Fritz!Box als IP-Client im Studentenwohnheim

Einrichten des lokalen Netzes, Verbindung zu anderen Computern und Diensten.
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pekabe
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Fritz!Box als IP-Client im Studentenwohnheim

Beitrag von pekabe » 11.09.2014 12:23:00

Hallo,

eine Frage eines Netzwerk-Dummys ;-)

Im Studentenwohnheim meiner Tochter wird ein LAN-Anschluss für den Internetzugang bereitgestellt. Die Beschreibung der Wohnheim-Admins lautet "Einfach einstecken und loslegen. Registrierungen sind nicht mehr notwendig." Damit meine Tochter auch WLAN für mobile Geräte nutzen kann, will ich eine ausrangierte Fritz!Box 7270 als IP-Client anschließen und mit dieser dann zum einen das Notebook per LAN-Kabel, und zum anderen mobile Geräte per WLAN verbinden. Eine Beschreibung für den Anschluss der Fritz!Box als IP-Client an einen anderen Router gibt es bei AVM unter

http://service.avm.de/support/de/SKB/FR ... Box-nutzen

Darin werden zwei Möglichkeiten unterschieden, mit und ohne DHCP-Server auf dem "anderen Router", zu dem ich aber
natürlich keinen Zugriff habe. Ich weiß also nicht, ob die IP-Adressen im Wohnheim fest oder durch einen DHCP-Server
vergeben werden, und welche Vorgehensweise in der AVM-Beschreibung somit für mich richtig ist.

Kann ich z.B. nach direktem Anstecken des Notebooks an die LAN-Buchse (ohne Fritz!Box dazwischen) irgendwie
feststellen, ob die IP-Adressen fest oder durch einen DHCP-Server vergeben werden? Andererseits meine ich, dass ein DHCP-Server vorhanden sein muss, weil sonst die Anleitung "Einfach einstecken und loslegen" nicht funktionieren würde. Oder liege ich da falsch?

Danke für eure Hilfe und das Verständnis für evtl. dumme Fragen...

Gruß
pekabe

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spiralnebelverdreher
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Re: Fritz!Box als IP-Client im Studentenwohnheim

Beitrag von spiralnebelverdreher » 11.09.2014 14:34:53

pekabe hat geschrieben: ... Darin werden zwei Möglichkeiten unterschieden, mit und ohne DHCP-Server auf dem "anderen Router", zu dem ich aber natürlich keinen Zugriff habe. Ich weiß also nicht, ob die IP-Adressen im Wohnheim fest oder durch einen DHCP-Server vergeben werden, und welche Vorgehensweise in der AVM-Beschreibung somit für mich richtig ist.

Kann ich z.B. nach direktem Anstecken des Notebooks an die LAN-Buchse (ohne Fritz!Box dazwischen) irgendwie
feststellen, ob die IP-Adressen fest oder durch einen DHCP-Server vergeben werden? Andererseits meine ich, dass ein DHCP-Server vorhanden sein muss, weil sonst die Anleitung "Einfach einstecken und loslegen" nicht funktionieren würde. Oder liege ich da falsch?
Deine letzte Überlegung ist definitv richtig. Ohne DHCP Server müsstest du die Adresse im Rechner konfigurieren. Das überfordert den typischen Anwender, deshalb wird DHCP verwendet.
Feststellen könntest Du es durch Netzwerksniffing oder durch entsprechend intensives Logging des Verbindungsaufbaus. Da tauchen dann Meldungen auf wie "DHCP request ... " und die Antwortmeldungen. Aus dem Ausbleiben der Antworten kann man auf das Fehlen dieses Dienstes schliessen.

Auf eines solltest Du peinlichst achten, falls die Fritzbox selbst mittels DHCP Adressen vergibt: Die Fritzbox darf diese nur im privaten LAN deiner Tochter vergeben und nicht im LAN des Studentwohnheims. Das bedeutet, dass man an das Kabel vom Wohnheimnetzwerk nur an die LAN1 Buchse anschliesst. Schlimmstenfalls ist das LAN des Studentenwohnheims netzwerkmäßig ein einziger Bereich, in dem jedes Gerät jedes andere sieht und deine Fritzbox würde zum zweiten DHCP Server und vergäbe munter Adressen ... Ich hatte diesen Fall mal in einem Apartmenthaus im Urlaub. Ein Gast steckte ein falsch konfiguriertes Gerät ins LAN und alle anderen hatten dann die Probleme am Hals.

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Re: Fritz!Box als IP-Client im Studentenwohnheim

Beitrag von pekabe » 11.09.2014 15:11:16

Danke für Deine Antwort!
Das Kabel von der Netzwerkdose an die LAN1-Buchse der Fritz!Box, so ist es auch in der AVM-Anleitung beschrieben. Das von Dir beschriebene Szenario hat aber nichts mit dem WLAN meiner Tochter zu tun, oder muss ich da auch aufpassen?

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Patsche
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Re: Fritz!Box als IP-Client im Studentenwohnheim

Beitrag von Patsche » 11.09.2014 15:18:42

Du musst eben aufpassen, dass deine Fritzbox eine andere IP-Range verwendet. Wenn du vom Studentenwohnheim beispielsweise die Adresse 192.168.1.2 erhälts, dann musst du dafür Sorgen, dass deine Fritzbox bei beispielsweise 192.168.178.2 anfängt. Wenn nämlich der Studentenrouter IP's von 192.186.1.2 - 192.168.1.999 vergibt und du auch dann vermischt sich das ganze nachher. Ich weiß nicht, ob ich mich verständlich ausdrücke. Du kannst natürlich auch einen ganz anderen Adressbereich auswählen. Ob du das ganze dann von deiner Fritzbox via DHCP oder statischen IP's machst bleibt dir überlassen. Kann man aber alles einstellen an dem Gerät.

