[geloest] Grub "erweiterte Einstellungen" abgewöhnen

[dirk11]

Tachchen,

seit Jessie erstellt grub selbständig einen Eintrag namens "Erweiterte Optionen" oder so ähnlich. Gehe ich darauf, so kann ich nur zwischen sysvinit und systemd als init-System wählen, ansonsten sieht alles identisch aus. Will ich nicht, brauche ich nicht, stört. Wie kann ich das unterbinden?

[rendegast]

Kommt aus grub.d/10_linux (20_linux_xen, 30_os-prober).
Scheint mir nicht einfach modifizierbar.

[dirk11]

Danke, da blicke ich so auf Anhieb nicht durch, und das wird mir auch zu lästig. Muss halt so bleiben und ich muss den Leuten sagen "Finger wech". Ärgerlich, aber nicht zu ändern. So ein Mist. Was sollen solche automatisch generierten Einträge? Unbedarfte User verwirrt sowas nur, ich möchte das grub-Menü eigentlich so schlank wie nur möglich halten.

[garibaldi]

Hi,

ich habe gerade mit dem grub-customizer experimentiert. Von der Darstellung bin ich noch nicht ganz zufrieden, aber die Menü-Einträge kann man damit sehr gut bearbeiten. Das Kompilieren funktionierte auf Jessie problemlos nach der Anleitung auf der Seite.

Gruß, Gari

[Knight]

Ich persönlich nutze den grub-customizer seit ca. 4 Jahren, und bin auch absolut zufrieden damit.
Aber ... es gibt anscheinend immer wieder Probleme damit. Meiner Meinung nach, sollte man sich zuerst in die Materie einarbeiten um überhaupt zu wissen, um was es geht, und wie man sich manuell selber helfen kann.

Das Wiki der Ubuntuusers ist immer eine gute Anlaufstelle. Ich sage mal 90% der Artikel kann ich problemlos auch auf Debian anwenden. grub Konfiguration
Der Artikel ist sehr ausführlich und beschreibt wirklich jedes Rädchen an dem man drehen kann.

Ich mag' es auch nicht, wenn eine endlos lange Liste beim Booten erscheint und die Einträge nicht so aussehen, wie ich es mir vorstelle.

Muss halt so bleiben und ich muss den Leuten sagen "Finger wech"

Das mag' ich übrigens auch nicht. Wenn mich etwas fuchst, dann pfriemel ich mich in die Geschichte rein. Das System soll im Grossen und Ganzen das machen was ich will.

Die Holzhammer Methode wäre, die grub.conf zu editieren. Soll man aber unbedingt nicht machen.
Problem an der Sache, kommt ein neuer Kernel ins Spiel, oder eine neue grub Version, muß man da wieder Hand anlegen, weil diese Datei überschrieben wird. Hast du das aber 100x gemacht, ist das keine Aktion mehr.

[KBDCALLS]

Wie wärs denn mal mit /etc/default/grub

Und da GRUB_DISABLE_SUBMENU einfügen. Könnte das gesuchte sein.

Achso das köönte auch hilfreich sein info -f grub -n 'Simple configuration'

[guennid]

Und wie wär's mit 'nem anderen bootloader? Lilo ist simpel auch ohne 'Simple configuration'.
***duck und weg***, das war jetzt wieder gegen die "wahre" Lehre.

Grüße, Günther

[dirk11]

Moin,

Wenn mich etwas fuchst, dann pfriemel ich mich in die Geschichte rein. Das System soll im Grossen und Ganzen das machen was ich will.

Das mache ich normalerweise auch, aber dazu muss die "Schmerzschwelle" groß genug sein. Ist sie hier nicht, weil ich in der Lage bin, den Eintrag zu ignorieren. Es gibt aber Familienmitglieder, die es schaffen, den Eintrag versehentlich anzuwählen, dann _nicht_ "Esc" zu drücken, sondern nochmal mit CursorDown runterzugehen und den Eintrag "(systemd)" zu wählen, welcher nicht geht, weil hier noch mit sysvinit gearbeitet wird...

Wie wärs denn mal mit /etc/default/grub
Und da GRUB_DISABLE_SUBMENU einfügen. Könnte das gesuchte sein.

Ist es leider laut dem von dir geposteten "info" nicht:
"'GRUB_DISABLE_SUBMENU'
Normally, 'grub-mkconfig' will generate top level menu entry for
the kernel with highest version number and put all other found
kernels or alternative menu entries for recovery mode in submenu.
For entries returned by 'os-prober' first entry will be put on top
level and all others in submenu. If this option is set to 'y',
flat menu with all entries on top level will be generated instead.
Changing this option will require changing existing values of
'GRUB_DEFAULT', 'fallback' (*note fallback::) and 'default' (*note
default::) environment variables as well as saved default entry
using 'grub-set-default' and value used with 'grub-reboot'."

Ich will ja ganz drauf verzichten, kein "Flat-menu".

