Kernel-Panic, Pipe underrun und plötzliche Hybernates

[tomato]

Hallo zusammen,

auf meinem alten Laptop Amilo M mit Centrino Prozessor habe ich gerade das neue Debian 8 installiert. Das hat eine regelrechte Panik ausgelöst mit höchst komischen Fehlern. Es begann schon damit, dass direkt nach der Installation der Rechner nicht neu startete, sondern einfach nichts mehr passierte.

Einen Warmstart später und das System war da, beim Runterfahren kam eine Kernel-Panic. Ich wollte soeben in den logfiles nachsehen, was da passiert ist, da tauchen ständige Fehler auf:

drm:i9xx_set_fifo_underrun_reporting] *ERROR* Pipe A underrun.

Drei oder vier davon und das System geht automatisch in den Schlafzustand. So kann ich nicht einmal in die Logfiles sehen, bevor ich etwas aufrufen kann, ist die Kiste auch schon wieder im Standby.
Ich kann gerade einen shutdown-Befehl unterbringen, das System ist dann fast sofort weg, ohne Kernel-Panic oder irgendwas.

Leider bin ich hier völlig überfragt, was ich machen kann. Eine Neuinstallation führt übrigens zum gleichen Ergebnis.

Kann mir jemand einen Rat geben?

Vielen Dank.

[rendegast]

Mal den Kernel 4 aus sid/unstable versuchen.

Den xserver-xorg-video-intel aus jessie-backports?

Da Module (drm/i915) resp. Kernel <-> Treiber <-> X <-> mesa ja zusammenhängen,
jessie hat mesa 10.3.2,
in sid/unstable wäre mesa 10.5.5.
Bei schneller Durchsicht ließe sich mesa aus sid (Pakete libgl*) wohl separat in jessie installieren.
Ansonsten mal eine Probe-Installation sid?




Paket intel-microcode?

Noch ein bios-Upgrade für die Maschine erhältlich?

[Revod]

Habe auch einen Fujitsu Amilo und habe sehr ähnliche Probleme damit.

Ich vermute, dass es nicht nur am Kernel liegt.

- Grafikkarten Chipsatz
- Systemd neueste Version aus Jessie

Meine Lösung für mich hilft Dich leider auch nicht weiter. Habe im Debian-Testing (das installierte System im Amilo) immer noch Systemd und udev vom letzten Jahr als Jessie noch Testing. Damit funktioniert es bei mir, mit neuesten Kernel und Kernel-Image.

Auf mein Test-PC Athlon 9 jährig 2 CPU mit NV Geforce 6100 auch Debian-Stretch installiert. Darauf ist Systemd und udev auf das neueste Stand und seit gut 6 Monate mache ich eine Iso aus diesen System um es dann im Amilo Notebook zu testen. Bis anhin immer noch das Selbe Problem. Durch Dich weiss ich nun, dass wenn das Monitor schwarz wird auch voll ins Schlafmodus geht und dann hilft nur noch auf das Knopf zu drücken.

Eigenartigerweise, im Live Modus geschieht das nicht, nur im installiertes Zustand verhält es sich so.

Problem im Live Modus, kein runterfahren, neustart Ummeldung möglich

Daher vermute ich stark, Dir bleibt nichts anderes übrig als bei oldstable mit dem Amilo zu bleiben und vlt. nur etwaige Benutzer Anwendungen, soweit möglich aus Jessie zu aktualisieren, die keinen Systemd als Abhängigkeit verlangen.

Mein Amilo ist gut 10 Jahre alt. Es kann wie oben gesagt an verschiedenes liegen, am meisten wohl an den Chipsätze, die die neuen Firmware und Systemd nicht vertragen.

Hinweis: Live-CD von Jessie und Stretch auf alle andere meine Rechner getestet, keines davon aus dem Hause Fujitsu, alles ohne einen kleines Problem, egal ob AMD, Intel und mit NV Karten.

@rendegast

Wie er schreibt und auch aus meine Erfahrung, man hat schlichtweg keine Chance was zu konfigurieren, down- upgraden, austauschen, weil nach ca. 15 Sekunden nur noch einen schwarzes Monitor vorhanden ist und alles steht still. Laufende Prozesse werden allesamt abgebrochen.

[NAB]

Vielleicht mal im BIOS alles, was nach "ACPI" oder "Sleep State" klingt ausschalten? Oder gar mit "acpi=off noapic nolapic" booten?

[debianoli]

Wenn das an systemd liegt, dann könnte man es durch sysvinit ersetzen. Notfalls mit live-cd und per chroot auf dem Notebook installieren.

[tomato]

Hallo zusammen,

danke für eure Hinweise.

Das Problem ist in der Tat, dass ich im normalen Betrieb nichts an dem Gerät machen kann. Bevor ich irgendeinen Befehl absetzen konnte, ist das Ding bereits im Ruhezustand.

Im BIOS gibt es keine Möglichkeiten ACPI oder Sleep State oder irgendetwas in Bezug aufs Powermanagement einzustellen. Wahrscheinlich ist das Teil zu alt.

Ich habe noch eine "neuere" BIOS-Version gefunden. Das BIOS zu flashen wird allerdings schwierig. Die Heinis von Fujitsu haben nur eine Disketten-Version zur Verfügung gestellt, das Laptop hat aber kein Diskettenlaufwerk.

