ebenfalls sehr empfehlen.
Hier bei mir läuft einerseits SFLphone als SIP-Client (out-of-the-box, nativ, schmerzfrei . Damit rufe ich über den Rechner und eine SIP-Nummer Leute mit normaler Telefonnummer an. Theoretisch gehen SIP-Calls auch mit Bildübertragung, aber nicht mit SFLphone. Der einzige Linux-Client, mit dem ich SIP+videocalls hinbekommen habe, ist Ekiga; das war aber letztlich sehr instabil bei mir, so dass ich es dann nicht mehr verwendet habe. SIP+Verschlüsselung Voice sollte auch problemlos klappen (ZRTP ist in SFLphone eingebaut), aber bisher hatte ich noch kein Telefonat mit einem anderen SIP-Anschluss, der auch ZRTP verwendet.
Für verschlüsselte Videotelefonate out-of-the box nehme ich TOX. Das klappt hervorragend, ist verschlüsselt und es gibt verschiedene Clients. Bis vor ein paar Wochen habe ich den uTox Client verwendet, der funktioniert jetzt aber nicht mehr bei mir. Jetzt nehme ich qTox. Der klappt gut. Allerdings muss das Gegenüber ebenfalls einen TOX-Client installiert haben. Die neue Webseite von TOX lautet https://tox.chat
Und dann gibt es ja noch das in Firefox eingebaute Hello, das ich immer verwende, wenn mein Gegenüber kein TOX installieren möchte. Das klappt perfekt und mit jedem Gegenüber! Einziger Nachteil: es ist nicht verschlüsselt.
Hier bei mir läuft einerseits SFLphone als SIP-Client (out-of-the-box, nativ, schmerzfrei . Damit rufe ich über den Rechner und eine SIP-Nummer Leute mit normaler Telefonnummer an. Theoretisch gehen SIP-Calls auch mit Bildübertragung, aber nicht mit SFLphone. Der einzige Linux-Client, mit dem ich SIP+videocalls hinbekommen habe, ist Ekiga; das war aber letztlich sehr instabil bei mir, so dass ich es dann nicht mehr verwendet habe. SIP+Verschlüsselung Voice sollte auch problemlos klappen (ZRTP ist in SFLphone eingebaut), aber bisher hatte ich noch kein Telefonat mit einem anderen SIP-Anschluss, der auch ZRTP verwendet.
Für verschlüsselte Videotelefonate out-of-the box nehme ich TOX. Das klappt hervorragend, ist verschlüsselt und es gibt verschiedene Clients. Bis vor ein paar Wochen habe ich den uTox Client verwendet, der funktioniert jetzt aber nicht mehr bei mir. Jetzt nehme ich qTox. Der klappt gut. Allerdings muss das Gegenüber ebenfalls einen TOX-Client installiert haben. Die neue Webseite von TOX lautet https://tox.chat
Und dann gibt es ja noch das in Firefox eingebaute Hello, das ich immer verwende, wenn mein Gegenüber kein TOX installieren möchte. Das klappt perfekt und mit jedem Gegenüber! Einziger Nachteil: es ist nicht verschlüsselt.