Minimalinstallation auf meinem Notebook

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
uname
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Re: Minimalinstallation auf meinem Notebook

Beitrag von uname » 25.08.2014 10:55:12

Umgekehrt verstehe ich die Verschwendung z.B. bei Windows und Android nicht. Wie ich schon mal geschrieben habe ist jede unnötige Software evtl. ein Sicherheitsrisiko, muss geupdatet werden und führt irgendwann evtl. zu Problemen. Daher kaufe ich z.B. auch keine Android-Geräte von Samsung mehr. Was soll ich mit vorinstallieten Apps und einer TouchWitz-Oberfläche, die ich sowieso nicht benutzen würde und am Ende heisst es dann das Gerät hat zu wenig Speicher für ein neues Android-Release hat. Alles sehr sinnvoll. Aber das ist wohl die heutige Marktwirtschaft. Vor allem schlimm, da ich wenn gewünscht TouchWitz und die ganze Bloatware auch selbst mit einem Touch nachinstallieren könnte. Naja, wenn ich sie mindestens löschen könnte und genau sowas unterstütze ich nicht mehr. Motorola hat z.B. aus Motoblur UI einiges gelernt. Firmwa wurde zwar verkauft aber nun gibt es Vanilla Android.

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joahlen
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OT Frage

Beitrag von joahlen » 25.08.2014 13:50:16

Ist jetzt ziemlich OT, will es aber trotzdem wissen und dafür lohnt kein neuer Thread:

Stimmt es, dass man bei diesen neumodischen Telefonen mit Internet und Gedöhns nicht mal das Facebook-, Amazon-, E-bay- und Googlezeugs ohne rooten und viel Gefrickel deinstallieren kann und wenn dann bei dem nächsten Update alles wieder da ist? (Das NSA Zeugs eh nicht, das ist schon klar...)

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Re: Minimalinstallation auf meinem Notebook

Beitrag von iMpuLz » 25.08.2014 14:14:35

MrGerardCruiz hat geschrieben:Ich kann diesen Schlankheitswahn nicht nachvollziehen. Selbst mein in eurem Sinne aufgeblasenes System braucht nur 6 GB und langsam macht ein Linuxsystem nur was auch per autostart mitgestartet wird. Was interessiert es da ob Paket xy auf der Platte vor sich hinmodert. Dank zentraler Paketverwaltung bekommt man ja im Fall der Fälle Updates. Wir sind ja nicht bei Windows..
Ich hab ja anfangs Debian + Gnome 3 benutzt und da sind doch viele Sachen installiert, die ich garnicht brauche und mich hat's damals gestört, da das nicht meinen Wünschen entsprochen hat. Ich mag - wie schon bemerkt - ein System welches aufgeräumt ist und nur die Sachen installiert hat die ich auch wirklich jeden Tag brauche (ist derzeit bei meinem Windows - System genau so). Zusätzlich kommt noch der Sicherheitsaspekt, da auf dem Rechner einige Dateien gelagert werden die vertraulich sind.

joahlen hat geschrieben:Bei Browsern sieht die Welt anders aus, da sollte man - sofern es geht - auf jeden Fall den iceweasel (Firefox) installieren, ist nun mal der Platzhirsch. Einen schlankeren Browser dazu (Chromium, Midori) macht durchaus Sinn. Mein Haupbrowser ist opera (nur über opera direkt zu beziehen) , iceweasel und Chromium hab ich aber auch auf (den meisten) meiner Rechner mit installiert.

Zu xorg. Wenn Du genau weist welchen xserver du benötigst kannst du den, und xinit installieren, xorg weglassen. Mache ich auch so, macht aber objektiv betrachtet wenig Sinn. Die xserver sind nur kleine Dateien die auf der Festplatte schmoren und keine Ressourcen im laufenden Betrieb brauchen.

Ansonsten solltest Du noch ein Schreibprogramm (Abiword funktioniert sehr gut und ist nicht so ein Monstrum wie LO bzw. OOo) und einen PDF Betrachter (evince-gtk) berücksichtigen.
Was spricht gegen xxxterm / xombrero bei den Browsern? Plugins und Erweiterbarkeit von Iceweasel oder gibt es da auch noch andere Gründe (Interessehalber)?