D.
P.S.: GRUB_DISABLE_RECOVERY ist schon seit Jahren gesetzt, das verhindert dieses erweiterte Menü eben leider nicht.

[artemis]

Du könntest die /boot/grub/gtub.cfg per Hand editieren. Dann wären deine Änderungen zwar bei einem update-grub weg, aber das kommt ja nicht so oft vor...

EDIT: Oder stell doch den Timeout auf 0, falls du das Menu garnicht brauchst

MfG,
artemis

[KBDCALLS]

Damit ist das Submenu

Code: Alles auswählen

GRUB_DISABLE_SUBMENU="y"
GRUB_DISABLE_RECOVERY="true"

schon mal weg. Und wenn man dann noch sysvinit deinstalliert dann ist Ruhe im Karton.

[KBDCALLS]

Du könntest die /boot/grub/gtub.cfg per Hand editieren. Dann wären deine Änderungen zwar bei einem update-grub weg, aber das kommt ja nicht so oft vor...

EDIT: Oder stell doch den Timeout auf 0, falls du das Menu garnicht brauchst

MfG,
artemis

Einmal würde ich das grundsatzlich unterlassen. Die Grub.cfg editieren ist nicht trivial. Ne menu.lst vom Grub Legacy konnte man ohne weiteres händisch bearbeiten oder komplett neu schreiben. Aber spätestens wenn Update-grub losrennt sind die Änderungen wech. Und das das passiert üfter als man denkt. Wenn man was editieren will.

• /etc/default/grub
  und
• /etc/grub.d/40_custom

[dirk11]

Damit ist das Submenu

Code: Alles auswählen

GRUB_DISABLE_SUBMENU="y"
GRUB_DISABLE_RECOVERY="true"

schon mal weg.

Mal selbst probiert? Damit ist es bei mir definitiv nicht weg. Und nein, ich habe update-grub nicht vergessen.

Und wenn man dann noch sysvinit deinstalliert dann ist Ruhe im Karton.

Häh? Ich habe kein systemd als init, wieso sollte ich sysvinit weg haben wollen? Ich bin froh, dass das noch geht.

[JTH]

Du musst, wenn systemd bei dir trotzdem als Abhängigkeit installiert ist, doch die /etc/grub.d/10_linux bearbeiten, um die restlichen Einträge weg zu bekommen. Es reicht dann, neben deinen bisherigen Anpassungen in /etc/default/grub, systemd aus der Liste der unterstützten Inits zu entfernen. Dazu änderst du in /etc/grub.d/10_linux die Zeile

Code: Alles auswählen

SUPPORTED_INITS="sysvinit:/lib/sysvinit/init systemd:/lib/systemd/systemd upstart:/sbin/upstart"

zum Beispiel zu

Code: Alles auswählen

SUPPORTED_INITS="sysvinit:/lib/sysvinit/init"

plus anschließendes update-grub. Die Änderung überlebt Updates evtl. nicht.

Spricht etwas dagegen, das Grub-Menü komplett zu verstecken, wenn du es schon so verkürzen willst? Mit GRUB_TIMEOUT=0 oder GRUB_TIMEOUT_STYLE="hidden" z.B.?

[dirk11]

Du musst, wenn systemd bei dir trotzdem als Abhängigkeit installiert ist, doch die /etc/grub.d/10_linux bearbeiten, um die restlichen Einträge weg zu bekommen. Es reicht dann, neben deinen bisherigen Anpassungen in /etc/default/grub, systemd aus der Liste der unterstützten Inits zu entfernen. Dazu änderst du in /etc/grub.d/10_linux die Zeile

Code: Alles auswählen

SUPPORTED_INITS="sysvinit:/lib/sysvinit/init systemd:/lib/systemd/systemd upstart:/sbin/upstart"

zum Beispiel zu

Code: Alles auswählen

SUPPORTED_INITS="sysvinit:/lib/sysvinit/init"

plus anschließendes update-grub. Die Änderung überlebt Updates evtl. nicht.

Danke! Das wird updates sogar ganz sicher nicht überleben, das Spiel kenne ich leider schon. Aber immerhin scheint das eine Lösung zu sein. Ich nutze systemd nicht als Init-System, gänzlich verbannt habe ich es aber nicht, weil das dann doch zu kompliziert ist. Und wenn systemd irgendwann mal so richtig ausgereift ist und alle Funktionen von sysvinit unterstützt, werde ich wohl auch darauf wechseln, wenn es das mainstream-init ist/wird.

Spricht etwas dagegen, das Grub-Menü komplett zu verstecken, wenn du es schon so verkürzen willst? Mit GRUB_TIMEOUT=0 oder GRUB_TIMEOUT_STYLE="hidden" z.B.?

Ja, auf den Rechnern ist noch Windows.

[dirk11]

Grad probiert: der Menüpunkt "Erweiterte Optionen für Debian GNU/Linux" bleibt dennoch erhalten. F*ck.

