Welche CD/DVD für Jessie und UEFI?

Du kommst mit der Installation nicht voran oder willst noch was nachfragen? Schau auch in den "Tipps und Tricks"-Bereich.
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pekabe
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Welche CD/DVD für Jessie und UEFI?

Beitrag von pekabe » 24.03.2015 09:39:42

Hallo!

ich werde mir demnächst einen neuen PC zusammenbauen, das Mainboard (voraussichtlich ASrock) also unvermeidbar mit UEFI. Drauf kommt neben Debian mit KDE auch ein Windows 7, das ganze auf eine SSD. Bin schon fleißig am Einlesen, um möglichst keine Fehler zu machen. Auf einen für mich neuen Punkt bin ich aber gerade gestoßen:

Bisher habe ich mir immer das Debian DVD-Image heruntergeladen und gebrannt. Gibt es da aufgrund des UEFI Einschränkungen? Ich habe was gelesen, dass die Installation aufgrund UEFI nur mit der netinstall-CD funktioniert! Stimmt das, oder kann ich auch das DVD-Image oder die CD1 mit KDE verwenden?

Gruß
pekabe

schwedenmann
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Re: Welche CD/DVD für Jessie und UEFI?

Beitrag von schwedenmann » 24.03.2015 09:49:38

Hallo

Du kannst win7 und Debian auch ohne UEFI installieren, wenn UEFI im Bios abgeschaltet abgeschaltet ist.

mfg
schwedenmann

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smutbert
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Re: Welche CD/DVD für Jessie und UEFI?

Beitrag von smutbert » 24.03.2015 09:56:11

Wo hast du das denn gelesen?

Schon bei Wheezy hieß es:
[…]
It is a daring mix of MBR, Apple Partition Map, GPT, and El Torito.
[…]
Quelle

Das heißt, die Installationsmedien sollten überall booten können, man muss nur dafür sorgen, dass auf die richtige Art gebootet wird.
Bootet man zB auf die althergebrachte Art von CD (das wäre dann wohl El Torito oder evtl auch MBR) tut man sich schwer alles richtig im UEFI-Modus zu installieren, weil man dann gar keinen Zugriff auf die EFI-Variablen erhält, etwa um den richtigen Booteintrag im UEFI zu erstellen.

(Ich hatte gerade bei diesem Teil auf mehreren Systemen Probleme. Ein Apple Rechner hat mich beim Start von CD gefragt auf welche Art er starten soll, zu dem Zeitpunkt gab es allerdings noch keine Unterstützung für die Tastatur und auf einem Asrock Mainboard konnte ich von CD nicht im UEFI-Modus starten. Solche Erlebnisse haben mich dazu veranlasst komplett auf herkömmliche Installationsmedien zu verzichten und zur Installation nur mehr debootstrap oder grml-debootstrap zu verwenden.)

pekabe
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Re: Welche CD/DVD für Jessie und UEFI?

Beitrag von pekabe » 24.03.2015 12:42:42

Danke für die Antworten. Ohne UEFI wäre natürlich noch besser. Mal sehen wie sich das alles verhält, wenn ich die neue Hardware dann vor mir habe.

@smutbert:
...zur Installation nur mehr debootstrap oder grml-debootstrap zu verwenden
Damit überforderst Du mich jetzt... Nicht von CD? Wie dann? Ich kenne halt noch von USB-Stick oder im Netzwerk, wobei ich beides selbst noch nicht angewendet habe.

uname
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Re: Welche CD/DVD für Jessie und UEFI?

Beitrag von uname » 24.03.2015 13:23:06

Vorteil von Debiandebootstrap bzw. besser Debiangrml-debootstrap (ursprünglich http://www.grml.org) ist, dass wenn du es schaffst ein Live-Medium zu booten (Live-CD/USB, ...) kannst du einfach direkt von dem Live-Medium auf die Platte installieren. Da ich kein UEFI nutze weiß ich jedoch nicht ob und wie es hilft. Ich nutze Debiangrml-debootstrap vor allem auf Uralt-Systemen, die beim Lesen der Installations-CD Probleme bekommen. Schaffe ich es auch nur einmal z.B. ein Mini-GRML in die Ramdisk zu starten kann ich problemlos installieren, da kein Installations-Medium benötigt wird. Sogar die Installation über WLAN ist unproblematisch. Einfach im Live-System das WLAN aktivieren und installieren. Nutzt man andere Live-Versionen wie z.B. Crunchbang muss man natürlich Debiangrml-debootstrap noch eben nachinstallieren.