Werde dann xorg komplett beibehalten und mich noch ein wenig bei den Schreibprogrammen umschauen. Danke. :THX:

MrGerardCruiz hat geschrieben:Ich gehe mit joahlen mit was ein schlankes System ausmacht, d.h. ein Tool pro Aufgabe und am besten aus demselben "Baukasten" aber was hat man davon einen xserver ohne xorg zu installieren etc.? Zumal das "Zusammenmischen" von Softwarelösungen verschiedener DE's wie hier teilweise angedacht für mich alles andere als "sauber" ist.

Zudem wollte ich einfach mal darauf hinweisen, dass die Installation von Paketen unter Linux andere Auswirkungen hat als wahllose Softwareinstallation unter Windows. Einem Wechselwilligen (und das ist der Themenstarter scheinbar) kann man das ruhig mal sagen.
Ich versuche ja derzeit ein Tool pro Aufgabe rauszusuchen, das ist der Sinn des Threads hier. Da das meine erste eigenständige Linuxinstallation sein wird, gibt es halt noch ein paar Probleme mit dem Auswählen der richtigen Pakete.

Kurze Frage: Was meinst du genau mit "dass die Installation von Paketen unter Linux andere Auswirkungen hat als wahllose Softwareinstallation unter Windows"?

joahlen hat geschrieben:Stimmt es, dass man bei diesen neumodischen Telefonen mit Internet und Gedöhns nicht mal das Facebook-, Amazon-, E-bay- und Googlezeugs ohne rooten und viel Gefrickel deinstallieren kann und wenn dann bei dem nächsten Update alles wieder da ist? (Das NSA Zeugs eh nicht, das ist schon klar...)
Ich habe auf meinem Android Phone von Sony ca. 15 - 20 vorinstallierte Apps, die sich nicht komplett deinstallieren lassen, also ja das stimmt leider.

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Re: Minimalinstallation auf meinem Notebook

Beitrag von uname » 25.08.2014 14:22:57

Bei normalen Smartphones gehört eher das Google-Zeug dazu. Samsung installiert weitere sinnlose Apps und beim Amazon-Tablet (gibt es schon ein Smartphone) ist alles von Amazon mit drauf.
Letztens habe ich mir mal im Internet Firefox OS angeschaut. Da scheint man aber gerne ähnliche Fehler machen zu wollen. Vor allem wenn die Hardware langsam ist sollte alles unnötige weggelassen werden bzw. optional sein.

Beim Browser habe ich im übrigen auch einiges probiert. Mitlerweile habe ich mir meinen Iceweasel entsprechend zurechtkonfiguriert.

Bei Interesse: NoPaste-Eintrag37982

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MrGerardCruiz
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Re: Minimalinstallation auf meinem Notebook

Beitrag von MrGerardCruiz » 25.08.2014 15:08:58

uname hat geschrieben:Bei normalen Smartphones gehört eher das Google-Zeug dazu. Samsung installiert weitere sinnlose Apps und beim Amazon-Tablet (gibt es schon ein Smartphone) ist alles von Amazon mit drauf.
Letztens habe ich mir mal im Internet Firefox OS angeschaut. Da scheint man aber gerne ähnliche Fehler machen zu wollen. Vor allem wenn die Hardware langsam ist sollte alles unnötige weggelassen werden bzw. optional sein.
Deswegen installiert man ja auch eine Custom Rom. :wink: Wer auf dem PC sein Windows gegen ein Linux austauscht, kann dasselbe doch auch auf Smartphones tun, nur das Windows hier Stock Rom heißt. Selbst auf den Nexus-Geräten (hab ein Nexus 4) ist mir zu viel Google-Gerümpel drauf.
Kurze Frage: Was meinst du genau mit "dass die Installation von Paketen unter Linux andere Auswirkungen hat als wahllose Softwareinstallation unter Windows"?
Ich wollte damit zwei Dinge sagen:

Erstens macht nicht jede Paketinstallation Linux langsamer, weil sich hier nicht alles ungefragt in den autostart etc. hängt und das System auch nicht mittelfristig "vermüllt".