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Re: Fritz!Box als IP-Client im Studentenwohnheim

Beitrag von pekabe » 11.09.2014 15:42:47

Okay, danke, soweit verstanden. Dann muss ich nur noch in der Benutzeroberfläche der Box schauen, wo das einzustellen ist.

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spiralnebelverdreher
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Re: Fritz!Box als IP-Client im Studentenwohnheim

Beitrag von spiralnebelverdreher » 11.09.2014 15:53:55

pekabe hat geschrieben:Danke für Deine Antwort!
Das Kabel von der Netzwerkdose an die LAN1-Buchse der Fritz!Box, so ist es auch in der AVM-Anleitung beschrieben. Das von Dir beschriebene Szenario hat aber nichts mit dem WLAN meiner Tochter zu tun, oder muss ich da auch aufpassen?
Richtig, beim WLAN besteht diese Gefahr nicht. Dort können sich nur Geräte eine IP-Adresse abholen, die den Netzwerknamen und den passenden Netzwerkschlüssel kennen.
Beim WLAN würde ich den generischen Namen (AVM-Fritzbox-7170) durch einen sebstgewählten ersetzen (z.B. Fliegenpilz) um das Einloggen im richtigen WLAN zu erleichtern. Die generischen Namen kommen in städtischen Gegenden schon mal doppelt vor und man müht sich dann erfolglos ab wenn man das falsche erwischt.
Zum LAN noch ein praktischer Tipp: Farbige LAN-Kabel mit eine passenden Farbaufklebern an der LAN-Buchse der Fritz-Box und der LAN-Dose im Zimmer vermeiden Anschlussfehler.

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Re: Fritz!Box als IP-Client im Studentenwohnheim

Beitrag von pekabe » 11.09.2014 16:57:18

Gut, soweit verstanden. Nur ein Thema noch:
Mobile Geräte, die sich per WLAN mit der Fritz!Box verbinden, erhalten ihre IP-Adresse doch auch vom Wohnheim-Router, die Fritz!Box leitet doch lediglich weiter, oder? Ich muss also keine Einstellungen bzgl. IP-Range in meiner Fritz!Box vornehmen, so wie es Patsche beschrieben hat? Oder gibt es in der Box einen weiteren DHCP-Server, der wiederum IPs vergibt, die möglicherweise identisch mit den IPs des Wohnheim-Routers sind? In der AVM-Anleitung steht dazu nämlich nichts, wenn die Box eigene IP-Adressen vergeben würde, gäbe es sicherlich einen entsprechenden Hinweis in der Anleitung.

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Re: Fritz!Box als IP-Client im Studentenwohnheim

Beitrag von spiralnebelverdreher » 11.09.2014 17:28:01

pekabe hat geschrieben:Gut, soweit verstanden. Nur ein Thema noch:
Mobile Geräte, die sich per WLAN mit der Fritz!Box verbinden, erhalten ihre IP-Adresse doch auch vom Wohnheim-Router, die Fritz!Box leitet doch lediglich weiter, oder? Ich muss also keine Einstellungen bzgl. IP-Range in meiner Fritz!Box vornehmen, so wie es Patsche beschrieben hat? Oder gibt es in der Box einen weiteren DHCP-Server, der wiederum IPs vergibt, die möglicherweise identisch mit den IPs des Wohnheim-Routers sind? In der AVM-Anleitung steht dazu nämlich nichts, wenn die Box eigene IP-Adressen vergeben würde, gäbe es sicherlich einen entsprechenden Hinweis in der Anleitung.
Die FritzBox kann beides: Eigene Adressen vergeben für LAN und WLAN. Oder die Adressvergabe komplett durch den DHCP Dienst im Netzwerk des Wohnheims "durchreichen". Das gilt dann für alle Geräte, auch für die im WLAN.

Falls Du den DHCP-Dienst des Wohnheims nutzen willst (wäre meine Empfehlung) musst du den DHCP-Server in der Fritzbox ausschalten und alles ist erledigt.

Wenn du den DHCP-Server in der Fritzbox nutzen willst, solltest Du Patsches Ratschlag beherzigen. Die Fritzbox holt sich dann für sich selbst eine IP-Adresse beim DHCP-Server des Wohnheims und vergibt in einem eigenen Adressbereich dann die Adressen im Mikro-Netzwerk des Zimmers. Diese Adressbereiche (LAN-Wohnheim und LAN-Zimmer) sollen unterschiedlich sein.

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Re: Fritz!Box als IP-Client im Studentenwohnheim

Beitrag von pekabe » 11.09.2014 17:30:10

Gut, vielen Dank für eure Hilfe und Geduld! Ich denke, jetzt weiß ich Bescheid.

Gruß
pekabe

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Re: Fritz!Box als IP-Client im Studentenwohnheim

Beitrag von habakug » 11.09.2014 19:06:21

Hallo!
Patsche hat geschrieben:der Studentenrouter IP's von 192.186.1.2 - 192.168.1.999 vergibt
Die Studenten haben wohl eine Möglichkeit gefunden den IP-Adressmangel zu umgehen. (...und nach all den Jahren endlich das Dezimalsystem für IPs eingeführt.)

Gruss, habakug
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