Was die Vermutungen zu Chipsatz und Systemd angeht, so kann ich hier leider nicht viel zu sagen. Mein bescheidenes Debian/Linux-Wissen endet ein sehr großes Stück vor diesen Themen. Was mir allerdings aufgefallen ist, ich konnte mit einer Knoppix-CD erfolgreich am Rechner arbeiten. Ich habe beim Rumspielen auch festgestellt, dass im Recovery Mode die Probleme auf die Kernel-Panic bei Shutdown beschränkt sind. Sprich, hier geht das Gerät nicht alle paar Sekunden in den Ruhezustand.

Vielleicht komme ich hier an einige Logfiles dran...

Ich werde jetzt erst einmal einen Weg suchen müssen um das BIOS auf die Kiste zu bringen...

[hikaru]

Um welches Amilo-Modell geht es genau? Von der M-Serie gab es einen ganzen Sack voll.
Offizielle BIOSe (für gewöhnlich auch als CD-Images) gibt es hier:
http://support.ts.fujitsu.com/download/ ... e&LNID=903

[tomato]

Das ist ein Amilo M 7400. Da habe ich leider nur ein BIOS Flash auf Diskette gefunden.

[Revod]

Also meines ist ein M3428G, war zu damalige Zeiten sehr Teuer, den ich aber als bereits 12 Monate gebrauchtes Gerät kaufen konnte. Der 1.6 CPU ist nicht der schnellste und wurde vor meinen Kauf bereits auf 2 GB RAM aufgerüstet (Ok, vor ca. 9 > 10 Jahren war das eine Luxus Maschine).

http://www.chip.de/artikel/DTR-Notebook ... 97008.html

Ich glaube nicht, dass ein BIOS Update was bringen würde, weil die von Siemens da ziemlich knausrig waren. Ich vermute immer noch es liegt an "nicht übliche" Chipsätze. Haben Siemens, oder tun es immer noch nicht zum Teil eigene Chipsätze für das Board entwickelt (glaube ich habe Mal was in der Richtung gehört, bin mir jedoch nicht sicher). Wenn dem so wäre... heute bin "schlauer"... nie mehr Rechner / Notebooks mit irgend "Hausgemachte" unübliche Chipsätze kaufen, oder nur für einen System bestimmt, wie die "Wind...." Tablets.

[hikaru]

Hier gibt es ein halboffizielles BIOS-Image für das M7400:
http://download.ts.fujitsu.com/Download ... A44C111F7C

Soweit ich weiß ist da ein gewöhnlicher 855GM-Chipsatz drin. Mir wäre auch neu, dass FSC jemals "eigene" Chipsätze entwickelt oder verbaut hätte. Was Siemens allein gemacht hat weiß ich nicht.

[tomato]

Vielen Dank für den Link zur ISO. Ich hatte gesucht, genau auf dieser Seite, aber mir wurde nur die Diskettenversion präsentiert.

Nun habe ich das BIOS draufgezogen, danach nochmals nach Einstellungsmöglichkeiten zum Powermanagement gesucht (keine) und siehe da... es gibt Änderungen: So habe ich nun anstatt 10 Sekunden etwa 30 Sekunden und der Rechner geht nicht mehr in den Ruhezustand sondern wird schwarz und startet einfach wieder von vorne. Immerhin, Verdreifachung der verfügbaren Arbeitszeit.

Ansonsten erhalte ich nach wie vor den Pipe A underrun-Fehler und falls ich schneller shutdown eingegeben kann als die Kiste sich verabschiedet, endet die Sitzung mit einer Kernel-Panic.

Bin für eure Hilfe (weiterhin) dankbar.

[rendegast]

Im oldstable-wheezy kannst Du den kernel
3.16 wheezy-backports installieren,
und sollte dieser installiert sein, so sollte auch der kernel
4 sid/unstable installierbar sein (ohne kernel-headers).
Somit könnten unter diesem System die kernel auf der Maschine ausprobiert werden.

[tomato]

Hallo zusammen,

habe auf der Kiste nun oldstable installiert. Siehe da, klappt. Ein wenig Gefummel mit dem WLAN und nun läuft auch das. Jetzt überlege ich mir, ob ich nicht einfach bei oldstable bleiben soll bzw. eine Weile warten soll, ob mit zukünftigen Updates Debian mit der Kiste kompatibel wird.

Vielen Dank für eure Hilfe, ohne euch würde ich der Kiste noch immer beim Neustarten zusehen.

[Revod]

...Jetzt überlege ich mir, ob ich nicht einfach bei oldstable bleiben soll bzw. eine Weile warten soll, ob mit zukünftigen Updates Debian mit der Kiste kompatibel wird.
...

Ich schätze Dein Notebook auf ca. 10 Jahre. Wenn die Entwicklung immer wie mehr Richtung aktuelle Hardware und Chipsätze geht wie sollen dann zukünftig die Up-Dat's besser für Dein Notebook werden, resp. kompatibler?

Ich selbst benutze Debian-Testing und da sind aktuellere Pakete als in Jessie vorhanden und mit aktuellere Pakete ist es auch auf mein Amilo nicht besser geworden.

Wie gesagt, update soweit möglich nur Benutzer Anwendungen und Pakete aus Jessie, die nicht nach Systemd Updates verlangen und benutze damit Dein Notebook für Deine Zwecke, die auch ohne Systemd auskommen.... bis das Gerät eines Tages den "Geist" aufgibt (über regelmässige Datenbuckup inkl. Der Ordnerstrukturen auf externe Medien sollte kein Thema sen).