Aus Sicherheitsgründen solltest du vielleicht kein UEFI kaufen:

http://www.heise.de/security/meldung/BI ... 82782.html

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Patsche
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Re: Welche CD/DVD für Jessie und UEFI?

Beitrag von Patsche » 24.03.2015 14:55:54

Ich habe das selbst noch nicht durchgeführt, aber erkennt debootstrap denn automatisch, ob es sich um ein UEFI, EFI oder BIOS System handelt?

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smutbert
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Re: Welche CD/DVD für Jessie und UEFI?

Beitrag von smutbert » 24.03.2015 15:21:59

debootstrap kümmert sich überhaupt nicht um den Bootloader. Das muss man alles selbst machen, aber so kann man es so machen wie man es haben will ☺
Natürlich wünsche ich pekabe, dass es mit den normalen Installationsmedien funktioniert, was es ja meistens auch tut.

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Re: Welche CD/DVD für Jessie und UEFI?

Beitrag von Patsche » 24.03.2015 15:25:21

Jupp, danke. Habe mich auch gerade mal ein wenig eingelesen. Für Anfänger aber überhaupt nicht geeignet. Ist kein Hexenwerk, aber einfach ist es nicht. Wenn man dann noch ein verschlüsseltes System will......

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Re: Welche CD/DVD für Jessie und UEFI?

Beitrag von uname » 24.03.2015 15:31:02

Also Debiangrml-debootstrap kannst du ohne Parameter aufrufen. Danach werden ein paar Dinge gefragt. Du solltest nur vorher die Partitionen (z.B. / und Swap) anlegen. Mit Verschlüsselung mag es wirklich schwierig werden. Das habe ich noch nie probiert. Aber versuche doch erst mal eine Minimalinstallation ohne Verschlüsselung. Dauert wirklich nicht lange.

Wenn du Angst hast könntest du die Festplatte erst mal ausbauen, per CD/USB "toram" booten und dann auf einen USB-Stick mal installieren. Keine Ahnung ob das geht. Aber es übt.

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Re: Welche CD/DVD für Jessie und UEFI?

Beitrag von NAB » 25.03.2015 05:21:22

Ich würd hier keine Panik machen ... ASRock ist eh sehr Linux-freundlich und UEFI an sich ist kein Hinderungsgrund.

pekabe, ich würd vorm Kauf noch mal Google befragen, ob es Gründe gibt, genau dieses Mainboard nicht für Linux zu kaufen, und sonst einfach loslegen. Die üblichen Installer-DVDs sollten eigentlich laufen. Wenn's dabei Probleme gibt, dann melde dich einfach und frag :-)
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Re: Welche CD/DVD für Jessie und UEFI?

Beitrag von pekabe » 25.03.2015 09:30:00

Danke für eure Diskussion!
Ich habe auch schon von ASRocks "Linuxfreundlichkeit" gelesen, deswegen auch die Entscheidung. Beim örtlichen PC-Händler meines Vertrauens habe ich ein Mainboard-Bundle mit ASRock Z97M Anniversary Board, Intel Core i7 und 8 GB RAM ins Auge gefasst. Panik habe ich (noch) keine, aber bisher hatte ich halt noch gar nixhts mit diesem UEFI-Gedöns zu tun.

Bin mal sehr gespannt, vielleicht gehe ich ich nächste Woche einkaufen...
Danke für das Angebot, bei Bedarf wieder hier nachzufragen, das nehme ich gerne an!

Gruß
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Re: Welche CD/DVD für Jessie und UEFI?

Beitrag von smutbert » 25.03.2015 11:52:48

Wenn du wie schwedenmann vorgeschlagen hat, das CSM des UEFI (compatibility support modul, also den MBR/Legacy-Modus) nutzt, verhält sich der Computer wie du es gewohnt bist und du bekommst vom UEFI nichts mit.

Das einzige was du eher vermeiden solltest, wäre ein Betriebssystem im UEFI-Modus und das anderen im MBR/Legacy-Modus zu installieren. Grundsätzlich sollte zwar sogar das funktionieren, aber man muss die Probleme ja nicht heraufbeschwören.

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Re: Welche CD/DVD für Jessie und UEFI?