Zweitens sagt die Anzahl der intallierten Pakete erstmal relativ wenig aus. Debian splittet einzelne Programme in div. Pakete auf (und das immer stärker), weshalb ich auf meinem System ca. 1.500-2.000 Pakete installiert habe. Lenny hatte damals (dieselben Aufgaben, ähnliche Programme) noch unter 1.000 Pakete bei meiner Installation. Ein openSUSE hat zum Teil nur 800 Pakete. Ob eine Desktopumgebung leichtgewichtig ist hängt also nicht unbedingt an der Anzahl der Pakete, weil die davon abhängen wie stark die zuständigen Maintainter die Programme zerlegen (können).

Generall bleibt eine Installation dann schmal, wenn man sich an den gemeinsamen Unterbau hält. Das ist der große Unterschied zu Windows, wo jedes Program (von .NET abgesehen) seine Abhängigkeiten mitbringt und man beispielsweise Qt deshalb oft doppelt und dreifach auf der Platte hat. Ich installiere nach Möglichkeit nur Qt4 / KDE Programme (Firefox und LibreOffice bilden die Ausnahme), dadurch zieht ein Programm oft gar keine Abhängigkeiten mehr nach sich (zuletzt habe ich gerade KBibTex ohne weitere Abhängigkeit installiert). Dasselbe lässt sich natürlich mit Gtk+ machen. Oder anders gesagt: LXQt, Midori und Qupzilla sind alles sehr schmale Programme, nutzen aber vollkommen verschiedene Werkzeugkästen (Qt4, Qt5, Gtk2) und sollten deshalb in dem Sinne nicht kombiniert werden.

Aus diesem Grund fährt man meiner Meinung nach gerade am Anfang nicht schlecht mit einem Metapaket wie Debianlxde oder Debianxfce, weil diese sich meistens an "ihren Laden" halten.

Was sagen eigentlich die Puristen hier. Muss man da nicht um wirklich schlank zu bleiben seinen eigenen Kernel kompilieren? Der bringt immerhin auch "tausend" ungenutzte Funktionen mit.
http://www.curius.de - Ein paar pragmatische Gedanken zu Linux, KDE und Datenschutz

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Re: Minimalinstallation auf meinem Notebook

Beitrag von hikaru » 25.08.2014 15:22:30

Midori und xxxterm würde ich mir nicht mehr aus Debian holen. Die werden schlicht nicht gepflegt. Bei Midori kann man sich überlegen den Browser direkt von Upstream zu holen, aber bei Xombrero hilft nicht mal das mehr.
Meiner Meinung nach gibt es in Wheezy keinen brauchbaren schlanken Browser. Ab Jessie setze ich gewisse Hoffnung auf Debianqupzilla, wobei der Browser wegen seines Qt-Hintergrunds eigentlich nur auf Debianrazorqt bzw. irgendwann in Zukunft dann auf LXQt interesant ist.

Wer mit mc nicht zurecht kommt, der kann ja mal Debianvfu probieren. ;)

Recommends und Suggests würde ich dauerhaft per apt.conf abschalten. Ich glaube das ist sogar das erste was ich auf einem frischen System mache. Was allein Xorg sonst an Paketen hinterherzieht ist nicht feierlich.

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joahlen
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Re: Minimalinstallation auf meinem Notebook

Beitrag von joahlen » 25.08.2014 18:01:34

iMpuLz hat geschrieben:......
Was spricht gegen xxxterm / xombrero bei den Browsern? Plugins und Erweiterbarkeit von Iceweasel oder gibt es da auch noch andere Gründe (Interessehalber)?
Gar nichts, außer das ich die bei meiner Aufzählung vergessen hatte.
iMpuLz hat geschrieben: ...Ich versuche ja derzeit ein Tool pro Aufgabe rauszusuchen, das ist der Sinn des Threads hier. Da das meine erste eigenständige Linuxinstallation sein wird, gibt es halt noch ein paar Probleme mit dem Auswählen der richtigen Pakete.
Das ist löblich, aber allzu sehr Kopfschmerzen solltest Du Dir nicht machen. Man kann Pakete auch einfach und völlig schmerzfrei (--purge) deinstallieren. Das ist auch anders als bei Windows und der Registry Hölle...
iMpuLz hat geschrieben: Kurze Frage: Was meinst du genau mit "dass die Installation von Paketen unter Linux andere Auswirkungen hat als wahllose Softwareinstallation unter Windows"
s.o.

