jkoerner hat geschrieben:Ich habe zwar keine Ahnung von Versionsnummern bei Debian — ganz zu schweigen von den ... Namen — aber als ich auf testing von sysvinit auf systemd gewechselt bin dauert der Boot-Vorgang nur noch Bruchteile von Sekunden. Ich halte von systemd reichlich wenig, aber wenn die Vermarktung Debian meint dem Benutzer etwas vorschreiben zu müssen ohne Alternativen bereitzustellen ist die Bereitschaft meinerseits unwahrscheinlich groß das OS zu wechseln.
Bei mir brachte der Umstieg auf systemd am Notebook nicht eine einzige Sekunde beim booten - dafür sehe ich nicht mehr was gerade gestartet wird und mir evtl Fehler/Warnungen mitteilen möchte. Ahja - und meine KVM-Installation war unbrauchbar, da u.. die scripte für die Netzwerkeinstellungen nicht mehr geladen wurden (also hat systemd sogar weniger gestartet und war trotzdem nicht schneller...).
Zudem bescherte mir das erste Auftauchen von systemd (und das erseten des initsystems ohne die kleinste Rückmeldung/Frage ob ich es wirklich will) ein nicht mehr bootfähiges system, da systemd an den gerade nicht vorhandenen netzwerkshares in der fstab erstickt und nichtmal annähernd brauchbare Fehlermeldungen ausgeben konnte/kann. War IIRC das erste mal seit dem release-upgrade von Sarge auf Etch, dass ohne eigenes Verschulden ein System nicht mehr Bootbar war - toller Fortschritt; und das bei nem normalen upgrade - kein release-upgrade!
Hinzu kamen ständige Probleme mit dem Standby, die anstatt behoben zu werden (man hofft am anfang ja noch, da die Fehler bekannt und verbreitet waren...) mit jeder Version nerviger und mehr wurden, bis dann letzte Woche nur noch 1x Standby möglich war (dann wachte er bei jedem weiteren Versuch sofort wieder auf) und nach dem Aufwecken waren keine Netzwerkverbindungen mehr möglich -> Notebook ständig neustarten. Da kann ich mir auch Windows draufpacken wenn ich den halben tag mit Neustarten verbringen will... (Das hatte doch auch so nen monolithischen Bootvorgang ohne jegliche Fehlerausgabe und mit binären Logdateien... hmm... da wäre der Umstieg gar nicht mehr so groß
)
-> ich bin zumindest beim initsystem wieder auf SysV. Das restliche systemd-Geschwür muss man dank einiger Unsinniger (politisch motivierter?) abhängigkeiten ja behalten, zumindest kann man es aber mit systemd-shim von der kompletten übernahme des Initsystems abhalten...
Am meisten an systemd stört mich die überhebliche Art mit der Bugs abgewehrt werden - es entsteht der Eindruck die maintainer halten ihr System für unfehlbar, jeder Bug ist entweder nur ein "feature request" oder es sind andere Pakete/Kernel/Windrichtung schuld... Unterm Strich kommt dann ein wackeliges Gebilde raus das einem bei der kleinsten störung um die Ohren fliegt - die vergleiche mit Pulseaudio sind also garnicht so verkehrt...
Wenn keine saubere Lösung für ein systemd-loses System gefunden wird werde ich meine Server wohl auf oldstable halten (müssen) bis sie endgültig an auseinanderfallen. Als Alternative bin ich (mal wieder) am experimentieren mit FreeBSD, was bereits auf einem heimischen "Zweitgateway" zu Testzwecken läuft - alternativ besteht ja auch noch die (kleine) Hoffnung dass aus debianfork.org wirklich was wird...