Beitrag von pekabe » 25.03.2015 12:36:22

Ja, das habe ich mir auch schon überlegt. Ich persönlich brauche UEFI wirklich nicht. Ich habe aber auch schon irgendwo gelesen, dass es bei ASRock den Legacy Mode nicht geben soll, ob das stimmt weiß ich aber nicht. Wenn ich dann die neue Hardware habe, werde ich mich einfach mal durch das ASRock-UEFI/"BIOS" klicken...

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Re: Welche CD/DVD für Jessie und UEFI?

Beitrag von smutbert » 25.03.2015 13:50:15

Also bei den Asrock Boards, die ich kenne, gibt es das CSM genauso wie bei fast allen anderen UEFI-Systemen.

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Re: Welche CD/DVD für Jessie und UEFI?

Beitrag von NAB » 25.03.2015 13:57:18

pekabe hat geschrieben:Ich habe aber auch schon irgendwo gelesen, dass es bei ASRock den Legacy Mode nicht geben soll, ob das stimmt weiß ich aber nicht.
Das stimmt so pauschal nicht. Das stimmt auch für Z97-Boards von ASRock nicht. Es würde mich wundern, wenn es beim Anniversary so wäre.

Wie gebootet wird, entscheidet sich übrigens pro Festplatte. Ein "Mischbetrieb", also die eine Festplatte per BIOS-Boot, die andere per UEFI-Boot, dass ist kein Problem. Wenn du also den letzten Stopersteinen bei der Installation aus dem Weg gegen möchtest, dann kauf zwei SSDs und zieh die jeweils andere bei der Installation einfach ab.
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Re: Welche CD/DVD für Jessie und UEFI?

Beitrag von pekabe » 25.03.2015 16:34:43

Auch eine interessante Idee...
Wenn du also den letzten Stopersteinen bei der Installation aus dem Weg gegen möchtest, dann kauf zwei SSDs und zieh die jeweils andere bei der Installation einfach ab.
Mein Plan ist eigentlich eine SSD (Samsung 850 EVO mit 250 GB) und darauf drei Partitionen: Windows 7 und 2x Debian.

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Re: Welche CD/DVD für Jessie und UEFI?

Beitrag von NAB » 25.03.2015 16:51:35

Tja, das ist dann leider gerade der Preisbereich, bei dem dich 2x120 GB ne Ecke teurer kommen und (ich glaube) etwas langsamer sind.

Vielleicht hast du ja noch etwas Geld für ne billige 120GB SSD extra übrig. Dann kommen die beiden Debiane auf die 120er ... /home vielleicht auf die 250er.

Ist nur ein Vorschlag, um dich zu verwirren ... das wird auch mit nur einer SSD reibungslos laufen :)
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Re: Welche CD/DVD für Jessie und UEFI?

Beitrag von pekabe » 25.03.2015 19:10:34

Guter Versuch! :THX: Die Verwirrung ist schon groß genug... Aber ich blicke jetzt meinem zukünftigen PC zuversichtlich entgegen!

Vielen Dank nochmal,
pekabe

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Re: Welche CD/DVD für Jessie und UEFI?

Beitrag von Patsche » 04.10.2015 10:37:06

Hi,

hast du es jetzt geschafft? Vielleicht magst du einen Erfahrungsbericht abgeben?

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Re: Welche CD/DVD für Jessie und UEFI?

Beitrag von pekabe » 08.10.2015 12:51:57

Ja, mach ich doch gerne!
Ist also alles problemlos verlaufen. Neuer PC mit Intel Core i7 und einer 250 GB SSD von Samsung für zwei Linux-Partionen und eine Windows-Partition. Außerdem eine 500 GB HDD für Daten.
Bei der Installation kann man festlegen ob man im UEFI oder im "alten" Modus (ich glaub Legacy gennannt?) installieren will. Der Einfachheit halber habe ich mich für das Altbewährte entschieden. Somit lief auch alles wunderbar durch.
Ich bin rundum zufrieden, die Bootdauer ist auch der Hammer: nach dem Einschalten des PCs habe ich nach ca. 20 Sekunden ein arbeitsbereites Debian Stable vor mir! Videobearbeitung bzw. das Rendern geht auch entsprechend flott, und das sogar nur mit der Onboardgrafik, eine separate Grafikkarte habe ich mir gespart.

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