Und das es (wahrscheinlich) nicht ganz so viele Programme gibt, die im Hintergrund irgendwas machen was keiner so genau weiß und regelmäßig nach Hause telefonieren, auch wenn sie längst vergessen sind.

Auch wenn es nicht im Sinne der Hardcore-Minimalisten ist: Installiere Dir das Paket synaptic. Dann kannst Du erst einmal ganz einfach (frei nach Lehrer Bömmels Dampfmaschin': Da stellen mer uns mal janz dumm...) und nach Herzenslust dreimal am Tag ein ganz neues System zusammen klicken, das testen und hast trotzdem noch Zeit für die Freundin. (Ja, ich kenne "apt-get sowieso --noch-was-spezielles-machen -v foo.deb...", habe aber trotzdem synaptic zum guggen installiert, mache das Paketmanagment aber meist auf der Konsole wie es sich für einen Debianer eigentlich gehört. Wieso überhaupt...)

Jo
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Re: Minimalinstallation auf meinem Notebook

Beitrag von joahlen » 25.08.2014 18:21:25

MrGerardCruiz hat geschrieben:...
Was sagen eigentlich die Puristen hier. Muss man da nicht um wirklich schlank zu bleiben seinen eigenen Kernel kompilieren? Der bringt immerhin auch "tausend" ungenutzte Funktionen mit.
Bist Du dammisch?

Einen Kernel?

Viele muss man sich backen wenn nicht unnötiges mitlaufen soll.

Also erst mal einen ohne scanner Zeugs, weil man scannt ja nicht immer.

Für das Drucken gilt das gleiche.

Und wenn ich keinen Stick brauche nehme ich meinen Kernel ohne USB und ohne FAT und stöpsel meine alte PS/2 Maus ein. Geht ganz easy, mein SSF Gehäuse steht auf dem Tisch.

Natürlich habe ich jeden dieser Kernel einmal mit und einmal ohne Sound konfiguriert
und die dann jeweils mit und ohne ISO9660, CD braucht man heute ja eher selten.

Also bei mir läuft nix unnötiges im Kernel, jetzt muss ich es noch hin kreigen, dass ich außer VESA und dem Framebuffer (den kann ich dann auch weglassen) auch mal eine bessere Grafik nutzen kann.

An die Auswahl im Bootmenu gewöhnt man sich, man muss eben vorher wissen, was man gerade machen will.

Spaß beiseite. Auch wenn ich nicht der Harcore-Purist bin, in deinen Augen bin ich wahrscheinlich einer.

Wie auch immer, meinen letzten Kernel (2.0.36, werde ich nie versessen) hab ich unter Schweiß und Bemüh vor über 10 Jahren unter SuSE 6.4 gebaut damit das Zeugs auch auf einem alten AMD K6 einigermaßen gescheit lief. Damals machte das durchaus Sinn.

Heute ist das glaube ich Spielerei, außer wenn es anders nicht funktioniert. Nur dann hat man erstens nur mehr Arbeit und zweitens und vor allem die falsche Hardware, aber keinen (praktisch bedeutenden) Leistungsgewinn. Glaub ich.

JO
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Re: Minimalinstallation auf meinem Notebook

Beitrag von cosmac » 25.08.2014 19:02:56

MrGerardCruiz hat geschrieben:Was sagen eigentlich die Puristen hier. Muss man da nicht um wirklich schlank zu bleiben seinen eigenen Kernel kompilieren? Der bringt immerhin auch "tausend" ungenutzte Funktionen mit.
Ich weiß zwar nicht, was Puristen empfehlen, aber ein eigener Kernel lohnt sich wirklich, der eröffnet ein paar Möglichkeiten:
* keine initrd mehr nötig
* keine tools zur Erstellung der initrd mehr
* kein udev mehr
= bootet wesentlich schneller
* er spart allein mehr als 100 MB Plattenplatz, den Kleinkram nicht gerechnet
* kein Stress mehr mit automatischen Bootloader-Updates
* wenn die Kiste nicht mehr bootet ist man wirklich selbst schuld ;)
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guennid

Re: Minimalinstallation auf meinem Notebook

Beitrag von guennid » 25.08.2014 21:40:20

Meiner Meinung nach gibt es in Wheezy keinen brauchbaren schlanken Browser.
Seh' ich nicht so. Ich komme mit xxxterm 99pro zurecht. Wenn der zu spartanisch oder zu wenig zukunftssicher ist, würde ich midori oder opera empfehlen. Eiswiesel/Firefox braucht man definitiv nicht.