[KBDCALLS]

Klar habe ich das ausprobiert. Siehe selbst.

[dirk11]

Dann ist bei dir nochwas anders als bei mir. Hier geht es definitiv nicht, selbst wenn ich den Vorschlag mit der /etc/grub.d/... mit aufnehme.

[rendegast]

EDIT,
folgender Beitrag kam wegen Nichtbeachtens von bei mir lokal gepatchten
10_linux
20_linux_xen
zustande.
Dadurch findet (bei mir) die in default/grub... gesetzte SUPPORTED_INITS Beachtung.
Das ist in der initialen Paket-Version so NICHT vorgesehen!
----------------------------------------------------------------------------------------------------------



Beide Optionen

Code: Alles auswählen

GRUB_DISABLE_SUBMENU="y"
SUPPORTED_INITS=""

und es sieht wieder wie "früher" aus (0.9x/1.9x),
kein default-Eintrag 'Debian GNU/Linux',
und jeder Kernel hat nur einen "normal-" und einen recovery-Eintrag.


EDIT Danke für Info

[KBDCALLS]

Das steht dann aber zumindest nicht in der Info von grub

[dirk11]

Tatsache, danke, das funktioniert jetzt!

Den Punkt "supported inits" habe ich nirgendwo gefunden. Na ja, vermutlich überlesen.

[rendegast]

grub ist wie systemd w-i-p, der Stand der Doku spiegelt das wieder
Stimmt zwar allgemein, hier spielt es aber keine Rolle.
Da das Abändern von SUPPORTED_INITS durch den User nicht vorgesehen ist,
braucht es darüber auch keine Doku.

[KBDCALLS]

Das ist aber ein Eigengewächs von Debian. Hab mir mal die Sourcen vorgeknöpft und danach gesucht.

Gefunden in debian/patches/mkconfig_other_inits.patch

Code: Alles auswählen

Add fallback boot entries for alternative installed init systems.  Based
on patches from Michael Biebl and Didier Roche.

Bug-Debian: https://bugs.debian.org/757298
Bug-Debian: https://bugs.debian.org/773173
Forwarded: no
Last-Update: 2015-01-03

Patch-Name: mkconfig_other_inits.patch
---
 util/grub.d/10_linux.in     | 10 ++++++++++
 util/grub.d/20_linux_xen.in | 11 +++++++++++
 2 files changed, 21 insertions(+)

diff --git a/util/grub.d/10_linux.in b/util/grub.d/10_linux.in
index 86e35f2..f201e7d 100644
--- a/util/grub.d/10_linux.in
+++ b/util/grub.d/10_linux.in

[dirk11]

Und doch nochmal was von mir zum Thema:

Ich hatte heute den Laptop von einem Kumpel hier (IBM T400), drauf Win8 und ein Wheezy. Upgegradet auf Jessie, und aus irgendeinem Grund werden die Zeilen von rendegast nicht korrekt umgesetzt. Ich habe immer noch den erweiterten Menüpunkt "... (sysvinit)" im Top-Menü, also anstelle von Debian und Windows jetzt Debian, Debian (sysvinit) und Windows. Hat mir den Default-Booteintrag zerstört, musste ich abändern. Ärgerlich das, zumal ich absolut nicht rausfinden konnte, woran das lag/liegt...

[habakug]

Hallo!

[...]und aus irgendeinem Grund werden die Zeilen von rendegast nicht korrekt umgesetzt.

Hast du auch an der richtigen Stelle angesetzt? Ich glaube @rendegast meinte du solltest in der /etc/grub.d/10_linux so abändern:

Code: Alles auswählen

[...]
SUPPORTED_INITS="sysvinit:/lib/sysvinit/init systemd:/lib/systemd/systemd upstart:/sbin/upstart"
[...]

in

Code: Alles auswählen

SUPPORTED_INITS=""

Dann baut er das dazugehörige Menü nicht, siehe auch dort weiter unten:

Code: Alles auswählen

[...]
  for supported_init in ${SUPPORTED_INITS}; do
    init_path="${supported_init#*:}"
    if [ -x "${init_path}" ] && [ "$(readlink -f /sbin/init)" != "${init_path}" ]; then
      linux_entry "${OS}" "${version}" "init-${supported_init%%:*}" \[...]

Gruss, habakug

[rendegast]

EDIT,
folgender Beitrag kam wegen Nichtbeachtens von bei mir lokal gepatchten
10_linux
20_linux_xen
zustande.
Dadurch findet (bei mir) die in default/grub... gesetzte SUPPORTED_INITS Beachtung.
Das ist in der initialen Paket-Version so NICHT vorgesehen!
----------------------------------------------------------------------------------------------------------

... in der /etc/grub.d/10_linux so abändern:

Nein, in
/etc/default/grub oder
/etc/default/grub.d/blafoo.cfg (meine Präferenz)

(Die Optionen wie auch default/grub.d/ erst ab jessie)