@cosmac
* kein udev mehr
Schreib doch bitte mal eine Anleitung für Unbedarfte wie mich. Ich würde das liebend gern mal versuchen.

Grüße, Günther

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Re: Minimalinstallation auf meinem Notebook

Beitrag von hikaru » 25.08.2014 22:48:40

iMpuLz hat geschrieben:Was spricht gegen xxxterm / xombrero bei den Browsern?
Er wird offenbar seit einem Jahr nicht mehr gewartet. [1]
guennid hat geschrieben:
Meiner Meinung nach gibt es in Wheezy keinen brauchbaren schlanken Browser.
Seh' ich nicht so. Ich komme mit xxxterm 99pro zurecht. Wenn der zu spartanisch oder zu wenig zukunftssicher ist, würde ich midori oder opera empfehlen.
Wie gesagt, xombrero ist tot. Midori wird zumindest in Debian nicht mehr gepflegt. Daher sind diese beiden Browser meiner Meinung nach keine Option mehr bzw. Midori nur von Upstream.
Opera ist proprietär. Außerdem hat man da auch nur die Wahl zwischen einer uralten Leiche oder einer aktuellen Chromium-Fledderei.


[1] http://sourceforge.net/projects/xxxterm/

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joahlen
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Re: Minimalinstallation auf meinem Notebook

Beitrag von joahlen » 26.08.2014 00:07:08

hikaru hat geschrieben: ...
Opera ist proprietär. Außerdem hat man da auch nur die Wahl zwischen einer uralten Leiche oder einer aktuellen Chromium-Fledderei...
Aber ein noch sehr lebendige Leiche. Der alte 12.16 funktioniert bei mir wunderbar. Und der Neue ist IMHO (opera-dev 25) ist eine sehr gute Chromium Alternative die für eine Alpha-Software erstaunlich stabil läuft.

JO
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Re: Minimalinstallation auf meinem Notebook

Beitrag von KP97 » 26.08.2014 14:30:09

guennid hat geschrieben:@cosmac
* kein udev mehr
Schreib doch bitte mal eine Anleitung für Unbedarfte wie mich. Ich würde das liebend gern mal versuchen.
Grüße, Günther
Da häng ich mich mal direkt an. Auch ich würde den Ablauf gerne wissen.
Wenn Du Zeit hast.....

guennid

Re: Minimalinstallation auf meinem Notebook

Beitrag von guennid » 26.08.2014 18:34:49

Ich glaube, er schwindelt da ein wenig. :wink: Wenn ich frühere Diskussionen mit Cosmac, udev betreffend, recht erinnere, dann kommt auch er um die Installation nicht herum. Aber ich glaube, er konnte es stilllegen. :mrgreen: Keine Ahnung, ob das noch so zutrifft.

Grüße, Günther

cosmac
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Re: Minimalinstallation auf meinem Notebook

Beitrag von cosmac » 27.08.2014 11:43:40

guennid hat geschrieben:Ich glaube, er schwindelt da ein wenig. :wink:
naja, das hier ist ein Internet-Forum :twisted:
Wenn ich frühere Diskussionen mit Cosmac, udev betreffend, recht erinnere, dann kommt auch er um die Installation nicht herum. Aber ich glaube, er konnte es stilllegen.
Bei einer normalen Installation wird udev immer mit installiert. Aber dann gibt's mehrere Möglichkeiten:
* stilllegen -- sehr einfach, wird aber bei Updates evt. rückgängig gemacht

Code: Alles auswählen

# insserv -r udev
# insserv -r udev-finish
* deinstallieren -- nur für Konsolenbetrieb geeignet; der xserver lässt sich nicht installieren
* mittels Debianequivs ersetzen -- s.u.; Paket-technisch sauber; abhängige Pakete zeigen u.U. seltsame Fehler
* durch ein anderes udev ersetzen -- ziemlich schwierig und unerforscht
* die udev-Regeln anpassen -- die beste Lösung, aber praktisch unmöglich. Ein Teil ist fest eingebaut und der Rest ist in immer wieder anderen Verzeichnissen versteckt. Außerdem werden die Regeln bei jedem Update geändert bzw. erweitert.

Erstmal was anderes: wer darauf angewiesen ist, im Betrieb unter X Maus oder Tastatur zu wechseln, sollte udev behalten. Auch wer ohne popup beim USB-Stick-einstecken nicht leben kann oder wer Angst hat, dass "aptitude mein halbes System deinstalliert", sollte nicht weiter lesen. Das Gnome inzwischen von systemd und damit von udev abhängt, sollte inzwischen bekannt sein.

udev hat im Wesentlichen 5 Funktionen, die zunächst nicht mehr zur Verfügung stehen:
1) Device nodes in /dev erzeugen
2) Benutzer veralbern/verwirren
3) Netzwerk-Interfaces verstecken
4) seltsame Links in /dev erzeugen
5) bei Hardware-Ereignissen (z.B. USB-Stick einstecken) eine Aktion auslösen

Punkt 1) wird per devtmpfs vom Kernel selbst vollständig und zuverlässiger erledigt. Auf 2) bis 4) können die meisten wohl verzichten. Es gibt wahrscheinlich Programme, die diese Links brauchen, aber mir ist noch keins begegnet. Ein paar Tipps aus dem Internet verwenden sie auch, aber es sind nur Links, das eigentliche Objekt ist ja immer noch vorhanden.

Punkt 5) erfordert ein wenig Handarbeit:
* in /etc/network/interfaces steht oft "allow-hotplug", das muss durch "auto" ersetzt werden.
* der xserver braucht wieder eine /etc/X11/xorg.conf damit er Maus und Tastatur findet.
* und evt. ein paar Lösungen für Programme, die ich noch nicht kenne

Beispiel-xorg.conf:

Code: Alles auswählen

Section "InputDevice"
        Identifier      "Generic Keyboard"
        Driver          "evdev"
        Option          "Device"        "/dev/input/event1"
        Option          "XkbRules"      "xorg"
        Option          "XkbModel"      "pc104"
        Option          "XkbLayout"     "us"
#       Option          "XkbVariant"    ""
        Option          "XkbOptions"    "compose:caps"
        Option          "CoreKeyboard"
EndSection

Section "InputDevice"
        Identifier      "Maus"
        Driver          "evdev"
        Option          "Device"        "/dev/input/event3"
        Option          "CorePointer"
EndSection

Section "ServerLayout"
        Identifier      "default"
        Screen          "moniscreen"
        InputDevice     "Generic Keyboard"
        InputDevice     "Maus"
EndSection
entscheidend sind die Zeilen die auf "event1" und "event3" enden. Die beiden muss man ausprobieren, in Frage kommen alle "event*" die unter /dev/input/ zu finden sind.

Wer udev per Debianequivs ersetzen will, muss eben dieses Paket installieren und sollte /usr/share/doc/equivs/README.Debian lesen. Die Control Datei muss "udev" heißen (warum funktioniert "provides" bei mir nicht?!) und ungefähr so aussehen:

Code: Alles auswählen

### Commented entries have reasonable defaults.
### Uncomment to edit them.
# Source: <source package name; defaults to package name>
Section: admin
Priority: important
# Homepage: <enter URL here; no default>
Standards-Version: 3.9.2

Package: udev
Version: 342
# Maintainer: Your Name <yourname@example.com>
# Pre-Depends: <comma-separated list of packages>
# Depends: <comma-separated list of packages>
# Recommends: <comma-separated list of packages>
# Suggests: <comma-separated list of packages>
# Provides: <comma-separated list of packages>
# Replaces: <comma-separated list of packages>
# Architecture: all
# Copyright: <copyright file; defaults to GPL2>
# Changelog: <changelog file; defaults to a generic changelog>
# Readme: <README.Debian file; defaults to a generic one>
# Extra-Files: <comma-separated list of additional files for the doc directory>
# Files: <pair of space-separated paths; First is file to include, second is destination>
#  <more pairs, if there's more than one file to include. Notice the starting space>
Description: Dummy udev
 Dieses Paket ersetzt das Debian-Original mit dem gleichen Namen.
 Es hat keine Funktion, ermoeglicht aber die Installation von Paketen
 die von udev abhaengen, wie z.B. xserver-xorg-core.
 .
 Bevor dieses Paket installiert wird, sollte das Original udev mit
 purge deinstalliert werden, weil bei einem update nicht alle Dateien
 entfernt werden.
Wichtig ist eine "Version", die deutlich größer ist als die aktuelle Original-Version. Nicht, dass beim nächsten Update wieder alles umsonst war.

Von wegen "alles umsonst": Voraussetzung für einen udev-losen Betrieb ist ein Kernel ohne initrd und mit devtmpfs. Außerdem braucht man ein init-System ohne systemd.
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Re: Minimalinstallation auf meinem Notebook

Beitrag von KP97 » 27.08.2014 14:11:59

Vielen Dank @cosmac
Das schaue ich mir genau an, die Kernelvoraussetzungen und auch die anderen genannten Punkte sind bereits vorhanden.
Bin mal gespannt....

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Re: Minimalinstallation auf meinem Notebook

Beitrag von Rapho » 28.08.2014 10:27:21

Ist das wirklich empfehlenwert einen eigens kompilierten Kernel zu nehmen? Ich habe gestern mein Jessie wieder gegen Wheezy getauscht da ich mit Gnome nicht zufrieden war.
Ich habe einen Netinstall gemacht und die Pakete dann selber nachinstalliert. Ich habe aber den Kernel der bei der installation mitinstalliert wird.

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Re: Minimalinstallation auf meinem Notebook

Beitrag von cosmac » 28.08.2014 10:52:14

drgreen hat geschrieben:Ist das wirklich empfehlenwert einen eigens kompilierten Kernel zu nehmen?
Natürlich nicht -- wenn du mit dem zufrieden bist, was per Default installiert wird. Der erste Versuch kostet ziemlich viel Zeit und kann ziemlich frustierend sein. Aber es kann auch süchtig machen ;)

Ich habe eine grub-initrd-udev-systemd-Allergie und deshalb lohnt es sich für mich seit jessie umso mehr. Es lohnt sich auch, wenn du da und dort ein paar Prozent schneller sein willst, weil du es kannst (merken wirst du es kaum). Oder wenn du nur 1GB Plattenplatz hast. Manchmal musst du den Kernel sowieso selbst bauen, weil du ihn patchen willst.
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guennid

Re: Minimalinstallation auf meinem Notebook

Beitrag von guennid » 29.08.2014 09:45:06

Irgendiwe haben wir hier jetzt wohl unwillentlich den Thread von iMpuLz gekapert. :oops: Vielleicht ist ein Mod mal so freundlich, die udev-Geschichte abzutrennen.

@cosmac
Auch von mir: :THX: :hail:

Aber das hier verwirrt mich etwas:
* deinstallieren -- nur für Konsolenbetrieb geeignet; der xserver lässt sich nicht installieren
* der xserver braucht wieder eine /etc/X11/xorg.conf damit er Maus und Tastatur findet.
Heißt das jetzt: Mit X geht nur Stillegen von udev, kein deinstallieren oder was verstehe ich da wieder nicht?
Aber es kann auch süchtig machen :wink:
:mrgreen:
Ich habe eine grub-initrd-udev-systemd-Allergie
:mrgreen:

Grüße, Günther

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Re: Minimalinstallation auf meinem Notebook

Beitrag von cosmac » 29.08.2014 11:22:28

guennid hat geschrieben:Vielleicht ist ein Mod mal so freundlich, die udev-Geschichte abzutrennen.
ja, das wäre nett.
Aber das hier verwirrt mich etwas:
* deinstallieren -- nur für Konsolenbetrieb geeignet; der xserver lässt sich nicht installieren
* der xserver braucht wieder eine /etc/X11/xorg.conf damit er Maus und Tastatur findet.
der erste Satz beschreibt eine Möglichkeit udev los zu werden, der zweite ist ein Tipp, falls udev nicht mehr läuft -- egal, ob deaktiviert oder deinstalliert. Einmal geht's um Paketabhängigkeiten und einmal um einen Ersatz für eine udev-Funktion.

Da Debianxserver-xorg-core von udev abhängt, muss ein udev-Paket installiert sein oder man muss auf X verzichten. Ob das originale oder das mittels equivs gefälschte Paket installiert ist, ist der Paketverwaltung egal.
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iMpuLz

Re: Minimalinstallation auf meinem Notebook

Beitrag von iMpuLz » 29.08.2014 11:28:36

Ach, ich find die Diskussion an sich nicht so schlimm, hat im entfernten Sinne ja auch mit einer Minimalinstallation zu tun. :D

Habe in der Zwischenzeit ein wenig mit verschiedenen Konfigurationen und Desktop Environments rumgespielt, tendiere aber immer noch zu alles selber aussuchen und installieren. Versuche da aber noch zusammen passende Pakete rauszusuchen die mir gefallen.

iMpuLz

Re: Minimalinstallation auf meinem Notebook

Beitrag von iMpuLz » 06.10.2014 18:37:45

Kurze Rückmeldung:

Mein System läuft jetzt mit folgenden Paketen:
- Xorg
- Openbox
- Iceweasel

Mehr habe ich bisher nicht gebraucht und bisher kam ich damit auch ganz gut klar.

Heute ist mir aber aufgefallen, dass etwas entscheidendes fehlt: Sound. Und zwar habe ich ein Headset in den Audioport meines PCs gesteckt und es kam kein Sound raus. Kann mir jemand verraten, wie ich das Audiogerät einbinde und wie ich z.B. Lautstärke ändere? Habe eben etwas von alsa gelesen, weiß aber nicht, ob das die optimale Lösung ist.

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Re: Minimalinstallation auf meinem Notebook

Beitrag von pferdefreund » 06.10.2014 18:43:33

Installier dir nen schlanken Mixer - meine Empfehlung ist gamix -und spiele bisserl an den Reglern - vor allen Dingen Master und PCM unmuten - die sind bei Alsa per default erst mal auf Mute. Gib mal in der Konsole aplay -l ein. Wenn da was kommt, so etwa wie das hier - dann wurde dein Soundchip auch erkannt und sollte bei richtiger Mixereinstellung auch Soud liefern.
**** Liste der Hardware-Geräte (PLAYBACK) ****
Karte 0: ICH6 [Intel ICH6], Gerät 0: Intel ICH [Intel ICH6]
Sub-Geräte: 0/1
Sub-Gerät #0: subdevice #0
Karte 0: ICH6 [Intel ICH6], Gerät 4: Intel ICH - IEC958 [Intel ICH6 - IEC958]
Sub-Geräte: 1/1
Sub-Gerät #0: subdevice #0
Karte 1: Modem [Intel ICH6 Modem], Gerät 0: Intel ICH - Modem [Intel ICH6 Modem - Modem]
Sub-Geräte: 1/1
Sub-Gerät #0: subdevice #0
pferd@arbeitspferd:~$

iMpuLz

Re: Minimalinstallation auf meinem Notebook

Beitrag von iMpuLz » 06.10.2014 19:10:05

Perfekt, hat geklappt. Hab nach ein wenig rumexperimentieren den richtigen Channel gefunden.

Gibt es für jessie auch schon einen schlanken Mixer? (außer alsamixer)

iMpuLz

Re: Minimalinstallation auf meinem Notebook

Beitrag von iMpuLz » 09.10.2014 17:59:52

Kurze Rückmeldung:

Bin jetzt auch mit meinem Rechner zu Debian gewechselt und hab da alles nach meinen Wünschen angepasst. Ist jetzt zwar nicht mehr so minimal, wie eingangs geplant, aber ich bin vollstens zufrieden mit meinen Konfigurationen und meinen Paketen.

Danke nochmal allen, die etwas zu dem Thema beigetragen haben. :THX:

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